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Rezension: 100 legendäre Reise-Routen: Auf den Spuren großer Entdecker, Schriftsteller und Abenteurer (Gebundene Ausgabe)

In diesem spannenden Buch lernt man 100 legendäre Reiserouten näher kennen. Jede einzelne Route wird kurz beschrieben und es wird auf historische Besonderheiten hingewiesen. Anhand von Kartenausschnitten erhält man einen visuellen Eindruck, der durch die beigefügten Fotos noch verstärkt wird. Außerdem wird stets weiterführende Literatur benannt. Die Reiserouten sind in 10 Rubriken eingeteilt, dazu zählen u. a. historische Wege, Entdeckungsreisen, literarische Reisen, aber auch heilige Wege und die Seefahrt.
Natürlich ist es unmöglich im Rahmen einer Amazon- Rezension auf alle Routen näher einzugehen. Ich werde mich deshalb auf einige beschränken, um Ihnen, liebe Leser, einen kleinen Überblick zu verschaffen.



Zu Beginn erfährt man Wissenswertes über berühmte Autorouten, wie etwa die "Rallye Paris-Dakar", aber auch über das "Rennen Peking-Paris" von 1907. Damals war das Automobil erst knapp 20 Jahre alt. Die wohl größte Herausforderung für die Fahrer bestand darin, dass es auf den meisten Rennabschnitten - durch China, die Mongolei, Sibirien und über den Ural nach Westrussland - keine Straßen gab. Es galt viele Berge zu überwinden, die zu steil waren für die Autos. Ochsen und Pferde mussten die Autos deshalb ziehen. Sehr schwierig auch war es die Fahrzeuge über wackelige Brücken zu befördern. Man liest von der alten "Seidenstraße", dem Weg über das Dach von Asien, aber auch von der "Transsibirischen Eisenbahn", die von Moskau nach Wladiwostok führt. Mit ihren rund 9300 Kilometern ist sie die weltweit längste durchgehende Eisenbahnstrecke. Die sechstägige Fahrt gehört noch heute zu den großartigsten Zugreisen der Welt.



Der "Orientexpress" wird thematisiert. Er bot ab 1883 für Reisende zwischen Paris und Istanbul den höchsten erdenklichen Komfort. Im Laufe der Zeit wurde die Streckenführung mehrmals geändert. Heute steht der Name für eine Verbindung zwischen Straßburg und Wien. Der alte Inka-Weg hin zur vergessenen Stadt Machu Picchu wird thematisiert. Hiram Bingham hat 1911 Machu Picchu entdeckt, das von den spanischen Conquistadoren des 16. Jahrhunderts gottlob nicht gefunden worden war. Beeindruckend sind die Bilder von der Landschaft um Cusco, der alten Inka-Hauptstadt. Man lernt in der Folge historische Wege kennen, unter anderem jene, die Alexander der Große zurücklegte als er den Osten eroberte. Die Schlacht bei Issos bleibt nicht unerwähnt, Alexanders leben wird kurz skizziert und man erhält einen visuellen Eindruck von Babylon, das 331 v. Chr. an Alexander fiel.



An Marco Polo wird erinnert und seine Reise von Venedig nach Asien. Dieser Reisende lieferte eine lebendige Beschreibung seiner dreieinhalbjährigen Reise, die ihn zusammen mit seinem Onkel und seinem Vater nach China brachte. Als Marco Polo auf Reisen ging war übrigens Samarkand an der Seidenstraße eine bevölkerungsreichste Stadt der Welt. Sehr gut beschrieben sind die Wege der spanischen Eroberer Francisco Pizarro in Peru und dem daraus folgenden Ende des Inka-Reiches, wie auch die Feldzüge des skrupellosen spanischen Eroberers Hernán Cortés. Mit weniger als 600 Mann besiegte er die Azteken in Mexiko. Seine brutalen Machenschaften werden unverblümt benannt. Die weiterführende Literatur ist gut ausgewählt. Es lohnt sich wirklich sich in diese Bücher zu vertiefen. Ich habe dies vor Jahren bereits getan als ich mir einen Eindruck über die Eroberungen Lateinamerikas gemacht habe.



Die Expedition des Arztes Mungo Park in Westafrika wird gut skizziert. Lesern von Boyles "Wassermusik" ist dieser Name sicher geläufig, auch liest man von Henry Morton Stanleys Eroberung des Kongo. Bei den Erkundungen der Seen und des Kongos leistete ihm ein zwölf Meter langes, zerlegbares Schiff sehr gute Dienste. Die "Grand Tour", sprich die Kavalierreise im kontinentalen Europa in längst vergangenen Zeiten ist ein weiteres Thema. Ihr Ziel bestand darin den Horizont junger Männer zu erweitern und ihnen die Kultur und das hochkomplizierte Hoflebendes vorrevolutionären Frankreich , sowie Rom und die ruhmreiche Klassik und die Renaissance in Italien nahezubringen. Deutschland hatte damals für Reisende einen sehr schlimmen Ruf wegen der Schlammstraßen voller Schlaglöcher, seinen wanzenverseuchten Gasthäusern mit katastrophalem Essen und störenden, tyrannischen Beamten.



Die Reisen Voltaires, Casanovas und Mozarts bleiben nicht unerwähnt. Ich habe wirklich gestaunt, wo sich diese Herren überall aufhielten, insbesondere Casanova. Auf Patrick Leigh Fermors Reisebeschreibungen wird hingewiesen. Seine grenzenlose Neugierde begeistert mich schon seit langem. Nicht minder neugierig war übrigens Hemingway. Seine Verehrung Spaniens hat sich in vielen seiner Bücher niedergeschlagen.

Bei den Pilgerpfaden kann man sich in eine Reise im Heiligen Land, aber auch in eine nach Mekka vertiefen, Nepal und der Himalaya werden ebenso erwähnt wie die Pilgerreise nach Benares. Interessant fand ich die Beschreibung der neolithischen Ley-Linien, welche prähistorischen Stätten in Großbritannien miteinander verbindet. Die Linie beginnt übrigens in Stonehenge, das lange bevor es Druiden gab bereits existierte. Sich in die vielen Wege, die nach Santiago de Compostela führen, zu vertiefen ist sehr spannend. Man ahnt die körperliche Anstrengung, die Pilger in allen Zeiten auf sich genommen haben um die Grabstätte des heiligen Jakob aufzusuchen.



Wer sich für die klassischen Feldzüge und Schlachttouren - für die Spur des Krieges - interessiert, wird ebenfalls im Buch aufgeklärt. Hier finde ich die Informationen zum "Hadrianwall", der vor 1900 Jahren seitens der Römer in Großbritannien errichtet wurde, interessant, aber auch die Einblicke in die ergreifenden Stätten des Ersten Weltkrieges, sprich die Schlachtfelder der Westfront. An das Grauen dieses Krieges erinnern Soldatenfriedhöfe. Allein 1,4 Millionen Franzosen verloren hier ihr Leben. Man lernt die Reiseroute von Odysseus kennen und erhält einen Einblick in das Land der Pharaonen. Hier werden die Fahrten von Luxor thematisiert und auf die wichtigsten Baudenkmäler hingewiesen. Die Reisen der Wikinger von Island nach Neufundland sowie die Reisebeschreibung entlang der Fjorde der norwegischen Küste und wenig später nach Timbuktu verdeutlichen, wie viel es auf dieser Welt zu sehen gibt und welchen Sinn es macht seinen Gesichtskreis sein Leben lang zu erweitern. Ziel des Reisens sollte meines Erachtens sein, dass man von jeder Reise etwas gebildeter und toleranter zurückkehrt.



Ein wunderbares Buch.

Rezension:Mekong: Der Fluss und seine Menschen (Gebundene Ausgabe)

Der Mekong ist ein Strom in China und Südostasien. Er ist rund 4500 km lang und entspringt im Hochland von Tibet, durchfließt die südchinesische Provinz Yunnan, bildet die Grenze von Birma und Laos, durchfließt Kambodscha und mündet mit einem über 70 000 Quadratkilometer großen Delta im südlichen Vietnam in das südchinesische Meer.

Der Autor Philippe Franchini und der Fotograf Lam Duc Hien nehmen den Leser mit auf eine Flussfahrt durch Vietnam, Kambodscha, Laos, Yunnan und Tibet und bringen ihm durch hochinformative Texte und eine Fülle eindrucksvoller Fotografien die Landschaften entlang des Mekong und die dort lebenden Menschen nahe.
Der Mekong ist Asiens drittgrößter Fluss. Er entspringt in den Bergen Tibets auf 5000 Metern Höhe. Als Migrationsachse berichtet dieser Fluss eine lange, ereignisreiche Geschichte. Alle Menschen, die am Mekong leben sind allerdings von einer gemeinsamen kulturellen Basis geprägt: Sie stammen in erster Linie von indischen und chinesischen Zuwanderern ab.




Mit dem Namen, welche Menschen unterschiedlicher Herkunft dem Mekong geben, bekunden sie ihre unterschiedliche Beziehung zum Fluss. Darüber berichtet der Autor ausführlich. Man liest in der Folge von der Flussfahrt in Vietnam und dort zunächst von Saigon nach Can Tho. Thematisiert werden Dschunken, Fähren und schwimmende Märkte. Saigon war einst eine Kolonialstadt, die durch ihren Hafen eine große Strahlkraft besaß. Sie war in erster Linie von Europäern bewohnt, daneben gab es allerdings auch chinesische, indische und malaiische Enklaven. Die meisten Vietnamesen bewohnten die Randbezirke. Man liest von dem Delta und den neun Mündungen des Flusses, von dem Fischgehege an der Mekong-Mündung und man wird über die 7000 Vegetationsarten im Delta aufgeklärt, an deren Spitze der Reis und der Bambus stehen.

Thematisiert wir das vietnamesische Dorf zwischen Tradition und Moderne. Die vietnamesische Gesellschaft basiert auf Familie und dörflicher Solidarität. Offensichtlich hat diese Kultur der Verstädterung widerstanden.
Die Halbinsel Ca Mau wird vorgestellt und der Süden Vietnams, der die Region vieler unterschiedlicher Völker ist. Beeindruckend sind die Bilder der Menschen dort, wie überhaupt die vielen Portäts von Menschen in diesem Buch sehr fazinierend sind. Kambodscha und das wohltätige Wirken des Wassers in diesem Land kommen zur Sprache. Die Wasserfülle zu Hochwasserzeiten sorgt für die Fruchtbarkeit der Böden in den Uferzonen, weil sich auf den überfluteten Gebieten Schlamm ablagert.

Man liest über die monumentale Tempelstadt Ankor Wat, die im 12. Jahrhundert erbaut wurde und die man zunächst Vishnu, dann aber Buddha weihte und erhält historische Informationen zum Ankorreich.
Zur Sprache kommt die Roten-Kmer-Hölle, Zigtausende von Konterevolutionären wurden im Internierungslager von Tuol Sieng vor ihrer Hinrichtung verhört und gefoltert. Nach dem Sturz des Schreckensregimes fand man nur noch sieben Überlebende. Das harte Leben der Schröpfer in den Kautschukplantagen Kambodschas wird nicht vergessen aufzuzeigen, bevor man das Meer von Laos und die " Viertausend Inseln " kennenlernt. Bei Si Phan in der Provinz Champassak an der Grenze zwischen Laos und Kambodscha ist das Wasser des Mekong zu Hochwasserzeiten Furcht einflößend. Man lernt die Hauptstadt von Laos, Vientiane näher kennen. Sie wurde in der einzigen Region erbaut, in der eine dichte Besiedlung überhaupt möglich ist. Diese Stadt dehnt sich längs des Mekong aus. Des weiteren lernt man Luang Prabang, die Stadt der goldenen Buddhas kennen und wird mit eine Fülle wundervoller Fotos konfrontiert u.a. sieht man auf einer Doppelseite buddhistische Mönche bei ihrem Sonntagsspaziergang zum Tad-Khung-Xi-Wasserfall. Sehr beeindruckend.

Dem goldenen Dreieck am Oberlauf des Mekong und den dortigen Opiumberge wird ein Kapitel gewidmet. Auf einem wiederum doppelseitigen Foto sieht man eine Schamanin und ihre Novizin Opium rauchen, vermutlich aus rituellen Motiven. Im letzten Kapitel wird der Mekong in Yunnan und Tibet beleuchtet. Man lernt die Terrassenfelder in Yunnan kennen. Dort wird Reis angebaut. Anschließend darf man sich eines interessanten Berichtes über Tibet, vor allem aber zauberhafter Bilder erfreuen. Diese Bilder erscheinen wirklich wie von einer anderen Welt. Dort irgendwo befindet sich die Quelle des Mekong. Der Sauerstoff in diesen Höhenlagen ist knapp und die Farben der Gebirgslandschaft beschränken sich auf das Weiß der schneebedeckten Berge und das Grau der Felsen, indessen der Himmel von Nebelschleiern durchzogen ist. Hier am Ende der Welt nimmt der Mekong seinen Anfang...

Ein tolles Buch.

Rezension:Eine kulinarische Entdeckungsreise durch Berlin (Gebundene Ausgabe)

Der Autor Gunar Hochheiden sowie die Fotografen Andreas Tauber und Friedhelm Retting nehmen die Leser mit auf eine kulinarische Entdeckungsreise durch Berlin. Natürlich fährt oder fliegt man in der Regel nicht nach Berlin um dort ausschließlich gut zu speisen und zu trinken. Selbstverständlich möchte man die arme, reiche, wilde Stadt näher kennenlernen, ihre Sehenswürdigkeiten, ihre Museen, die Staatsoper und die Philharmonie. Für all diese Aspekte empfehle ich das entsprechende handliche Dumont- Reisetaschenbuch. 
Menschen, die kulinarischen Genüssen nicht puritanisch gegenüberstehen, sind allerdings gut beraten sich vor einer Reise in unsere Haupstadt in dem von mir hier rezensierten Buch schlau zu machen. Eine Fülle schöner Bilder verschafft einen Eindruck von all dem, worüber sich der Autor ausführlich auslässt.

Besonders interessant finde ich den Beitrag über die Berliner Traditionsküche. Hier wird darauf hingewiesen, dass die Berliner Küche niemals originär war. Schlesier, Böhmen, Ostpreußen, Mecklenburger und Pommern aber auch die Hugenotten, die im 17. Jahrhundert von Friedrich Wilhelm dem Großen ins Land geholt wurden, brachten aus Frankreich ihre Küchentradition mit. So lernte man u .a . auch verschiedene Gemüsesorten kennen, die zuvor unbekannt waren, nicht zuletzt den Spargel, die Bohnen und den Blattsalat.
Die Vorliebe der Berliner für die Kartoffel haben sie übrigens auch dem Alten Fritz zu verdanken.
Alt-Berliner Gerichte sind u .a . " Berliner Schnitzel ", (diese bestehen aus panierten und gebratenen Scheiben vom Kuheuter), " Hoppelpoppel ", (Resteverwertung aus Bratkartoffeln und Bratenüberbleibseln) und " Schustertopf", (hierbei werden Matjesfilets und kalter Schweinebraten gemeinsam erhitzt.) Den Spagat diese Küche in die feine Küche zu integrieren wagen nur wenige Köche. Von der " Viermächteküche " gibt es auch noch Überreste. Wen es interessiert, wird im Buch mehr darüber erfahren.

Über die Currywurst wird man sehr gut informiert. Mitte der 60er Jahre machte sie der Berliner Klaus -Peter Bier salonfähig. " Bier`s Ku'damm 195" wird in diesem Zusammenhang vorgestellt. Dass bei dieser Spezialität Worcestersauce nicht fehlen darf, war mir neu. Man liest auch vom " Internationalen Bierfestival " sowie von der " Berliner Weiße " und bleibt nicht im Ungewissen, was man darunter zu verstehen hat. Biertrinker werden an diesem Beitrag gewiss Gefallen finden. Mein Interesse galt mehr den lobenswerten Berichten über das " Württemberger Weinhaus " am Lotte-Lenya-Bogen, über die Weinhandlung " Viniculture " in der Grolmanstraße, auch über den " Rioja- Weinspezialist " am Akzienplatz, über die " Weinhandlung Hertz" am Rüdesheimer Platz u .a. Weinhandlungen mehr. Die kulinarische Karthographie ist insgesamt sehr aufschlussreich. Sich mit ihr zu befassen, heißt auch einen soziologischen Eindruck von der Stadt zu gewinnen.
Eine Vielzahl sehr guter Restaurants wartet darauf besucht zu werden. Hochheiden lockt mit delikaten Rezepten der beschriebenen Restaurantküchen. Die Gerichte sind alle gut nachvollziehbar beschrieben und lassen sich problemlos nachkochen.

Das " Margaux ", unweit des Brandenburger Tores erscheint mir von allen beschriebenen Restaurants das attraktivste zu sein. Der Küchenchef Michael Müller lehrt, als einziger Deutscher, an der Pariser " École Ferrandi de Cuisine Francaise ". Dass seine Passion Kräuter sind, spricht für ihn.
Gemüse- und Obstläden, ein Teegeschäft, ein Tabakladen, diverse Cafes und Konditoreien, sehr gute Bäckereien, sogar ein Whiskyladen werden vorgestellt. Der Autor beschreibt alles kritisch und gut. Seinen Tipps kann man trauen. Ich möchte an dieser Stelle die von ihm erwähnte " Buchhandlung Kochlust" hervorheben. Dort vertreibt die studierte Kulturwissenschaftlerin Brit Lippolds Bücher übers Kochen. Mehrmals in der Woche finden in den Räumlichkeiten ihres Ladens Kochkurse statt, bei denen sich die eifrigen Leser praktisch schulen können. Eine gute Geschäftidee!


Das Buch ist gelungen. Die vielen Hinweise schützen davor in miesen Touristenschuppen abgezockt zu werden. Was will man mehr?

Empfehlenswert.


Rezension:Istrien: Das große Reisehandbuch (Broschiert)

Istrien ist eine Halbinsel an der Küste der Adria, die zu Kroatien, im nördlichen Teil zu Slowenien gehört.  
Die Halbinsel erstreckt sich konkret zwischen dem Golf von Triest und der Bucht von Kvarner. Klaus Schauer und Ante Gavaranovic beschreiben in ihrem großen Reisehandbuch diesen Flecken der Erde und nennen gleich zu Beginn sechs gute Gründe, weshalb man Istrien besuchen soll. Diese Gründe haben mich sofort überzeugt. In der Folge informieren die Autoren u.a. über das Klima, die Menschen und die Lebensart, aber auch über die Sprachen und über die Entstehung des Tourismus Istriens. Die Autoren schreiben einfühlsam und mit großer Liebe zur Halbinsel, ohne jedoch dabei in Schwätzerei zu verfallen.

Das Kapital Architektur und Kunstschätze habe ich mit großem Interesse gelesen, auch die Tatsache, dass die Euphrasius - Basilika bislang als einziges kulturhistorisches Denkmal Istriens von der UNESCO in die Liste des Weltkulturerbes aufgenommen worden ist. In Pula befindet sich beispielsweise ein Amphitheater, welches auf besagter Liste sicher auch gut aufgehoben wäre. Über Mythen und Sagen Istriens liest man und hier u .a . von Jure Grande , dem ältesten europäischen Blutsauger. Dieser allerdings sollte Sie nicht am Kofferpacken hindern, denn die tapferen Istrier machten dem Vampir bereits vor langer Zeit den Garaus.

Eine Chronologie der Geschichte Istriens verdeutlicht, dass die Halbinsel auf eine stürmische Vergangenheit zurückblicken kann. Über die Küste und das Landesinnere wird man in der Folge mehr als nur zufrieden stellend informiert und lernt in diesem Zusammenhang das kulinarische Istrien kennen. Die Küche der Halbinsel erinnert mich sehr an die Italiens. Vielfältige Aromen und Leichtigkeit stehen im Vordergrund. Gourmets dürfen sich also freuen. Das lukullische Highlight ist die Trüffel. Auf Istrien wurde 1999 die größte und schwerste Trüffel der Welt gefunden. Sie wog 1,31 kg. Der Finder wird sich sicher die Hände gerieben haben.

Bislang bin ich nicht davon ausgegangen, dass es gute Weine aus dieser Region gibt. Die Autoren haben mich eines Besseren belehrt und empfehlen diverse Winzer, deren Weine man sich auch schicken lassen kann.
Sportbegeisterte werden informiert, welche sportlichen Aktivitäten sie als Gast auf Istrien ausüben können. Wer faul in der Sonne liegen möchte, muss aber kein schlechtes Gewissen haben. Jeder genießt auf seine Art. Daran lassen die Autoren keinen Zweifel aufkommen.

Im zweiten Teil des Buches erhält man einen sehr guten Überblick über die wichtigsten Orte in Istrien. Diese Orte werden alle kurz beschrieben. Im Anschluss werden jeweils die Daten des zuständigen Fremdenverkehrsamtes, des Weiteren Ausflugsziele und lokale kulinarische Spezialitäten genannt..
Anschriften von Hotel und Restaurants, aber auch Campingplätzen etc. runden das Bild dann ab.

Normalerweise schwöre ich auf Dumont- Reisetaschenbücher. Das vorliegende Reisehandbuch aus den Verlag Carinthia kann auf jeden Fall mit Dumont-Produkten mithalten.


Sehr zu empfehlen.


Rezension: Ukraine

Brigitte Schulze ist Korrespondentin, Beraterin in der Journalistenfortbildung sowie in Kultur- und Tourismusprojekten in der Ukraine. Sie ist die Autorin dieses vortrefflichen Reiseführers durch die Ukraine.

Nachdem sie auf den ersten Seiten sehr gut über Auto, Verkehr und Miliz, Einreise, Formalitäten und Zoll, Essen, Trinken, Schlafen, Bezahlen mit ukrainischem Geld und auch über die Verständigung auf Ukrainisch und Russisch informiert hat, beginnt sie einzelne Reiserouten zu beschreiben. Kartenausschnitte und viele Fotos sorgen beim Lesen der alles andere als langweilig geschriebenen Texte für zusätzliche Kurzweil.

Thematisiert werden nachstehende Routen:
durch die Kaparten und Odessa
durch Moldawien
durch die Westukraine (Lwiw, Iwano Frankiwsk, Tscherniwzi),
von Odessa zum Donaudelta aber auch von Odessa nach Nordosten, die Krim
über Donezk, Dnipropetrowsk, Charkiw, Poltawa nach Kiew
die Orte Kiew und Bukowel

Bei den vielen Betrachtungen hat es mich der Bericht über die Krim besonders interessiert, eine Halbinsel, die mediterran und orientalisch zugleich anmutet. 2 Millionen Einwohner hat diese Halbinsel, die 1774 vom osmanischen Reich unabhängig wurde. Man wird über die Höhlenstädte im Südwesten der Krim informiert, über Wissenwertes aus der Vergangenheit und aus dem Jetzt, Hotels sind ein Thema und man erahnt die Schönheit dieser Insel anhand der Fotos, die den Text begleiten.

Auf Seite 257 kann man sich mit den Eckdaten der ukrainischen Staatsbildung befassen, politische Betrachungen im Hinblick auf die Beziehungen zu Westeurpa bleiben auch nicht ausgespart, die Wirtschaft wird beleuchtet, auch das Wohnen in der Ukraine und es werden eine Reihe von Tipps für die Reiseplanung und für unterwegs erteilt.

Der Reiseführer ist handlich und erstaunlich festgebunden, insofern sehr reisetauglich. Er übertrifft durch seine vielfältigen, gut strukturierten Informationen die meisten Reiseführer, die ich bislang kennengelernt habe.

Rezension:Nur in Budapest: Ein Reiseführer zu sonderbaren Orten, geheimen Plätzen und versteckten Sehenswürdigkeiten (Broschiert)

Der Brite Duncan J. D. Smith ist der Autor dieses Reiseführers durch Budapest, der den Leser an sonderbare Ort, geheime Plätze und versteckte Sehenswürdigkeiten führt. Ungarns Hauptstadt besteht aus zwei Teilen. Rechts der Donau liegt an den Hängen der Kalkberge " Buda " (d t. Ofen), mit der Burg, der gotischen Matthias-( Krönungs-) Kirche, dem alten Rathaus und vielen Regierungsgebäuden auf dem Burgberg und der Fischerbastei. Links der Donau breitet sich " Pest " aus, mit enger Altstadt, jetzt Geschäftstadt. Klassizistisch geprägt ist das einheitliche Stadtbild mit großzügig angelegten Ring- und Radialstraßen und größeren Grünflächen. Hier liegen viele, meist jüngere Prachtbauten: das Parlament, die St. -Stephans - Kirche und die Nationalgalerie. Die UNESCO erklärte u .a. das Burgviertel und die Uferzone der Donau zum Weltkulturerbe. Über all diese Sehenswürdigkeiten lässt sich Smith nicht aus, stattdessen präsentiert er über 80 andere Orte, zu denen er jeweils einen lobenswert breiten historischen Abriss liefert.

Man liest u .a. von dem winzigen Apothekenmuseum " Zum Goldenen Adler ". Dieses befindet sich in einem Haus aus dem 15. Jahrhundert mit einer barocken Fassade, einem der ältesten existierenden Gebäude im Burgbezirk. Die dort ausgestellte Sammlung befasst sich mit der Geschichte der Pharmazie seit dem Mittelalter bis ins 17. Jahrhundert. Interessant ist die Beschreibung des ältesten Kaffeehauses der Stadt. Das " Ruszwurm " stammt aus dem Jahre 1827, wobei das erste Kaffeehaus des Landes bereits 1714 in Pest eröffnet wurde. Der einstige Konditor des " Ruszwurm " auf dem Burghügel wurde wegen seiner Unterstützung der 1848er Revolution gegen die Habsburger verhaftet. Im Rahmen des Berichtes erfährt man nicht nur Näheres über das " Ruszwurm ", sondern auch Wissenswertes über die Budapester Kaffeehäuser der Belle Époque. Ignac Semmelweis wurde in Budapest geboren. Sein Geburtshaus ist heute ein Museum für Medizingeschichte. Dieses Museum zu besuchen ist sicher lohneswert.

Besonders gefallen hat mir der Beitrag über die Bäder der Osmanen. In keiner anderen Stadt der Welt sprudeln so viele Thermalquellen wie in Ungarns Hauptstadt. Rund um den Burghügel und in der Umgebung sind es ungefähr 120 mit einem Grundausstoß von geschätzten 70 Millionen Litern pro Tag. Nach der Eroberung Budas durch die Osmanen Mitte des 16.Jahrhunderts wurden zum ersten Mal die warmen, mineralischen und leicht radioaktiven Wässer im großen Stil genutzt, wobei man sich der Methode des türkischen Bads oder " Hamam " bediente. Smith stellt die noch bestehenden Osmanenbäder vor, in denen rheumatische und arthritische Erkrankungen gelindert werden können. Neben den osmanischen Bädern lernt man im Buch auch die Bäder der Belle Époche kennen. Zu Beginn des 20 Jahrhunderts wurde das Baden in Thermalbädern große Mode. In Budapest steht das Gellért-Bad an erster Stelle. Das prunkvolle Hotel im Spätjugendstil wurde von drei bedeutenden ungarischen Architekten erbaut. Das Wasser der Géllert-Bades kommt aus einer Heilquelle, die bereits im 13. Jahrhundert genutzt wurde.

Unmöglich alle Orte, die im Buch angeführt sind kurz anzureißen, erwähnen möchte ich aber die " Pariser Einkaufpassage " , das legendäre " Hotel Astoria ", aber auch die Markthallen von Pest. Diese aufzusuchen sollte man sich nicht entgehen lassen. Die Markthalle am Vámház körút ist eine 1896 fertig gestellte luftig-hohe Halle aus Ziegeln, Glas und Eisenträgern. Sie hat damals einen international ausgeschriebenen Wettbewerb gewonnen. Heute ist die Halle ein idealer Ort, um ungarische lukullische Spezialitäten kennenzulernen und im ersten Stock traditionelles Essen zu verkosten. Besuchen sollte man auch das Zigeunerviertel. Dort sind die Roma zuhause. Aus dieser kulturell bereits " verwässerte " Gruppe stammen die meisten Zigeuner-Kapellen, die in traditionellen Restaurants der Stadt von Tisch zu Tisch gehen und ihre bittersüßen Melodien den Gästen vorfiedeln.

Die Juden spielten in Budapest lange eine wichtige Rolle. Der Autor weist auf das Ghetto und einen alten jüdischen Friedhof hin und erinnert an den Schweden Raoul Wallenberg, der im 2. Weltkrieg seinen neutralen Status seines Landes nutzte , um jüdischen Budapester Familien diplomatische Immunität zu verleihen. Er stellte Schutzpapiere aus, so genannte " Wallenbergpässe " , die man im ungarischen National-Museum besichtigen kann. Wallenberg kam vermutlich in einem KGB-Gefängnis in Moskau ums Leben. Er hat möglicherweise 100.000 Juden vor dem Konzentrationslager bewahrt.

Das Buch macht sowohl durch hochinformative Texte als auch eine Vielzahl schöner Fotos neugierig auf die ungarische Hauptstadt, in die ich mich bereits vor vielen Jahren verliebt habe und zwar primär wegen der netten, charmanten Menschen dort, mit denen es viel Freude macht in einem Kaffeehaus zu plaudern.

Empfehlenswert.


Rezension:Trends & Lifestyle in Oberbayern - Der Süden (Gebundene Ausgabe)


 Welchen Sinn macht es, sich mit Trends und Lifestyle einer Region in Deutschland zu befassen, in der man selbst nicht wohnt? Trends und momentaner Lifestyle sind kurzlebig. Für einen Reisenden ist das Buch demnach nur dann interessant, wenn er sich in absehbarer Zeit dort hin begibt. Für Menschen, die in der Region leben , insbesondere, wenn sie gerade neu hinzugezogen sind - und das sind ja nicht wenige - sind solche Bücher eine Fundgrube, weil man über wirklich gute Einkaufsmöglichkeiten informiert wird.
Das Buch bietet aber mehr als nur solche Infos. Dadurch wird es dann doch wieder für eine breitere Leserschicht interessant.

Es berichtet auch über kulturell Bemerkenswertes in der Region, stellt Städte und Orte näher vor, wartet mit Hotels und Restaurants vor Ort auf und bietet dem Leser durch eine Fülle von schönen Fotos die Gelegenheit die Orte näher kennenzulernen und sich dabei zu überzeugen, dass eine baldige Reise in den Süden Oberbayerns sehr reizvoll ist und man bei der Gelegenheit dann doch dem ein oder anderen vorgestellten Betrieb einen Besuch abstatten sollte. Wenn alle Besucher diese mittelständischen Betriebe durch den einen oder anderen Kauf fördern, bleiben Arbeitsplätze und lebendige Innenstädte erhalten. Interesse für Lifestile und Trends müssen also ideologisch keineswegs verworfen werden, solange mit Maß und Ziel agiert wird.
Das Konzept des Buches ist lobenswert, weil es für jeden etwas bietet.


Die Autoren Gabriela und Peter Weilacher stellen gemeinsam mit dem Fotografen Thomas Nehm unter den oben genannten Gesichtspunkten Oberbayern vor. Fokussiert werden das Tölzer Land, Wolfratshausen und Geretsried, Bad Tölz, Kochel und Walchensee, Rund um den Tegernsee, die Wendelsteinregion, Rosenheim und das Rosenheimer Land, Kolbermoor, Bad Aibling und Wasserburg. Den Texten und den vielen einladenden Fotos ist eine Karte vorangestellt. Die dort angegebenen Zahlen sind identisch mit den Seitenzahlen der einzelnen Betriebe in diesem Buch und bezeichnen ihre Lage in der Region. Das Tölzer Land ist ein Gebiet für Genießer, Urlauber, Sportler, Naturfreunde und Familie zugleich, weil sich zwischen Starnberger See, Walchensee und Isar die Voralpenlandschaft, Kunst, Kultur und Brauchtum zu einem faszinierenden Gesamtkunstwerk verbinden.

Vorgestellt werden dort ein bemerkenswertes Hotel, Restaurants, ein Polsterer und ein Hofladen mit Naturprodukten. Wolfratshausen und Geretsried, zwei hübsche Städtchen, bieten viele Möglichkeiten der Erholung, Ausflüge und den Genuss von traditioneller und moderner Küche. Man lernt Boutiquen, ein Ambientegeschäft, einen Teeladen, sogar einen Gummibärchengeschäft dort kennen. Interessant ist der Bericht über den Geigenbauer Wolfgang J. Scharrf, der bis heute über 130 Instrumente baute. Er repariert und restauriert auch Musikinstrumente und verleiht und verkauft des Weiteren Altinstrumente.

Das Atelier der Malerin Rosmarie Funke in Egling sollten sich Kunstinteressierte nicht entgehen lassen. Ihre Hauptthemen sind Köpfe, Häuser und der blaue Fleck. Die Bäckerei " Schmidt Bäck " wird sehr gut beschrieben. Sie erhielt 2004 den Staatsehrenpreis des Freistaates Bayern und 2006 das Ausbildungs-Ass in Silber. Unter anderem wird dort die Ur-Semmel angeboten, die in einem 24- stündigen Verfahren wie vor 150 Jahren zubereitet wird. Bad Tölz hat eine sehr bewegte Geschichte. Im 30 jährigen Krieg wurde es fast vollständig zerstört. Die Stadt entwickelte sich erneut und wurde 1899 zum Bad ernannt.

Besonders sehenswert sind hier die mit " Lüftlmalerei " geschmückten Häuser, auch der Tölzer Rosenpark, in dem mehr als 46 Rosenarten blühen. Eine Bäckerei aus dem Jahre 1721, eine Trachten Stube, eine Kleidermanufaktur für Trachten , eine sehr gute Parfümerie, aber auch der Betrieb eines Urmachermeisters werden näher vorgestellt, bevor Kochel und der Walchensee thematisiert werden. Diese Gegend war und ist Anziehungspunkt für viele Künstler. Der Maler Franz Marc erwarb einst bei Kochel am See ein Haus. Dort haben seine Werke und viele Werke der Mitglieder seiner Künstlergruppe einen würdigen Platz gefunden.
Zu der Vereinigung " Blaue Reiter " gehörte u.a. auch Wassily Kandinsky, der ebenso wie sein Freund Franz Marc die Farbe Blau sehr zu schätzen wusste.

Ausführlich wird auf das Franz Marc Museum in Kochel am See eingegangen, wo man sich auf einer Ausstellungsfläche von 1550 Quadratmetern an wundervollen Bildern erfreuen kann, dabei ein Zitat von Franz Marc nicht vergessend: " Kunst ist nichts als der Ausdruck unseres Traums. ". Die Klostergärtnerei in Benediktbeuren wird bestens präsentiert, auch der sehr interessante Laden " Kräuterhexe " in Lengries, in welchem man eine Vielzahl von getrockneten Kräuter und Teesorten erhalten kann, die der Gesundheit förderlich sind. Schöne Hotels, Restaurants und Geschäfte rund um den Tegernsee und den Schliersee blieben nicht unerwähnt, u.a. ein Antiquitätenladen in Rottach-Egern, eine Manufaktur für Tegernseer Keramik, ein Hutmacher, eine Kunsthandlung und eine Galerie. In der Galerie Hyna , mit Blick auf den See, direkt gegenüber dem Kurpark kann man sehr gute Bilder erwerben. Uschi betreut derzeit 30 Künstler u. a. den Tegernseer Maler Herbert Beck. Das " Tegernseer Braustüberl " sollten sich Besucher nicht entgehen lassen, weil man dort bayerische Lebensart hautnah kennenlernen kann. Die Weißwürste hier schmecken sehr gut. Habe sie schon probiert.

Im " Leeberghof " in Tegernsee habe ich auch schon gespeist und kann bestätigen, was die Autoren hierzu schreiben.
Immer wieder werden Trachtengeschäfte beschrieben. Ein Lodenmantel in der kalten Jahreszeit hält ebenso warm wie ein Pelz und man kann damit durchaus auch Norddeutschland eine gute Figur machen. Wunderschöne Aufnahmen von der Wendelsteinregion laden zum Besuch dieser Gegend ein, dort haben Orte wie Bad Fellbach viel zu bieten und sind ideal zum Relaxen. Eine Kaffeerösterei und eine sehr gute Metzgerei sind Geschäfte, die Gäste mit Ferienwohnung in Fellbach sicher nicht missen möchten.

Die Städte Rosenheim, Wasserburg, Bad Aibling und Kolbermoor sind auch eine Reise wert. Eine Vielzahl von Hotels und guten Restaurants stehen hier den Besuchern zur Verfügung und viele gut geführte Geschäfte laden zum Shopping ein.

Auf den letzten Seiten des Buchs finden sich die Anschriften aller Gewerbebetriebe.



Rezension: Nur in Wien: Ein Reiseführer zu sonderbaren Orten, geheimen Plätzen und versteckten Sehenswürdigkeiten (Taschenbuch)

Der Brite Duncan J. D. Smith führt den Leser durch Wien und zeigt ihm sonderbare Orte geheime Plätze und versteckte Sehenswürdigkeiten.

Wien geht auf die keltische Siedlung " Vindobona " und auf das gleichnamige römische Militärlager ( etwa seit 100 n. Chr. ) mit Zivilstadt zurück. 881 wird es als " Wenia " wieder genannt. Die Siedlung entwickelte sich bis ins 11. Jahrhundert zum wichtigsten Handelsplatz. 1137 wird Wien als Stadt erwähnt. Von da an hatte diese Stadt eine bewegte Geschichte. Touristen haben Gelegenheit unendlich viele Sehenswürdigkeiten der Donau-Metropole zu besichtigen, die in den üblichen Reiseführern näher beschrieben werden.

Für Besucher, die darüber hinaus noch ein wenig mehr wissen möchten, sind die Informationen von Smith Gold wert.Der Autor vermittelt eine Fülle historischer Fakten und beschreibt 80 versteckte Plätze detailliert und mit viel Liebe zum Detail.Besonders interessant fand ich seinen Bericht über die ältesten Wiener Fresken, die so genannten Neidhardt- Fresken im Haus Tuchlauben 19. Diese spätmittelalterlichen Fresken sollen früher einmal den Speisesaal des Kaufmanns Michel Menschlein geschmückt haben und bilden in Form eines Reigens Szenen aus dem Leben und Werk des Minnesängers Neidhard von Reuental (um 1180-1240).

Bemerkenswert auch ist ein Renaissance- Innenhof in der Bäckerstraße 7 mit schmiedeeisernen Balkonen. Dort lebte einst der Portraitmaler Friedrich von Amerling (1803- 1887). In der Bäckerstraße findet man übrigens noch weitere Renaissancehäuser, die zu Ende des 16. Jahrhundert erbaut worden sind.Dass in der Wiener Innenstadt Veltliner wächst wird auch erwähnt. Den winzigen Weingarten kann man am Schwarzbergplatz besichtigen.

Nicht uninteressant sind diverse alte Apotheken, die Smith gut beschreibt und eine Reihe friedlicher Innenhöfe, die man aufsuchen sollte, wenn man sich vom Trubel der Stadt ein wenig ausruhen möchte.Neugierde weckt auch das Komponistenviertel im Bezirk Wieden und das Johann-Strauss-Museum in der Leopoldstadt.

Von den genannten Friedhöfen ist der Friedhof der Namenslosen besonders hervorzuheben. Die 104 Menschen, die hier zwischen 1900 -1940 ihre letzte Ruhe fanden, sind alle in der Donau ertrunken.Unbedingt aufsuchen sollte man das Große Palmenhaus im Schönbrunner Schlosspark.Es besitzt 45 000 Glasscheiben und beherbergt u. a . eine Sammlung von Pflanzen aus gemäßigten Klimazonen, darunter zwei hundertjährige Palmen, aber auch Pflanzen aus dem Himalaja und solche aus dem tropischen Regenwald. Das älteste Haus in Wien, die Heumühle, hat fein gemeißelte gotische Fenster. Dieses Gebäude sollte man besichtigen, bevor man sich auf den Weg nach Schönbrunn aufmacht.


Empfehlenswert.

Rezension: Baden, Elsass, Pfalz. VIS a VIS (Taschenbuch)

Das vorliegende Buch ist in französischer und deutscher Sprache verfasst und stellt den so genannten PAMINA -Raum vor. PAMINA ist ein Kunstwort. Das PA steht für Palatinat/ Südpfalz, MI für die badische Region Mittlerer Oberrhein, und NA für Nord Alsace/ das nördliche Elsass. Ziel des Buches ist eine Region vorzustellen, in der der europäische Gedanke bereits Wirklichkeit geworden ist. Eine Vielzahl schöner Fotos vermittelt dem Leser einen visuellen Eindruck von Pamina.

Zunächst liest man von einer Ballonfahrt am Oberrhein, lernt auf diese Weise die Gebiete näher kennen und wird auf historische Ereignisse hingewiesen. Goethe und Frederike Brion aber auch Friedrich II und Katte bleiben nicht unerwähnt, Menschen also, die in Pamina eng miteinander verbunden waren. Das sind alte Geschichten aus alten Ländern, die man nicht vergessen sollte, weil sie sehr lehrreich sind.

Sehr gut geschrieben ist der Beitrag " Die Kelter Europas - geschichtsträchtiges Land am Rhein. " Sueben, Burgunder, Vandalen, Hunnen, Alemannen, auch Franken zogen hier durch und selten in friedlicher Absicht. Zumeist hinterließen sie Not, Elend und Zerstörung, verbrannten Städte und Dörfer. Immer wieder mussten sich die Menschen an neue Herren gewöhnen, gleichwohl waren die Oberrheinlande im Mittelalter eine der zentralen Landschaften der Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation. Man liest von Dreißigjährigen Krieg, von den Schweden, Spaniern, Kroaten, Franzosen, Böhmen und Bayern, die in fremden Heeren durch das Oberrheingebiet zogen. Wenig später dann wurde das Land abermals von der Kriegfurie heimgesucht. In mehreren Kriegen versuchte Ludwig XIV den Rhein zur natürlichen Grenze Frankreichs zu machen und es folgten Auseinandersetzungen um Auseinandersetzungen, die erst mit dem 2. Weltkrieg ihr Ende fanden und endlich den europäischen Gedanken immer mehr in den Vordergrund rückte.

Man erhält in den anschließenden Kapiteln Infos über die großen Naturparks der Region, den Schwarzwald, die Nordvogesen und den Pfälzer Wald. Die beiden zuletzt genannten Naturparks erhielten von der UNESCO die Anerkennung als Biosphärenreservat.Die Region ist eine alte Kulturlandschaft mit vielen Burgen. Oscar Kröber berichtet natürlich auch vom Trifels oberhalb von Annweiler. Dort hatte einst Heinrich VI. den englischen König Richard Löwenherz gefangen gehalten, bis dessen Mutter, Königin Eleonore von Aquitanien persönlich das höchste Lösegeld der Geschichte brachte.

Maria Säftel vermittelt in ihrem schönen Beitrag kulinarische Einblicke. Baden, Elsass und Pfalz sind für Feinschmecker eine Oase des Genusses, weil sich Köche, Winzer und Wirte für die traditionelle Küche ihrer Region begeistern und damit auch den Duft dieser alten, außergewöhnlichen Kulturlandschaft weitergeben.
Ein kleines Mundartglossar und ein kleines Lexikon der Tafelfreuden, auch diverse regionale Rezepte vermitteln einen guten Eindruck, von dem was man lukullisch in PAMINA zu erwarten hat.

Der Wein wird in Mühlbergers Beitrag " Flüssige Botschaft von Millionen Reben " fokussiert. 200 Millionen Rebstöcke stehen in Pamina. Grund genug sich immer wieder zwecks Verkostung der guten Tropfen in diese Region zu begeben.
Bestens beschrieben sind die alten Städte Speyer, Karlsruhe und Strassbourg aber auch das Kloster Maulbronn. Anhand einer Fülle von Adressen können Touristen bereits im Vorfeld Buchungen für Ballon-, Kutsch- sowie Planwagenfahrten und vieles mehr vornehmen.Lobenswert ist die umfangreiche Auflistung der Museen und Sehenswürdigkeiten, der Burgen als auch Schlösser und der vielen Veranstaltungen in der Region.
Ein gelungenes, hochformatives Buch.
Empfehlenswert.


Rezension: Eine kulinarische Entdeckungsreise durch Hannover, Braunschweig und Umgebung (Gebundene Ausgabe)

Der Autor Claus Spitzer-Ewersmann und der Fotograf André Charles de Beaulieu stellen in diesem Buch Hannover, Braunschweig und deren Umgebung unter kulinarischen Gesichtspunkten vor.Dem umfangreichen Bildmaterial und den Texten ist eine Landkarte vorangestellt. Die Zahlen auf der Karte sind identisch mit den Seitenzahlen der einzelnen Betriebe in diesem Buch und bezeichnen ihre Lage in der Region.

Pittoreske visuelle Eindrücke von den Herrenhäuser Gärten, dem Opernhaus in Hannover und dem dortigen Neuen Rathaus machen neugierig auf die Landeshauptstadt von Niedersachsen, wo man übrigens nach dem Essen eine " Lüttje Lage " ordert, deren Genuss aber einer gewissen Fingerfertigkeit bedarf.In der Folge werden ungewöhnlich viele gute Hotels und Restaurants in Hannover und Umgebung vorgestellt, die dokumentieren, dass die Bewohner dieser Stadt an der Leine die Gaumengenüsse unzweifelhaft sehr zu schätzen wissen. Viele Hotels und Restaurants stellen ein Rezept aus ihrer Küche vor, an dem man jeweils ablesen kann auf welchem Niveau gekocht wird.

Die Lokalitäten werden alle sehr gut beschrieben und machen dem Reisenden die Entscheidung nicht einfach.Interessant sind die Berichte über die " Obstplantage Hahne " in Laatzen und über " Gut Erichshof " in Gehrden. In diesem Zusammenhang liest man, dass Georg II von Hannover 1751 die ersten Erdbeeren anbauen ließ. Auf " Gut Erichshof " gedeihen die roten Muntermacher auf einer Fläche von mehr als zwölf Hektar.Des Weiteren liest man von einem Biohof in Henningesen, und einem Kürbishof in Gehrden und erhält eine Vorstellung von dem, was im Umfeld von Hannover landwirtschaftlich angebaut wird.

Restaurants in Hildesheim, Nordstemmen und Gronau werden beschrieben und man erfährt wie die so genannte " Welfenspeise " zubereitet wird. Sie wurde einst von einem hannoverischen Koch erfunden und erstmals zum 200-jährigen Thronjubiläum der Welfen serviert. Angeblich soll sie das Lieblingsdessert von Kurfürst Ernst August ( 1629-1698) gewesen sein.Einladend sind die Fotos vom Weserbergland, von Hameln, der Hämelschen Burg, von Bad Pyrmont und Polle. Auch hier bietet die Gastronomie delikate Gerichte an, die durch regionale Noten bestechen.

Besuchen sollte man das Steinhuder Meer, wie die schönen Fotos verdeutlichen. Im Naturpark Steinhuder Meer finden Besucher jede Art von Erholung. Wandern, Radeln, Kultur und Kunst, Reiten und Golf dazu noch gute gastronomische Möglichkeiten lassen gewiss nicht nur die Bewohner Hannovers frohlocken, für die das Steinhuder Meer Naherholungsgebiet ist.Immer wieder werden Konditoreien näher beschrieben, die in mir den Eindruck erwecken, dass die Niedersachsen eine besondere Vorliebe für Torten haben. Eine Genießeradresse am Steinhuder Meer sollte man sich besonders merken und zwar den " Landsitz Kapellenhöhe Weinhaus A. C. Kapelle ". Hier wird delikat gekocht und das Ambiente ist sehr edel.

Der Autor skizziert das " Aller-Leine-Tal ", das man als Spargelland begreifen muss und stellt dort einen Biohof und einen " Spargelhof " vor, um in diesem Zusammenhang einige Betrachtungen über das königliche Gemüse anzustellen.
Es folgen visuelle Impressionen von der Lüneburger Heide, man lernt gute Hotels und Restaurants dort kennen und erfreut sich daraufhin an schönen Bildern der Fachwerkhäuser von Celle. Auch hier stellt man die Liebe der Bewohner zu Torten fest.

Man liest von Spezialitäten wie etwa der " Caroline-Mathilden-Torte " und erfährt das es sich bei der Namensgeberin um die dänische Königin Caroline Mathilde handelte, die im Alter von nur 23 Jahren im 18. Jahrhundert in Celle verstarb.
Den Fotos von Braunschweig nach zu urteilen sollte man diese Stadt auf jeden Fall besuchen. Sie hat historisch Einiges zu bieten und auch kulinarisch wird man nicht enttäuscht.

Da man sich im " Schnuckenland " befindet, warten viele Restaurants mit Heidschnuckenbraten auf. Das bemerkenswerteste Rezept liefert " Landhaus Moorhütte " in Braunschweig. " Gefüllter Moorschnuckenrücken ". Gefüllt wird das Schnuckencarrée mit Schnuckenleber, gehackten Maronen und anderen Ingredienzien. In der Sauce vermählen sich Portwein, Madeira, Rosmarien, Thymian etc. zu einem umwerfenden Gaumengenuss.

Das Buch vermittelt besser als die üblichen Gastronomieführer einen kulinarischen Eindruck von der Region, weil die einzelnen Betriebe ausführlicher beschrieben werden, man einen guten optischen Eindruck erhält und aufgrund der Rezepte bereits in etwa einschätzen kann, was man lukullisch zu erwarten hat.
Die Rezepte lassen sich problemlos nachkochen, weil sie bestens beschrieben sind.

Am Ende des Buches findet man die Adressen von allen beschriebenen Betrieben, so dass einer Buchung nichts mehr im Wege steht.





Rezension: Iran: Land der Rosen und des Schleiers

"Durch die Liebe werden alle Dinge leichter, die der Verstand als gar zu schwer gedacht." ( Hafis, persischer Dichter),
Der Journalist Walter M. Weiss und der Fotograf Kurt-Michael Westermann nehmen den Leser im vorliegenden Buch mit auf eine Reise durch den Iran.

Schöne Bilder und Sehenswertes sind es nicht alleine, was den Wert des Buches ausmachen, thematisiert wird u. a. auch Politik, Wirtschaft und Religion und Problemfelder, die aufgrund rigider religiöser Auffassungen entstanden sind.
Am Ende des Buches berichten Einheimische und Experten wie der Iran von Innen aussieht.

Zur Sprache kommen: Prof. Dr. Heinz Halm, Professor für Islamische Geschichte an der Universität in Tübingen und Experte für die Geschichte des Schiitentums, der Teppichhändler und Erneuerer alter Knüpftraditionen Razi Miri, der Arabist und langjährige Nah- und Mittelostkorrespondent Dr. Arnold Hottinger, der kaufmännische Angestellte Sepher Sepharom, die Bankangestellte Friederike Pierer, die seit 25 Jahren in Teheran lebt, die Filmexpertin Sudabeh Mortezai, der österreichische Handelsdeligierte in Teheran Dipl. Kfm. Oskar Smrzka, der Theaterexperte , Regisseur und Geschichtenerzähler Prof. Dr. Parvis Mamnun und der Direktor des Deutschen Orient Institutes in Hamburg Prof. Dr. Udo Steinbach. Sie alle erhellen gemeinsam die inneren Verhältnisse des Iran.

Ich empfehle diese Seiten zunächst ausführlich zu lesen, bevor man sich mit den vielen grandiosen Fotos und den sie begleitenden bewundernswert eloquenten Texten näher befasst. Der Iran ist ein Staat in Vorderasien, grenzt im Norden an Armenien, Aserbaidschan, das Kaspische Meer und Turkmenistan, im Osten an Afghanistan und Pakistan, im Süden an den Golf von Oman und an der Persischen Golf, im Westen an den Irak, im Nordwesten an die Türkei.Die Landkarte zu Beginn des Buches ist sehr nützlich, um all die Reiseorte exakt lokalisieren zu können.
Weiss und Westermann thematisieren Teheran und die Umgebung, Aserbeidschan und die Zagrosprovinzen, Isfahan und Umgebung, die Golfküste, Fars und Khuzistan , ferner werden Orte entlang der Wüste und der Seidenstraße in den Fokus genommen.
Das Land ist derzeit ungemein facettenreich, in sich jedoch gespalten und dabei sehr spannend für Reisende.

Es verfügt über eine Fülle beeindruckender Landschaften, Kunstschätze und archäologischer Stätten. Weiss konstatiert, dass der Iran stockkonservativ und höchst dynamisch zugleich ist. Zwei Drittel seiner derzeit 65 Millionen Bewohner sind jünger als 25 Jahre. Man liest vom Reichtum der einstigen persischen Monarchen, vom Nord - Süd -Gefälle der Stadt Teheran, von Villenviertel und Wohnsilos der Arbeiter und sozialen Schieflagen.

Über Museen in Teheran erfährt man sehr viel, nicht zuletzt auch über das Nationalmuseum, das das museale Highlight darstellt. Unmöglich an dieser Stelle die komplexen politischen Betrachtungen zusammenzufassen. Mit großem Interesse habe ich natürlich den Beitrag " Irans Frauen- Odyssee in der Zukunft " gelesen.
Obschon die Iranerinnen die gebildetsten und selbstständigsten Frauen der islamischen Welt sind, gelten sie beim Erben ebenso wie bei der Beurteilung von Zeugenaussagen oder bei der Kapitalverbrechen prinzipiell halb so viel wie Männer. Vergewaltigungen werden zumeist Frauen angelastet. Wer die Ehe bricht, dem droht per Gesetz die Steinigung. Im Falle einer Scheidung behalten die Männer bei der Zuerkennung der Kinder die Oberhand. Frauen dürfen nicht fahrradfahren, nicht joggen und schwimmen nur dann, wenn sie abgeschirmt sind von Männerblicken.
So wirken die Unterdrückungsmechanismen der dortigen Männergesellschaft.

Interessant ist der Bericht über die Kaspi-Küste. Ein uralter Bewohner des Kaspischen Meeres ist der Stör. Mittlerweile ist der Lieferant von neunzig Prozent des weltweit produzierten Kaviars durch Umweltgifte und unbefugten Fischfang gestört.

Die Bauern an der kaspischen Küste bauen Getreide, Tee, Oliven und Reis an. Der schmale Küstenstreifen ist die Korn und Gemüsekammer des Nordiran.

Das Epizentrum des Teppich-Geschäfts ist Täbris, die Hauptstadt der heutigen Provinz Ost- Aserbeidschan. Diese Stadt zu besuchen scheint besonders lohneswert zu ein. Ein beliebtes Ziel für Ausflüge von Täbris ist das Bergdorf Kandovan. Dort haben sich die Bauern bereits vor 800 Jahren während der Mongolenstürme in Höhlen wohnlich eingerichtet.

Viele kulturhistorisch interessante Stätten werden näher beschrieben, zu viele um im Rahmen dieser Rezension näher darauf einzugehen.Besonders beeindruckend sind die Fotografien der Moscheen in ihren unterschiedlichen Blautönen.

Isfahan muss man besuchen. Mit seinen unzähligen Moscheen, Medresen, Karawanseien, Palästen, Plätzen und Parkanlagen gilt diese Stadt bis heute als der Inbegriff einer orientalischen Märchenstadt, so zählt die " Sheikh-Lotfollah-Moschee " auf dem Imam-Platz von Isfahan zu den unbestrittenen Höhepunkten der Kunst des Kacheldekors in der gesamten islamischen Welt.

Man liest auch von den mehreren hundert Nomadenstämmen im Iran. Sie ziehen alljährlich im Herbst mit ihren Großfamilien von der Sommerweide in den Bergen hinab in wärmere Gefilde in ihre Winterquartiere.

Man lernt den Basar von Schiras (Geburtsort des Dichters Hafis) kennen. Diese Stadt blickt auf eine 1000jährige Geschichte als Zentrum für Teppichproduktion und -handel zurück. Eine traumhafte Stadt. Interessant sind auch die textlichen Betrachtungen der Ruinenstadt Persepolis, der einstigen Machtzentrale des altpersischen Reiches. Thematisiert werden auch Susa und das über 3200 Jahre alte Zikkurat von Chogha Zanbil. Die Oasenstadt Kashan ist berühmt für ihre Seidenstoffe, ihre Teppiche und Kacheln. Als Handelsplatz hat sie überregionale Bedeutung.

Unmöglich alles im Buch kurz zu streifen, hier wird eine solche Fülle geboten, dass ich jedem Interessierten sofort zu Kauf rate.Mehr kann ein Bildband nicht bieten.

Empfehlenswert.




Rezension:Wunderschönes Weimar (Gebundene Ausgabe)

Dieser Bildband enthält traumhafte Fotografien von meinem Lieblingsort in unserem Lande, den ich nicht grundlos seit der Wende bereits 15 mal aufgesucht habe. Die farbigen Aufnahmen des in Stade geborenen Fotografen Peter Hirth sind deutscher, englischer und französischer Sprache näher erklärt. Auf den letzten beiden Seiten befindet sich ein recht brauchbarer Innenstadtplan von diesem Weltkulturerbe-Ort.

Schillers Schreibtisch kann man auf einem Foto zu Beginn gleich bewundern. Dieser Schreibtisch ist so dekoriert, als habe Schiller dort vor wenigen Minuten noch Notizen für ein neues Stück gemacht. Eine freundliche Marktfrau lacht kurz darauf in die Kamera und erinnert daran, dass es in dieser thüringischen Stadt durchaus auch ein Leben neben dem geistigen gibt.

Das Goethe- und Schiller-Denkmal, auch deren Wohnhäuser bleiben nicht ausgespart und in diesem Zusammenhang hat Hirth m.E. wirklich exzellente Innenaufnahmen von Goethes Haus am Frauenplan gemacht, das ich schon viemals besucht habe, um immer mehr Details näher betrachten zu können.

Mich begeistert stets aufs Neue Goethes Geschmack bei der Farbwahl der Wände und die kleinen Vorhänge im Juno-Zimmer vor einem klassischen Bild, das man auf dem Foto auch sehr gut wahrnehmen kann. Goethes Arbeitszimmer ist beinahe vollständig abgelichtet, aber auch das schöne Treppenhaus, das er nach seiner Italienreise gestalten ließ.

Das Gasthaus "Zum Weißen Schwan" ist zu sehen. Eine eingemauerte Kanonenkugel erinnert dort an der Westwand an die Belagerung durch die Truppen Napoleons 1806 nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt. Mir ist die Kugel bislang noch nicht aufgefallen. Beim nächsten Besuch werde ich darauf achten, zumal ich dort immer wieder gerne "Thüringer Roastbratwürste" esse. Im Schwan schmecken sie mit Abstand am besten in Weimar.

Bilder vom Nationaltheater erinnern mich an einen Besuch der Faustaufführung zu Goethes 250. Geburtstag und der Blick auf den Markt an herrliche Stunden bei Milchkaffee oder Capuccino, das Panorama ausgiebig genießend. Schön, dass der Fotograf u.a. das Markleben aufgenommen hat, irgendwann im Spätsommer, wie man an den Kürbissen unschwer erkennen kann.

Fast allen Häusern rund um den Markt wird gehuldigt, natürlich dem "Cranachhaus" und auch dem "Hotel Elefant". Es freut mich, dass Hirth ein hübsches Foto vom Restaurant "Anna Amalia" gemacht hat, weil dieser Speiseraum einer der schönsten ist, den ich kenne.

Innenaufnahmen vom Schloss und vom Wittumspalast, aber auch viele gelungene Aufnahmen von der "Herzogin Anna Amalia Bibliothek" lassen erneut in mir den Wunsch aufkommen wieder nach Weimar zu reisen. Das Haus der Frau von Stein ist vollständig auf einem Bild zu sehen. Dies so abzulichten ist nicht einfach. Mir ist es bislang noch nicht gelungen. Goethes Gartenhaus im Oktober, das "Römische Haus" und das Shakespeare-Denkmal lassen keinen Zweifel aufkommen, dass Hirth sich im Ilm-Park sehr wohl gefühlt hat.

Die Bilder von der Fürstengruft und vom Historischen Friedhof beeindrucken ebensowie die Aufnahme aus der Luft vom Schloß Belvedere, das ich von Weimar aus immer zu Fuß besuche. Lobenswert sind auch die folgenden Bilder von dem Park und Orangerie eben dort.

Bewundern kann man den Bechstein-Flügel im Lisztmuseum, den Flügelaltar von Lucas Cranach d. Ä. in der Stadtkirche, in der ich bereits viele schöne Bach-Konzerte das Glück hatte, hören zu dürfen. Es folgen eindrucksvolle Bilder von Schloss Tiefurt, dem Rokokoschloss Dornburg und Schloss Ettersburg über die ich schon Einiges gelesen, sie jedoch noch nicht besucht habe. Erinnert wird auch an das Buchenwalddenkmal, das meines Erachtens zum Pflichprogramm zählt, wenn man nach Weimar reist.
Das Nietzsche-Archiv ist sehr gut abgelichtet. Die "Villa Silberblick" wurde durch den Jugendstil des belgischen Architekten und Designers Henry van de Velde, in der der Philosoph Nietzsche die letzten drei Jahre seines Lebens lebte, zu einem Denkmal von großer kunstgeschichtlicher Bedeutung.

Sehr gut auch, dass Hirth auf die Bauhaus-Universität und das Bauhaus-Museum aufmerksam macht. Nach meiner Ansicht ist es ihm gelungen, die schönsten Punkte in Weimar abzulichten und zwar sehr eindrucksvoll. Gefreut hat mich, dass er auch den Parkettboden im Witwensitz von Anna Amalia fotografiert hat. Von diesem Parkettboden bin ich immer wieder fasziniert, weil es eine exzellente handwerkliche Arbeit ist.

Ein gelungenes Buch, sehr empfehlenswert.

Ich habe mir erlaubt auf meinem Rezensionsblog unterhalb der Rezension einen schönen Vers aus einem Gedicht, das Goethe Charlotte von Stein einst in Weimar schrieb, zu zitieren.

Rezension Helga König: Seychellen

Franz Binder stellt in diesem Buch fotografisch die Seychellen vor. Die vielen traumhaften Fotografien werden von informativen Texten begleitet. 32 Inseln umfassen die im indischen Ozean liegenden Seychellen.Es handelt sich hierbei um Mahé, die Insel, auf der 85 Prozent der Touristen beherbergt werden, nicht zuletzt, weil es hier die meisten Unterkünfte gibt. Der breite palmengesäumte Sandstrand der Beau Vallon Bay im Nordwesten der Insel ist das touristische Zentrum der Seychellen mit knapp einem Drittel aller Hotels, Restaurants und weiterer touristischer Einrichtungen. Um diese Insel sind rund 65 Strände verteilt, aber auch die dicht bewachsene Bergwelt im Inselinneren bietet viele Attraktionen.

Man liest von den Inseln um Mahé. Zu dieser Inselgruppe gehören Sainte- Anne, Moyenne, Round, Long, Cerf sowie die winzigen Inseln Cachée. Diese Inseln sind zum Sainte-Anne-Marine- Nationalpark zusammengefasst.Das weiter auf dem Meer gelegene Beacon Island gehört nicht mehr dazu, ist aber auch Naturschutzgebiet und ein guter Tauchplatz. Sainte Anne ist ein Luxusresort der Beachcomber-Gruppe.Die zweitgrößte Insel der Seychellen ist Praslin. Einst hieß Praslin " Isle de Palme", weil sie die Heimat der sagenumwobenen "Coco-de-Mer-Palme" ist. Ihr Geheimnis lüftet Franz Binder für neugierige Leser.

Der Autor zählt weiter die Inseln um Praslin sowie Silhouhette und North auf, um dann von La Digue zu berichten. Die Strände dieser Insel mit ihren großartigen Granitformationen zählen zu den spektakulärsten des Indischen Ozeans, besonders Anse Patates oder Petite Anse sind wildromantische Tropenstrände.Aufgeführt sind auch Félicité und umliegende Inseln aber auch Frégate, der einstige Schlupfwinkel von Piraten, der heute eine Privatinsel mit einem der exklusivsten Ferienresorts der Welt ist.Die beiden einzigen Koralleninseln Bird und Denis liegen am nördlichen Rand des Mahé -Plateaus. Zu den "Äußeren Seychellen" zählen die Koralleninseln Amiranten, die Alphonse-Gruppe, Plate und Coetivy, die Farquhar-Gruppe und die Aldabra-Gruppe.

Die höheren Inseln bestehen aus Granit und Syenit, haben schroffe Steilküsten und ein bewegtes Relief. Sie sind der Rest einer isolierten kontinentalen Scholle. Die übrigen Inseln sind niedrige Koralleninseln. Das Klima ist tropisch-ozeanisch mit gleichbleibenden Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit. Für die Seychellennusspalme, ein Endemit, besteht ein Naturschutzgebiet auf Praslin, streng geschützt ist auch das Aldabra-Atoll, wegen seiner seltenen Tier- und Pflanzenarten. Entdeckt wurden die Seychellen übrigens im 16. Jahrhundert von den Portugiesen. 1743 nahmen die Franzosen sie in Besitz. 1794 wurde sie dann von den Briten erobert. Ihre Unabhängigkeit erzielten sie erst 1976.

Die Fotos in diesem Buch können nicht genug gelobt werden. Ich habe solche Strände noch nie zuvor gesehen. Die Landschaft ist wirklich paradiesisch. Beeindruckend sind die wuchtigen, an moderne Skulpturen erinnernden Granitfelsen, die den eigentlichen Reiz vieler Seychellenstrände ausmachen. Je nach Richtung des Passatwindes rollen große Wellen an die Strände, die nicht durch vorgelagerte Koralleninseln geschützt sind. Ein großartiges Spiel der Natur. Der ständigen Veränderung unterliegen die Strände der Koralleninseln. Das Meer nimmt stets aufs Neue am Strand wachsende Bäume mit sich.

Wie eng verbunden viele Seychellois mit dem Meer leben , zeigen verschiedene Fotos unmissverständlich.
Neben den zauberhaften Granitlandschaften bieten die Strände der Seychellen auch viele subtile poetische Eindrücke, wie etwa den Blick durch die Kasuarinenzweige auf die im letzten Abendlicht glänzenden Zweige.
Man lernt die Vogelwelt, die Pflanzen, die Schildkröten und die Fische in der Region kennen.

Wunderschön sind die Papageienfische, von denen es etwa 80 Arten gibt. Mit ihrem schnabelartigen Gebiss können sie sogar Äste von Korallen abbeißen. Der Leoparden-Drückerfisch ist einer der schönsten Fische seiner Art. Dass dieser wunderschöne Fisch selbst Taucher sehr aggressiv attackieren und dabei auch kräftig zubeißen kann, mag man nicht glauben, denn er sieht völlig ungefährlich aus. Ebenso schön und dabei wenig angriffslustig ist der rote Madagaskar-Kardinalvogel. Er kommt fast auf allen Inseln der Seychellen vor und bewundert täglich aus den Luft die paradiesische Insellandschaft, in der er sich nicht grundlos sehr wohlfühlt.


Rezension: Cornwall :Devon Somerset Wiltshire (Gebundene Ausgabe)

Der Autor Reinhard Ulbrich und der Fotograf Ingolf Pompe stellen in diesem Buch den äußersten Südwesten England vor. In Cornwall ist der legendäre König Artus allgegenwärtig. Er beflügelt noch immer die Fantasie, wenn man sich in dieser schönen Region, in der viele exotische Pflanzen gedeihen, aufhält.

Das Kapital des Südwestens sind weite, unzersiedelte Landschaften. Hier lebt man noch mit der Natur. An Weideland herrscht kein Mangel, weder in den grünen Hügeln Dartmoors, im Naturschutzgebiet New Forest, in Hampshire oder an der Küste von Cornwall. Das Klima ist ungewöhnlich mild wegen des Golfstroms. Die Temperaturen liegen fünf bis sechs Grad höher, als es der geografischen Breite entspricht. Traumhaft sind die Landschaftsgärten des 18. Jahrhunderts wie etwa der "Prior Park" in Bath mit seiner palladianischen Brücke.
Den im Buch enthaltenen Daten und Bildern zur Geschichte ist zu entnehmen das Südwestengland ein altes Kulturland ist, das bereits 4500 v. Chr. nachweislich besiedelt war. 4000-3000 v. Chr. entstanden Steinkreise und Kulturanlagen, auch die Hauptteile von Stonehenge. Ab 800 v. Chr. bildete Cornwall das Kernwohngebiet der Kelten.

Man liest von englischen Autoren, die Südwestengland als literarische Kulisse nutzten. Zu diesen Schriftstellern zählen Agatha Christie, Daphne de Maurier, Arthur Conan Doyle und Rosamunde Pilcher.
Im Buch wird auf die Meisterwerke englischer Frühgotik hingewiesen, so etwa auf die Kathedrale von Wells in der Grafschaft Somerset und die Kathedrale von Salisbury, deren reich gegliederte Westfassade mit zahlreichen Spitzbögen und Skulpturen geschmückt ist. Skizziert wird auf zwei Seiten die englische Küche u.a. das deftige "English Breakfast" und Klassiker wie die "Cornish Pastry" oder der "Devonshire Cream Tea".
Das alljährliche Pferderennen in Ascot kommt zur Sprache aber auch Schloss Windsor, das sich seit über 900 Jahren im Besitz der britischen Königsfamilie befindet.

Zauberhafte Fotos u.a. von dem Ort Buckler`s Hard und dem Abendhimmel über Stonehenge, begeistern ebenso, wie die Aufnahmen der mittelalterlichen Fachwerkhäuser in Salisburys Altstadt. Man liest alles Wissenswerte über die Grafschaften Wiltshire und Hampshire und erfährt u.a. , dass in Southampton 1620 die Pilgerväter mit ihrer berühmten Mayflower in See stachen und mit ihrer Reise den Grundstein für die Entwicklung der USA legen sollten. Die Isle auf Wight lernt man kennen. Dort befindet sich Großbritanniens regenärmster Ort: die auf natürlichen Terrassen angelegte Stadt Ventor. Im Norden der schönen Insel gibt es lohnenswerte Ziele, wie etwa Osborne House, der Lieblingslandsitz von Queen Victoria.

Sehr schön ist die Gesamtansicht der Kathedrale von Salisbury, die im 13. Jahrhundert aus silbergrauem Kalkstein errichtet wurde und als stilistisch einheitlichster Sakralbau Englands gilt. Das eingangs bereits erwähnte Stonehenge wird näher beschrieben. Archäologische Ausgrabungen ergaben, dass die Anlage in mehreren Bauphasen entstand. Der jahrtausendenalten Magie kann man sich kaum entziehen. Vorgestellt werden des Weiteren die Grafschaften Somerset, Dorset und Avon. Interessant scheint hier der Ort Bath zu sein. Dort finden sich 2000 Jahre alte Thermen und römische Badetempel ebenso wie gregorianische Bürgerhäuser und Museen.

Auch Orte wie Glastonbury und Cresent haben historisch viel zu bieten. Lange glaubte man, dass König Artus und seine Gemahlin in der Kathedrale von Glastonbury ihre letzte Ruhe fanden. Sehr schön ist der Exkurs über englische Landschaftsgärten. Den Aufnahmen ist zu entnehmen, dass in Abbey Gardens auf Tresco auch subtropische Pflanzen gedeihen. Man erfährt, dass das härteste Gefängnis Europas einst "Dartmoor Prison" war. Errichtet wurde es 1806 für die Gefangenen der Napoleonischen Kriege. Nahezu 2000 Insassen sollen den harten Haftbedingungen im Lauf der Zeit zum Opfer gefallen sein. Über Piraten wie Francis Drake und Entdecker wie James Cook wird berichtet, nicht zuletzt, weil von Südwestengland aus in See stachen.

Traumhaft mutet die " Englische Riviera" an . In der Bucht von Blackpool Sands bei Stoke Fleming fühlt man sich gewiss wie in Süditalien. Näheres erfährt man in der Folge über die Kathedrale von Exeter. Das Zusammenspiel verschiedener Stilrichtungen ist typisch für diese Kathedrale. Hier gehen frühe englische Einflüsse Hand in Hand mit Elementen der Hochgotik. Das 91 Meter lange gotische Deckengewölbe, welches auf sechzehnteiligen Pfeilern aus Purbeckmarmor ruht, mutet wie eine Allee aus Stein an.

Begeistert hat mich auch der Bericht und die Bilder der Vogelinsel Lundy und die Bilder der schönsten westenglischen Dörfer, der reetgedeckten Fachwerkhäuser und der hübschen Gärten dort .
Einige Bilder auf den letzten Seiten haben es mir besonders angetan, so etwa das Foto von der Ruine der sagenumwobenen Burg Tintagel an der steilen Nordküste Cornwalls. Dort soll König Arthus das Licht der Welt erblickt haben. Reisende sollten nicht versäumen die Künstlerkolonie St. Ives aufzusuchen. William Turner, der Zauberer des Lichts unter den englischen Malern weilte einst dort und war so begeistert, dass er gemeinsam mit James Whistler den "St. Ives Art Club" gründete.

Am Ende des schönen Bildbandes werden vier Routen für Genießer genannt und wichtige Daten für Reisende aufgeführt.

Die Karte von Südwestengland auf den ersten Seiten sollte man sich immer wieder zu Gemüte führen, wenn man von den einzelnen Orten liest. Wer weiß schon auf Anhieb wo Mousehole liegt?

Für Liebhaber schöner Reisebuchliteratur ist dieses Buch ganz gewiss eine Bereicherung.


Rezension:Timbuktu und seine verborgenen Schätze (Gebundene Ausgabe)

Timbuktu ist eine Oasenstadt im mittleren Mali, nördlich des Niger. Diese historische Stadt, die ihre goldenen Zeiten im Mittelalter erlebt hat, ist von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden.

Timbuktu wurde um 1000 gegründet, war vom 14. Jahrhundert bis zur Eroberung durch die Marokkaner 1591 der südlichste Handels- und Kulturmittelpunkt des islamischen Westafrikas. Seit 1780 beherrschten die Tuareg Timbuktu. Erstaunlicherweise hat erst 1828 ein Europäer - R. Caillié- das Land erreicht.

Einst war Timbuktu eines der großen Zentren der islamischen Wirtschaft. Heute beherbergt diese Stadt die meisten Handschriftensammlungen in Westafrika. In Timbuktu gibt es allein 60 private Bibliotheken. Mit sehr viel Sorgfalt und Liebe zum Buch wurden diese Sammlungen einzelner Familien von Generation zu Generation bewahrt.

Man liest von der tausendjährigen Geschichte Timbuktus , dem literarischen Erbe vor Ort und erhält aufgrund einer Fülle von beeindruckenden Fotos einen Einblick in das Leben dieser uralten Stadt, aber auch von deren Stadträndern. Dort halten sich Nomaden mit ihren Herden auf, um ihre Tiere an den Flussufern zu weiden.
Timbuktu ist übrigens von Wüstendünen umgeben. Auf einem der Fotos ist eine simple Ledersandale abgelichtet, die erahnen lässt wie beschwerlich traditionelle Wüstendurchwanderungen sind. Eine Reise von Timbuktu nach Zagora im nördlichen Marokko dauert 52 Tage.

Beeindruckend sind die Fotos von Timbuktus Sankoré- Moschee aus dem 14. Jahrhundert. Das Viertel, wo sich diese Moschee befindet, wurde zum bevorzugten Wohnort von Gelehrten und Lehrern.

Ausführlich wird man über die Ausbreitung des Islams in Timbuktu aufgeklärt. Interessanterweise verschleiern bei den Tuareg, anders als in vielen anderen muslimischen Gesellschaften, die Männer, nicht die Frauen ihr Gesicht.

Der Handel quer durch die Sahara wird thematisiert, auch der ehemalige Sklavenhandel. Alles historisch Wissenswerte, bis hin zur französischen Kolonisation kommt zur Sprache.

Fasziniert bin ich noch immer von den Porträtaufnahmen der Bewohner Timbuktus, von der Farbenpracht der Turbane und den eindringlich blickenden, blitzgescheiten Augen, die oftmals sehr viel Güte verheißen.

Sehr interessant ist das Kapitel, das das gelehrte Timbuktu thematisiert und über die islamische Lehrtradition ausführlich informiert. Illustriert werden diese inhaltsreichen Texte mit Fotografien alter Schriften.
Timbuktus Kopiergewerbe und die kaligrafischen Traditionen Westafrikas bleiben nicht unerwähnt und man erhält einen breitgefächerten Eindruck von den Bibliotheken und Gelehrten einst und jetzt.

In Timbuktu zollt man dem Buch wie kaum an einem anderen Ort der Welt Respekt. Grund genug auf diesen Ort aufmerksam zu machen.

Dieses wunderschöne , hochinformative Buch macht dies unmissverständlich klar.



Rezension: Norwegen (Gebundene Ausgabe)

Der Autor Lothar Schneider und der Fotograf Fritz Dressler stellen in diesem Buch dem Leser Norwegen vor. Zunächst erfährt man Essentielles über die Geschichte des Landes, das bis zum 9. Jahrhundert aus verschiedenen Königreichen bestand, die um 872 erstmals durch Harald I.Harfägre vereinigt wurden. Bis zur Mitte des 11. Jahrhunderts unternahmen die norwegischen Wikinger zahlreiche Raub-, Erkundungs- und Handelszüge. Diese führten sie bis nach England, NW-Frankreich, Grönland und an die nordamerikanische Küste. Das Christentum kam über England nach Norwegen und wurde um 1000 von den Königen Olaf I. und Olaf dem II. gewaltsam verbreitet. Von Beginn an gab es dynastische Verbindungen zwischen den Königshäusern Dänemarks, Norwegens und Schwedens. Schneider skizziert die historische Entwicklung bis zum heutigen Tage und berichtet in der Folge von der Sprache und Kultur des Landes. Dabei kommen die beiden Nationaldichter Ibsen und Hamsun zur Sprache, der Musiker Eduard Grieg und der Maler Edvard Munch.

Norwegen ist die Wiege des Skilaufs und das Land des Wintersports. Zwei- bis vierspurig verlaufen die Loipen durch die Wälder und über zugefrorene Seen. Sportliche Läufer kommen ebenso auf ihre Kosten wie der geruhsame Wanderer. Man erfährt, weshalb Norwegen ein Reiseland ist und begreift dies sofort, wenn man die vielen schönen Bilder bewundert. Beeindruckend sind der kahle Felskoloss am Nordkap, der steil ins Meer fällt, aber auch die Fotos vom Polarlicht.

Oslo, die Hauptstadt des Landes, lernt man im Anschluss näher kennen. Die Stadt mit seiner geschützten Lage am Oslofjord hat mit 17,3 Grad C das höchste Julimittel Skandinaviens. Auf einem Foto sieht man Thor Heyerdahls "Kon-Tiki" , mit der er 1947 in 101 Tagen von Peru nach Polynesien segelte. Sie kann man auf der Museumsinsel Bygdoy besichtigen, einer Insel über die der Autor sehr spannend berichtet.

Ein weiteres Thema sind die Seen- und das Gebirgsland Ostnorwegens. Hier erfährt man, wer von Peer Gynt war. Ibsen hat ihm in einem Schauspiel ein Denkmal gesetzt. Die Musik zu diesem Drama schrieb Edvard Grieg. Peer verlässt seine Geliebte Solveig und begibt sich hinaus in die Welt. Zurück kehrt er als ein Mann, der Schiffbruch erlitten hat. Das norwegische Gretchen rettet ihn aus seiner Verzweiflung. All die Jahre hat sie ihn geliebt, an ihn geglaubt und auf ihn gehofft. Damit gibt sie seinem Leben einen Sinn.

Die Gebirge Dovrefjell, Rondane und Jontunheimen gelten heute als beliebte Wandergebiete. Die gewaltigen Steine und Felsformationen dort regen die Fantasie der Norweger an. Sie Sage erzählt, dass hier einst Riesen und Trolle lebten. Die Trolle gibt es vielleicht noch immer dort.

Auch Norwegens Südküste kommt zu Sprache. Dort schneidet der Lysefjord 42 Kilometer fast gradlinig in die Gebirgslandschaft und dort auch beeindruckt die größte Touristenattraktion: das 600 Meter über dem Fjord gelegene Gebirgsplateau, das an seiner Spitze nur 25x25 Meter groß ist.

Dem Maler Munch, über den ich kürzlich eine Rezension schrieb, sind zwei Seiten gewidmet und auch dem Schriftsteller Knut Hamsun, bevor der Autor das südliche Nordland erkundet. Besonders beeindruckt mich die Atmosphäre von Stavanger, genauer die farbigen Holzhäuser hier. Auf zwei Seiten wird man über ein typisches, traditonelles Bauwerk, das so genannte "stabbur" aufgekärt. Dabei handelt es sich um ein Vorratshaus, das genau wie die Stabkirchen, über die ausführlich berichtet wird, aus massivem Balken gezimmert ist. Die Farbe der Gebäude sind ochsenblutrot.

Die Pflanzenvielfalt der kargen Tundra und das traumhafte Fjordland bis Trondheim lernt man kennen. Die germanische Religionsauffassung kommt ferner zur Sprache, die Dorschfischerei wird thematisiert und es werden die Minderheiten an der Eismeerküste kurz vorgestellt, bevor man schließlich über das Polarlicht aufgeklärt wird. Diese Lichterscheinung entsteht, weil positiv und negativ geladene Partikel der Sonne in die Erdatmosphäre eindringen, also in 100 bis 300 Kilometern Höhe und dort mit neutralen Glaspartikeln kollidieren.

Zum Schluss werden Hammerfest und Spitzbergen noch vorgestellt. Spitzbergen ist eine Inselgruppe die von 2000 Gletschern bedeckt wird.

Ich habe zuvor nur wenige Bilder von Norwegen gesehen und bin überwältigt von der Schönheit des Landes, von dem ich hoffe, es in meinem Leben irgendwann noch besuchen zu dürfen. Das Buch hat mich wirklich neugierig gemacht.




Rezension: Süd- Burgenland(Gebundene Ausgabe)

Der Journalist Oliver Lehmann hat gemeinsam mit dem Fotografen Manfred Horvath ein zauberhaftes Buch über das Südburgenland verfasst, dessen Texte beinahe poetisch daherkommen und dessen Bilder von geradezu atemberaubender Schönheit sind, nicht zuletzt wegen der Melancholie , die sie auf subtile Weise zu visualisieren vermögen. Beeindruckend. Von diesen Bildern möchte ich zunächst berichten, bevor ich mich den Texten zuwende.

Man sieht gleich zu Beginn ein Haus von Reben umgeben, später tanzende Kinder, die offenbar einer Folkloregruppe angehören und verdeutlichen, dass man im Südburgenland das Brauchtum pflegt, Bauern bei der Maisernte, Frauen beim längst raren Federnverschleißen, das morbide Kastell der Familie Festetics im abbröckelnden Habsburgergelb, versteckte Herrenhäuser , Glocken und Kirchlein, handarbeitende Frauen, Bäuerinnen beim Einsammeln von Esskastanien, beim Hüten der Gänse, beim Entkernen von Kürbissen, aber man sieht auch einheimische Weinbeißer beim Heurigen sich fröhlich bei den Händen nehmend und vieles andere mehr. Ein erster Eindruck, vielsagend , der neugierig auf die Texte macht....

Außer Burgen gibt es im Burgenland so ziemlich alles, was das Herz des urlaubenden Menschen begehrt. Bunt getünchte Häuser mit barocken Giebeln, Kirchen mit Zwiebeltürmen, Störche, gutes Wetter, gemütliche Gasthäuser mit bodenständiger Küche und dazu auch noch den Wein. Der Süden des Burgenlands ist offenbar der authentischere Teil des Burgenlandes, wenn man dem Autor Glauben schenken darf.
Deutsch Schützen ist dort das Zentrum des südburgenländischen Weinbaus. Bei den meisten Weinbauern stehen noch Kühe und Schweine im Stall. Hinter Deutsch Schützen ist die Welt keineswegs zu Ende, was es dort und im gesamten Südburgenland zu sehen gibt, berichtet der Autor im Rahmen einzelner sehr nachdenklich angelegter Beiträge.

Vom Leben im Dorf Stintanz liest man und wie die Frauen dort Geschichte verwalten , von den traditionellen Dorfstrukturen, die durch urbane Netzwerke abgelöst werden, von Veränderung, die selbst dort Einzug hält.
Interessant ist der Bericht über ein " Kitting " im Freilichtmuseum in Bad Tatzmannsdorf. Diese aus Holzstämmen gezimmerten Blockwerkspeicher mit Spitztonnenwölbung, Lehmbewurf und Strohdächern gehen als Typus auf lykische, also kleinasiatische Speicherhäuser des 3. Jahrhunderts zurück. Man liest vom Schweigen über die Blutorgie von Rechnitz und ich finde es lobenswert, dass der Autor auch auf diese Dunkelstelle im südburgenländischen Gestern hinweist. Geschichte lässt sich nicht verdrängen. Man muss sie aufarbeiten, damit sie nicht lähmend auf das Heute wirkt.

Man liest von der Frömmigkeit der Menschen im Südburgenland, auch vom liebsten Pilgerziel der burgenländischen Gläubigen und schließlich von den Kirchen von Neuhaus am Klausenbach. Dort stehen sich ein protestantisches und ein katholisches Pfarrhaus gegenüber. Über die Völker im Süden, über Brot und Wein aber auch über kulturhistorische Besonderheiten wird man informiert und beginnt allmählich zu begreifen, weshalb das Südburgenland das Burgenland des Burgenlands ist...



 

Rezension:Kulinarische Landschaften von Brindisi bis Dubrovnik (Gebundene Ausgabe)


Das Autorenteam Meuth/Neuner-Duttenhofer befasst sich in diesem Buch mit kulturell seit Jahrhunderten gewachsenen Gegenden um die Adria und setzt sich in dem Zusammenhang insbesondere mit den jeweilig lokalen , kulinarischen Facetten auseinander. Zudem kommen gastronomische Highlights, kulturhistorische Besonderheiten und landschaftlich Pittoreskes zur Sprache. 

Die in diesem Buch erörterten Gebiete sind: Venetien und Emilia -Romagna, die Marken, die Abruzzen und Molise, Apulien, Dalmatien, Istrien, das Friaul und Julisch Venetien.Ihren Anfang nimmt die Reise in Venedig. Imposante Bilder von der schönen Morbiden, dazu ein kleiner historischer Abriss und gastronomische Impressionen verlocken den Leser hier zu verweilen, doch wissbegierig wie er ist, lässt er sich selbst von der Schönen nicht all zu lange betören. 

Schon beim Durchblättern dieses gelungenen Geschenks für die Augen bemerkt man, dass es viel Entdeckenswertes rund um die Adria gibt und Venedig auch ein weiteres Mal besucht werden kann.
Hafenstädte, wie Chioggia und Cesenatico, auch der Badeort Rimini werden thematisiert.Die Romagna ist ein altes Weinland aber auch in den Marken ist die Qualität der Weine hervorragend. Die Autoren stellen hier das Weingut Barbara vor und loben dessen Montepulciano.Einer der elegantesten Badeorte an der Adria ist Senigallia. 

Von den feinsten Gerichte des Nobelrestaurants " Uliassi" und " Madonnina" wird berichtet und es werden u.a. die Rezepte von " Sepie auf schwarzer Pasta", " Scapo Zen" und " Hot-Dog vom Kalamar" veröffentlicht.
Man liest von malerisch gelegenen, verträumten Dörfern in den Abruzzen und den dort angebauten Weinen, besonders dem Montepulciano de Abruzzo. Auch hier wieder gibt es interessante Gastronomieadressen und Rezepte für deine lokale Gerichte. 

Schön ist die Stadt Polignano a mare, deren Altstadt direkt in die Felsen gebaut worden ist.Etwas nördlicher noch kann man die Krone Apuliens besichtigen. Darunter versteht man das Castel del Monte, das von dem genialen Friedrich II 1233 erbaut worden ist und für kulturhistorisch Interessierte das Reiseziel Nr. 1 in Apulien darstellt. Was das Chint von Pülle möglicherweise gerne gespeist hätte haben können, erfahren sie von den Autoren ebenfalls. 

Bari ist die Hauptstadt Apuliens. Diese Metropole aber auch Brindisi muss man sich ansehen. Wer in Brindisi speisen möchte sollte die " Trattoria Pantagruele" aufsuchen, die Speisekarte soll dort vielversprechend sein. Zwölf Antipasti gibt es , allesamt werden aufgetischt! Das Rezept für " Maltagliati mit Pilzen" scheint problemlos, selbst für eine junge Hausmännerhand, nachzuvollziehbar zu sein. Der Markt von Brindisi ist ein eindringliches Farb-Erlebnis , das man sich nicht entgehen lassen sollte. Doch zuvor sollte man sich die Besonderheiten der weißen Stadt, sprich von Ostuni, aber auch von Aberobello vergegenwertigt haben. Beide Orte liegen in der Trulli-Region. Die Bauweise der so genannten Trullis stammt aus Vorderasien. Über 10 000 steinerne Rundhäuser dieser Art gibt es noch in Apulien. Sie sind Weltkulturerbe. 

Die Weine Apuliens werden gelobt, das Weingut Monaci hervorgehhoben.Albanien und Montenegro außer Acht lassend, wird das dalmatische Dubrovnik vorgestellt und man ist beeindruckt von der Schönheit des Ortes.Die gehobene Gastronomie scheint bemerkenswert zu sein, wie die vorgestellten Rezepte verdeutlichen. Die Weißweine der Insel Korcula, auch die gegrillten Drachenköpfe , die man hier mit Knoblauchöl übergießt, hat man gewiss schon in vorangegangenen Jahrhunderten zu schätzen gewusst. Imposant auch die Halbinsel Peljesac und dort die Muschel- und Austernbänke . Ein lokales Gericht der Halbinsel ist " Schwarzer Risotto" , anders zubereitet als in Italien aber mit durchaus delikaten Zutaten. 

Von Dalmatiens Inselwelt wird gesprochen, die grüne Korcula, die sonnige Hvar mit dem gleichnamigen pittoresken Hafenstädtchen und dem dort auf der Insel angebauten, leckeren Wein wird erwähnt." Plavac Mali", der 2005 auf der Bordelaiser Weinmesse 13 Goldmedaillen gewann, soll geradezu sensationell für kroatische Weine sein.Bilder der Hafenstadt Split wirken ebenso einladend, wie die Vorstellung des dort zu findenden Restaurants Nostromo. Auch hier grillt man gerne Fische. Das scheint offensichtlich typisch für diese Seite der Adria zu sein. 

Über das Seeigelparadies wird man unterrichtet und weiß anschließend auch, wie man diese lecker zubereiten kann.In Istrien und dort im Nobelrestaurant Opatija machte Kaiser Franz Josef einst Ferien. Empfehlenswert soll das Hotel Miramar sein. Die Küche ist international, doch auch dort wartet man mit gegrillten Fischen auf , wie etwa " Wolfsbarsch mit Mangold" . 

Ein geschäftiger Badeort scheint Kastav zu sein. Das hier vorgestellte Restaurant " Kukuiku" lockt nicht nur mit delikaten Speisen, sondern auch mit einem hübschen Ambiente.Kakanien ist die größte Stadt Istriens . Sie ist kulturhistorisch eine Besonderheit, wie die Autoren näher erläutern. Im Restaurant " Damir und Ornela" in Novigrad kann man offenbar ohne wochenlange Reservierung keinen Platz bekommen, was potentielle Touristen frühzeitig zur Tat schreiten lassen sollte. " Marinierter Seebarsch" aber auch " Gnocci mit Seebarschsugo" gelten als kulinarische Glanzlichter. Wer diese genießen möchte, weiß , was zu tun ansteht. Nebenbei bemerkt ist Novograd 1500 Jahre alt. Älter als diese istrische Stadt ist jedoch Istriens Rinderrasse " Boscarin" und die Koch-Methode der Peka, einer mit Glut bedeckten Glocke, über die man ebenfalls informiert wird. 

Triest schließlich ist die Schnittstelle der vorgestellten Welten, die sich in ihrer Verschiedenheit dort auch gastronomisch widerspiegelt, aber mitunter auch zu interessanten Vermählungen in den Töpfen führt.
Der italienische Begriff für Hügel ist Collio, der slowenische Brda.Collio und Brda sind ein Gebiet , in dem vortreffliche Weine wachsen und zwar mineralisch saftige, die gut altern. Von diesen feinen Weinen wird zu Ende des Buches berichtet. 

Zu Ende des Buches lassen abermals leckere Rezepte das Wasser im Mund zusammenlaufen. " Überbackene Muscheln" , " Meeresfrüchte vom Grill", " Vongole in Weisswein" , aber auch ein sensationelles Rezept für " Tagliatelle mit Garnelen" lassen überdenken, ob man vielleicht doch nochmals nach Venedig reisen sollte, um sich erneut auf den Weg zu machen.Es gibt viel zu entdecken. Eine einzige Reise genügt da wohl nicht. Ein tolles Buch