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Rezension:Die Zeit bis Santiago: Begegnungen auf dem Jakobsweg (Gebundene Ausgabe)

Der Fotograf Stefan Rosenboom visualisert in diesem Buch seine Impressionen auf dem "Jakobsweg" in Spanien. Den vielen eindrucksvollen Fotos sind kleine Texte beigefügt. Diese enthalten Reiseeindrücke von Pilgern, die der Fotograf auf dem Weg nach Santiago kennengelernt hat.

Rosenboom empfiehlt Pilgerneulingen sich mindestens 6 Wochen Zeit für den Abschnitt von den Pyrenäen bis nach Santiago zu lassen und sich für alle Veränderungen zu öffnen. Für ihn sind auf dem Weg Begriffe wie "Hinspüren", "Leichtigkeit" und "Respekt" für die Pilgerzeit von Bedeutung und er betont, dass jeder Reisende seinen eigenen Rhythmus gehen, seine eigenen Gedanken laufen, seine eigenen Bilder sehen und seine eigenen Pausen ruhen muss. Der Jakobsweg ist auch immer ein Weg zum Selbst, zum Kern des eigenen Wesens, ein Weg zur eigenen Seele.

Rosenboom hat Menschen auf dem Pilgerweg fotografiert, die aus allen Herren Ländern kommen, um diese spirituelle Erfahrung zu machen. Er zeigt, wie sie am Abend gesellig beim Pilgermenü zusammen sitzen, miteinander reden und wie sie Freundschaften schließen. Der Fotograf reflektiert immer wieder seine spontanen Eindrücke. Er fragt sich beispielweise, woher diese Energie kommt, noch am Abend zu einer Pilgermesse zu gehen. "Ist es der Wunsch nach Nähe, der Wunsch, Teil des Ganzen zu sein, oder ist es die Hoffnung auf Antworten?"

Man erhält einen Eindruck von den sternförmigen Himmelsgewölben der Kathedrale von Burgos, liest schöne Reisegedichte, bewundert die Außenfassade der Kathedrale von Léon, die dortige Magie der Farben, das Licht, die Landschaften, einen Regenbogen auf dem Weg nach Roncevalles. Nach einer beeindruckenden Bilderflut schließlich lernt man Santiago kennen. Das Ziel der Pilgerreise. Was erwartet den Pilger dort? Was hat er am Reiseziel erreicht? Jeder muss dies wohl für sich beantworten, weil jeder ein ganz persönliches Erlebnis auf der Reise hatte, das ihn - wohin auch immer- weiterträgt, so Rosenboom.

Ich erlaube mir, eines der im Buch enthaltenen Gedichte wiederzugeben:

Seelenträume
Die Himmel sind weit über dem Camino
das Auge findet Ruhe.
Der Blick nach innen wird hier möglich,
die Landschaft drängt sich nicht auf,
sie lässt der Seele Raum.
Das Wetter sieht man kommen,
die Sonne und den Regen.
Die Farben sind sanft und erdig,
weiche Formen lösen sich ab
mit den kantigen Türmen
und Fassaden der Städte,
Die Stille wird gebrochen
von lautem Treiben der Menschen.
Eine Schwingung entsteht
mit jedem Schritt
und jedem Hügel, den man erläuft,
der Pilger formt seine Landschaft,
seinen Weg.

Dieses Gedicht fasst in wenigen poetischen Worten die gezeigten Bilderwelten vortrefflich zusammen.
Empfehlenswert.

Rezension: Wunderschönes Heidelberg

"Heidelberg hat in seiner Lage und mit seiner Umgebung etwas Ideales." (Johann Wolfgang von Goethe)
Dieser Meinung Goethes schließe ich mich bedingungslos an. Schon oft habe ich die alte Unistadt besucht und bin stets aufs Neue von ihrer Lage begeistert. Idylle pur. Der vorliegende Bildband, mit vielen malerischen Fotos von Ernst Wrba und erhellenden Texten von Dr. Hermann Josef Roth wird Heidelberg-Liebhaber gut gefallen, nicht zuletzt, weil so manch unbekannte Ecke des Städtchen hier Beachtung findet.


Die Texte sind in deutscher, englischer und französischer Sprache abgedruckt.


Dr. Roth skizziert auf den ersten Seiten die historische Entwicklung der Stadt. Anschließend lernt man u.a. den Philosophenweg kennen, wenig später das Schloss, das im Spanischen Erbfolgekrieg zerstört wurde. Besonders eine Luftaufnahme lässt erahnen, dass nicht die Architektur allein den Wert des Schlosses bestimmte, sondern die Gesamtanlage mit ihren Gärten und Parkanlagen.


Ein Blick auf die "Alte Brücke" ist sehr romantisch. Man lernt das 1701 errichtet Rathaus am Kornmarkt kennen, natürlich auch die Heilig-Geist-Kirche. Dort hatte man im Dreißigjährigen Krieg die berühmte "Bibliotheka Palatina" in Sicherheit gebracht. 1622 wurde diese jedoch durch Tilly konfisziert und befindet sich heute im Vatikan.


Unmöglich ist es zu all den Bildern Stellung zu beziehen. Erwähnen möchte ich allerdings das "Haus zum Ritter", dass die Zerstörungen des Spanischen Erbfolgekrieges überstand. Dieses Renaissancegebäude zählt zu den meist besuchtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.


Man erhält visuelle Eindrucke von der "Ruprechts-Karls-Universität", von einigen Kirchen, auch von Altstattgassen und lernt den Bergfriedhof kennen, eine der bekanntesten Begräbnisstätten in Deutschland. Imposant ist der Blick vom Königstuhl und beeindruckend das Michaeliskloster, das 870 auf dem Gipfel des Heiligenbergs den alten Merkurtempel verdrängte.


Das ewige Wachsen und Vergehen ist nicht nur das Thema des "Botanischen Gartens" in der Stadt, sondern zeigt sich als roter Faden in der Stadtgeschichte Heidelbergs in gleichem Maße.


Ein gelungener Bildband.


Rezension:Indien - Zu Gast in den schönsten Heritage-Hotels (Gebundene Ausgabe)

Nein, ein Hotelführer ist dies nicht, sondern einfach schöner Bildband, der in Zusammenarbeit mit der "INDIA Heritage Hotels Association" entstanden ist und Einblicke in viele Heritage-Hotels in Indien gibt. Im Grunde ist dieses Buch ein Fest für die Sinne.

Was sind Heritage-Hotels? Nach der Regel der "INDIA Heritage Hotels Association" müssen solche Hotels älter als 60 Jahre sein und es müssen mindestens 60% der alten Bausubstanz noch bestehen. Die Gebäude sind keineswegs nur Maharaja-Paläste, sondern auch Bauten der britischen Kolonialzeit und Gebäude reicher Kaufleute.

Offiziell gibt es 3 Kategorien von Heritage-Hotels: Grand Heritage, Classic Heritage und Heritage. Zu den Vorzügen zählen nicht zuletzt die reiche, faszinierende Individualität der Architektur und Einrichtung.

Das Buch ist untergliedert in Hotels in Rajasthan- die Wüstenregion; gründendes Rajasthan und Gujarat; Delhi, Pradesh und Punjab; Est Bengal, Northeast States und Orissa; Madhya Pradesh und Maharashtra; Karntaka , Goa, Tamil Nadu und Kerala.

Die einzelnen Regionen werden jeweils textlich kurz skizziert, dann lernt man 44 Hotels näher kennen, erfährt über historische Hintergründe zu den Häusern mancherlei und erhält Einblicke im Hinblick auf die Gastlichkeit der einzelnen Hotels. Eine Fülle farbenprächtiger Fotos verführen zum Träumen.

Natürlich haben mich beim Lesen und Betrachten die Fürstenpaläste in Jaipur beeindruckt, aber noch weitaus mehr hat mich das "Harivihar Heritage Home", ein Bau der rund 150 Jahre alt ist und sich in Kozhikode befindet, begeistert. Dieses Heritage-Quartier ist ein Ayurveda-Zentrum, das durch seine edle Schlichtheit besticht.

Dem Hauptteil des Buches ist ein Katalog angefügt. Dort erhält man Kurz-Infos zu 185 Heritage-Hotels. Genannt werden jeweils Lage, Stil, Geschichte, Ausstattung, Leistung und Preisklassen.

Dieses Buch ist ein wirklich ansprechendes Geschenk für Menschen, die Freude am Schönen haben und dabei gerne in die Farben- und Formenwelten fremder Kontinente eintauchen.

Rezension: Die Basare Istanbuls

Die Journalistin Laura Salm-Reifferscheidt hat mit der Grafik-Designerin Isabel Böcking und dem Fotografen Stipsicz die Basare Istanbuls besucht. Durch das gemeinsam konzipierte Buch erhält der Leser einen Eindruck von der sinnlichen Welt dieser Basare, sowohl durch detaillierte Beschreibungen als auch durch eine Fülle beeindruckender Fotografien. Das türkische Istanbul hieß von 330-1930 Konstantinopel, davor Byzanz. Mit fast acht Millionen Einwohnern ist es die größte Stadt in der Türkei. Bis 1923 war es die Hauptstadt des Osmanischen Reichs.

Kern der Stadt ist Alt-Istanbul auf einer vom Goldenen Horn und dem Marmarameer umschlossenen Halbinsel. Die historischen Bereiche von Istanbul gehören zum Weltkulturerbe. Das Basarviertel mit seinen alten Gemäuern des "Gedeckten Basars" und den engen Gassen des umliegenden Viertels erzählen viel über die Bewohner der Stadt, über ihre Neigungen und Interessen. Wirft man einen Blick in den Duden so definiert dieser den Basar als "orientalisches Händlerviertel" aber auch als "Verkauf für wohltätige Zwecke". Die Basare Istanbul sind eindeutig "orientalische Handelsviertel". Der größte Basar der Stadt umfasst sechzig Straßen. Es handelt sich dabei um den sogenannten "Gedeckten Basar". Seit über fünfhundert Jahren befinden sich dort das Zentrum des Handels und das Zuhause hunderter Händler und Handwerker.

Salm-Reiffersscheid berichtet von den Anfängen dieses Basars und von den vielen Bränden und auch von Erdbeben, die dem "Gedeckten Basar" immer wieder Schaden zufügten oder gar fast vollständig verwüsteten. Zu Zeiten des osmanischen Reiches kamen Menschen aus der ganzen Welt, um dort Handel zu betreiben. Heute arbeiten 25 000 Menschen in besagtem Basar, der als Herz des türkischen Goldmarktes und als inoffizielle Wechselbörse gilt. Mehr als 500 000 Touristen, Händler und Einheimische halten sich täglich in dem alten Gemäuer auf. In dem fast 90 Geschäfte umfassenden "Ägyptischen Bazar", von dem im Buch auch die Rede ist, locken betörende Düfte, Parfüms und Süßigkeiten schon seit fast 350 Jahren.

Auch interessant ist der Bücherbasar. An der Stelle des heutigen Buchmarktes verkauften die Byzantiner bereits Manuskripte und Papier. Für alte Bücher war dieser Markt bis ins 20. Jahrhundert hinein Hauptumschlagplatz, aber durch die heutigen Buchhandelsketten hat er an wirtschaftlicher Bedeutung verloren. Dennoch lohnt sich ein Besuch, wie Text und Fotos verdeutlichen. In der Folge liest man sehr Aufschlussreiches von den begabten Kunsthandwerkern in allen Zeiten, von den Menschen Istanbuls und von der Untrennbarkeit von Kommerz und Religion.

Im Istanbuler Basarviertel liegen Markthallen, Lagerhäuser, Werkstätten, Moscheen, Bäder und Brunnen ganz nah beieinander. Sehr interessant ist in diesem Zusammenhang der Bericht über Brunnen und Bäder. Über viele Seiten liest man vom Innenleben der Basare, von deren Schätzen. Mehrere hundert Tonnen Gold werden im großen Basar jährlich umgesetzt.

Die Türken legen großen Wert auf Goldschmuck, je reicher die Familie, desto opulenter ist dieser Schmuck. Man liest von den Keramiken aus dem Provinzstädtchen Iznik, von türkischen Teppichen, sowohl geknüpften als auch gewebten und man erfährt welche Bedeutung die einzelnen Motive haben. Über das einstige Seidenzentrum des Osmanischen Reichs wird man informiert und über den Textilhandel in Istanbul im Laufe der Geschichte generell.

Das Handwerk der Kalligraphie lernt der Leser kennen und es wird gut nachvollziehbar erklärt, weshalb sich dieses Handwerk im Osmanischen Reich einst wie in keinem anderen Kulturraum entfalten konnte. Antiquitäten, Souvenirs und religiöse Objekte, Gegenstände aus Gold-, Silber- sowie Kupfer und Lederwaren anschließend werden breitgefächert thematisiert. Auch über die Fälschungsbranche liest man allerlei. Sie boomt in der Türkei. Raubkopien ausländischer Markenprodukte werden auf dem Großen Basar vertrieben, die sich kaum vom Original unterscheiden.

Auch bemerkenswert ist der Textbeitrag über die Waren aus Afghanistan, Usbekistan und andere zentralasiatische Staaten. So kommen bunte Ketten aus Halbedelsteinen zumeist aus Pakistan und Indien und Stickereien aus Usbekistan. Die Kräuter und Gewürze auf dem "Ägyptischen Basar" dienen nicht nur zur Verfeinerung von Speisen, sondern auch der Linderung von Krankheiten und der Steigerung des körperlichen Wohlbefindens. Naturheiler auf dem Basar mischen den Kunden Pasten und Pulver gegen Krankheiten zusammen. Die feinen Öle benötigt man im "Hamam", dem Türkischen Bad, über das man ebenfalls informiert wird. Hochinteressant auch ist der Beitrag zum Thema Kaffee und Tabak. Unmöglich zu allen diesbezüglichen Infos hier Stellung zu nehmen. Man erfährt u.a. wie man "Türkischen Kaffee" zubereitet, erhält eine Anleitung zum Kaffeesatzlesen inklusive Kaffeesatz-Deutungen.

Auf den letzten Seiten lernt man 30 türkische Rezepte näher kennen, alle sind gut beschrieben und leicht nachvollziehbar. Das Buch birgt eine Fülle von detaillierten Informationen und märchenhaften Fotografien, die den Wunsch aufkommen lassen, sofort die Koffer zu packen...
Empfehlenswert.

Rezension:Luxury Trains (Photography) (Photography) (Luxury Books) (Luxury Books) (Gebundene Ausgabe)

"Luxury Trains" möchte den Lesern die luxuriösesten Zügen des 20.Jahrhunderts vorstellen, aber auch moderne Züge zeigen, die von Geschäftsleute immer häufiger als Fortbewegungsmittel bevorzugt werden.
Das Buch enthält eine Fülle sehr eindruckvoller Bilder, begleitet von Texten in fünf Sprachen. In der Einleitung erfährt man, dass das Buch nicht nur luxuriöse Züge vorstellt, sondern auch einige der spektakulärsten Bahnhöfe der Welt und Bahnrouten für einige der mystischsten Züge der Erde zeigt. Man lernt Bordrestaurants kennen, die mit luxuriösen Stoffen ausgestatteten Suiten und hier viktorianische Badewannen, goldenen Wasserhähne, die antiken Möbel aus feinstem Holz und die echte Leinenbettwäsche.

Seit über hundert Jahren bieten luxuriöse Züge den Reisenden eine traumhafte Form der Fortbewegung. Da sich in ihnen dieselbe Extravaganz befindet wie in Fünf- Sterne-Hotels, bezeichnet man sie häufig als "Hotels auf Rädern". Besondere Annehmlichkeiten, die eine solche Reise zu einem einzigartigen Erlebnis machen sind ein aufmerksamer Service und ausgezeichnetes Essen. Im Buch werden fünfzehn luxuriöse, sieben moderne Züge und sieben spektakuläre Bahnhöfe vorgestellt.


Der erste hier im Buch gezeigte Zug ist der "Venice Simplon". Bei einer Fahrt mit diesem Zug geht es nicht primär um den Zielort, die Städte "en route" oder die vorbeiziehenden Landschaften. Wer mit diesem Zug reist, möchte eine kultivierte Art des Reisens genießen und seine Rolle bei der Neuinszenierung des goldenen Bahnzeitalters spielen. Wer so von London über Paris, Zürich, Innsbruck und Verona fährt, geht auch auf eine Zeitreise. Er erfährt, wie die Idee dieser romantischen, magischen Reise im 19. Jahrhundert geboren und, vor kurzem, wiederbelebt wurde. Der abgelichtete Speisewagen ist sehr elegant, - umbrafarben-, mit einer Ausstattung und Möblierung, die höchsten Ansprüchen genügt: Damasttischtücher, frische Blumen, Sheffield-Silber und Geschirr von Wedgwood oder aus Limoge.


Sehr schön auch ist der "Britisch Pullman" . Die Wagons haben ihre ursprüngliche Form aus den 20er und 30er Jahren behalten. Hier hat jeder Wagen seinen eigenen Namen, keiner ist wie der andere. Hochelegant wirkt der Zug durch die Mosaikböden und Holz- sowie Kristallarbeiten. Dieser Zug führt den Reisenden durch britische Städte und entlang schöner Gärten und Schlösser.


Der "Majestic Imperator", um einen weiteren Zug hervorzuheben, wird auch als "Palast auf Schienen" bezeichnet. Mit diesem Zug kann man durch Wien fahren. Eine edle Einrichtung verschönt das Dinner bei Kerzenlicht. Am Silvesterabend ist es möglich in diesem Zug ins neue Jahr zu tanzen. Beeindruckt auch bin ich von den Bildern des "Rovos Rail" , der auf seiner Fahrt durch Südafrika seine Gäste in eine vergangene Epoche der Eleganz und Romantik zurückversetzt. Von allen abgelichteten Speisewagen, ist der "Shanghai-Speisewagen" im "Rovos Rail" nach meiner Ansicht der schönste. Petrol in Verbindung mit Mahagoni, Anklänge von Jugendstil, geschmackvoll eingedeckte Tische versprechen angenehme Stunden . Die Abteile mit einem Bett für 2 Personen überraschen durch ihre Geräumigkeit. Auch ein solch großes geschmackvolles Bad, wie hier abgelichtet, erwartet man eigentlich nicht in einem Zug.
Ebenfalls verblüfft hat mich die Inneneinrichtung des "Golden Chariot". Dieser Zug fährt übrigens durch die Landschaften und die Vergangenheiten Indiens. Hier finde ich vor allem die Lounge Bar bezaubernd. Sie könnte von ihrem Interieur her ein Raum in einem alten indischen Palast sein.

Bei den modernen Zügen bin ich vom "Glacier Express" sehr angetan. Meine Mutter ist mit diesem Zug schon unterwegs gewesen und schwärmt immer noch von dem Erlebnis auf diese komfortable Weise die Gletscherlandschaften und die unberührte Natur der Schweizer Alpen kennengelernt zu haben. Was den ICE anbelangt, bin ich nicht der Ansicht, dass er alle Bedürfnisse der Passagiere befriedigt. Ich bin schon sehr häufig 1. Klasse im ICE durch die Republik gefahren und war immer verärgert. Die Gänge sind zu eng. Man hat kaum Platz seine Koffer abzustellen. Der Service lässt zu wünschen übrig. Furchtbar.


Bei dem Versuch von Frankfurt/ Main Paris mit dem neu eingericheten ICE zu erreichen habe ich die zeitschnelle Verbindung als positiv empfunden. Allerdings ist der Service des Essens in der 1. Klasse völlig mißglückt, weil man gerade auf einer solch prestigeträchtigen Strecke nicht derartig geringwertige Geschmacklichkeit anbieten kann. Auch der Wein ließ zu wünschen übrig, insbesondere auf dem Weg zur Hauptstadt des Landes mit der höchsten Esskultur. Die alten Luxuszüge bieten da natürlich mehr, auch weiß man dort, was man unter einem wirklich delikaten Menü versteht.

Von den außerordentlich schönen Bahnhöfen gefällt mir "Gare de Lyon" in Paris am besten. Dieser Bahnhof wurde ursprünglich für die Weltausstellung von 1900 erbaut. Der Uhrenturm erinnert an den Londoner Big Ben. Im Gebäude befindet sich das weltberühmte Restaurant "Le Train Bleu", das seit 1901 Reisende in seinen üppigen Räumen mit einer guter Küche erfreut. Die Bilder vom Speisesaal wirken überzeugend.
Interessant ist auch das Kapitel "Legendäre Züge", so etwa die Darstellung von Königin Victoria und einer Gesellschafterin im königlichen Eisenbahnwagen, der für sie von der Bahngesellschaft London & North Western erbaut wurde. Am 13.Juni 1842 reiste sie als erste britische Monarchin mit diesem Zug. Ihr Abteil ist in königlichem Blau gehalten.

Ein wirklich schöner Bildband.

Rezension:Provence (Gebundene Ausgabe)

Die zauberhaften Fotos mit Motiven von der Provence in diesem Bildband, mit dem interessanten Format von 34cm x 12cm hat der 1977 geborene Fotograf Christian Bäck realisiert. Der Informatiker arbeitete während seines Studiums in München als Assistent im Bereich Landschaft- und Reportagefotografie und erhielt damals schon die ersten Aufträge als freier Fotodesigner für Verlage und Bildagenturen. Der Fotograf hat bislang zwei Bildbände sowie Bilder in Zeitschriften und auf Kalendern veröffentlicht. Nicht unerwähnt soll bleiben, dass er beim "Austrian Super Circuit" 2007 die Goldmedaille in der Sektion Panoramafotografie gewann.

Den rund 50 Aufnahmen wurde ein kleiner, dreisprachiger Einführungstext der Germanistin Iris Lemanczyk vorangestellt, die dort der Schönheit der Provence mit wohlgesetzten Worten huldigt.


Jedem Foto ist ein kleiner Landkartenausschnitt beigefügt, so dass man nachvollziehen kann, wo das jeweilige Bild aufgenommen worden ist.


Bäcks Bilderreise beginnt in Grignan. Dort hat er - gewissermaßen zur Einstimmung - die Lavendelfelder fotografisch festgehalten. Der Triumphbogen in Orange erinnert an die Gründung der Stadt 1. Jh. vor Chr. Man erkennt sehr gut, dass die Westfassade stark erneuert worden ist. Zu sehen ist des Weiteren eine uralte Kirche in Aiguéze, oberhalb von Orange und eine Panoramaansicht von Pont-Saint Esprit, der Innenhof der Cathédrale Notre-Dame in Vaison-la Romaine, dessen silberblättriger Olivenbaum daran erinnert, dass man sich im Süden befindet. Bäck hat nicht vergessen, die Weinreben von Dentelles de Montmirail abzulichten, aber auch die dortigen Felsenformationen kann man auf einem Foto bewundern, bevor man sich in die beiden Fotos vom Mont Ventoux vertieft, von dem Iris Lemanczyk im Vorwort schreibt "Selbst im Sommer leuchtet der Mont Ventoux, der fast 2000 Meter hohe >>windumbrauste Berg<< weiß in den azurblauen Himmel."


Lavendelfelder in Sault und in Banon und ein Blick auf Sisteron steigern beim Betrachter die Reislust. Sisteron, einst Bischofssitz, gehörte früher übrigens zu Burgund. Wundervolle Landschaftsbilder vom Plateau de Valensole münden in Panoramabildern von Aiguines und von Gorges du Verdon, die in ihrer Schönheit bestechen.


Den Place du Général de Gaulle in Aix-en Provence darf man bewundern und die gewaltigen Felsformationen von Cap Canaille und von Calanque d`En-Vau in der Nähe von Cassis, dessen Hafen man auch bestaunen darf. In Marseille hat Bäck als Motive ein Panoramabild von der Stadt, von der Cathédrale la Major und von Notra-Dame-de la Grade ausgewählt. Es folgen Bilder von Sausset-les-Pins und von Beauduc in der Camargue. Eine Aufname von den Dünen dort zählt zu meinen Lieblingsfotos im Buch.


Der Hafen von Aigues-Mortes ist das letzte Bild, das der Fotograf direkt am Mittelmeer gemacht hat. Im Anschluss dann kann man sich eines Bildes eine alten Kirche in Montmajor und des Innenhofes von St. Trophine in Arles erfreuen, bevor man einen visuellen Eindruck von der Arena in Nimes erhält. Es folgen weitere imposante Landschaftsbilder und zwei überaus gelungene Fotos vom Papstpalast und vom Pont St.- Bénézet in Avignon und man darf sich auch in sehr gute Ansicht von Les-Baux-de Provence, einem meiner Lieblingsorte dort, vertiefen. Ganz zauberhaft ist die alte Akazien- Allee von St. Remy und die Lavendelfelder von Abbayaq Notre-Dame de Sénanque in Gordes. Dieses alte, an steilen Hügeln gelegene, im Buch abgelichtete Dorf besuchte irgendwann einmal im Winter bei Eis und Schnee. Ein unvergessliches Erlebnis.


Schön, dass der Fotograf Roussillon nicht vergessen hat und mit dem Motiv endet mit dem er begonnen hat. Erneut sieht am ein Lavendelfeld... Provenceliebhaber vergessen nicht, dass Lavendel, Licht, Boule, Pastis und Oliven den Reiz dieser Gegend ausmachen und werden sich gewiss freuen, dass Christian Bäck dafür auf bewunderswerte Art wirbt. Ich jedenfalls freue mich und bin begeistert, wie sehr es ihm doch gelungen ist, das Licht der Provence in seinen traumhaften Bildern festzuhalten. Mir gefällt es gut, dass die Bilder nicht kommentiert werden und auf diese Weise ihre eigene Geschichte erzählen können.


Empfehlenswert nicht nur für Provenceliebhaber.





Rezension: München- Kunststadt

Dieses wundervolle Buch stellt textlich und fotografisch dem Leser auf brillante Art und Weise "Isar-Athen", sprich die Kunststadt München vor. Thematisiert wird gleich zu Anfang die Geschichte des Nymphenburger Porzellans. Die Manufaktur wurde 1747 vom Kurfürsten Max III. Joseph wohl auf Anregung seiner sächsischen Gemahlin, genehmigt. Die Manufaktur befindet sich übrigens im Kavalierhaus im nördlichen Schlossrondell von Nymphenburg. Im Rahmen der Geschichte der Manufaktur finde ich die Ausführungen zu den Figuren der "Commedia dell` Arte" besonders interessant, die der geniale Figurist Franz Anthony Bustelli 1760 einst schuf. Die Fertigung von Nymhenburger Figuren erfolgt noch heute in reiner Handarbeit, die zumeist bis an das letzte plastische Detail der feinen Bemalung der historischen Vorbilder verpflichtet ist.

In der Folge erfährt man, wie sich die einstige Mönchsiedlung im Laufe der Jahrhunderte zur Kunststadt entwickelt hat, liest so ganz nebenbei vom "Englischen Garten", der zu Beginn der 19. Jahrhunderts sich allmählich zu einem Gesamtkunstwerk von europäischem Rang entwickelte, aber ursprünglich wohl eher ein einfaches Hirschgehege gewesen ist, das aber schon immer als Landschaftspark für die Bürger der Stadt gedacht war. Natürlich wird der antikebegeisterte Ludwig I. erwähnt und die Gebäude, Prachtstraßen sowie Platzanlagen, die auf sein Betreiben hin entstanden sind. Nach einem architektonischen Spaziergang durch die Jahrhunderte liest man im Fazit, dass Münchens Spagat zwischen konservativem Grundkonsens und exponierten Einzelbauten auch die Stadt der Zukunft prägen wird und freut sich der vielen schönen, alten Stadtansichten, die dokumentieren, dass der Flair der Stadt schon immer südländisch war.

Oliver Herwig referiert in seinem dann anschließenden Beitrag über "Architektur und Figur" und man liest hier u.a. von den sechzehn farbig gefassten und vergoldeten Moriskentänzern, die einst den Tanzsaal der Münchner Patrizier im Alten Rathaus schmückten. Der Moriskentanz sorgte im Europa des 15. und 16 Jahrhunderts für Kurzweil, bei dem mehrere Männer, teilweise mit aberwitzigen Verrenkungen, um die Gunst einer Frau warben. Zehn der sechzehn ausdrucksstarken, von Grasser 1480 geschaffenen Figuren kann man heute noch im Stadtmuseum besichtigen.

Interessant auch sind die Jugenstilskulpuren, im Rahmen der Prachtfassaden des künstlerischen Aufbruchs in Schwabing, nicht zuletzt in der Franz-Joseph- und in der Ainmillerstraße.

Gut, dass im Zusammenhang mit der Achitektur und der Skulpturen auch die Bau- und Kunstdenkmalpflege angesprochen wird. Den eifrigen Restaurateuren kann man nämlich nicht genug danken für ihr Engagement, das uns allen zu Gute kommt.

Sehr schön sind die Aufnahmen des Fotografen Markus Dlouhy u.a. vom Antiquarium der Residenz, das 1586 zum Festsaal umgebaut wurde und von der überwältigenden Inszenierung des Rokoko in der Asamkirche. Die Brüder Asam wurden zum Teil einer bayrisch-süddeutschen, aber auch der münchnerischen Identität. Ihre Bauten, Bilder, Plastiken und Dekorationen ziehen nicht grundlos nach über 300 Jahren immer noch Besucher aus aller Herren Länder an.


Aspekte der Kunststadt im 19. und 20. Jahrhundert im Hinblick auf die damaligen Maler und Gestalter werden sehr gut von Norbert Götz fokussiert. Natürlich wird Lenbach thematisiert, aber auch Stuck, Kandinsky, Jawlensky und Münter. Die Dachauer Künstlerkonie kommt zur Sprache und die dort einst gelebt habenden Künstler werden benannt. Ein Gemälde Georg Flads "Geigerhäusl in Etzenhausen" (um 1908) wird doppelseitig präsentiert. Erwähnt wird u.a., dass in der Dachauer Kolonie auch viele Frauen eine künstlerische Heimat fanden. Dem Aufbruch der Moderne, konkret der Künstlergemeinschaft "Der Blaue Reiter" werden auch einige Seiten gewidmet. Dabei ist es dem Autor sehr gut gelungen, auf die essentiellen Botschaften der Gemeinschaft hinzuweisen.


Simone Dattenbergers Beitrag "Museen und Galerien", habe ich mit allergrößter Neugierde gelesen, weil ich einmal jährlich im Winter - nun schon über 20 Jahren lang - nach München fahre und dann mit Vorliebe Museen, natürlich immer wieder die Pinakothek, das Lenbachhaus etc. aufsuche. Die Betrachtungen Dattenbergs sind diesbezüglich hervorragend. Großes Lob! Schön, dass sie auch die Hypo-Kunsthalle erwähnt, in der ich schon so manchen Augenschmaus genossen habe, beispielsweise beeindruckende Farbexplosionen von Nolde, von denen ich dieser Tage in einer anderen meiner Rezensionen gesschrieben habe.


Theater und Kleinkunst werden im nächsten Kapitel gut beleuchtet, so wird auch über das Kleinod in der Residenz, das "Cuvilliés-Theater" berichtet, in der Folge dann die Kammerspiele bestens beleuchtet und der Kunstszene von der Schwabinger Boheme bis zum Kunstpark Ost breiten Raum erfreulich gegeben. Brettel und Kabaretts kommen auch nicht zu kurz. An Karl Valentin, die "Pfeffermühle", in der Erika Mann Mitglied war, die Lach&Schießgesellschaft und viele andere kommen zur Sprache. Super!


Literatur und Journalismus in München sind auch ein höchst interessantes Thema. Schön, dass man hier auch an die legendäre Bohemienne Franziska Gräfin zu Reventlow erinnert, die anonym den "Schwabinger Beobachter" herausgab und deren Schlüsselroman "Herrn Dames Aufzeichnungen" sie berühmt machte.


Oper und Konzert werden fast am Ende des Buches vorgestellt und es wird in diesem Zusammenhang August Everding, dem Botschafter der Kunst eine Doppelseite gewidmet.


Das letzte Kapitel dann hat die Schlösser und Residenzen Münchens und Umgebung im Fokus: die Münchener Residenz, Schloss Nymphenburg, Schloss Schleißheim, Schloss Blutenburg, Neuschwanstein, Schloss Linderhof und Schloss Herrenchiemsee. Visualisiert sind einige Damen der Schönheitsgalerie König Ludwigs I., die man in Schloss Nymphenburg bewundert kann. In sechs von insgesamt 36 Porträts darf man sich im Buch ein Bild von den Damen machen.  Anna Hillmayer, geboren 1812 in München  gefällt mir am besten, weil sie ein sanftes Wesen und rosige Gesichtszüge hat. Lola Montez mag ich nicht, ihre Augen strahlen Kälte ab. Unverständlich warum Ludwig der I. sich in diese Frau verlieben konnte...


Die vielen Fotos des Fotografen Markus Dlouhy sind ein Traum.


Ein gelungenes, schönes Buch. Eine Liebeserklärung an München.


Dieses wundervolle Buch stellt textlich und fotografisch dem Leser auf brillante Art und Weise "Isar-Athen", sprich die Kunststadt München vor. Thematisiert wird gleich zu Anfang die Geschichte des Nymphenburger Porzellans. Die Manufaktur wurde 1747 vom Kurfürsten Max III. Joseph wohl auf Anregung seiner sächsischen Gemahlin, genehmigt. Die Manufaktur befindet sich übrigens im Kavalierhaus im nördlichen Schlossrondell von Nymphenburg. Im Rahmen der Geschichte der Manufaktur finde ich die Ausführungen zu den Figuren der "Commedia dell` Arte" besonders interessant, die der geniale Figurist Franz Anthony Bustelli 1760 einst schuf. Die Fertigung von Nymhenburger Figuren erfolgt noch heute in reiner Handarbeit, die zumeist bis an das letzte plastische Detail der feinen Bemalung der historischen Vorbilder verpflichtet ist.


In der Folge erfährt man, wie sich die einstige Mönchsiedlung im Laufe der Jahrhunderte zur Kunststadt entwickelt hat, liest so ganz nebenbei vom "Englischen Garten", der zu Beginn der 19. Jahrhunderts sich allmählich zu einem Gesamtkunstwerk von europäischem Rang entwickelte, aber ursprünglich wohl eher ein einfaches Hirschgehege gewesen ist, das aber schon immer als Landschaftspark für die Bürger der Stadt gedacht war. Natürlich wird der antikebegeisterte Ludwig I. erwähnt und die Gebäude, Prachtstraßen sowie Platzanlagen, die auf sein Betreiben hin entstanden sind. Nach einem architektonischen Spaziergang durch die Jahrhunderte liest man im Fazit, dass Münchens Spagat zwischen konservativem Grundkonsens und exponierten Einzelbauten auch die Stadt der Zukunft prägen wird und freut sich der vielen schönen, alten Stadtansichten, die dokumentieren, dass der Flair der Stadt schon immer südländisch war.


Oliver Herwig referiert in seinem dann anschließenden Beitrag über "Architektur und Figur" und man liest hier u.a. von den sechzehn farbig gefassten und vergoldeten Moriskentänzern, die einst den Tanzsaal der Münchner Patrizier im Alten Rathaus schmückten. Der Moriskentanz sorgte im Europa des 15. und 16 Jahrhunderts für Kurzweil, bei dem mehrere Männer, teilweise mit aberwitzigen Verrenkungen, um die Gunst einer Frau warben. Zehn der sechzehn ausdrucksstarken, von Grasser 1480 geschaffenen Figuren kann man heute noch im Stadtmuseum besichtigen. Interessant auch sind die Jugenstilskulpuren, im Rahmen der Prachtfassaden des künstlerischen Aufbruchs in Schwabing, nicht zuletzt in der Franz-Joseph- und in der Ainmillerstraße.


Gut, dass im Zusammenhang mit der Achitektur und der Skulpturen auch die Bau- und Kunstdenkmalpflege angesprochen wird. Den eifrigen Restaurateuren kann man nämlich nicht genug danken für ihr Engagement, das uns allen zu Gute kommt.


Sehr schön sind die Aufnahmen des Fotografen Markus Dlouhy u.a. vom Antiquarium der Residenz, das 1586 zum Festsaal umgebaut wurde und von der überwältigenden Inszenierung des Rokoko in der Asamkirche. Die Brüder Asam wurden zum Teil einer bayrisch-süddeutschen, aber auch der münchnerischen Identität. Ihre Bauten, Bilder, Plastiken und Dekorationen ziehen nicht grundlos nach über 300 Jahren immer noch Besucher aus aller Herren Länder an.


Aspekte der Kunststadt im 19. und 20. Jahrhundert im Hinblick auf die damaligen Maler und Gestalter werden sehr gut von Norbert Götz fokussiert. Natürlich wird Lenbach thematisiert, aber auch Stuck, Kandinsky, Jawlensky und Münter. Die Dachauer Künstlerkonie kommt zur Sprache und die dort einst gelebt habenden Künstler werden benannt. Ein Gemälde Georg Flads "Geigerhäusl in Etzenhausen" (um 1908) wird doppelseitig präsentiert. Erwähnt wird u.a., dass in der Dachauer Kolonie auch viele Frauen eine künstlerische Heimat fanden. Dem Aufbruch der Moderne, konkret der Künstlergemeinschaft "Der Blaue Reiter" werden auch einige Seiten gewidmet. Dabei ist es dem Autor sehr gut gelungen, auf die essentiellen Botschaften der Gemeinschaft hinzuweisen.


Simone Dattenbergers Beitrag "Museen und Galerien", habe ich mit allergrößter Neugierde gelesen, weil ich einmal jährlich im Winter - nun schon über 20 Jahren lang - nach München fahre und dann mit Vorliebe Museen, natürlich immer wieder die Pinakothek, das Lenbachhaus etc. aufsuche. Die Betrachtungen Dattenbergs sind diesbezüglich hervorragend. Großes Lob! Schön, dass sie auch die Hypo-Kunsthalle erwähnt, in der ich schon so manchen Augenschmaus genossen habe, beispielsweise beeindruckende Farbexplosionen von Nolde, von denen ich dieser Tage in einer anderen meiner Rezensionen gesschrieben habe.


Theater und Kleinkunst werden im nächsten Kapitel gut beleuchtet, so wird auch über das Kleinod in der Residenz, das "Cuvilliés-Theater" berichtet, in der Folge dann die Kammerspiele bestens beleuchtet und der Kunstszene von der Schwabinger Boheme bis zum Kunstpark Ost breiten Raum erfreulich gegeben. Brettel und Kabaretts kommen auch nicht zu kurz. An Karl Valentin, die "Pfeffermühle", in der Erika Mann Mitglied war, die Lach&Schießgesellschaft und viele andere kommen zur Sprache. Super!


Literatur und Journalismus in München sind auch ein höchst interessantes Thema. Schön, dass man hier auch an die legendäre Bohemienne Franziska Gräfin zu Reventlow erinnert, die anonym den "Schwabinger Beobachter" herausgab und deren Schlüsselroman "Herrn Dames Aufzeichnungen" sie berühmt machte.


Oper und Konzert werden fast am Ende des Buches vorgestellt und es wird in diesem Zusammenhang August Everding, dem Botschafter der Kunst eine Doppelseite gewidmet. Das letzte Kapitel dann hat die Schlösser und Residenzen Münchens und Umgebung im Fokus: die Münchener Residenz, Schloss Nymphenburg, Schloss Schleißheim, Schloss Blutenburg, Neuschwanstein, Schloss Linderhof und Schloss Herrenchiemsee. Visualisiert sind einige Damen der Schönheitsgalerie König Ludwigs I., die man in Schloss Nymphenburg bewundert kann. In sechs von insgesamt 36 Porträts darf man sich im bertiegen.Buch gefällt Anna Hillmayer, geboren 1812 in München am besten, weil sie ein sanftes Wesen und rosige Gesichtszüge hat. Lola Montez mag ich nicht, ihre Augen strahlen Kälte ab. Unverständlich warum Ludwig der I. sich in diese Frau verlieben konnte...


Die vielen Fotos des Fotografen Markus Dlouhy sind ein Traum.


Ein gelungenes, schönes Buch. Eine Liebeserklärung an München.



Rezension:Marokko (Broschiert)

Die Autorin Marie-Pascal Rauzier hat bereits mehrere Bücher über Marokko geschrieben, gemeinsam mit den Fotografen Cecile Treal und Jean -Michel Ruiz hat sie den bezaubernden Bildband "Marokko" verfasst.

Marokko ist ein Staat in Nordwest-Afrika. Dieser Staat grenzt im Westen an den Atlantik, im Norden an das Mittelmeer, im Osten und Südosten an Algerien und im Süden an die Westsahara. Die zu 99% muslimische Bevölkerung besteht zu zwei Dritteln aus Arabern sowie arabisierten Berbern und zu rund einem Drittel aus Berbern. Die Berber, die Sprache und Brauchtum weitgehend bewahrt haben, leben besonders in Gebirgen. Im Süden leben negride Nachkommen früherer Sklaven und Soldaten aus der Sudanzone, zudem leben 16000 Juden und 50000 Europäer in Marokko.

Rauzier berichtet zu Beginn des Buches von den Farben Marokkos. Rot, Blau, Ocker, Grün, Gelb Orange und Rosa beleben dieses Land. Rot ist dabei die Farbe, die angeblich vor dem bösen Blick schützt. Das Gewand des Wasserträgers leuchtet rot. Malvenfarben sind die Krokusblüten, aus deren orangefarbenen Blütennarben Safran gewonnen wird. Die Färber im Marrakesch färben wie seit Jahrhunderten Woll- und Baumwollfäden nach uralten Handwerkstechniken. Das kann man den beeindruckenden Fotos entnehmen kann.

Die traditionelle arabische Stadt (Medina) hat ihre Topographie aus dem 12. Jahrhundert bewahren können. So liest man, dass in Marrakesch einst 200 quadratische Türme die 19 km lange Stadtmauer bewachten. Dahinter verbirgt sich die Medina, die nach Gesellschaftsschichten, Gilden und Zünften in Viertel unterteilt ist. Sie bildet mit ihrer Stille und Ruhe den Kontrast zu den lärmenden, hektischen Souks. Die Autorin berichtet detailliert vom Innenleben der Medina. Dieser Bericht wird durch zahlreiche Bilder illustriert. Man wird auch über die Welt der Souks in Kenntnis gesetzt, die durch Farben und Formen, sowie Gerüche die Besucher in Staunen versetzen. Die Händler und Handwerker aber auch die Garküchen gehören in eine Welt, die wir Europäer zunächst begreifen lernen müssen. Man liest von der Tagine, dem runden dickwandigen Topf, der Gargut vor der heißen Flamme schützt und als das marokkanische Gericht schlechthin gilt.

Der Ruf des Muezzins vom Minarett wird thematisiert, der fünfmal täglich durch den Gebetsruf an die Bedeutung des Islam als Staatsreligion in Marokko erinnert. Man liest, dass der Islam schon im 7. Jahrhundert in Marokko eingeführt wurde und kann die "zellijes" - die bunten kleinen Keramikplättchen anhand der Fotos bewundern, mit denen die Wände der Paläste, Moscheen und Medersen gefliest sind. Man sieht auch wie diese zusammengefügt werden. Beeindruckend schön ist die Karaouine - Moschee in Fes. Sie ist die berühmteste Moschee Marokkos. Über Kalligrafie, die wichtigste und im Islam einzig geduldete Kunst wird man informiert, bevor man Bilder von der Wüste bestaunen kann und textlich mit dieser vertraut gemacht wird. Man liest in diesem Zusammenhang über Dromedare und über den Sinn und Zweck von Karawanen. Ein Kapitel des Buches ist den Aromen und Düften gewidmet.

Die marokkanische Zubereitung von Tee lernt man kennen und man wird über die Kochkunst in Marokko in Kenntnis gesetzt. Besonders die Küche des Ramadan wird thematisiert. Weihrauch und Myrrhe werden bei Kräuterhändlern im Naturzustand verkauft, wie man deren Duft freisetzen kann wird erklärt und die Wirkung des jeweiligen Duftes auf die Psyche geschildert. Das Meer und die Fischereiprodukte werden dem Leser durch Text und Bild vertraut gemacht, aber auch die Paläste, Gärten und Riads. Man liest, dass die Kunst der arabisch-islamischen Gärten im Orient, in Bagdad, Damaskus und Kairounan entstand . Sie diente den Schöpfern der marokkanischen Gärten als Vorbild. Orangen-, Zitronen, - Granatäpfel und Pomeranzenbäume, Zypressen, Judasbäume und vieles mehr erfreuen dort den Blick. Nachts vermischen sich die Düfte der Blüten mit der Kühle des Brunnens sowie der Bewässerungskanäle und betören auf diese Weise Verliebte.

Märchenhaft sehen die marokkanischen Salons aus, die vielen schönen Stoffe, die Illumination, wundervoll!

Die Ausstattung der Paläste und Riads ist ein Erbe arabisch-andalusischer Kunst. Das Hamam, die öffentliche Badeanstalt wird dargestellt und man wird über die wichtigsten Bestandteile der Toilette der Frauen informiert. Henna, Arganöl, Ton, Pflanzen und Seifen gehören dazu. Die Techniken der Verschönerung werden von Generation zu Generation weitergeben. Überall auf dieser Welt möchten Frauen schön sein. Ein Phänomen, das mich schon als kleines Mädchen begeistert hat. Wenn man genau hinsieht, wird man feststellen, dass jede Frau auf ihre Art es auch wirklich ist. Zum Schluss wird man über die Berber des Atlas informiert und über Lehm- und Bruchsteinhäuser, um schließlich auf den letzten Seiten die Marokkaner feiern zu sehen. Sie tun es mit gleicher Begeisterung wie die Menschen überall auf dieser Welt.

Die Texte und unzähligen Bilder sind ein Traum, den man sich unbedingt gönnen sollte.

Ein wirklich gelungenes, schönes Buch!

Empfehlenswert!

Rezension:Indien (Broschiert)

Indien reicht vom Himalaja bis zu Südspitze der Halbinsel Vorderindien im Indischen Ozean. Im Nordwesten grenzt es an Pakistan, im Norden an China, Neapel und Buthan, im Osten an Birma und Bangladesh. Zu Indien gehören die Andamanen und die Nikobaren im Golf von Bengalen und die Lakkadiven im Arabischen Meer.

Catharine Bourzat hat gemeinsam mit Laurence Mouton und Sergio Ramazotti einen unendlich beeindruckenden Bildband über Indien herausgebracht, der allein wegen der vielen Farben ein Fest für die Augen ist.

Zu Beginn des Buches liest man von den typischen indischen Farben Safrangelb und Indischrosa, die für die Inder eine besondere Bedeutung haben. Safrangelb ist von alters her die Farbe der Weisheit und Entsagung. Im Sanskrit werden mit dem Wort "Farbe" die Kasten bezeichnet. Leuchtende Farben spielen überall in Indien eine Rolle, wie die vielen Fotos zeigen, so nennen die Inder die Stadt Jaipur nicht grundlos "Pinky City".
Düfte und Farben verleihen, wie man anhand der Fotos sieht, den Basaren ihren eigentlichen Zauber und selbst für die Ärmsten, die keine Wohnung besitzen, bedeutet die Farbe ihres Kleidungsstücks Leben.
Man erfreut sich vieler Bilder von turbulenten Städten, wie Delhi und Kolkata. Das bunte Treiben dort wurde visualisiert. Man liest von Mumbai, der so genannten "Goldenen Stadt", von dort lebenden Friseuren, Barbieren, Ohrreinigern, Schuhputzern Wasserträgern, Lastenträgern, Girlandenbefestigern u.s.w. Bilder einer anderen, in unseren Augen exotischeren Welt finden sich zuhauf, private Fotos, Inneneinrichtungen von Wohnungen, - traditionell gibt es dort nur wenige Möbelstücke -, Fotos schließlich vom Reich der Frau: der Küche.

Thematisiert werden Märkte und Basare. Fliegende Händler beginnen mit ihrer Tätigkeit schon frühmorgens. Die überwiegende Zahl der Inder ernährt sich vegetarisch. Das spiegelt sich auf den Märkten wieder. Fotos von exotischen Früchten und Gewürzen lassen den Betrachter die Wohlgerüche Indiens gedanklich einatmen. In den knappen Texten wird alles, was man visuell wahrnimmt, erklärt. Von Betelnüssen liest man, die zerstoßen gekaut werden, von Safranfäden und Muskatnüssen. Das Hindi-Wort "bania" bezeichnet die Kaste der Kaufleute, ihre Geschäftigkeit hat etwas Gelassenes.

Fotos von Teeplantagen und Berichte über das Ernten von Tee sind bemerkenswert. Über steile Berge erstrecken sich die Teegärten in Darjeeling. Das Pflücken scheint dort kein Spaziergang zu sein. Man liest vom Alltagsgetränk der Inder,- Cha -, einem schwarzen Tee mit vielen Gewürzen und man sieht Menschen diesen Tee genießen. Bilder von tibetanischen Flüchtlingen, Fotos vom Leben auf dem Land zeigen die Armut und beinahe archaisch anmutende Strukturen.

Man kann Bilder von der Malabarküste, hier Szenen beim Fischen betrachten und anschließend solcher von Tempelanlagen bewundern. Man erfährt, dass ein komplexe Symbolik ein Hindu-Heiligtum als Miniaturausgabe des Universums erscheinen lässt. Die religiösen Bauten des alten Indiens sind einerseits grandiose Werke der Architektur, aber gleichzeitig überdimensionale Skulpturen.

Das Heilige Wasser- der Ganges- ist visualisiert. Pilger beim Bad, Frauen beim Wasserholen und anderes mehr beeindrucken. Schließlich liest man noch von den Palästen und erfreut sich auch hier prachtvoller Aufnahmen, so etwa des Taj Mahal. Dieses Mausoleum aus weißem Marmor errichtete Mitte des 17. Jahrhunderts Kaiser Shahajan für seine Lieblingsfrau Mumtaz Mahal. Ein Symbol der ewigen Liebe.

Ein wunderschönes Buch. Ein Fest für die Augen.

Empfehlenswert.

Rezension: Bildschönes Masuren: Mit der Ostseeküste, Danzig und Königsberg (Gebundene Ausgabe)

Haug von Kuenheim beschreibt sehr anschaulich den Süden Ostpreußens, zwischen Torfmooren und sandiger Öde, zwischen verborgenden Seen und Kiefernwäldern. Ostpreußen mit seinen Regierungsbezirken Königberg, Allenstein und Gumbinnen gibt es auf der politischen Landkarte nicht mehr. An seine Stelle traten polnische Verwaltungsbezirke. Man liest von Kant in Königberg, von Kopernikus in Frauenburg, aber auch von Herder und Lenz in Masuren und erfreut sich an den wirklich gelungenen Bildern, die die Gestüte in Liski und Kadyny veranschaulichen. Dort werden noch heute die berühmten Trakehner Pferde gezüchtet.

Idyllisch ist das Foto der barocken Wallfahrtskirche Heiligenlinde. Ein Ort, den man bei einer Reise in die Region unbedingt aufsuchen sollte, nicht nur aufgrund von kunsthistorischen Erwägungen, sondern, weil es sich um einen Ort des Friedens handelt, an dem über Jahrhunderte die Menschen zu Gott gebetet haben und damit bekundeten, dass sie sich nicht für das Maß aller Dinge gehalten haben.

Berührend sind die Bilder der verfallenen ostpreußischen Schlösser und Herrenhäuser. Diese Ruinen und verfallenen Häuser befinden sich inmitten verwilderter Parks. Nur einige der Gebäude werden mit viel Geld und Liebe wieder aufgebaut. Im Text liest man das ein oder andere über die ehemaligen Besitzer, lernt "Gut Bergenthal", einen Bau aus der Anfangszeit des Ordens kennen, der leider derzeit verfällt. Auch von der "Ruine Schlobitten" und dem Besitz der Lehndorffs kann man sich einen Eindruck machen.

Hervorheben möchte ich das zweiseitige Foto der gotischen Ordensburg Allenstein und die gelungenen Aufnahmen vom alten Stadtkern in Danzig. Obgleich die Stadt, deren Blütezeit im 16. und 17. Jahrhundert lag, 1945 völlig zerstört war, haben polnische Restaurateure hier ein Wunder vollbracht. Heute nämlich erstrahlt Danzig erneut in alten Glanz. Man liest von der Speicherinsel in Danzig, die früher das Zentrum des Getreidehandels war und erhält einen plastischen Eindruck von den prachtvollen Patrizierhäusern.

Fast poetisch wird die Seenlandschaft Masurens beschrieben. Die Bilder des Spirdingsees gefallen, ob der Ruhe und Melancholie, die sie ausstrahlen. Eine traumhafte Landschaft. Immer wieder erfährt man historisch Wissenswertes, so etwa, dass Perkunis ein Gott der Pruzzen war, der noch lange bis ins christliche Preußen hinein, verehrt wurde. Es folgen Kurzbiographien der Ostpreußen Ernst Wiechert, Siegfried Lenz und Marion Gräfin Dönhoff, bevor man sich in den informativen Text und die Fotos vertiefen kann, die das Frische Haff zum Thema haben. Besonders angetan bin ich von den Aufnahmen der Marienburg und dem textlichen Beitrag, der ihre Geschichte knapp skizziert. Die Burg war im Laufe der Jahrhunderte Ordensburg, Königspalast, Zeughaus und Hospital.

Im letzten Drittel des Buches werden sehenswerte Orte von A bis Z genannt und kurz vorgestellt und schließlich zum Schluss das einstige Zentrum deutschen Geisteslebens - Königberg- in Erinnerung gerufen.

Ein Foto der Albertina von 1906 erinnert an all die Studenten, die sich dort lange Jahrzehnte nach Kants Tod, noch immer mit seiner Philosophie befasst haben. Dieses Gebäude wird wohl auf Ewigkeit mit dem Königsberger Philosophen verbunden bleiben, der uns allen durch seinen "kategorischen Imperativ " den Schlüssel zum Paradies geschenkt hat. Wir sollten ihn nutzen, zum Wohle aller.

Rezension: Hip Hotels London (Broschiert)

Der Begriff "HIP" steht für "Höchst Individuelle Plätze" an verschiedenen Punkten dieser Erde. Bei diesen Plätzen handelt es sich um einzigartig , inspirierende , authentische Hotels.Im vorliegenden, reich bebilderten Buch lernt man solche Häuser in der europäischen Metropole London näher kennen.Die fokussierten Hotels befinden sich in den Stadtteilen Chelsea, Notting Hill & Bayswater, Hyde Park, Mayfair, Soho, Covent Garden, Bloomsbury& Fitzrovia, Clerkenwell und in der City. Herbert Ypma stellt den Hotelbeschreibungen jeweils eine kurze Beschreibung der genannten Stadtteile voran.

So erfährt man beispielsweise, dass Chelsea in den 60er Jahren der angesagte Stadtteil Londons war. Die dortige "Kings Road" war eine weltweit bekannte Adresse, die man damals mit Mary Quant, den Rolling Stones, Donovan und Jimi Hendrix gleichsetzte. Heute regiert in Chelsea der Luxus. Man hat dort übrigens Gelegenheit das "Victoria & Albert Museum" aufzusuchen. Dieses Museum ist das weltweit größte Museum für angewandte Kunst.

Von den beiden vorgestellten Hotel mutet das "Blake Hotel" besonders interessant an. Die Farbtöne des Interieurs sind Marine, Schwarz, Terrakotta und Braun. Die Gestaltung der Räume ist eine Mischung aus orientalischer Opiumhöhle mit lässigem, aristrokratischem Lederpolsterflair eines britischen Clubs.

Die abgelichteten Räume wirken wahrlich oberedel. Notting Hill & Bayswater haben durch den gleichnamigen Film mit Hugh Grant und Julia Roberts Chelsea den Rang abgelaufen. Bars, Clubs, einzigartige Boutiquen sorgen dafür, dass man sich dort nicht langweilt. Das "Portobello" vor Ort hat das gewisse Etwas, wie man den Fotographien entnehmen kann. Deshalb wohl wurde es auch zum Lieblingshotel von Tina Turner und Alice Cooper.

Es ist eine Melange verschiedener Stilrichtungen, die hier harmonisch zueinander gefunden haben. Im Zimmer mit den so genannten Wasserspielen, eine Suite im 1960er Jahre-Playboy-Stil mit "viktorianischer Bademaschine", kann man seinen Spieltrieb ebensogut ausleben, wie im "four-poster room" mit einem hohen , ausladenden victorianischen Bett, für das man eine Leiter benötigt, um hineinzuklettern. Nicht uninteressant.

Wer morgens im Hyde Park joggen mag, sollte- sofern es der Geldbeutel zulässt- im "Bagnoli" logieren.

Das Design, eine Kreation von Gil Dez, ist eine opulente Mischung aus dunklen Hölzern, modernen Möbeln, leuchtend bunten Seidenstoffen, Samt und ein wenig bis ein wenig mehr Gold. Es lässt den Eindruck entstehen als befände man sich in Hotel-Räumen irgendwo in Venedig.

In "Mayfair" liegt u.a. die Bond Street. In dieser Gegend lebten einst die meisten Adeligen. Herrenclubs, Anwaltskanzleien, feudale Wohnhäuser prägen die Architektur Mayfairs bis heute noch. Eines der feinsten Hotels der Stadt befindet sich hier: das "Browns". Das Interieur ist geradezu schlicht, aber sehr elegant, der Preis dem Ambiente angemessen. Karl Marx lebte einst in Soho, auch der Dichter Rimbaud vergrub sich dort.

In einem der drei Häuser des "Hazlitts" (Soho) verstarb dereinst der angesehene Kritiker und Biograf Napoleons William Hazlitts.

Wer hier logiert gewinnt einen Einblick in die Londoner Wohnkultur der Mittelschicht, die sich ausdrückt in traditioneller Zurückhaltung gepaart mit historischer Authentizität. In Covent Garden befindet sich Londons Theater-Szene. Die Zimmer des "Covent Garden-Hotel" wirken romantisch und verleihen auf diese Weise eine gewisse altmodische Intimität, die keineswegs störend wirkt.Bloomsbury& Fitzrovia ist das intellektuellste Stadtviertel Londons. Hier bietet sich das "Sanderson" als Übernachtungsmöglichkeit an.

Der Autor betont, dass das Wohnen in diesem eleganten Hotel Spaß macht, die Zimmer originell sind und das Essen sehr gut ist.

Clerkenwill, das Soho des Ostens, kann mit dem "Rookery" werben. Das Hotel ist im Stil der Zeit von Dickens eingerichtet und wirkt auf romantische Art exzentrisch. In "The City", sprich in Old- London, befindet sich das "Great Eastern Hotel" mit 267 Zimmern und Suiten. Es soll bis heute den extravaganten Ansprüchen des elitären Publikums entsprechen und in seiner Inneneinrichtung von geradezu spektakulärer Schönheit sein.

Herbert Ypma nennt zu den insgesamt neunzehn näher beschrieben Hotels die Adressen, Telefonnummern E-mail-Anschriften, sowie die Preise, Sehenswürdigkeiten und die beste Adresse zum Speisen im jeweiligen Umfeld.

Ein empfehlenswertes Buch für Menschen, die eine gepflegte Atmosphäre auch auf Reisen schätzen.

Rezension: Executive Escapes: Holiday (Gebundene Ausgabe)

"Executive Escapes Holiday" ist kein Reiseführer, auch kein Reisekatalog, dem man detaillierte Infos über Hotels, wie etwa Preise entnehmen kann. Es handelt sich um einen Bildband mit traumhaft schönen Fotos von sehr edlen Hotels und deren ausgesuchtem kostbaren Interieur , begleitet von knappen Texten (in drei Sprachen), die den Leser ins Träumen versetzen und ihn vielleicht motivieren diese Träume irgendwann zu realisieren.

Die gezeigten Luxushotels befinden sich in Irland, England, Deutschland, in der Schweiz, in Österreich, Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Griechenland, auf Zypern und in der Türkei. Im Rahmen einer Amazon -Rezension ist es leider nicht möglich alle Hotels zu fokussieren, deshalb werde ich nur jene, die mich ganz besonders ansprechen, hervorheben.

Wirklich märchenhaft ist das um 1832 erbaute Rittergut "Adare Manor Hotels& Golf Resort" im County Limereck, Ireland. Dominiert von einem Eingangsturm, bestückt mit Wasserspeiern, Zinnen und 52 Kaminen. Das Ambiente im Restaurant ist historisch. Der Blick führt auf den 18 -Loch -Golfplatz, einen wilden Fluss und einen üppig grünen Park. Farblich sind die Räume sehr schön gestaltet. Bordeaux-rote Teppiche, geraffte Stores in zarten Gelbtönen, silberne Teegeschirre, lauschige Leseecken sorgen für eine Atmosphäre, die kultivierte Menschen sicher sehr ansprechen dürften.

"Brenner`s Parkhotel & Spa" in Baden-Baden ist geradezu legendär für seinen Komfort. Gezeigt wird u.a. der "Wintergarten", in dem klassische Küche mit mediterranen Akzenten serviert wird. Auch einen Eindruck von einem Zimmer erhält man. Die Farben dort sind gut aufeinander abgestimmt und sorgen für Wohlgefühl. Verliebt habe ich mich in die Bilder vom "Hotel Burg Wernberg" , in Wernberg-Köblitz in der Oberpfalz. Bis ins 13. Jahrhundert reicht die Geschichte dieser Ritterburg zurück. Mehr als 500 Jahre alte Balken und Mauern bilden den romantischen Hintergrund für ein zeitgenössisches Design, welches Antiquitäten mit klaren Linien verbindet.

Die Hochzeitssuite wird für ein Paar, das in dem dortigen Bett ruht, gewiss zu einem unvergesslichen Erlebnis machen. Weiße, duftige Vorhänge, Überwürfe und viele Kissen in romantischer Atmosphäre sorgen für Turtel-Stimmung. Ein Traum auch ist die "Bastide Saint Mathieu" in Grasse. Sie ist im Hinterland der Cote`Azur gelegen. Das Anwesen ist aus dem 18. Jahrhundert. Das Ambiente ist mediterran, fast schlicht. Auffallend ist die Liebe zum Detail.

Auch sehr ansprechend ist "La Bastide de Marie", ein ehemaliges Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert, umgeben von duftenden Kräutergärten, blühenden Lavendelfeldern und knorrigen Bäumen. Alte Steinwände, Kamine, Antiquitäten und Himmelbetten, sanfte Farben und warmes Licht betören die Sinne. Im Badezimmer sind barocke Spiegel angebracht. Die Himmelbetten laden zu vielversprechenden Augenblicken ein. Herrliche Terrassen und Gärten dienen der Entspannung. Die Hotels in Italien sind nicht zu überbieten. Besonders angesprochen hat mich "Charming House&Resort" auf Sizilien neben der mittelalterlichen Burg Falconara. Das Interieur wird durch klare Farben bestimmt. Auch verleihen steinerne Böden und Himmelbetten dem ganzen einen besonderen Charme.

"Can Simoneta" auf Mallorca findet sich in zwei 140 Jahre alten Gebäuden in traumhafter Landschaft. Die Zimmer sind im mallorquinischen Stil eingerichtet, ein Hotel, das mich vom Ambiente her völlig überzeugt. Es ist vielleicht das schlichteste Hotel von allen, aber es muss schön sein zwischen den Pinien in einer gespannten Hängematte zu liegen und unter freiem Sternenhimmel im dortigen Restaurant zu speisen, anschließend eventuell die in die Felsen geschlagene Treppe zum Meer hinabzusteigen und sich zur Erfrischung nochmals in die Fluten zu begeben...Vielleicht hört man aus der Ferne die Klänge von Chopins Nocturnen....

Rezension: Hip Hotels Paris (Broschiert)

HIP und HIP Hotels sind eingetragene Warenzeichen; HIP steht für "Höchst Individuelle Plätze " und HIP Hotels sind einzigartig, authentische und inspirierende Häuser mit hohem Qualitätsanspruch. Im vorliegenden Buch werden genau solche Hotels in Paris vorgestellt. Beginnend im 1. Arrondissement, dem Viertel der französischen Metropole, das historisch am bedeutensten ist, wird das "Hotel Costes" und das "Hotel Therese" beleuchtet. Zu diesen, wie auch zu allen nachfolgend empfohlenen Hotels erfährt man einiges über die jeweilige Hotelphilosophie, das Interieur, das auch stets visuell nachvollzogen werden kann, die Preise, Kontaktadressen, die Sehenswürdigkeiten in der Nähe und Restaurants im Umfeld, die einen exzellenten Ruf haben.


Das "Hotel du Petit Moulin" war einst eine Bäckerei, in der Victor Hugo sein Brot kaufte. Dieses Hotel fällt durch außergewöhnlich farbenfrohe Gestaltung der Räumlichkeit auf. Wer rasch aufgemuntert den Tag beginnen möchte, ist hier richtig aufgehoben. Wirklich überzeugend und meines Erachtens die Adresse vor Ort scheint das "Hotel Pavillon de la Reine" zu sein. Es handelt sich dabei um eine Villa mit eigenem Hofgarten mit vielen offenen Kaminen und historischen Gemälden, die den Kontrast bilden zu der eher in modernen Akzenten der Rot, Grau und Aubergine gehaltenen Inneneinrichtung.

Überzeugend auch das "Hotel Caron de Beaumarchais", das nach dem Erfinder, Uhrmacher, Musiker, Dramatiker, Erzähler, Aristokrat und politischen Aktivisten Caron de Beaumarchais benannt worden ist, der die amerikanische Unabhängigkeitsbewegung unterstützte. Sein Name ist ein Synonym für anspruchvolle Lebensart. Dieses kleine, feine Hotel ist durchgehend im Louis Seize- Stil eingerichtet. Die Stoffe sind dezent. Der Gesamteindruck ist authentisch. Wie man liest muss man hier Monate im Voraus buchen, weil das Haus ungemein begehrt ist. Dennoch sind die Preise moderat. Das Viertel der politischen Elite ist das "Rive Gauche". Hier sticht besonders das "Hotel Saint Thomas d`Aquin" hervor. Die Innenarchitektur ist zeitgenössisch und geschmackvoll schlicht, das Farbschema angenehm zurückhaltend.

Ganz anders jedoch das "Hotel Duc de Saint Simon", hier hat einst auch Coco Chanel logiert. Man schwelgt in Himmelbetten, venezianische Spiegel schmücken die Wände. Kristalllüster, Wandvertäfelungen, Marmor verwitterte Farbe, Gebauschtes und Lackiertes sorgen dafür, dass die Phantasie Kapriolen schlägt.

Wer möchte , kann nach dem Frühstück das "Musee Rodin" besuchen. Es findet sich ganz in der Nähe.

Weitere HIP-Hotels im 8., 11., 13. und 16. Arrondissement machen die Hotel-Wahl vor einem Paris-Besuch nicht leichter, denn all diese Häuser haben das gewisse Etwas. Unter den HIP- Hotels der zuletzt genannten Viertel ist übrigens das "Hotel le A" hervorzuheben, das durch seine minimalistische Einrichtung besticht. Wirklich elegant!

Von Victor Hugo stammt der Satz "Paris einzuatmen, stärkt die Seele". Stets gibt es in der Stadt der Liebe Neues zu entdecken, auch wenn man schon vielmals an der Seine entlang flaniert ist, alle Boulevards und Parks zu kennen glaubt, viele Sehenswürdigkeiten und Galerien besichtigt und die Abende nicht selten in schöner Atmosphäre verbracht hat. Um den Aufenthalt in Paris wirklich rund zu gestalten, sind allerdings HIP-Hotels das Tüpfelchen auf dem i.

Eine sehr zu empfehlende Lektüre für Paris-Reisende, die Wert darauf legen auch die Nacht angenehm zu verbringen und ihren individuellen Stil, wo auch immer sie sich aufhalten, auf hohem Niveau pflegen wollen.



RezensionExecutive Escapes Family (Photographs) (Photographs)

"Executive Escapes - Family" stellt Familienhotels der gehobenen Preisklasse vor. Gezeigt werden eine Vielzahl schöner Fotos von Hotels, die von kleinen informativen Texten in drei Sprachen begleitet werden.
Das Hauptanliegen dieses Buches besteht darin das Vorurteil auszuräumen, dass luxuriöse Hotels zwingend kinderfeindlich sein müssen , weil die die dort erwünschte Contenance mit dem Spieltrieb und dem natürlichen Lärmen von Kindern nicht zu vereinbaren ist. Dieses Buch ist kein Reisekatalog. Wer Informationen zu den gezeigten Hotels, wie etwa Preise, haben möchte , kann sich diese problemlos zuschicken lassen, bzw. diese im Internet aufrufen. Entsprechendes Adressenmaterial wird mitgeliefert.

Der Leser lernt Hotel in den USA, Costa Rica, Mexiko, Curacao, Guadeloupe, in den Niederlanden, in Deutschland , Österreich, in der Schweiz, in Frankreich, Italien, Spanien, auf Malte, in Griechenland, auf Zypern, in der Türkei, in Marokko, in den Vereinigten Emiraten, in Oman, auf den Seychellen, in Tanzania, Namibia, Kenia, auf Mauritius, den Malediven, in Sri Lanka, Indien, China, Thailand, Malaysia und in Australien kennen.

Alle 47 Hotels bringen exzellentes Essen mit einem großen Sport-, Freizeit- und Wellness-Angebot in Einklang. Während die Eltern Sport treiben oder relaxen, können Kinder vergnügt spielen, singen , basteln und experimentieren, bekommen Märchen vorgelesen, können die Natur erforschen oder auf dem Spielplatz mit anderen Ferienkindern herumtoben.

Hervorheben möchte ich das "One&Only Palmilla" in Baja California, Mexiko, das dort direkt am feinsandigen Strand liegt und mit seiner Schwimmbadlandschaft mit tropischen Oasen, Wasserfällen und dem Kinderpool, nicht nur Kinderherzen höher schlagen lässt. Ein Traum scheint auch "La Créole Beach Hotel & Spa" in Guadeloupe zu sein. Dort stehen für Kinder Aktivitäten wie Zeichnen, Reiten und Aquariumsbesuch auf dem Programm. Die Zimmer sind hell und gemütlich eingerichtet. Der flache Strand ist ideal für Kinder.

Sehr schön scheint auch das "Avance Hotel Reiter`s Burgenland Resort" zu sein, in Bad Trautmannsdorf, Österreich. Kletterlandschaften, eine Hüpfburg, Spielzimmer und ein Kinder-Spa erwarten hier kleine Gäste. Ein betreutes Programm für Kinder ab 6 Monaten macht es Eltern möglich einige Stunden auszuspannen. Es gibt für die Kleinen sogar ein Lagerfeuer mit Tipi-Zelt. Dort werden Kinderträume mit Sicherheit wahr.

Märchenwelten werden in der "Villa Vanille" in Marrakesch, Marokko nicht nur für Kinder Wirklichkeit. In diesem Hotel wird der individuelle Stil mit traditioneller, marokkanischer Einrichtung verbunden. Das Hotel besitzt den Charme einer privaten Unterkunft. Ein Beduinenzelt zum Entspannen, der Ausritt mit einem Kamel wird nicht nur kleinen Kindern als schönes Erlebnis in Erinnerung bleiben.

Bilder und Texte überzeugen mich davon, dass Kinder in diesen Luxuswelten keineswegs ausgegrenzt werden, auch mitnichten still in der Ecke sitzen müssen.

Wie Kinder diese Umgebung empfinden und wahrnehmen, würde ich gerne erfahren. Sicher werden sie das Wasser, den Strand, das Kuscheln mit ihren Eltern in den Himmelbetten lieben, auch die lebhaften Spiele mit anderen Kindern, deren Sprache sie zunächst nicht verstehen. Ob die Kleinen die luxuriöse Umgebung wahrnehmen, möchte ich bezweifeln. Kindern fühlen sich dort wohl, wo man lieb zu ihnen ist. Erst große Kinder verändern den Blickwinkel. So manchem großen Kind ist es vordergründig einerlei, ob man es liebt, solange die Umgebung stimmt...

Rezension:Executive Escapes Weekend (Photographs) (Photographs) (Executive Escapes) (Gebundene Ausgabe)

In diesem traumhaften Bildband werden Luxushotels für Wochenendreisen in folgenden Städten vorgestellt: Stockholm, London, Amsterdam , Brüssel, Hamburg, Berlin, Bad Driburg, Frankfurt, München, Prag, Salzburg, Wien, Genf, Zürich, Luzern, Cannes, Paris, Wien, Florenz, Mailand , Rom, Cordoba, Barcelona, Granada, Mallorca, Madrid, Athen und Istanbul.


Zu jedem Hotel erhält man einige Kurzinfos. Der Schwerpunkt allerdings sind die Fotos, die wirklich sehr gute visuelle Eindrücke verschaffen. Von den in London offerierten Hotels, gefällt mir das "Blake Hotel" im ruhigen Stadtteil Kensington am besten. Es ist übrigens auf zwei Stadthäuser verteilt. Hier treffen westlicher und fernöstlicher Stil aufeinander. In den Gemeinschafträumen und den insgesamt 48 Zimmern wird das Auge durch indische, chinesische und japanische Antiquitäten erfreut. Auf einem der Fotos kann man ein Zimmer bewundern, das ganz in Purpurrot gehalten ist.

Das Bett überzeugt durch einen Samt-Baldachin. Das Zimmer gefällt durch englische, aber auch thailändische Einrichtungsgegenstände. Ganz anders - sachlich, nüchtern- ist das "Hotel de Filosoof" in Amsterdam ausgestattet. Dieses Hotel befindet sich in der Nähe des Vondelparks. Die 38 Zimmer sollen sehr individuell eingerichtet sein. Jedes einzelne Zimmer ist einem bestimmten Philosophen gewidmet. Zitate an der Wand, Bücher, Gemälde und bestimmte Farbtöne unterstreichen das intellektuelle Flair. Im Zimmer, das dem Philosophen Aristoteles gewidmet ist, herrschen Blau- und Grautöne vor. Über dem Bett liest man folgende Sentenz von Aristoteles: "Moral virtue is am mean between two vice one of excess an other of dificiency . It aims at hitting the meanpont in feelings and actions."
Sehr ansprechend erscheint mir auch das "Hotel Amigo" in Brüssel. Im 16. Jahrhundert war das Hotel ein Justizgebäude. Dieses Hotel wurde 2002 renoviert und trägt die Handschrift der Designerin Olga Polizzi. Mir gefällt der klare, moderne Stil in den Räumen und die dezenten Farbtöne, die nur durch einige wenige intensive Farbpunkte belebt werden. Wer ein Wochenende in Hamburg verbringen möchte, dürfte im "Luis C. Jakob" am besten aufgehoben sein. Dieses Hotel gibt es schon seit mehr als 200 Jahren. In den Zimmern, der Halle und dem Restaurant kann man mehr als 500 Gemälde und Grafiken norddeutscher Künstler bewundern. Zimmer mit Blick auf die Elbe und den Hafen begeistern den Besucher, neben der feinen dezenten Einrichtung, die viel Geschmack beweist.

Direkt an der Staatsoper in Berlin findet man das "Hotel de Rome". Hier fallen die Wärme ausstrahlenden Zimmer auf, die durch mediterrane Erd-, Rot-, und Blautöne geprägt sind. Im "Bayerischen Hof" in München habe ich selbst schon einige Male genächtigt. Die Aufnahmen versprechen nicht zu viel. Das Foto vom großzügigen Atrium ist sehr aussagekräftig, die Farben der Zimmer machen gute Laune.

Es ist unmöglich an dieser Stelle über alle im Buch enthaltenen Hotels etwas zu schreiben.

Deshalb hebe ich nur die hervor, die mich besonders interessieren. Das "Palais Coburg Residenz" in Wien ist ein Hoteljuwel. Das Gebäude wurde in den Jahren 1840- 1845 von Ferdinand Sachsen- Coburg- Gotha erbaut. Der Prunk in den neoklassizistischen Räumen wird durch schlichte Bauteile relativiert. Das Foto eines Bades fand ich ebenso beeindruckend, wie die schönen breiten Betten mit vielen geschmackvollen Kissen. Der Blick in den Speisesaal erinnert an das Rokoko- Zeitalter. Die Tische sind übrigens französische eingedeckt. Das lässt auf delikate Speisen hoffen.

Das "Imperial" in Wien ist ein altes Nobelhotel, das mir zu überladen erscheint. Die abgelichteten Betten kommen natürlich königlich daher. Überzeugender ist das "Sacher" in Wien. Ein wunderbarer Dachgarten lädt zu Frühstücken ein. Der Blick von den hübsch eingerichteten Zimmern führt zur Staatsoper oder der Albertina. Diese Atmosphäre ist angenehm. Die beiden Spitzenhotels in Paris habe ich mir letztes Jahr angesehen und dort jeweils eine Tasse Tee getrunken , um einen Eindruck zu bekommen. Das "Plaza Athénée" ist meines Erachtens das schönste Hotel in Paris. Es befindet sich in der "Avenue de Montaigne". Die Möbel und Accessoires sind klassisch französisch. Übrigens kocht in diesem Hotel der Meisterkoch Alain Ducasse.

"Le Meurice" ist natürlich legendär. Marlene Dietrich verkehrte dort. Dieses Hotel wirkt eher wie ein Palast, eingerichtet im Stile Louis XVI. Man weiß im Speiseraum wirklich nicht, wo man hingucken soll, auf die Teller, auf die wundervolle Einrichtung, auf die Gäste oder auf den schönen Mosaikboden? Schwierig.

Die Zimmereinrichtung ist dezent, aber oberedel. Auch das "Danieli" in Venedig ist eine Reise wert. Der Palazzo stammt aus dem 14. Jahrhundert. Schon die Eingangshalle ist ein Versprechen, das durch die Zimmereinrichtungen nachhaltig bestätigt wird.

Meinem Geschmack kommen die Hotels in Mailand entgegen, besonders das "The Chedi Milan" finde ich interessant, weil hier asiatische und westliche Elemente vereint werden. Von den Hotels in Rom spricht mich von der Lage her das "Hotel de Russie". Auf der Rückseite hat das Haus einen geschützten Garten. Dort wird im Sommer das Essen serviert. Das "Hotel Raphael" in Rom hat eine grandiose Dachterrasse, von der man einen eindrucksvollen Blick auf die Stadt hat. Der Blick in das Restaurant ist ebenso vielversprechend, wie der Blick in die dezent eingerichteten Zimmer.

Ein Wochenende im "Palacio de los Patos" in Granada zu verbringen ist sicher auch ein Hochgenuss. Hier kann man nach den Ausflügen zur Kathedrale oder zur weltberühmten Alhambra im dortigen Restaurant delikat speisen oder sich in den "Arabischen Gärten" entspannen, bevor man sich in einem der schönen Betten in Morpheus Arme begibt. Ein wundervolles Hotel befindet sich auf Mallorca. Es heißt "Maricel". Die ehemalige Villa liegt über der Bucht und ist an Eleganz kaum zu überbieten.

Sie finden im Buch übrigens insgesamt 50 Hotels. Eine Auswahl zu treffen ist nicht einfach. Gottlob hat das Jahr 52 Wochen. Nutzen Sie die Wochenenden und besuchen Sie alle hier beschriebenen Hotels. Wo ein Wille ist, ist auch stets ein Weg.

Sie können, dies nur nebenbei, an 2 Wochenenden im Jahr eine Auszeit nehmen.:-))

Ein wirkliche, wunderschönes Buch, das Reiselust weckt.



Rezension:Deutschlands Weltkulturerbe: Eine Reise zu allen UNESCO-Stätten (Gebundene Ausgabe)

Zum Weltkulturerbe gehören von der UNESCO als schutzwürdig erklärte Kunstwerke und Baudenkmäler, bei deren Schutz und/oder Restaurierung fachliche und materielle Hilfe geleistet wird. Deutschland besitzt bislang 33 solcher Stätten und liegt mit Italien (43), Spanien (40) und Frankreich (33) an der Spitze der UNESCO-Liste.

Dieser Bildband stellt alle 33 Orte textlich und fotografisch vor und erzeugt beim Leser sehr große Reiselust. Das 600 Jahre alte Bremer Rathaus und der "Roland", die berühmte Freiheitsstatue in Bremen, werden gleich zu Anfang näher beleuchtet. Man erhält historisch und architektonisch wichtige Informationen u. a. auch im Hinblick auf den Bildhauer Lütger von Bentheim, der den vorgezogenen Mittelerker über dem Arkadengang, gekrönt von einem fünfstöckigen flandrischen Prunkgiebel, schuf.

Die Tore, Kirchen und Gassen Lübecks werden fokussiert. Das Holstentor gehört übrigens zu den Überresten der Lübecker Stadtbefestigung. Bereits 1987 wurde Lübecks Altstadt auf die Welterbeliste gesetzt und zwar im Besonderen folgende Bauwerke: der Rathauskomplex, das Burgkloster, der Koberg, das Viertel der Patrizierhäuser des 15. und 16. Jahrhunderts zwischen Petrikirche und Dom, das Holstentor, der Salzspeicher am Traveufer und der archäologische auswertbare Untergrund der Stadt.

Durch die Fotos erhält man einen guten Eindruck von den ältesten Gebäuden. Die Hansestädte Stralsund und Wismar werden in Augenschein genommen. Im Stralsunder Rathaus kann man einen barocken Arkadengang mit reizvoller Galerie besuchen, in dem einstmals Handel betrieben wurde. Die beiden Städte gehörten seit dem 30 jährigen Krieg bis in das 19. Jahrhundert hinein zu Schweden. Berlins Museumsinsel ist Weltkulturerbe. Das Pergamonmuseum gehört zu den meist besuchten Museen überhaupt. Der monumentale Zeusaltar von Pergamon ist wohl der Inbegriff der Berliner Museumsinsel. Die alte Nationalgalerie am gleichen Ort besitzt die bedeutendste Sammlung klassizistischer Kunst.

Unmöglich an dieser Stelle zu allen 33 Orten etwas zu sagen. Hervorheben möchte ich allerdings die Schlösserpracht und Gartenlust von Sanssouci, die Werke Schinkels dort, die wunderbaren Weinbergterrassen vor dem Schloss und das Teehaus, auch die Laube mit dem betenden Jüngling. Sanssouci ist mit dem Park und der Fülle seiner Statuen, Wasserkünste und Parkarchitekturen eine Oase der Schönheit.

Bewundernswert auch sind die Gärten von Fürst Pückler- Muskau und natürlich das neuerblühte Dresden. Ausführlich wird über alles Sehenswerte dieser Barockstadt berichtet, bevor man sich in die Geschichte Weimars vertieft und sich ausgiebig mit den dortigen Kulturgütern befasst. Goethes Gartenhaus zählt natürlich zum Weltkulturerbe. Es stimmt, "Weimar zu besuchen und zu besichtigen lohnt allemal ein mehrtägiger Aufenthalt." Annähernd 1300 Fachwerkhäuser aus 7 Jahrhunderten gibt es in Quedlinburg. Auch das älteste deutsche Fachwerkhaus zählt dazu. Es wurde einst in Ständer-Bauweise errichtet: senkrechte hölzerne Ständer reichen vom Boden bis zum Dach. Sparsam wurden Querbalken zur Stabilisierung eingesetzt. Am Wichtigsten ist architektonisch gesehen die Stiftskirche St. Servatius , die zu Beginn des 11. Jahrhunderts erbaut wurde. Natürlich ist der Burgberg mit der die kaiserliche Pfalz ein Highlight im Kulturerbe. Quedlinburg war einst Königsresidenz und ein wichtiges Zentrum während der Herrschaft Heinrich I. Die Städte Goslar und Hildesheim haben ebenfalls kulturelle Besonderheiten zu bieten, wie Texte und Bilder deutlich machen.

Der prächtige Kölner Dom wird ausführlich thematisiert, aber auch der Kaiserdom von Aachen. Dort lies Kaiser Karl seine Palastkirche nach dem Vorbild byzantinischer Bauten errichten , dennoch war und ist sie eine Marienkirche. Das Gnadenbild "Unserer Lieben Frau von Aachen" macht sie zu einem Wallfahrtsort.
In der Apsis befinden sich die sterblichen Überreste von Karl dem Großen im Karlschrein, einem Meisterwerk maasländischer Goldschmiedekunst.

Das Obere Mittelrheintal wurde in seiner Gesamtheit auf die Welterbeliste gesetzt. In dieser Gegend hat die deutschen Romantik Gestalt angenommen. Die Fotos im Buch lassen diesbezüglich keinen Zweifel aufkommen.Das Trier zum Weltkulturerbe zählt, versteht sich von selbst. Die Stadt wurde 17 v. Chr. gegründet und war seit 285 n. Chr. Hauptstadt des Westreichs, das von Nordafrika bis auf die britischen Inseln reichte.

Der Speyerer Dom ist der älteste der drei rheinischen Kaiserdome und Bestattungsort von vier Kaisern, drei Kaiserinnen und mehreren Königen. Im Buch wird ausführlich der Gang nach Canossa beschrieben, ein historischer Sachverhalt, der dem in Speyer beerdigten Heinrich IV. qualvolle Stunden bereitet hat.Über die wundervollen Städte Bamberg und Regensburg erfährt man viele historisch und architektonisch wissenswerte Einzelheiten aber auch über andere Orte mehr, die ich an dieser Stelle nicht aufzählen möchte.

Dass das Reichskloster in Lorsch zum Weltkulturerbe gehört habe ich bislang nicht gewusst. Einst war das Kloster ein kulturelles, religiöses und wirtschaftliches Zentrum. Karl der Große hielt sich dort auf und der Ort wurde Grablege der Karolinger, zudem war das Kloster das Zentrum mittelalterlicher Buchkultur. Die Königshalle ist das einzige Bauwerk, das aus der Karolingerzeit noch erhalten ist. Zu welchem Zweck man sie erbaute können die Forscher immer noch nicht mit Gewissheit sagen.

Ein wunderbares Buch, dessen Lektüre ich jedem kulturell Interessierten wärmstens ans Herz lege. Lobenswert auch, das neben der Fülle an architektonischen und historischen Informationen immer eine gute Übernachtungsmöglichkeit genannt wird und jeweils Anschriften für Touristinfos gegeben werden.

Rezension: Hip Hotels Atlas

Der Begriff " HIP" steht für "Höchst Individuelle Plätze" an verschiedenen Punkten dieser Erde. Bei diesen Plätzen handelt es sich um einzigartige , inspierende , authentische Hotels. Im vorliegenden , reich bebilderten Buch lernt man solche Häuser in Europa, Afrika, Asien , Australien sowie in Nord- und Südamerika kennen.
Insgesamt werden rund 80 Hotels fokussiert und näher besprochen. Ich werde mich innerhalb meiner Rezension nur auf einige wenige dieser Hotels beschränken müssen, um den von Amazon vorgegeben Rahmen nicht zu sprengen.

Herbert Ypma beginnt seine fiktive Reise in Europa und stellt als zweites Hotel innerhalb seiner Hotelbeschreibungen ein Haus vor, das ich selbst schon häufig besucht habe.
Insofern war es mir vergönnt gleich zu Beginn des Buches zu überprüfen , ob die Aussagen des Autors stimmen. Sie tun es, ganz offensichtlich!

Der ehemalige Eigentümer des von mir sehr geschätzten " Colombe d`Or" in St. Paul-de-Vence, einem im Hinterland der Cote d `Azur gelegenen hübschen Dorf, war Künstler. Er kannte Picasso, Matisse , Calder und Delaunay persönlich. Sie waren seine Freunde und schenkten ihm gerne das ein oder andere Bild.
Heute sind die Wände des Hotels voll von diesen Kunstwerken. Der jetzige Besitzer, Francois Roux, Enkel des Künstlers, geht erfreulich entspannt mit seinen Schätzen um. Selten habe ich einen Menschen so viel schlichte, ungemein sympathische Freundlichkeit und Heiterkeit ausstrahlen sehen.


Das Haus ist zwar vollgestopft mit Kunst, aber es wirkt nicht museal. Die Zimmer sind sehr romantisch, Himmelbetten( nicht in allen Zimmern), steinerne Kamine, die Bäder mit Fayencen der Gegend gekachelt.
Im Innenhof darf man ein Wandgemälde von Ferdinand Leger bewundern, am Pool ein großes Mosaik von Braque, von dem übrigens auch ein schönes Gemälde im Speisesaal hängt. Dieser ist ein Traum, den man sich zu träumen gestatten sollte, immer und immer wieder einmal.Ich stimme dem Autor zu, dass das "Colombe" eines der schönsten Hotels auf dieser Erde ist.

Ein weiteres Hotel in Frankreich, das ich nach dieser Lektüre auch gerne mal besuchen möchte, ist " Le domaine de la Baronnie" auf der Ile de Re. Das steinerne Haus wurde im 17. Jahrhundert nahe dem Wohnsitz der ehemaligen Barone de Re erbaut. Riesige Suiten mit hohen Decken, viele Antiquitäten, insgesamt im typischen gehobenen französischen Landhausstil eingerichtet, machen den Aufenthalt dort sicher zu einem ganz besonderen Erlebnis. Von der Maisonette-Suite aus soll es sogar möglich sein das Meer zu sehen.

In Positano an der Amalfiküste/Italien lädt die " Villa Cimbrone" zum wohnen ein. Zahlreiche Aussichtspunkte, posierende Statuen, prächtige Urnen und überwucherte Marmorbüsten führen den Besucher zu der Attraktion am Ende des Hauptweges: der Terasse in die Unendlichkeit, bestehend aus Meer und Himmel. Die Einrichtung der "Villa Cimbrone" ist restauriert. In den Zimmern schmücken Fresken die Wände.

Wohl ebenso schön wie dieses Hotel ist das " Relais la Suvera" in Sienna, eine mittelalterliche Festung, die während der Renaisscance-Zeit zu einer Villa umgestaltet wurde. Die Suiten sind nach historischen Themen eingerichtet. So findet man in der Papst-Suite roten, purpurnen und gelben Samt sowie ein imposantes , mit Schnitzereien versehens Himmelbett aus der Renaissance. Die Loggia über zwei Stockwerke ist ein Markenzeichen des Architekten Baldassare Peruzzi aus Siena.

" Pousada de nossa senhora da assuncao" war einst eine Klosteranlage 120 km von Lissabon entfernt. Das Mobiliar entspricht der jahrhundertealten mönchischen Tradition funktionaler Schlichtheit. Die Zimmer sind mit modernen Möbeln mit Leinenüberzügen wunderschön eingerichtet. Die Fußböden sind aus Holz, die Bäder mit Marmor verkleidet.Die primären Farben des Interieurs sind blau und weiß.

Besonders angetan bin ich von der Beschreibung des schwedisches Hotels " The Ice Hotel ". Laut Hotel-Prospekt soll es wohl das größte Iglu der Welt sein. In Wahrheit aber ist es ein Palast, aus gefrorenen Eiskristallen geschnitten, gelegen in der schwedischen Winterlandschaft nördlich des Polarkreises.
Die Säulen, Bettgestelle, sogar die mit Glasfensterlampen bestückten Kerzenleuchter sind aus dem Eis des benachbarten Flusses Torn gesägt. Die Betten bestehen aus hölzernen Plattformen, die auf massiven Eisblöcken ruhen. Darauf liegt eine dünne Schaumstoffmatratze, die mit einer Schicht aus Rentierfellen bedeckt ist. Die Temperaturen dürften zu einer garantiert kuscheligen Nacht mit der Reisepartnerin führen, meine Herren. Vielleicht sollten sie Ihre Silberhochtszeitsnacht dort verbringen. Das " Ice Hotel" verspricht , wie eine Art Jungbrunnen zu wirken.Im Hotelpreis inbegriffen sind übrigens der Preis für ein Schneemobil, ferner ein Schneeanzug, Mütze und Handschuhe, die für den Aufenthalt in diesem Hotel unbedingt erforderlich sind. Sauna und reichhaltiges Frühstück, sorgen dafür , dass man von innen aufgewärmt bei Kräften bleibt.

In Afrika sind die vorgestellten Hotels in Ägypten, Kenia und Südafrika sehr empfehlenswert. Mir allerdings ist die Beschreibung der "Caravanserai" in Marrakesch/ Marokko, besonders ins Auge gefallen.
Eine Karawenserei, ist ein Rastplatz, an dem sich Menschen und Kamele ausruhen und die Vorräte für den noch bevorstehenden Weg von Oase zu Oase durch die Sahara bis zum Reiseziel aufgestockt werden.
Während das Designkonzept multikulturell ist, stammen alle anderen Aspekte der" Caravenserai" aus Marokko. Die Architektur zeigt Anleihen bei Berberdörfern mit unerwartenen Innenhöfen, Terrassen als auch verborgenen Winkeln. Zu den Suiten gehört ein kleiner Garten, dessen Mauern im typischen Majorelle-Blau gestrichen sind. Zahllose geschnitzte marrokanische Türen führen von einem geheimnisvollen Raum in den nächsten. Hier mit seiner/em Herzallerliebsten ein paar Tage und Nächte zu verbringen muss wundervoll sein.

Getoppt werden kann dies sicher nur noch von einigen Plätzen in Asien. " Begawan Giri Estate" ist ein Traum auf Bali! Die Wasserfälle unter der Hotelanlage liefern den Klangteppich. Das Hotel befindet sich in scheinbarer Wildnis. Neun Jahre wurden zweieinhalbtausend Bäume gepflanzt, zahllose Terrassen gebaut, viele Fußwege angelegt. Die Betten, von Baldachinen beschützt, schenken den dort Ruhenden einen Blick in einen grünen Traum. Fantastisch.

Von den Hotels in Indien hat mir die Beschreibung " Samode Haveli" in Jaipur am besten gefallen. In diesem Hotel empfing einst ein Maharascha seine Geliebte. Die Authensität des Palastes blieb erhalten. So soll vom Speisesaal mit seinen blau bemalten Wänden bis hin zur ebenso beliebten Spiegelsuite Nummer 114 dieser Stadtpalast dem Gast die wertvollste Erfahrung , die ein Gast überhaupt machen kann, bieten: den direkten Zugang zum legändären Indien.

Weiter hervorheben möchte ich das " Dwarika`s" in Nepal. Das Besondere am "Dwarika`s" ist die Einbettung von Geschichte und Tradition in eine kultuelle Erfahrung. Das nepalesische Dekor in den hellen Zimmern beschränkt sich auf Stoffe und ausgewählte einzelne Möbelstücke, wie man liest.

Ich sehe mich geradezu gezwungen darauf hinzuweisen, dass die besprochenen Hotels in Kambodscha, China, Japan, auf Java, in Laos, in Malaysia , Sri Lanka, Thailand und in Vietnam ebenfalls unbedingt besucht werden sollten. Schade , dass ich nicht alle beschreiben darf.

Auch die fokussierten Hotels in Australien, auf Antigua, auf den Bahamas, in Kalifornien, Colorado, in New York , auf Jamaika, auf Puerto Rico, in Texas, Utah und in Wisconsin haben das gewisse Etwas.

" Hotelito Desconocido" ist das romantischste Haus im Mexiko, nicht weit von Pueblo entfernt. Das Hotel besteht aus einzelnen " palafitos"( Hütten), die auf Stelzen von Palmwedeln und Lehm stehen.
Jede Hütte ist anders, alle sind auf irgend eine Weise exzentrisch. Imposante Himmelbetten sind in wallende Moskitonetze gehüllt, Türen und Fenster wurden aus Palmblättern gefertigt. An den Wänden hängen Bilder der naiven Malerei. Es gibt keine Elektrizität, Kerzen stattdessen. Romantik pur!

Auch in Südamerika hat Ypma wunderschöne Hotels gefunden und stellt sie dem interessierten Leser vor.
Hier hat mich die Beschreibung der " Machu Picchu Sanctuary Lodge" am meisten angesprochen. Die Besonderheit dort ist die Lage, man genießt diesselbe Aussicht wie einst die Inkas. Die Zimmer sind modern eingerichtet, nichts soll von der Schönheit des Machu Picchu ablenken. Sie erleben die Tempel, Paläste und Häuser aus nächster Nähe und können sich vom Charisma des Ortes beeindrucken lassen.

Herbert Ypma nennt zu den beschriebenen Hotels die Adressen, Telefonnummern, E-Mails-Anschriften, ferner natürlich auch die Preise.

Die Qual der Wahl nimmt er Ihnen allerdings nicht ab.

Ein empfehlenswertes Buch für Menschen, die eine gepflegte Atmosphäre und die Besonderheit auch auf Reisen schätzen.