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Rezension Peter J. König- Afrika- In 125 Jahren um die Welt- TASCHEN

Der TASCHEN Verlag, der für seine spektakulären Bildbände bekannt ist, hat erneut ein wunderbares bibliophiles Kleinod mit diesem außergewöhnlichen Werk "Afrika" auf den Weg gebracht. Dabei handelt es sich um eine Zusammenstellung von einmaligen Fotografien, die vom National Geographic Magazin seit mehr als fünf Generationen veröffentlicht worden sind. 

Herausgeber ist Reuel Golden der ehemalige Chefredakteur des British Journal of Photography. Dabei werden in einer Bildfolge von 200 Aufnahmen außergewöhnliche Bildwerke gezeigt, aus allen Winkeln des Schwarzen Kontinent von Kairo bis Kapstadt. Alle Bilder stammen aus den Archiven des legendären Magazins National Geographic, die in einem Zeitraum von 125 Jahren dort archiviert worden sind. Es beginnt mit beeindruckenden Schwarz-Weiß- Aufnahmen, setzt sich fort mit den ersten Autochromfotos und führt weiter durch das Zeitalter der Kodachrome-Dias bis in die heutige Digital-Ära. 

Die einzelnen Motive sind immer einzigartig, sei es bei einem Flug in den fünfziger Jahren über die nebelverhangenen Vulkane Ugandas oder über die weiten Steppen Ostafrikas mit ihrer zahllosen Tierwelt. In Ägypten zeigen die Aufnahmen wie die Archäologen in die versunkene Welt der Pyramiden vorgedrungen sind, um Grabmäler zu entdecken, die vor mehreren tausend Jahren errichtet, vom Ruhm der Herrscher in Ägypten zeugen sollen. 

Die Facetten Afrikas sind so vielfältig und genauso vielfältig sind die Themen der Photographien. Dazu gehören die Wolkenkratzer von Simbabwe ebenso, wie die Gassen und die Suks in den Altstadtviertel algerischer Städte. In erster Linie ist Afrika beeindruckende Natur. Hier auch liegt das Hauptaugenmerk der photographischen Kunst. 

Bestaunt werden können die einmaligen Aufnahmen von Berggorillas in Ruanda genauso wie die zarten, rotbuschigen Wildblumen der Drakensberge in Südafrika oder auch der Kampf der kenianischen Bauern gegen riesige Heuschreckenschwärme. Aber nicht nur der Zauber Afrikas wird thematisiert, auch das ganze Elend ist mit der Kamera festgehalten, das sich in den Elendsviertel afrikanischer Millionenstädte ausgebreitet hat. Nichts bleibt den besten Fotografen ihrer Zeit verborgen. 

Und so wird auch der Wandel der Zeit sichtbar, der selbst vor einem solchen wunderbaren, mystischen Kontinent nicht Halt macht. Lange bevor in der modernen, medialen Zeit über Fernsehen oder Internet die Welt, und damit auch der unvergleichliche Kontinent Afrika für jedermann und jederzeit in die Wohnstuben geholt werden kann, war es das berühmteste Fotografen-Magazin der Welt, National Geographic, das einen tiefen Eindruck von den Ländern und den Menschen Afrikas vermittelt hat und damit begann, einen riesigen weißen Fleck auf der Weltkarte transparent zu machen. 

So ist es auch sehr anerkennenswert, dass mit diesem phänomenalen Kunst-Bildband von TASCHEN und dem Herausgeber Reuel Golden sich gleichzeitig eine Hommage verbindet, die National Geographic über alle Zeiten huldigt. 

Absolut empfehlenswert 

Peter J. König

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National Geographic. In 125 Jahren um die Welt. Afrika

Rezension: Chiemsee& Chiemgau gehmütlich –Walter Töper- Verlag Anton Pustet

Dr. Walter Töpner ist Verfasser von Reiseführern und hat mit dem hier vorliegenden Buch allen, die am Chiemsee und im Chiemgau gerne wandern, radeln und etwas entdecken oder erleben möchten, eine große Freude bereitet. 

In den aufklappbaren Buchdeckeln befindet sich jeweils eine Übersichtskarte von der Region, um die es hier geht. Der Autor erläutert zunächst, weshalb der Chiemsee und der Chiemgau zusammengehören und skizziert diese aber auch die Chiemgauer Alpen, um dann ein wenig über die Geschichte zu erzählen. Seit 800 v. Chr. lebten dort keltische Stämme und in der Römerzeit gehörte der Chiemgau zur Provinz Noricum. Im 700. Jahrhundert kamen Benediktiner auf die Inselklöster Herren- und Frauenchiemsee. Darüber hinaus liest man u.a. von Wallfahrtskirchen, Barockschlössern etc. All dies und vieles mehr kann man im Rahmen von 33 Wanderungen und Radtouren in Augenschein nehmen. 

Die erste Route führt den Chiemseeuferweg entlang rund um den Chiemsee. Die Rundfahrt erstreckt sich auf 60 km und kann mit dem Fahrrad an einem Tag bewältigt werden. Man erfährt diesbezüglich, welche Sehenswürdigkeiten einen erwarten, liest über die Orte, die man dort kennenlernt und kann sich über einige, bereits verstorbene Chiemseemaler kundig machen. 

Ein Spaziergang auf der Insel Herrenchiemsee und ein weiterer auf der Insel Frauenchiemsee sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Besonders interessant finde ich alle Infos zur Fraueninsel, einem Ort, den ich selbst schon besucht habe und bei dem damals viele Fragen offen blieben. Dass zwischen den beiden berühmten Inseln noch eine kleine Insel liegt, wissen alle, die sich schon mal am Chiemsee aufgehalten haben, doch dass diese Insel bereits in der jüngeren Steinzeit besiedelt war, dürfte nicht jedem bekannt sein.

Wissenswertes erfährt man über das Kloster Frauenwörth und hier auch über die karolingische Torhalle. Auch Klostermedizin ist ein Thema. Schon im Jahre 1263 gab es einen Klostergarten dort, aus dessen angebauten Pflanzen Säfte und Salben hergestellt wurden. 16 Chiemseefischer leben noch auf der Fraueninsel, die insgesamt 80 Tonnen Fisch fangen und davon gut leben können. Dass dies möglich ist, verdanken sie auch den Touristen. 

Im Rahmen der hervorragend beschrieben 33 Wanderungen erfährt man beispielsweise mehr über alte Bräuche und merkwürdige Sitten. So findet an Maria Himmelfahrt das Fest der Kräuterweihe statt, zu denen einst 77 verschiedene Kräuter zu Büschel geweiht und gebunden wurden. Sie sollten Heil und Glück schenken. 

Über das Wallfahrtsbrauchtum, auch über schweren Zeiten, Wallfahrern und Jakobspilgern kann man sich informieren und immer mehr und mehr in Erfahrung bringen. 

Womit beginnen? Vielleicht mit dem Rad von Kloster zu Kloster, um zu staunen und darüber nachzudenken wie es gewesen sein mag als um die Zeit 465 v. Chr. ein Komet mit der Zerstörungsgewalt von acht Hiroshimabomben auf den Chiemgau traf. Die dort lebenden Kelten waren so traumatisiert, dass sie erst 200 Jahre später in ihr Siedlungsgebiet zukamen. 


Ein tolles Buch.Sehr empfehlenswert.

Helga König

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Chiemsee und Chiemgau gehmütlich: Wandern, radeln, entdecken, erleben