Mit Kreta assoziiere ich in erster Linie deren Bewohner, die sich seit Jahrhunderten so klug ernähren, dass sie spielend das Alter von Methusalem erreichen, assoziiere den bekanntesten Roman "Alexix Sorbas" des griechischen Schriftstellers Níkos Kazantsakis, dessen Leitmotiv "Das Leben lieben und den Tod nicht fürchten" ist, assoziiere schöne Strände und Männer, die zu archaischen Handlungsweisen fähig sind.
Im vorliegenden reich bebilderten Reiseführer der Autorin Klio Verigou und des Fotografen Rainer Hackenberg hat man Gelegenheit, mehr über diese Insel zu erfahren, sich zunächst anhand einer aufklappbaren Inselkarte kundig zu machen, wo die fünfzigim Buch näher beschriebenen Highlights verortet sind.
Gleich zu Beginn werden die TOP TEN der Sehenswürdigkeiten der Insel vorgestellt und kurz porträtiert, dabei steht "Knossos" an erste Stelle. Es handelt sich um das erste und bedeutendste Palastzentrum der ersten Hochkultur Europas, die bemerkenswerter Weise gänzlich unbefestigt waren.
Zunächst wird man allgemein über die Insel aufgeklärt, erhält auch Eckdaten zur Lage, Fläche, Küstenlänge, Hauptstadt, der Einwohnerzahl, zur Religion etc. . Über die minoische Kunst und Architektur liest man Wissenswertes und über die Entwicklung der Insel im Laufe der Geschichte. Interessant zu lesen ist hier auch der Einfluss der Venezianer, die ab 1204 mehr als 400 Jahre auf Kreta herrschten und der Osmanen, die der Herrschaft der Venezianer folgten.
Über die Kommunikationsfreude der Kreter sowie deren ausgeprägter Kaffeehauskultur bleibt man auch nicht im Ungewissen und hat die Chance sich auf zwei Seiten einen geschichtlichen Überblick über das Inselgeschehen zu verschaffen, liest allgemein Wissenswertes u.a. zu den dortigen Restaurants, Tavernen, Rakádikos, der Tradition der Moderne, dem kretischen Umweltbewusstsein, der kretischen Flora als auch den Tieren, die auf der Insel leben (das bekannteste Tier ist wohl die Wildziege) und erhält viele brauchbare Lektüretipps für unterwegs. Natürlich ist der eingangs erwähnte Kazantzákis auch dabei.
Die Reiseziele in der Folge sind in nachstehende Kapitel untergliedert:
Iráklio und Umgebung
Zentralkreta und der Süden
Rund um Agios Nikólaos
Sitía und der Osten
Réthmno und Umgebung
Chaniá und der Nordwesten
Der Südwesten
Kreta von A bis Z
Es werden pro Kapitel stets in Unterkapiteln die dortig sehenswerten Orte porträtiert. Rundgänge durch die Städte, Paläste etc. näher beschrieben, zudem gibt es immer kleine Kartenausschnitte, viele Autorentipps, Infos und Adressenmaterial, nicht zuletzt zum Essen und Trinken, zu Übernachtungs- und Bademöglichkeiten.
Ausgestattet mit diesem handlichen Reiseführer dürfte man wissender von der Insel zurückkehren als man hingereist ist. Es ist sinnvoll vor einer geplanten Kreta-Rreise sich in diesem Büchlein schon einmal kundig zu machen, auch die Rubriken "Mal ehrlich", die sich mit Touristenfallen befassen, zu lesen und sich zu überlegen, was man sich auf keinen Fall entgehen lassen möchte.
Sehr angetan bin ich von der Beschreibung des idyllischen Fischerdorfs Móchlos, das offenbar seinen ursprünglichen Charme bewahrt hat. Dort hat man, wie man liest, einen Blick auf die minoischen Ausgrabungen auf der vorgelagerten Insel und die kleinen Fischerboote in der Meeresenge dazwischen. Hier muss er besonders schön sein gesellige Abende zu verbringen. Vor meinem geistigen Auge sehe ich dort Alexis Sorbas tanzen. Wer weiß, vielleicht lernt man ihn ja Móchlos kennen.
Empfehlenswert.
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