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Rezension: Fernweh Fernost- Reisen durch das ferne Asien- Alexandra Schels- Patrick Pichler-te Neues


Dieser wunderbare Bildband, dessen Texte in englischer und deutscher Sprache abgedruckt sind, sind das Werk der Weltenbummlerin Alexandra Schels und des Fotografen Patrick Pichler, zu deren beruflicher Laufbahn man eingangs kurz etwas erfährt.

Die beiden Reiselustigen möchten die Leser mit auf eine Reise in acht fernöstliche Länder nehmen und beginnen den Reigen mit Sri Lanka. Dabei werden dem Leser eindrucksvolle Fotos und spannende Reiserreportagen entgegengebracht. Man liest von Sri Lankas Nationalgericht, dem Curry mit Reis, einer Speise, die auf Einflüssen unterschiedlichster Länder beruht und die auf einer Mischung von 20 Gewürzen basiert, die je nach Mixtur mal süß, scharf, mild oder fruchtig sein kann. Vorgestellt wird die Zubereitung eines Singhalesischer Curryvarianten, mit denen gestärkt, man dann in die Bilderwelten eintauchen kann. Mit einer Nationalspeise zu beginnen, kann kein Fehler sein, denn Gaumenvorlieben sagen viel über ein Volk aus.

So eingestimmt, fährt man mit dem Zug durch Sri Lanka, liest, dass hier viele Orte ausschließlich mit dem Zug erreichbar sind, liest weiter, was man vom Zugfenster aus alles sehen kann, speziell auch den Tee, der seit über 150 Jahren dort angebaut wird. Dann erfährt man etwas über die letzten Stelzenfischer Sri Lankas, die Teil des dortigen Kulturerbes sind und erfährt auch wie diese Form des Fischens funktioniert. Anhand der tollen Fotos kann man sich dann ein Bild davon machen.

Der Reigen wird fortgeführt mit China, das eine Achterbahnfahrt zwischen alten Traditionen und neuen Ideen, analogem und digitalem Leben zwischen Aberglauben und Zukunftsdenken sein soll. Das lassen übrigens auch die Fotos deutlich erkennen. Man wird in die geheimnisvolle Stadt Shangri-La geführt, die von James Hilton in seinem Roman "Lost Horizont" beschrieben wurde. Diese Stadt liegt auf einem Plateau in einer Höhe über 3200 Meter. Wie schön sie ist, darf man sich auf Bildern vergewissern.

Es geht weiter in die Mongolei, dem dünnsten besiedelten Land der Welt. Hier lernt man u.a. ein Nomadenmädchen kennen, kann einen Wasserfall inmitten der Steppe bewundern, sich in eine traumhafte Bilderwelt vertiefen und über den Besuch bei den mongolischen Rentiernomaden Wissenswertes lesen. Eindrucksvoll sind die Fotos von einer Schamanin in Saon-Tsetseg, die sich in Trance tanzt, um mit den Naturgeistern in Kontakt zu kommen.

Dann geht es weiter nach Japan und hier nach Tokio und von dort nach Kyoto, einer Stadt, die durch mehr als 2000 Tempel zu etwas Besonderem geworden ist. Man lernt hier u.a. den Sagano Bambushain kennen, der 82 Meter in die Höhe reicht und einen einzigartigen Klang erzeugen sollen, wenn die dicht stehenden Rohre sich sanft im Wind wiegen.

Was folgt, ist Nepal und hier eine sagenhafte Bilderwelt sowie ein dichter, eindrucksvoller Text, dem mit South Korea eine andere Welt folgt, die sich als dynamisch und stets in Bewegung erweist. Dennoch gibt es dort auch andere Dinge als Smartphones mit Turbo-Internet, so etwa pechschwarze Steine, tosende Meereswinde und Frauen, die nach Seeigeln tauchen.

Alsdann gelangt man nach Myanmar und dort in prächtige Tempelanlagen, lernt die Kindermönche kennen und den Klosteralltag, doch auch die schöne Landschaft und möchte eigentlich nicht weiterreisen, doch Taiwan wartet noch mit seinen Nachtmärkten, wo man für wenig Geld viele kulinarische Spezialitäten probieren kann. So endet der Reisereigen  wie er begonnen hat: lukullisch.

Reisen durch das ferne Asien schenken viele außergewöhnliche Eindrücke. Das macht dieser wunderbare Bildband facettenreich deutlich. In Zeiten von Corona ein schöner Traum, von dem man hofft, dass er einst wahr werden kann.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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