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Rezension: Millstätter See- Irmi Sarovia

Autorin dieses sehr schönen Bildbandes, der den Millstätter See zum Thema hat, ist die Publizistin und Kunsthistorikerin Irmi Soravia. 

Das Werk enthält neben überlieferten Erzählungen und Mythen sehr persönliche Schilderungen und Familiengeschichten von alteingesessenen Bauern, aber auch von Menschen, die sich ihre Sommerdomizile dort schufen und sogar  hier sesshaft wurden. 424 Abbildungen nach Fotografien von Martin und Marion Assam, Manfred Bockelmann u.a. warten auch den Betrachter  sowie des Weiteren Textbeiträge unterschiedlicher Autoren. 

Bereits vor 150 Jahren wurde die Region um den See Heimat vieler Zugereister. Eine Fülle alter Fotografien im Buch macht das deutlich. Ich selbst war in den 1970ern mit meinen Eltern in den Ferien am Millstätter See und habe aufgrund der Lektüre alte Fotos hervorgekramt und mich an die schönen Tage dort zurückerinnert. 

Untergliedert ist der Bildband in sechs Kapitel. Unmöglich auf all die Geschichten im Rahmen der Rezension näher einzugehen. Zunächst kreisen die Beiträge  um Sachverhalte im und um den See und hier beispielsweise um die Farbe des Wassers, den Duft des Klimas und um das Glück der Lage. Kiwis und Feigen können hier auf der sonnigen Nordseite übrigens problemlos gedeihen. 

Die Eigenheiten des Sees werden zur Sprache gebracht, dazu zählen auch die Sichttiefe und die sogenannte Meromix. Die Hohen Tauern und die Nockerberge sorgen für ein schönes Panorama wie Bilder deutlich machen und das Landschaftsschutzgebiet  sowie der Egelsee mit seiner Moorlandschaft verleihen der Gegend  besondere Schönheit, die nicht nur Fotografen anzieht. Man liest über die Fischerei im einst so reichen See und hier auch darüber, dass der Benediktinerstift Millstatt im Jahre 1177 die "Fischweid" in Döbriach betrieb. Der legendäre Missionar Domitian von Millstatt bleibt nicht unerwähnt und man erfährt auch Wissenswertes über die Benediktiner, der von 1070- 1469 Millstatt zu Ansehen verhalfen. 

Architektonische, sakrale Schätze lernt man kennen, nicht zuletzt auch das "Weltgerichtsfresko" von Urban Görtschacher, der das Fresko um 1519 schuf. Faszinierend ist zudem  das Millstätter "Fastentuch", das seitens Oswalt Kreusel 1593 angefertigt wurde. 

Man liest zudem von alten Sagen und Legenden, vom harten Los der Unfreien, Untertanen und Bauern und den Aufständen von 1478 und 1737. Wie immer war Habgier die Ursache für die Aufstände, nachdem Bittschriften und Beschwerden zu nichts führten. 

Wie aus der Sommerfrische Tourismus wurde, wird ausführlich berichtet und auch wie sich Millstatt allmählich zum pittoresken Touristenort mit Hotels und einer ansprechenden Gastronomie mauserte. Man liest von den Gästen, die kamen und das schicke Millstatt kreierten und erfährt Näheres zur Architektur der Villen, lernt deren vormalige Besitzer in kurzweilig zu lesenden  Texten kennen und staunt sowohl in dieser Beziehung als auch im Hinblick auf die ersten Siedlungen und die römischen Bauwerke rund um den See. Schon immer wussten Menschen, dass es am Millstätter See einfach schön ist und wer die nötigen Mittel hatte, dort etwas Wundervolles bauen konnte. 

Am meisten beeindruckt mich bei allem Schloss Porcia und hier der Renaissance-Arkadenhof. Man kann sich an dessen Ästhetik nicht satt sehen. 

Zum Schluss des Buches gibt es eine Reihe sehr guter Tipps zur Kultur, Natur, zu Hotels, zur Kulinarik u.a. mehr. 

Ein sehr informatives und bildreiches Buch, das ich gerne empfehle.

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