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Rezension: Madeira

Dieser Taschenbuchreiseführer über Madeira wird all jene erfreuen, die im kommenden Jahr planen, diese schöne Insel zu besuchen.

Dagmar Kluthe und Holger Leue haben das handliche, hochinformative Buch auf den Weg gebracht.

Im Innenbereich des Buchdeckels hat man Gelegenheit, zunächst einmal eine Landkarte von der Insel zu studieren, um sich alsdann in viele Bilder und Texte zu vertiefen, die sich mit der grandiosen Landschaft, den Orten, den herrlichen Blumen und tausend Dingen mehr, die diese Insel reizvoll machen, befassen. Dabei sollte man zunächst wissen, dass Madeira mitten im Atlantischen Ozean liegt und zwar rund 500 Kilometer entfernt von Marokkos Küste und dass diese Insel noch zu Europa gehört.

Das Buch ist untergliedert in:

-Die Stadt Funchal
-Rund um Funchal
-Zentralmadeira
-Der Westen
-Der Norden
-Der Osten
-Porto Santo

Madeira von A Bis Z

-Klima und Reisezeit
-Fremdenverkehrsämter
-Madeira im Internet

In der Einleitung erhält man einen kurzen Überblick im Hinblick auf die Besonderheiten der Insel, die für ihr mildes Klima bekannt ist und kann sich kurz über die wichtigsten historischen Ereignisse des Eilandes informieren, von dem man annimmt, dass es schon den Phöniziern bekannt war. Der Madeirawein wird kurz thematisiert und Madeiras immenser Reichtum in der Vergangenheit, der zahllose Piratenschiffe anlockte und zu grausamen Überfällen führte. Die Azulejos (Kacheln) werden beleuchtet, die mit den Mauren einst nach Spanien kamen und in Madeira die meisten Kirchenwände zieren.

Anschließend wird die Stadt Funchal vorgestellt. Es werden neben den Stadtinfos gesonderte Autorentipps erteilt, die Sehenswürdigkeiten der Stadt werden kurz vorgestellt, auch erhält man Infos, wo man vor Ort gut einkaufen kann, liest über die Gassen der Altstadt und erfährt u.a., dass Kolumbus 1498 als er auf seiner dritten Reise nach Amerika in Funchal Station machte, im Palast eines flämischen Zuckerhändlers im Herzen von Funchal wohnte.

Sehr gut wird ein Stadtrundgang beschrieben und man erhält wichtige Hotel- und Restaurant-Adressen in der Altstadt. Über den Fischmarkt und den Bauernmarkt von Funchal wird man ebenso informiert, wie über die Museen dort. Die genauen Adressen der Museen sind auch aufnotiert. Der Wein und Weinfeste werden fokussiert und man bekommt Adressen von Weinkellereien in Funchal, die man besichtigen sollte.

Ferner wird man über die kulinarischen Besonderheiten in Kenntnis gesetzt und über die Möglichkeit Wasserport zu betreiben, bevor man die Umgebung der Stadt näher kennenlernen kann.

In der Folge werden nach einem gut nachvollziehbaren Prinzip, das dem der Dumont-Taschenbuch-Reiseführer nicht unähnlich ist, zu all den oben angegebenen Regionen der Insel viele brauchbare Infos erteilt. Dabei stößt man immer wieder auf Landschaftaufnahmen, die erahnen lassen, wie schön diese Inseln ist.

1982 wurde übrigens der "Naturpark Madeira" ins Leben gerufen, der sich über zwei Drittel der Inselfläche erstreckt. Auf dieser Insel sollte man an den alten Wasserkänälen entlangwandern, um einen intensiven Eindruck von der Schönheit Madeiras zu erhalten. Das Meer, die Landschaft, auch die hohen Berge laden dazu ein, seine Ferien auf Madeira zu verbringen. "Madeira Zeit für das Beste" wartet mit vielen Geheimtipps auf, die dazu verhelfen, auch wirklich noch den letzten Winkel der Insel zu erforschen.

500 Abbildungen verschaffen einen guten Eindruck von diesem Paradies und diverse Übersichtskarten und Detailpläne zu 50 Highlights ermöglichen eine schnelle Orientierung.

Empfehlenswert.




Rezension:Kleine Hotels mit Charme - Deutschland: Von unabhängigen Testern geprüft und empfohlen: 330 Hotels (Broschiert)

Unter meinen vielen Hotelführern, die sich mit Hotels in Deutschland befassen, sticht dieser ganz besonders hervor, weil er die von mir geschätzten charmanten Hotels im Fokus hat, die dem Individualreisenden eine hübsche Atmosphäre, Behaglichkeit, ansprechendes Ambiente und individuelle Betreuung bieten.

Die angeführten 330 Hotels wurden von unabhängigen Testern besucht und getestet.

Zu den Auswahlkriterien gehören eine ruhige und attraktive Lage, der besondere Charakter des Gebäudes, - viele Häuser sind historisch bedeutend -, ein geschmackvolle Inneneinrichtung, eine delikate Küche und eine angenehme Gesamtatmosphäre.


Diverse Landkarten Deutschlands sind der Beschreibung der einzelnen Hotels vorangestellt und in solche aus Nord- West- Mittel- Ost- und Süddeutschland übersichtlich untergliedert.


Die einzelnen Hotels sind gut beschrieben, wie ich an jenen, die ich kenne, überprüfen konnte. Neben einer jeweils ausführlichen Beschreibung erhält man Informationen zur Umgebung, der Lage, der Anzahl der angebotenen Mahlzeiten (nicht mit der Speisekarte zu verwechseln!) und eine Auflistung der Anzahl und Art der Zimmer. Man erfährt, wann das Hotel geschlossen ist, ob Tiere erlaubt sind, erhält den Namen der Besitzer und die genaue Anschrift. Die Zimmerpreise werden natürlich auch genannt.


Damit Sie eine Vorstellung von dem haben, was Sie erwartet, zitiere ich aus dem Hotelführer:


"Der Schafshof" . Ein umgebautes Kloster, in der Nähe von Amorbach gelegen.


"Die Benediktiner wussten was sie taten, als sie sich im 15. Jahrhundert hier niederließen. Denn der " Schafshof " war für sie ebenso ein stilles Refugium, wie er es für die Menschen heute noch ist. Das im 18. Jahrhundert aus Sandstein errichtete heutige Hotelgebäude bietet einen herrlichen Blick über Wiesen und sanfte Hügel- einer Landschaft in der es kaum andere Häuser gibt. In den Nebengebäuden werden Schafe, Hühner und Enten gehalten, die Fleisch für die Küche liefern. Im See gibt es Forellen und Karpfen. Alles, vom Brot über Nudeln, Marmeladen und Süßspeisen bis hin zum Apfelsaft, wird hier selbst hergestellt oder stammt vom örtlichen Markt. Die Küche genießt einen ausgezeichneten Ruf.


Die ehemaligen Besitzer haben eine schlichte Einrichtung gewählt, die zu den Balkendecken, den gefliesten Böden und den Steinwänden passt. Die Stoffe sind in Rosa- und Cremetönen gehalten, die Wände weiß getüncht. Die Gästezimmer wirken gemütlich. In den unter den Dach gelegenen Räumen mit niedriger, honigfarbener Holzdecke, stehen einfache Betten aus Fichtenholz, während man in den Zimmern im ersten Stockwerk rustikale, dunkle Holzmöbel findet. "


Die Beschreibung stimmt exakt. Ich kenne das Hotel und habe es schon mehrfach aufgesucht.


Andere aufgeführte, mir bekannte Hotels sind ebenfalls bestens beschrieben. Ich schließe aus meinen Stichproben, dass dies für alle Hotels zutrifft und empfehle deshalb den Hotelführer vorbehaltlos.
Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.



Rezension: Extrem Bayrisch- Roger Fritz und Ottfried Fischer

Dieses Buch hat Roger Fritz, einer der renommiertesten deutschen Fotografen- er war Mitbegründer der Zeitschrift Twen - und der Kabarettist Ottfried Fischer auf den Weg gebracht. Bevor ich das Buch zu lesen begann, habe ich mich zunächst, etwas amüsiert, mit den vielen gelungenen Fotos befasst und hier u.a. die Gesäße von barocken Dirndlträgerinnen, die auf einer Festzeltbank sitzen, beäugt, Bier trinkende Lederhosenträger, typische Jodler und Transis im Dirndl, als auch nackte bayrische Männer im Englischen Garten bewundert und dralle, fast nackte Nebenerwerbsballerinen im Bayernnachtclub in München in Augenschein genommen.

Bilder von Altötting ließen mich inne halten, weil ich hier im Rahmen des begleitenden Textes auf ein paar Zeilen von Ottfried Fischer stieß, die ich sofort gelesen habe. Er schreibt ketzerisch: "Bayerns Mekka heißt Altötting. Dort befindet sich die Gnaden-Kaaba, um die herum, nach der Unbill der Gnaden-Fußwallfahrt, insbrünstig betend die Sünder, Büßer und Gelobenden immer noch schwere Gnadenkreuze schleppen, um sich dann, nach Anbringung eines Ex-Voto-Gnaden-Bildchens in der Marianischen Gnaden-Behausung wegen Auffrischung der Weihwasserbestände im Gnaden-Shopping des Devotionalien-Overkill zu verlieren, behutsam überwacht, dank der Gnade des Herrn, jetzt wohl schuldenfreien Gnaden-Hotelfachschule mit gnädig angegliederter Gnaden-Gastronomie für Verehrer der gnadenreichen Jungfrau."( Zitat: Fischer, S. 73).


Zurück zu den Bildern: Den Impressionen der Bayrischen Passionsfestspielen folgen einige Seiten später Porträtaufnahmen typischer Grantler, auf die ich später noch zu sprechen komme. Des Weiteren sieht man Männer beim "Watschntanz" und Männer bei Festzügen mit medaillenbehängter Brust. Interessant auch ist das Erst-Mai-Treiben von bayrischen Männern, das Kraftmessen beim Fingerhakeln, Boahakeln, Strängkatznziagn, Holzhacken, Steinheben, Tabak -Schnupfen, beim Schießen und schließlich beim Reiten auf Kühen. Schaue ich mir diese Fotos an, wird mir klar, dass der bayrische Mann etwas besonderes ist, der bayerische Frauen ganz offensichtlich veranlasst, mehrfach im Jahr nach Altötting zu pilgern, um dort für sein mentales Wohl zu beten.


Fischer thematisiert das bayerisch-anarchische Potential und die Vorliebe der Bayern für Bier, das untrennbar zu Bayern gehört. Die Maßmesstechnik kommt zur Sprache und auch das Oktoberfest, das die Großverkaufstelle für Bier und Hendl darstellt. Die Aufnahmen vom Oktoberfest finde ich hervorragend, speziell jene, die sich mit dem "Abschleppen" befassen. Das bayrische Abschlepp-Theorem heißt übrigens:" A bissl was geht immer".


Der Katholizismus in Bayern wird nicht ausgespart. Fischer hält fest, dass Wallfahrten, Passionsspiel, Bittgänge und Prozessionen zumeist die Folge eines in grauer Vorzeit gemachten Gelübdes ist. Die Oberammergauer Passionsfestspiele sind ein Ergebnis der Pestzeit. Spitzzüngig erläutert der Kabarettist "Seitdem lässt sich, begleitet von einer ständigen Antisemitismus- und Modernisierungs-Diskussion ein ganzes Dorf jahrelang Haare wachsen, um so auszusehen, wie Menschen zum Zeitpunkt der Kreuzigung ausgesehen haben mögen. Das führt dazu, dass man ständig Ausschau hält, wo sich denn nun die Hippiekommune befindet, bei gleichzeitiger Verwunderung darüber, dass einem da überhaupt kein Dope angedient wird."( Zitat Fischer: S. 73).


Alsdann erfährt man, dass das Grantig sein für einen Bayern ein vollkommen korrektes Verhalten ist, das mit seinem Gegenüber zunächst gar nicht zu schaffen hat. Die griesgrämige Miene des Grantlers will uns Nichtbayern begreifbar machen, dass er denkt: "I wui mei Ruah". Gut zu wissen.


Über das Brauchtum, zu dem auch die Schützenvereine beitragen, liest man Spannendes. Archaisch erscheint mir allerdings das Fingerhakeln. Fischer kommentiert präzise: Fingerhakeln sei eine fast schon visionär zu nennende digitalisierte (digtus lat. Finger) Version einer Bewältigung der Frage, wer im Augenblick der Stärkere sei, (vgl. S. 129).


Über das Floßfahren in Bayern wird man aufgeklärt, das eine Art Miniaturvolksfest ist und auch über das Tabak-Schnupfen, das ich nicht verstehen muss. In Münsing am Starnberger See gibt es ein Ochsenrennen, das mir endgültig zeigt, dass bayrische Männer eindeutig spanisches Blut besitzen und wirklich anders ticken als die Preußen.


Die Frauen in Bayern haben sich gewiss an die vielen Männerrituale gewöhnt und werden sich sicher nicht mehr wundern, weshalb ihre Männer in ihrer Freizeit lieber "Fingerhakeln" als auf der Maximilianstraße shoppen zu gehen. Jeder macht das, was er kann. :-))


Ein witziges Buch, mit wunderschönen Fotos.
Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.

Rezension: 400 kulinarische Reisen, die Sie nie vergessen werden.

Dieses hochinformative Buch wird all jenen gefallen, die auf ihren Reisen ein Augenmerk auf kulinarische Besonderheiten legen. Zur Sprache kommen:

-Spezialitäten und Zutaten (Regionale Delikatessen)

-Bunte Märkte (Streifzüge über die schönsten Schlemmermeilen der Welt)

-Saisonale Köstlichkeiten (Lokale Gaumenfreuden in der ganzen Geschmacksreife)

-In der Küche (Geheimnisse aus den Kochtöpfen der Welt)

-Die besten Straßensnacks (Leckere Gerichte auf die Hand, von Chili Dog bis Papayasnack)

-Gourmetstädte (Metropolen für Genießer, von Paris über Honkong bis Charlston)

-Luxus pur (Exquistite Genüsse, die man sich nur einmal im Leben gönnt)

-Wein, Bier und Co. (Edle Tropfen und rustikale Getränke rund um den Erdball)

-Süße Leckerbissen (Spezialitäten aus dem Paradies für Schleckermäuler)

Nach einem Vorwort von Tim Mälzer hat man Gelegenheit sich vieler schöner Fotos und einer Fülle hochinteressanter Texte zu erfreuen, die das Genießerherz höher schlagen lassen.

Man erfährt u.a., in welchem Land Ahornsirup produziert wird und wo es den schärfsten Chili gibt, liest Näheres über den weißen Tee in China und die Feigenernte in der Türkei. Ausgespart in den Betrachtungen werden weder der "San -Daniele-Schinken" Norditaliens, noch der "Aceto Balsamico" aus Modena. Auch liest man von den Orangen vom Ätna. Es handelt sich um Blutorangen, die einen überduchschnittlichen Gehalt an Vitamin C haben und ihre Farbe den Anthocyanen verdanken, die die freien Radikalen binden und auch gesundheitlich überaus wertvoll sind.

Neben diesen Infos erfährt man jeweils auch, was es sonst noch Delikates in den Regionen gibt, aus denen bestimmte Spezialitäten stammen. Es werden also beispielsweise nicht nur Austern aus der Bretagne thematisiert, sondern man erfährt darüber hinaus beispielsweise auch etwas über Cidre, Salzbutter und Crepes.
Auf Seite 30 kann man sich in die erste der zahlreichen TOP-Ten Listen vertiefen. Vorgestellt wird Käse aus Frankreich. Die aufgelisteten Käsesorten werden genau beschrieben und man erhält Kurzinfos zur Reiseplanung.


Mit großen Interesse habe ich über die Vanille aus Rèunion/Madagaskar gelesen. Ein zwölfjähriger Sklavenjunge auf Rèunion entwickelte einst die Methode Vanillenblüten künstlich zu bestäuben. Von da an konnte sie kommerziell angebaut werden. Nach weiteren Infos zur Vanille, erfährt man, wie zu allen anderen kulinarischen Besonderheiten im Buch, jeweils die beste Reisezeit, die Reiseplanung und die entsprechenden Websites.

Die 10 besten historischen Feinkostläden werden beschrieben, so u.a. das "Jelissejew" in Moskau. Man lernt viele schöne Märkte in aller Welt kennen und auch nostalgische Süßwarenläden. Zu diesen gehört "A La Mère de Familie" in Paris. Es handelt sich hierbei um das älteste Bonbongeschäft in der Stadt, das bereits 1761 gegründet wurde.

Bei den saisonalen Köstlichkeiten lernt man auch das Nationalgericht der Norweger kennen. Es heißt "Lutefisk" und soll von den Wikingern stammen. Informiert wird man über die Top TEN der Festtagsgerichte und über die Top TEN der kulinarischen Neujahrrituale, u.a. auch über den "Weißen Mond" in der Mongolei. Neugierig hat mich mal wieder das Burgund gemacht, die Weinlese dort und die Burgunder Spezialitäten, zu denen nicht nur das "Boeuf Bourguignon" und "Escargots" zählen, sondern auch "Jambon Persillé" und andere Leckereien mehr.


Die TOP TEN der kulinarischen Überraschungen weltweit, lohnt es ebenso zu studieren, wie die Infos zur Küche von Yucatán in Mexiko und jene zu den Gewürzen aus Rajasthan. Für Hobbyköche werden die 10 besten Kochschulen Italiens aufgelistet und kurz beschrieben, auch die Aromen der Provence werden thematisiert, d.h. die delikaten Kräutermischungen aus Thymian, Fenchel, Rosmarin, Kerbel, Bohnenkraut etc, die nicht nur einem Kaninchenragout den letzten Pfiff verleihen.

Im Rahmen der Vorstellung der besten Straßensnacks weltweit, liest man auch von den TOP TEN der kulinarischen Feste, die man besuchen sollte.

Zu den Gourmetstädten zählt natürlich Honkong und auch Athen. Die dortigen Tavernen sollte man sich nicht entgehen lassen, wenn man gegrillten Fisch und erntefrisches Gemüse essen möchte.

Wer wissen will, wo man am besten mit Meerblick diniert, kann sich in den TOP TEN "Dinner mit Meerblick" informieren. Auf Platz 7 steht der "Club 55" in Saint Tropez. Hier habe ich schon einmal gegessen und kann bestätigen, dass es dort wirklich schön ist, zumindest im Winter, wenn keine Touristen den Blick aufs Meer verhindern.

Man lernt u.a. die besten 10 historischen Restaurants weltweit kennen. Zu ihnen zählt auch das "La Tour d`Argent" in Paris. Die Spezialität des Hauses ist die Ente. Sie ist innen blutig und außen karamelisert.


Luxus pur ist auch ein Thema. Klosters in der Schweiz wird u.a. hervorgehoben, auch die Spitzenküche von Lyon. Man lernt 10 gastronomische Höhenflüge kennen und auch 10 sündhaft teure Cocktailbars, in denen Barkeeper Gold, Diamanten und erlesen Champagner mixen. Es gibt Menschen, die solche Getränke offenbar benötigen.


Ich freue mich, dass man meinen Lieblingsort auf dieser Welt, Saint-Paul-de Vence, auch fotografisch festgehalten hat. Im "Le Saint Paul", das im Buch sehr gelobt wird, habe ich das beste Lammfilet meines Lebens gegessen und kann insofern bestätigen, was man über dieses Restaurant geschrieben hat.


Sehr neugierig hat mich die Top Ten der Literaturkneipen gemacht. Hier auch ist das Café aufgeführt, in welchem Puschkin seine letzte Mahlzeit verspeiste und Dostojekwski Stammgast gewesen sein soll.

Über kleine Champagnerhäuser in Frankreich wird man des Weiteren informiert, auch über die TOP TEN der Weintouren in unserem westlichen Nachbarland. Gerne würde ich das Saint Èmillion kennen lernen und keineswegs nur deshalb, weil die Troubadoure diesen Wein schon gepriesen haben.

Die Wiener Kaffeehäuser sind ebenso gut beschrieben, wie das Eis in Rom. Die Vorstellung, nicht wegen der Kultur und Kunst nach Rom zu reisen, sondern der guten Eissorten wegen, finde ich amüsant.

Ein tolles Buch, in dem man immer wieder lesen und sich inspirieren lassen kann.

Den Weihnachtsmarkt von Cusco würde ich gerne besuchen oder alternativ den Weihnachtsmarkt von Prag. Vielleicht meint es ja Nikolaus in diesem Jahr gut mit mir und gewährt mir einen der beiden Wünsche.

Ein wunderschönes, überaus informatives Buch.


Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.
Bildmaterial: Mit freundlicher Genehmigung des National- Geographic-Verlags.


Rezension: Patagonien- Peter Gebhard- Begegnungen am Ende der Welt

Dieses Buch hat der Fotograf und Journalist Peter Gebhard auf den Weg gebracht. Er befasst sich darin mit der Südspitze Südamerikas. Auf den Leser warten eine Fülle eindrucksvoller Bilder und Berichte über Menschen, die dem Autor dort begegnet sind. Hierbei handelt es sich um Gauchos, Farmer, Abenteurer und engagierte Naturschützer.

Der Rio Colorado am 39. Breitengrad gilt allgemein als nördliche Begrenzung Patagoniens, die Magelanstraße am 53.Breitengrad als südliche. Eine weitere Grenzlinie ist der in der Nordsüdrichtung verlaufende Hauptkamm der Südanden. Dieser ist auch die Grenzlinie zwischen Chile und Argentinien. Der chilenische Teil ist von einem Gewirr aus Inseln, Fjorden und Gletschern geprägt. Hier an der Pazifikküste liegen einige der regenreichsten Gebiete der Welt. Die Vegetation besteht zumeist aus undurchdringlichem Regenwald. Im Süden der Anden bewirkt das feuchtkühle Klima Vergletscherung. Der Autor lässt den Leser wissen, dass das südpatagonische Gletschereis mit einer Fläche von 16 000 Quadratkilometern das größte zusammenhängende Gletschergebiet außerhalb der Polregionen ist, (vgl.: S. 180).

Unterschiedliche Siedlergruppen fanden sich einst in der Einsamkeit Feuerlands ein. Die ersten Pioniere kamen aus Chile, vom Pazifik her und aus Rio Puelo. Darüber, aber auch über mehr als 2000 Jahre alten Alercebaumriesen, über reißende Gebirgsflüsse, einem Paradies,- dem patagonischen Urwald- am mittleren Rio Turbio wird man umfangreich informiert. Die eindrucksvollen Bilder lassen die Schönheit dort erahnen.

Es ist unmöglich all die Geschichten an dieser Stelle in Kurzform nachzuerzählen, die Gebhard von den Menschen, die er auf der Reise kennengelernt hat, zu berichten weiß. Es sind nicht nur Geschichten wie die von Romantikern, Zivilisationsflüchtlingen wie Bea und Felix, sondern auch von recht rauhen Gesellen.

Obschon die Texte packend geschrieben sind, bin ich von den Fotos noch weit mehr begeistert, weil sie die Landschaft und Leute zeigen. Die Abgeklärtheit in den Gesichtern der Gauchos fasziniert mich. Sie leben alle in einer karg eingerichteten Wohnungen, sind Ritter der Einsamkeit, die die Freiheit lieben. Draußen im Campo sind sie respektierte Menschen und vielleicht ist es genau dies, was sie dazu bringt, Jahrzehnte in der Einsamkeit auszuharren.

Ein doppelseitiges Bild hat mich besonders fasziniert. Abgelichtet ist eine Impression des südchilenischen Dschungels. Gezeigt werden Nalca-Blätter mit Fuchsien. Mir war bislang nicht bewusst, dass es solch üppig blühende Fuchsienbäume überhaupt gibt.

Die Landschaftsaufnahmen im Buch können nicht genug gelobt werden.

Der Leser wird auch über Wetter und Klima, die günstigste Reisezeit nach Patagonien und die touristische Infrastruktur aufgeklärt.

Patagonien soll ein Trekkingparadies sein. Hier werden entsprechende Touren genannt. Über Unterkunft und kulinarische Gepflogenheiten wird man auch aufgeklärt.

Ein billiges Reiseland ist Patagonien nicht. Die Preise sollen auf südeuropäischen Niveau liegen.


Ein sehr schönes Buch mit eindrucksvollen Fotos.

Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.

Rezension:Dresden - Stadt der Künste (Gebundene Ausgabe)

In diesem wundervollen, reich bebilderten Buch wird die von mir überaus geschätzte Kunststadt Dresden vorgestellt. Der Autor, Dieter Zumpe, hat in Dresden und Berlin Geschichte und Theaterwissenschaft studiert, der Fotograf Ernst Wrba studierte Foto-Design.

Gleich zu Beginn wird man visuell an den Mythos von Elbflorenz erinnert und kann sich eines doppelseitigen Gemäldeausschnitts "Die Frauenkirche in Dresden" von Bernado Belotti, genannt Canletto, entstanden 1751/52 erfreuen. Im Rahmen eines Streifzugs durch die Stadtgeschichte erhält man einen sehr guten Überblick über die Zeitläufte in Dresden, deren dunkelste Tage wohl der 13./14. Februar 1945 gewesen sind, als durch Bombenangriffe und den damit einhergehenden Feuersturm die gesamte Innenstadt vernichtet wurde.


Man lernt das renovierte Residenzschloss kennen, aus dem mittlerweile ein Museumsschloss geworden ist. Hier nämlich hat das "Grüne Gewölbe", das "Kupferstichkabinett" und demnächst auch die "Türkische Cammer" sowie die "Rüstungskammer" ihr Domizil. Bewundernswert ist die Aufnahme, die den Eingang zum Hausmannsturms vom Schlosshof aus zeigt. Der Fürstenzug am "Langen Gang" vor dem Stallhof am Schloss mit seinen 25 000 Porzellankacheln ist abgelichtet und der neue Lichthof im kleinen Schlosshof, der jetzt zur Piazza geworden ist, von der aus man in die Museen gelangt. August der Starke präsentierte 1729 im Schloss die europaweit erste - öffentlich zugängliche Schatzkammer- das "Grüne Gewölbe", über das im Buch ausführlich berichtet wird. Erstaunlich ist, das die Schätze durch die Jahrhunderte nahezu vollständig erhalten geblieben sind. Die Themen der einzelnen Räume: Saal der Kunststücke mit Mikrokabinett, Kristallkabinett, zwei Räume der Kurfürsten, Raum der königlichen Pretiosen, Dringlinger-Saal und Email-Kabinett.


Neben hervorragenden Texten zum Grünen Gewölbe, kann man sich anhand sehr guter Fotos einen Eindruck von der Pracht dort verschaffen, auch von Dinglingers "Der Thron des Großmoguls Aureng Zeb", der Vision von orientalischer Macht und Pracht. Des Weiteren werden die Prunkwaffen in der Rüstungskammer thematisiert und das " Kupferstich-Kabinett" im Schloss, das den Reichtum aus nahezu 450 Jahren zeigt, bevor sich der Autor mit der Hofkirche auseinandersetzt, in der man u.a. einen Engel von Balthasar Permoser bewundern kann.


Überaus gelungen ist die Beschreibung des Zwingers, eine originäre Idee Augusts des Starken, entstanden nach einer Ideenskizze, die seine Architekten und Bildhauer umzusetzen hatten. Mit dem Erweitern der kurfürstlichen Kunstsammlung und dem Bau repräsentativer Schlösser und dem Palais setzte sich der König ein bleibendes Denkmal. Der Zwinger gehört zu den Hauptwerken des sächsischen Barock und zu einem Höhepunkt europäischer Baukunst. Wegen eines Staatsbesuchs des Dänenkönigs wurde in aller Eile ein hölzernes "Amphitheater" gezimmert, das Baumeister Daniel Pöppelmann nach 1709 durch ein steinernes Gebäude ersetzte.


Thematisiert werden im Zusammenhang mit dem Zwinger u.a. die Skulptur "Großer trauender Mann, den Opfern des 13.Februar 1945 gewidmet", die Wasserkaskaden der "Langgalerie" und das plätschernde Wasser als barocke Gestaltungselemete, sowie die Nymphen Permosers, bevor man Näheres über die Galerie der Alten Meister im Zwinger erfährt. Nicht nur die "Sixtinische Madonna", sondern eine Vielzahl anderer wundervoller Gemälde werden im Buch gezeigt, erfreulicherweise auch Rembrandts "Selbstbild mit Saskia", d Antonella de Messinas "Der heilige Sebastian" und Lucas Cranach Adam und Eva". Eine sehr gute Darstellung dieser grandiosen Galerie!


Gefallen hat mir auch die Beschreibung der Porzellangalerie, die ich schon zweimal besucht habe. Neben ostasiatischen Stücken steht natürlich das "Meißener Porzellan" im Mittelpunkt. Zwei Jahre nach der Erfindung des Porzellans wurde seitens August des Starken die "Königliche Manufaktur" in Meißen gegründet. In der Galerie lernt man kunstvoll gestaltete Servicen, Tafelaufsätze, Szenen aus dem Hofleben etc. kennen und natürlich auch die hübschen Figuren, wie etwa die "Tanzende Harlekinfamilie" aus der "Commedia dell` Art" von Johann Joachim Kändler, die im Buch doppelseitig abgebildet sind.


Entzückt bin von der Beschreibung des Taschenbergpalais. Dort hatte ich bereits das Vergnügen zu logieren und Silvester zu feiern. Die prominenteste Bewohnerin war die Gräfin Cosel, eine Mätresse August des Starken, die 1713 in Ungnade fiel und verbannt wurde. Von der im Krieg zerstörten Innenausstattung konnte nur die doppelläufige Haupttreppe mit Balustraden wiederhergestellt werden. Das "Italienische Dörfchen", das ich im Rahmen meiner Kaffeehausrezension gestern erwähnte, wird in der Folge auch in diesem Buch beschrieben und es wird der historische Hintergrund des Begriffs bestens ausgelotet.


Gottfried Sempers Opernhaus ist ein Kapitel gewidmet und viele Fotos sorgen dafür, das man einen Eindruck von der Schönheit dieses Gebäudes erhält. Anschließend lernt man die Gegend um die Frauenkirche näher kennen und erfährt Einiges über den Wiederaufbau dieses Bauwerkes. Die Geschichte des "Coselpalais" und das "Kurländerpalais" wird kurz skizziert, auch das Stadtmuseum bleibt nicht ausgespart und man liest von dem Altmarkt mit der Kreuzkirche, dem Gewandhaus und dem neoklassizistischen "Neuen Rathaus" mit seiner Kuppel von Otto Gussmann.


Gelungen auch ist die Vorstellung der vielen Denkmäler, das größte ist der "Goldene Rathausmann" von Richard Guhr, eine der markanten Stadtkronen von Dresden. Ein besonders schönes Denkmal ist in meinen Augen Johann Schillings "Die Nacht, mit Schlaf und Traum". König Augusts III. Premierminister Heinrich Graf von Brühl bleibt nicht ausgespart und die nach ihm benannte "Brühlsche Terrasse", ferner wird das Zeughaus thematisiert, die große Galerie neuer Meister, aber auch das Albertinum, mit seiner Fülle an weißen Skulpturen und die Kassematten im Untergrund, die ich bislang leider noch nicht besichtig habe.


Ein Streifzug durch Dresdens "Vorgärten" führt auch in "Pfunds Milchgeschäft", das man gesehen haben sollte wegen der schönen Fliesen von Villeroy und Boch. Interessant auch ist die "Moschee für den Zigarettenkönig", auch das "Japanische Palais" und das so genannte "Blaue Wunder". Auch hierzu erfährt man viel.


Schön, dass man auch die "Gläserne Manufaktur für VW" im Fokus hat. Diese zu besichtigen lohnt sich wirklich. Das "Palais im Großen Garten" ist wie Phönix aus der Asche wiederauferstanden und erfreut den Betrachter ebenso sehr wie die Schlösser und der Wein im Elbeland, die im Buch ebenfalls sehr gut beschrieben werden. Die "Moritzburg" muss man besuchen und das "Bergpalais von Pillniz" mit den chinesischen inspirierten Gestaltungselementen bevor man im Weingut Schloss Prinz von Lippe in Proschwitz, dem ältesten Weingut Sachsens, sehr gute Tropfen verkosten kann und in Gedanken die Fülle der Kunst Dresden vor seinem geistigen Augen sieht und zutiefst beeindruckt von der Schönheit dieser Stadt sie in sein Herz einschließt.


Dieses Buch kann nicht genug gelobt werden.
Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.




Rezension: Wie man Venezianer wird: Der Traum vom Leben in der Serenisima (Sondereinband)

Dieses kurzweilig zu lesende, reich bebilderte Buch wurde von der Autorin Dr. Barbara Sternthal und dem Fotografen Harald Eisenberger auf den Weg gebracht. Bevor ich mich in die Texte vertiefte, habe ich mich erst einmal ausgiebig mit den Fotos befasst, die zum Teil Stadtansichten von Venedig zeigen, die ich bislang noch nicht kannte.

Dr. Sternthal liebt Venedig und geht im Buch der Frage nach, was Menschen umtreibt, sich in dieser Stadt, die für Massentourismus steht, niederzulassen und sie zu ihrer Wahlheimat zu machen. Donna-Leon-Leser kennen die vielschichtigen Probleme von Venedig ein wenig und werden sofort sehen, dass Leon ein recht realistisches Bild von der Stadt zeichnet. Es deckt sich nämlich mit den Aussagen der 20 Wahl-Venezianer, über die Dr. Sternthal spannend zu schreiben versteht.


Die Personen, die Dr. Sternthal fokussiert, kommen aus den USA, Österreich, Großbritannien, der Schweiz, aus Deutschland, Belgien, Frankreich, Dänemark, Tunesien, Kroatien und Chile. Man erfährt, was sie veranlasst hat, sich in Venedig niederzulassen, liest von ihrem Blickwinkel auf die Stadt ihrer Träume, der durchaus kritisch ist und wird nicht im Ungewissen gehalten, womit sich die einzelnen Personen beschäftigen.


Besonders gefallen hat mir das Porträt der Schuhmacherin Gabriele Gmeiner, die im Herbst 2003 das Wagnis einging, in dieser Stadt eine kleine Basis für hochqualitative Luxusgüter zu installieren, (vgl.:S. 54). Sie stellt ihre Schuhe von Hand her. Aufgrund ihrer venezianischen Netzwerke und ihrer Gabe zu viel Eigeninitiative, hat sie es geschafft, sich zu etablieren.


Die Autorin berichtet von Künstlern und Kunsthandwerkern, auch von einem britischen Buchhändler, den es nach Venedig verschlagen hat und von zwei Ruheständlern (er ist Künstler, sie Historikerin) für die das Leben in Venedig nicht bloß selbstverständliche Ästhetik bedeutet, sondern für die auch die Fülle der Farben, Formen, die Architekturen und der Details der Stadt wichtig sind, "die ihr Anlitz mit jedem Wetter und jedem Licht, mit jeder Tages- und Jahreszeit verändert", (vgl: 120).


Mit großem Interesse habe ich das Porträt des Chilenen Gaston Salvatores gelesen, der seit vier Jahrzehnten in Venedig lebt. Als junger Rechtsanwalt verließ der promovierte Jurist einst Chile und war enger Wegbegleiter Rudi Dutschkes. An seinem Schreibtisch in Venedig sind u.a. Werke wie "Hess" entstanden. Hier auch hat er gemeinsam mit Enzensberger an der gemeinsamen Zeitschrift "TransAtlantik" gearbeitet und hier schreibt er noch immer seine Dramen und Texte.


Der Dichter sieht sich als Komplize der römischen Oligarchie, weil er nichts dagegen tun kann, dass die Touristenmassen die Stadt fest im Griff haben und die Bevölkerung schwindet,(vgl:: S.144/145).


Bei allen kritischen Anmerkungen wird im Buch deutlich, dass Venedig etwas ganz Besonderes ist und Menschen, die diese Stadt zur Wahlheimat erkoren haben, von ihr zu kreativem Tun bewegt werden.


Empfehlenswert.

Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.



Rezension: Wo isst 2011 Österreich?

Dieser Gastronomieführer fokussiert die 1200 besten Wirtshäuser in Österreich, Friaul, Istrien, Slowenien, Südtirol und Westungarn. Gleich zu Beginn wird der "Wirt des Jahres 2011" Helmut Wiesinger porträtiert und man erfährt u.a., dass Aldo Sohm zum "Weinmensch des Jahres" gekürt worden ist. Das Abkürzungsverzeichnis, das dann folgt, sollte man sich gut merken, um all die Kürzel bei der Beschreibung der Restaurants und der Gasthöfe in der Folge sofort dechiffrieren zu können.

Das Verzeichnis ist untergliedert in:

Burgenland - Kärnten- Niederösterreich-Oberösterreich-Salzburg-Steiermark-Tirol-Voralberg-Kleiner Stiegl Bierkulturführer-Wien-Friaul-Sürtirol, Istrien-Slowenien-Westungarn, Weinguide-Register-Orte-Lokale-Winzer





Die Beschreibungen sind sehr gut. So lese ich von einem Avantgarde-Restaurant in Rust am Neusiedler See, das es geschafft hat, über die Jahre seinen Standard zu halten und mit immer neuen Ideen überrascht. Das "Inamera" sollten sich alle merken, die im östlichen Österreich das Besondere suchen und sich einer stattlichen Weinkarte gerne erfreuen.


Mir gefallen die vielen Gourmettipps im Buch, so auch von "Toni M`s Gourmetrestaurant", über das ich bereits in einer meiner Rezensionen nicht grundlos wohlwollend schrieb.


Das reich bebilderte Buch motiviert dazu, sofort die Koffer zu packen und all die schönen gastronomischen Betriebe aufzusuchen, die so plastisch beschrieben sind.


Mit großem Interesse habe ich mich in den Spezialteil des Buches vertieft, der die 300 besten Weingüter Österreichs auflistet und auch kurz beschreibt. Natürlich ist "Bründlmayer" auch dabei, dessen "Grünen Veltliner" ich besonders zu schätzen weiß. Jedes Weingut stellt einen "Wirthauswein" vor, bevor man mit einen kleinen Rebsortenkunde vertraut gemacht wird und nach einer Anzahl anderer erhellender Infos die 50 besten österreichischen Gerichte in Erfahrung bringen kann. Man erfährt in diesem Zusammenhang, welche Weine und welche Biersorten sich zu diesen Speisen eignen. Im Moment steht mir der Sinn nach einer "Neusiedler Fischsuppe" und einem Glas Welschriesling. Mal sehen, ob ein Heinzelmännchen mir Speis und Trank dieser Art kredenzt, währenddessen ich die beigefügte Landkarte studiere und im Klappentext in Erfahrung bringe, wo sich das Autorenteam besonders wohl gefühlt und wo es besonders gut gespeist hat. Wie ist sehe, ist das Ruster "Inamera" dabei.:-)) Offenbar habe ich den Wink mit dem Zaunpfahl begriffen.


Ein praktischer Ratgeber für kulinarisch interessierte Reisende.

© 2010 „Wo isst Österreich 2011“, Pichler Verlag

Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.


Rezension: Cool Escapes

In diesem Prachtband geht es nicht um Preise, sondern es geht um Träume, um Schönheit und Stil. Gezeigt werden 83 außergewöhnliche Refugien und Hotels, abseits ausgetretener touristischer Pfade. Im Index auf den letzten Seiten erfährt man Näheres zu diesen traumhaften Orten, allerdings erfährt man nicht, was der Aufenthalt dort kostet. Darin sehe ich keinen Mangel, denn bei diesem Buch handelt es sich nicht um einen Hotelführer, sondern um ein Märchenbuch für Erwachsene.:-)) Märchen können manchmal wahr werden. Das zeigen diese Beispiele.

Die wundervollen Fotos werden von erläuternden Texten Bärbel Holzbergs begleitet. Diese Texte sind in englischer, deutscher, französischer, spanischer und italienischer Sprache abgedruckt.


Die gezeigten Hotels befinden sich in Europa, Afrika und dem Mittleren Osten, in Amerika, in Asien und dem Süd Pazifik. Es ist unmöglich auf alle Orte näher einzugehen, deshalb erlaube ich mir einige der schönen Stätten hervorzuheben.


Von den Hotels in Europa bin ich von dem "Castello del Nero" im Herzen des Chianti auf halben Weg zwischen Florenz und Siena besonders begeistert. Es handelt sich bei diesem Hotel um einen alten Adelssitz aus dem 12. Jahrhundert. Die bejahrten Terrakottaböden verleihen dem Ambiente, in dem edle Stoffe nicht fehlen, einen ganz speziellen Reiz.


An den Ausläufern des Luberon befindet sich "La Bastide de Marie". Dieses Refugium mit 15 Zimmern und Suiten hat sogar einen hauseigenen Weinberg. Die Zimmer sind überaus geschmackvoll eingerichtet. Gezeigt wird u.a. ein gusseisernes Himmelbett mit geschmackvollen Stoffen bezogen, das für eine romantische Stimmung sorgt und ein beinahe mittelalterliches Ambiete im Außenbereich. Palmen und eine sternförmige Lampe lassen den Eindruck entstehen, man sei um Morgenland angekommen.


Die "Bastide St. Mathieu" in der Nähe von Grasse ist ein Herrenhaus aus dem 18. Jahrhundert, in deren Außenanlage Lavendel, behütet von einer steinernen Putte, blüht und sicher wunderbar duftet. Die Zimmer sind rustikal aber sehr geschmackvoll eingerichtet. Dort einige Tage zu verbringen, ist gewiss sehr erholend.


Die Außenanlage von "Cap Rocat" auf Mallorca beeindruckt mich, weil sie fast maurisch wirkt, zumindest abends durch ihr Lichterspiel. Die Zimmer sind sehr schlicht eingerichtet und laden durch ihre Farbwahl zum Verweilen ein.


Begeistert bin ich von enem Refugium in Cotas/Potugal. Es heißt "Quinta da Romaneira". Offenbar gibt man dort den Gästen Gelegenheit zu netten Stunden im Freien unter Olivenbäumen. Solche Plätze sind traumhaft gestaltet mit vielen sandfarbenen Kissen und einem Baldachin, der Halt im jeweiligen Olivenbaum findet. Hier in netter Begleitung ein Glas Wein zu trinken, muss paradiesisch sein.


Die Hotels in Marocco "Kasbah Tambot" und "Dar Ahlam" sind besonders märchenhaft. Ein wahr gewordener Traum scheint nicht zuletzt das "Oberoi Mauritius" auf Mautitius zu sein. Der Blick ins Freie von dem geschmackvoll eingerichteten Hotelzimmer aus, wirkt fast surreal, wie aus einer anderen Welt. So schööööön!


Das "Saruni Samburu" in North Kenia lohnt es gewiss aufzusuchen. Dort kann man von einem Außensitz aus, die kenianische Landschaft und ihre Tierwelt betrachten und das von einem Himmelbett aus. Der Strand unweit von der "Beguerra Lodge" in Mozambique ist so weiß, wie ich selten einen Strand gesehen habe. Im Hotel dominieren Orangetöne und bilden einen wunderbaren Kontrast am Strand, wo die Gäste unter orangefarbenen Sonnensegeln das Meer genießen können.


Es ist unmöglich all die schönen afrikanischen Hotels zu benennen. Jedes einzelne ist es Wert gelobt zu werden.


Die Hotels in den USA haben ein oftmals sehr sachliches Ambiente. Sie sind edel und schön eingerichtet, treffen aber nicht meinen Geschmack. Ganz anders das "Varana" und das "The Tides Riviera Maya" in Mexiko. Solche Anwesen bleiben ewig in Erinnerung, weil sie alles bieten, was man sich an Außergewöhnlichem vorstellen kann. Wie schön muss es sein, inmitten all des tropischen Grüns in einer Hängematte zu liegen und das Ambiente in sich aufzunehmen.


Das "Cocos Hotel" auf Antigua würde ich vermutlich nie mehr verlassen, wenn ich mich dort hin begeben würde. Es ist im Grunde relativ einfach eingerichtet, aber der Blick aufs Meer ist kaum zu übertreffen. Im Regenwald Costa Ricas liegt die "Pacuare Lodge". Hier im Himmelbett zu ruhen und den Geräuschen des Regenwaldes zu lauschen, dürfte einer Erinnerung an das verlorende Paradies sehr nahe kommen.


Es folgen weitere schöne Impressionen von Traumhotels in aller Welt. Unmöglich, all diese zu benennen. Sehr angetan bin ich von "The Nam Hai" in Vietnam, weil es eine unendliche Ruhe ausstrahlt und durch schlichte Eleganz beeindruckt. Die Außenanlage mit den gepflegten Palmen am Swimming-Pool, der sich ins Meer zu ergießen scheint, ist fantastisch.


Hotelimpressionen wie diese sind für Menschen gedacht, die sich am Schönen erfreuen wollen und sich die Sachinformationen anschließend im Internet besorgen. Zahlen stören bei solchen Anblicken. Ganz klar.


Ein wirklich gelungener Bildband mit traumhaften Fotos.
Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.