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Rezension: Eine Reise, ein Buch: Wie man einem Krokodil entkommt (und eine Französin küsst) (Gebundene Ausgabe)

Nigel Holmes ist der Autor dieses amüsanten, sehr anschaulichen und dabei nützlichen Buches, das eine Fülle von intelligenten Grafiken aufweist, die dem Leser die Welt auf Reisen erklären.

Untergliedert ist es in die Kapitel: Die Welt verstehen; Survival in der Wildnis; Etikette; Medizinisches; Essen &Trinken; Persönliche Sicherheit; Noch mehr schöne Themen.

Aufgrund der Grafiken bleiben Sachinformationen besser im Gedächtnis hängen, so bleiben beispielsweise die höchsten Berge und längsten Flüsse der Welt als Bild im Kopf haften und man erinnert sich recht schnell an die Namen. Spielerisch erlernt man in 25 Sprachen bis zehn zu zählen, lernt des Weiteren einen Sprachstammbaum kennen und kann sich in eine Liste vertiefen, die aufzeigt, in welchen Ländern die Menschen am glücklichsten und wo am unglücklichsten sind. Man lernt die Steckdosen dieser Welt graphisch kennen und erhält sehr hilfreiche Infos, beispielsweise wie man den Angriff eines Hais oder Krokodils überlebt, wie man sich Mücken vom Leib hält oder sich aus einem sinkenden Auto befreit.

 Eine sehr gute Anleitung erhält man, wie man mit Stäbchen isst, erfährt auch Wissenswertes zu kulturellen Tabus und kann sich ausführlich damit auseinandersetzen, wie man sich in einer Moschee verhält. Es werden Tipps für Trinkgeld genannt, gute Fitnessübungen für die Reise gezeigt und auch erklärt. Seite für Seite machen neue Grafiken neugierig und verfügen über eine unendliche pädagogische Effizienz beim Merken von wirklich wichtigen Informationen.

Sehr aufmerksam habe ich die Infos zum Thema Sonnenstrahlen gelesen, dass 95% davon ein nasses T-Shirt durchdringen, war mir bislang nicht bekannt, wohl aber dass die DNA durch zu heftige Sonneneinwirkung geschädigt werden kann und sie für frühzeitige Hautalterung verantwortlich ist.

Wie man Schlangenbisse verarztet, auch in welchen Ländern die giftigsten beheimatet sind, liest man und erhält viele Erste Hilfe- Infos, die es lohnt, sich genau einzuprägen.

Im Bereich von Essen&Trinken erlernt man unendlich viel Wissenswertes, dass ich wirklich nur staunen kann. Weinaromen werden sehr gut erläutert, perfekt auch werden Cocktails beschrieben. Man erfährt Näheres zu Kaffee und Koffein, lernt u.a. gekonnt einen Hummer zu zerlegen und vieles andere mehr.

Im Rahmen von persönlicher Sicherheit wird sehr anschaulich erläutert, wie man vermeiden kann, vom Blitz getroffen zu werden oder aber auch wie man ein Hotelzimmer sicher macht.

Es folgen noch eine Reihe anderer Infos, die man sich gut merken sollte, so etwa nach welchen Kriterien man sich einen Diamanten aussucht oder ein Kamel reitet. Wie es ja so schön heißt, sollte man in allen Sätteln reiten können und man weiß nie, was das Leben noch bereithält.

Ein tolles Buch, das ich nun ausnahmsweise nicht in meiner Bibliothek beherbergen werde, sondern auf meinem Nachttisch, weil ich mit großem Vergnügen und voller Neugierde immer wieder darin stöbern möchte.

Sehr, sehr empfehlenswert.

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Rezension: München for Women (Broschiert)

Wenn eine Frau nach München reist, sind ihre Interessen nicht immer deckungsgleich mit denen von Männern. Deshalb auch finde ich es überaus lobenswert, dass Nicole Adler einen Reiseführer für Frauen auf den Weg gebracht hat. Dieser ist in neun Abschnitte untergliedert:

Mode; Shopping; Essen & Trinken; Nachtleben; Kunst & Design; Beauty; Ausflüge & Erholung; Die fünfte Jahreszeit-Wiesn.

Jeder Abschnitt wird mit einigen allgemeinen Betrachtungen zum jeweiligen Thema auf München bezogen eingeleitet. Anschließend wird eine Fülle von interessanten Adressen im jeweiligen Bereich genannt. Diese Anschriften werden entsprechend inhaltlich skizziert.

Neben diesen vielen Adressen mit Öffnungszeiten kann man im Rahmen von kleinen Interviews mit namhaften weiblichen Persönlichkeiten, wie etwa der Professorin Dr. Barbara Vinken, die gerade ein Buch mit dem Titel "Angezogen" über das Geheimnis der Mode verfasst hat, wirklich interessante Insidertipps erfahren. Diese Literaturwissenschaftlerin meint, dass München eine Stadt sei, in der Frauen geliebt werden und sich selbst auch lieben. Diese schöne Frau kehrte Zürich den Rücken, weil München ihr weitaus erotischer schien. Dass Dr. Vinken "Schumann`s Bar am Hofgarten" schätzt, kann ich aus vielerlei Gründen gut verstehen. Das Ambiente lässt nichts zu wünschen übrig und Charles Schumann ist noch immer einer der schönsten Männer von München und dabei noch ultra-charmant... Neugierig gemacht haben mich die Ausflugsziele. Ich kenne einige und finde diese bestens beschrieben. Einen guten Überblick auch erhält man im Hinblick auf die Kunstszene, zu der sich die Kunstexpertin Mon Müllerschön in einem Interview äußert und u.a. den Leser wissen lässt, wo die Stadt am kreativsten ist.

Fest steht, es gibt viele gute Gründe nach München zu reisen. Mit diesem Ratgeber in der Hand ist Langeweile in München ausgeschlossen, selbst, wenn man sich dort Wochen, Monate oder Jahre aufhält.

Sehr empfehlenswert.

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Rezension: Deutschlands letzte Paradiese

Bei diesem reich bebilderten Buch handelt es sich um ein Nachschlagewerk, das Auskunft gibt über alle deutschen Natur- und Nationalparks. Untergliedert ist das umfangreiche Werk in vier große Abschnitte: 

Im Norden 
Im Westen 
Im Osten 
Im Süden 

Jedem der vier Abschnitte ist ein Special vorgeschaltet.

Im Norden: Lebensraum Flüsse und Auen 
Im Westen: Lebensraum Moore 
Im Osten: Lebensraum Wälder 
Im Süden: Lebensraum Wiesen und Weiden. 

Eingeleitet wird das faktenreiche Handbuch durch eine zwei Seiten umfassende Einleitung, aus der hervorgeht, dass beinahe 30% der Fläche Deutschlands von Naturschutzgebieten bedeckt ist, die seit 2005 unter der Dachmarke "Nationale Naturlandschaften" vereint sind. Den größten Anteil besitzen die Naturparks. Sie wurden zum Schutz besonders reizvoller Landschaften geschaffen. In diesen Erholungslandschaften befinden sich nicht selten ebenfalls geschützte historische Stätten und gewachsene Ortsbilder, denen man Beachtung schenken sollte.

Ferner gibt es Nationalparks. Bei ihnen steht der Schutz der Natur im Vordergrund, die übrigens nur in ganz geringem Maße, wenn überhaupt von Menschen verändert worden ist.

Bioreservate schließlich dienen der Erforschung des Tatbestandes, wie sich der Eingriff des Menschen auf den Naturhaushalt auswirkt.

Im vorliegenden Buch werden dem Gedanken der Nationalen Naturlandschaften entsprechend alle 14 Nationalparken, 105 Naturparke und 16 Bioresevate Deutschlands gemeinsam vorgestellt. Bilder und Kartenmaterial, ausführliche Beschreibungen, Serviceinformationen, Spezialtipps, die besondere Attraktionen benennen, Infokästen, die Wissenswertes über Flora und Fauna bereithalten, machen das Handbuch zu einem wirklich interessanten Wissensvermittler für Naturfreunde.

Auf der Innenseite der Buchdeckel findet man Landkarten, auf denen alle Paradiese gekennzeichnet sind.

Mein besonderes Interesse gilt den Mooren im Westen, die dem Lebensraum der Waldtundra gleichen sollen und in denen sogar noch Birkhühner gesichtet werden sowie wilde Narzissen im Frühling blühen. Die Einsamkeit, Ruhe und das Naturerlebnis müssen wunderbar sein. Wohl dem, der dort mit seinem Hund entlang streift und Freude dabei empfindet, wenn ihn ein Raufußkauz mit großen Augen anblickt.

PS: Hervorragend beschrieben ist der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald, den ich sehr gut kenne. Daran kann ich ermessen, mit wie viel Akribie man die gesamten Texte verfasst hat. Eine bemerkenswerte Arbeit.

Empfehlenswert.

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Rezension:Schlösser & Gärten in Böhmen und Mähren (Gebundene Ausgabe)

Dass es in Böhmen viele Schlösser und repräsentative Gärten gibt, wusste ich bereits von meinem vor langer Zeit schon verstorbenen Vater, dessen Vorfahren französische Hugenotten waren, die vor einigen hundert Jahren nach Böhmen einwanderten. Seine Schilderungen waren es, die mich dazu motivierten, mehr über die Schlösser in Erfahrung zu bringen.

Wissen sollte man, dass Böhmen und Mähren, die beiden historischen Kernländer der Republik Tschechien zu den dichtesten Kulturlandschaften Europas zählen. Vielleicht war dies ein Grund, weshalb sich französischen Hugenotten nach Böhmen begaben. Neben mittelalterlichen Stadtanlagen wird das Aussehen der Landschaft hauptsächlich durch viele imposante Schlösser und Gärten geprägt. Von über 6000 Schlössern, Herrensitzen, Burgen, Ruinen und historischen Gartenanlage ist die Rede. Ähnliches gibt es nur in England. Grund beispielsweise für die mächtigen Renaissanceschlösser war der Wille nach Unabhängigkeit seitens des Böhmischen Herrenstandes gegenüber dem Herrscher.

Nachdem man einen kurzen Überblick über die Geschichte Böhmens und Mährens erhalten hat und hier auch zu Kunstraub und Enteignung unter der NS-Regime informiert wird, werden - in drei Abschnitte untergliedert - eine Vielzahl von Schlösser und Gartenanlagen dort durch umfangreiche Texte und Bilder vorgestellt. Bei den Abschnitten handelt es sich um:

Renaissance und Manierismus
Barock und Rokoko
Klassizismus und Historismus.

 Neben der Präsentation der Schlösser und ihres Innenlebens, sowie der besagten Gärten erhält man viele Zusatzinformationen. So wird ausführlich erklärt, was man u.a. unter Sgraffiotechnik zu verstehen hat, auch wird mit einem spannend zu lesenden Exkurs über italienische Gartenkunde aufgewartet, erläutert, was ein Ornamentmotiv der Groteske genau ist, was eine Schlosskirche und was Gemäldegalerien ausmachen, wie Arkadenhöfe, wie Schlosstheater und wie Schlossbibliotheken beschaffen sein müssen und worin beispielsweise die Tradition von Parkbauten besteht.

Auf Seite 228 ff wird übrigens Schloss Dux vorstellt. Dort schrieb bekanntermaßen Casanova seine Memoiren. Es ist weiß Gott nicht das imposanteste Schloss, dass im Buch thematisiert wird. Geradezu grandios ist der Sommersitz der Fürsten Liechtenstein. Kein Wunder, dass die ursprünglichen Eigentümer es wieder haben wollten.

 Was mich immer wieder fasziniert, ist die Fülle an Meisterleistungen, die in Schlössern besichtigt werden können. Diese Tatsache lässt mich stets für einen Augenblick über die Herrschaftsverhältnisse hinwegsehen, die die Anhäufung dessen, was man bewundern kann, erst möglich gemacht hat.

Besonders lesenswert ist die Beschreibung von Schloss Friedland, das Kafka einst zu seinem Werk "Das Schloss" inspiriert haben soll. Der Romancier weilte an einem Wintertag 1911 auf Schloss Friedland. Zu diesem Zeitpunkt war das Schloss und der Park bereits 100 Jahre für jedermann zugänglich, ganz anders als "Das Schloss" , in dem "K" ohne Erfolg um Einlass bittet... Dem Klassizismus sehr zugetan, fasziniert mich der einstige Sitz des Fürsten Metternich in Bad Königswart am meisten. Man wird sehr gut über dessen Architektur und den Innenraum in Kenntnis gesetzt und erfährt Näheres zum dortigen englischen Landschaftspark.

 Ein gelungenes Buch. Sehr empfehlenswert.

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Rezension: Frei und inspiriert - Sehnsuchtsorte der Dichter, Denker, Künstler und Aussteiger (Gebundene Ausgabe

Dr. Thomas Blubacher ist der Autor des schönen Buches, das den Untertitel "Sehnsuchtsorte der Dichter, Denker, Künstler und Aussteiger" trägt. Untergliedert ist das Buch in sechs Kapitel. Hier werden die Orte Ascona, Bali, Hiddensee, St. Moritz, die Sommerfrische am Attersee und die Sonneninsel Capri im Hinblick auf das Tun der Protagonisten dort thematisiert.

Ziel des Autors ist es, den Leser einzuladen, sich auf die Spuren der Künstler und Denker zu begeben, für die die Orte einst Inspiration waren und dem nachzuspüren, was sie vor Jahrzehnten fasziniert und inspiriert hat, zugleich aber auch selbst Atmen zu schöpfen und eventuell den persönlichen Glücksort zu finden.

Über Ascona und der naturnahen Lebensweise auf dem Monte Verità hatte ich bereits das ein oder andere gelesen, nicht zuletzt im Zusammenhang mit Büchern zu Franziska zu Reventlow. Auf dem Hügel, der den Namen Monte Verità trägt, lebten einst Menschen, die sich darum bemühten, "wahrhaftig" zu leben. Über deren Lebensgewohnheiten wird man aufgeklärt und darf sich wundern über so manche Idee, die man aus heutiger Sicht eher als ein wenig eigenwillig beurteilen würde. Nicht alle kamen dort hin, um das Glück zu finden, einige auch um ihr Leid zu vergessen und Fanny Reventlow meinte recht bald "Ich glaube, Ascona ist wie ein Tropenklima, das einen allmählich auffrisst. Man hat immer mehr Blei in den Beinen und im Kopf", (S.21). Trotz dieser Aussage kamen immer mehr Berühmtheiten an den Ort, auch die Malerin Marianne von Werefkin. Waren hier einst Reformkleider Pflicht und strenges Vegetarier-Dasein angesagt, änderte sich dies ab 1917. Nichts bleibt wie es ist. Das war auch in bereits abgelebten Zeiten nicht anders als heute. Alles ist dem Zeitgeist unterworfen, am meisten vermutlich die Innovativen, die Kreativen, die Künstler. Sie spüren ihn zuerst.

Ich möchte nicht alle Berühmtheiten aufzählen, die sich an den einzelnen Orten aufhielten, sondern versuche mir darüber klar zu werden, welche Personen von welchen Orten aus welchen Gründen angezogen werden. Mich selbst würde Capri am meisten anziehen, weil diese Insel alles hat, was in meinen Augen ein Paradies haben sollte.

Doch zunächst zu Bali. Von dieser Insel der Götter und Dämonen fühlten sich viele Europäer magisch angezogen. Sie besitzt 40 000 Tempel. Auf Bali wird jeder Seinsform Bedeutung zugemessen und jedes Subjekt, jedes Objekt wird in kosmischem Bezug wahrgenommen, (S.37). Diese Insel wurde natürlich von anderen Künstlern als Sehnsuchtsort erwählt wie beispielsweise Hiddensee, wo u.a. Gerhard Hauptmann nicht nur allabendlich Hof hielt, sondern wohl auch intensiv arbeitete.

Dass sich Thomas Mann, auch Stefan Zweig und Erich Kästner in St. Moritz aufhielten, um sich dort inspirieren zu lassen, kann ich verstehen. Ich war als fünfzehnjähriges Mädchen dort und so angetan von der Aura des Ortes, dass ich mit noch heute daran erinnere.

Betrachtet man die alten Fotos, so beispielsweise von Klimt mit seinen Freunden am Attersee, so nimmt man auf allen glückliche zufriedene Gesichter wahr. Das gilt auch für den Herzog von Windsor mit seiner frisch angetrauten Frau. Die Orte schenken den Besuchern Heiterkeit. Grund, sich immer wieder dorthin zu begeben.

Am schönsten ist Capri, einst deutsche Enklave im Süden, mediterranes Sehnsuchtsziel des Adels, der Maler und Dichter und offenbar vormals eine "preiswerte Destination" der deutschen Boheme. Rilke begegnete auf Capri übrigens Maxim Gorki und dann lebte dort ja auch 56 Jahre lang Axel Munthe, ein schwedischer Arzt, Vogelliebhaber und Philanthrop. Sein autobiographisches "Buch von San Michele" habe ich vor langer Zeit gelesen und werde es mir erneut vornehmen, um eventuell in der Folge eine Rezension zu schreiben oder nach Capri zu reisen. Wer weiß schon, was noch kommt.

Ein schönes Buch mit wundervollen Bildern, das die Reiselust weckt. Wonach sehnt sich der Mensch? Nach Idyllen, nach Ruhe, nach Wärme aller Art. Sehnsuchtsorte versprechen all dies und das macht die Orte so begehrenswert, besonders für sensible Dichter, Künstler und Aussteiger.

Sehr empfehlenswert. 

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Rezension: Peter J. König: Manfred Baumann Alte Welt, Neue Welt Reisefotografie National Geographic

Der Fotograf Manfred Baumann hat zusammen mit dem Verlag National Geographic Germany einen Bildband aufgelegt, der die Alte- und die Neue Welt thematisiert. Mit Hilfe vieler, beeindruckender Aufnahmen auf beiden Kontinenten hat er nicht versucht, die Gegensätze von Städten und Landschaften in alter und neuer Welt dem Betrachter nahe zu bringen, nein, Baumann geht es darum, das jeweils Authentische mit der Linse einzufangen, sozusagen den Wiedererkennungswert, der so typisch ist für jedes Motiv.

Gewaltige Landschaften wechseln sich mit  Eindrücken aus Weltmetropolen ab. Während in Europa in den Städten eher die Idylle vorherrscht, strotzen die Bilder aus der Neuen Welt mit gewaltigen Steinschluchten der Mega-Cities. Doch kaum hat der Fotograf die urbanen Zivilisationsstätten hinter sich gelassen, rücken die typischen Eindrücke der Länder und Landschaften in das Auge des Betrachters. Dies gilt sowohl für die Alte-, als auch für die Neue Welt. Ob eine Berghütte in Österreich, eine Gondel in Venedig, die vor sich hindümpelt, Fischer am Bosporus, weiße Hausfassaden auf Rodos oder Santorin, die Strände an der Atlantikküste in Frankreich, eine Windmühle in der Polderlandschaft Hollands oder aber die wilde Küstenlandschaft in Norwegen, neben der menschenleere Weite im Norden Schwedens, alle Aufnahmen zeigen das Charakteristikum der jeweiligen Fotografien.

Dies gilt ebenso für die Neue Welt mit Bildern aus der unendlichen Natur von Kanada und Alaska, dem vegetationsfeindlichen Death Valley, der bizarren Landschaft von Arizona und Neu-Mexiko, dem Grand Canyon-Gebiet und der Zivilisationsarmut entlang der berühmten Road 66. Alle Bilder erzählen eine Geschichte, zumindest hinterlassen sie einen bleibenden Eindruck. Dies ist Folge des künstlerischen Ausdrucks, der jeder Fotografie innewohnt. Genau da liegt der Unterschied zwischen einer touristischen Aufnahme und der Kunst des Fotografen Manfred Baumann.

Der Bildband von National Geographic ist hochwertig und edel gestaltet. Die einzelnen Kapitel werden mit kurzen Begleittexten von befreundeten Moderatorinnen, Künstler, Schauspieler und Models kommentiert, die alle schon von Baumann porträtiert und in Szene gesetzt worden sind. Dabei verraten sie an welchem Punkt der Alten- oder der Neuen Welt sie sich besonders gerne aufhalten.

Bei der Fülle der Bilder und der unterschiedlichen Motive haben doch alle etwas gemeinsam, nämlich die Faszination, die von jeder Fotografie ausgeht. Manfred Baumann selbst lebt in Wien und Los Angeles. Er hat in den letzten Jahren mehr als 100 Prominente porträtiert, darunter so berühmte Namen, wie Sir Roger Moore, Sylvester Stallone, Bruce Willis, John Malkovich, Lionel Richie und Kathleen Turner, aber auch Franziska van Almsick, Nina Ruge, Michael Mittermeier und Tommy Haas.

Ansonsten ist er in der Welt unterwegs, da Landschaftsfotografie eine ganz besondere Leidenschaft von ihm ist. Aus seiner Kunst macht er keine Geheimnisse, deshalb hat er nach seinem Nachwort zu diesem Buch auch jeweils die technischen Angaben zu jeder Aufnahme veröffentlicht. Dazu gehören Brennweite, Blende und Verschlusszeit, denn Manfred Baumann ist es wichtig zu zeigen, dass Fotografie nicht nur Leidenschaft sondern auch Handwerk bedeutet.

Empfehlenswert
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Rezension:Mittelrhein - Malerische Flussschleifen, romantische Schlösser und sonnige Weinberge. Faszinierender Reisebildband mit vielen Informationen, Tipps und ... Bildern (Deutschlands schönste Landschaften)

Die Autorin Silke Martin hat gemeinsam mit dem Fotografen Ernst Wrba dieses wunderschöne Buch auf den Weg gebracht. Für Kultur- und Weinliebhaber ist der Bildband ein besonders Highlight, denn diese Region mit ihren vielen Burgen und Weinörtchen zählt zu einer der zauberhaftesten in Deutschland und deshalb auch ist das Obere Mittelrheintal nicht grundlos Weltkulturerbe geworden.

Eingangs erfährt man zunächst, dass der Mittelrhein mit seinen vielen Kurven und Schleifen eine Länge von etwa 130 km misst. Das soeben erwähnte Obere Mittelrheintal erstreckt sich auf eine Länge von 65 Flusskilometern von Bingen bzw. Rüdesheim bis Koblenz. Das Untere Mittelrheintal ist die Region von Koblenz bis Bonn. Anhand einer Karte hat man Gelegenheit sich klar zu machen, wo all die beschriebenen Ort liegen. Dazu möchte ich erwähnen, dass ich in dieser Region schon vielmals gewesen bin und vor langen Jahren dort sogar mit meinem Fahrrad unterwegs war. Eine solche Tour ist einfach traumhaft. Schon jetzt kann ich versichern, dass Martin und Wrba ihre Sache sehr gut gemacht haben.

Zunächst wird man ausführlich über die Entstehungsgeschichte des "deutschen Grand Canyon" in Kenntnis gesetzt. Diese nahm vor rund 400 Millionen Jahren ihren Anfang. Man liest von dem wichtigsten Zuflüssen in der Region, sprich der Nahe und dem Rhein. Gelungen ist das Kapitel, in dem die Rheinromantik thematisiert wird. Im 19. Jahrhundert wurde die Region zum Sehnsuchtsort für viele, nicht zuletzt auch für romantische Dichter. Man liest von den Anfängen der Rheinromantik und wird auch mit der Faszination des Rheintals in der Musik und Malerei näher vertraut gemacht. So haben beispielsweise Franz Liszt und Robert Schumann ihre Rheineindrücke in unterschiedlichen Stücken vertont.

W. Turners Rheinansichten sah ich vor einigen Monaten in Wiesbaden in einer Ausstellung zur Rheinromantik. Schön, dass seine Bilder im Buch thematisiert werden.

Schön auch, dass man das Naturerlebnis Mittelrhein zur Sprache bringt, über den rund 320 km langen Rheinsteig zwischen Wiesbaden und Bonn aufgeklärt wird und auch über verborgene Perlen der mittelrheinischen Natur und den Kletterfelsen im Niederwald etwas lesen kann. Die Region ist ein Rückzugsgebiet für viele Tierarten, auch dies ist ein Thema des informativen Buches und man liest über das "Renaturierungsprogramm Rhein 2020" Wissenswertes, auch über die Tatsache, dass dort am Mittelrhein der Naturschutzbund sehr aktiv ist. In diesem Zusammenhang erfährt man zudem mehr über die vielen Fischarten im Mittelrhein.

Dem Weinanbau sind auch einige Seiten gewidmet. Bei diesem Anbaugebiet handelt es sich um das zweitkleinste Weinanbaugebiet Deutschlands. Man erfährt Näheres über das Terroir, aber man liest auch Bemerkenswertes über den Eiswein und dessen Geburtsstätte Dromersheim. Der Riesling ist ein Thema und auch der edle Rote vom Höllenberg in Assmannshausen. Zu Sprache gebracht wird ferner das alte Weinhandelszentrum Bacharach, das bereits im Mittelalter für diesen Handel bedeutend war. Dann wird der Inselwinzer Friedrich Bastian vorgestellt, dessen Weine ich in Frühling in Mainz bei einer Verkostung probiert habe. Ein tolles Porträt. Bravo. Vorgestellt werden die großen Weine vom Mittelrhein, auch die Ersten Lagen werden benannt. Insgesamt ein guter Überblick, der neugierig auf diese Weine macht.

Anschließend wird man über den Schiffsverkehr auf dem Rhein informiert und in diesem Zusammenhang auch über die Treidler. Einst waren dies wichtige Dienstleister, die mit Mannes- und Pferdekraft die Schiffe bergabwärts zogen.

Aufgeklärt wird man über die Untiefen des Rheins. Wohl am gefürchtetsten ist übrigens das Binger Loch. Bevor man über die Stadt Bingen dann aber mehr erfährt, wird man zunächst über die Geschichte und die Traditionen in der Region aufgeklärt. Das Porträt Bingens ist gelungen, speziell die Skizzierung des sakralen Gesichts der Stadt. Lobenswert auch ist die Tatsache, dass man die Mystikerin, Dichterin, Ärztin und Universalgelehrte Hildegard von Bingen durch einen zweiseitigen Beitrag hervorhebt und wirklich spannend geschrieben sind die näheren Erläuterungen zu den Burgen, Schlössern und Festungen, von denen es über 40 am Mittelrhein gibt.

Eine der Burgen habe ich besichtigt, auf Burg Stahleck als Studentin vor vielen Jahren sogar übernachtet. Die Schönburg in Oberwesel, auch Burg Rheinfels und Burg Peterseck kommen zu Sprache und man liest von den feindlichen Brüdern. Um diese nicht zu entzweien trat nach der Sage Hildegard von Bingen ins Kloster ein, denn beide hatten sich in die schöne, hochintelligente Frau verliebt. Vermutlich eine weise Entscheidung von Hildegard. Was will eine blitzgescheite Frau mit zänkischen Männer in ihrem Umfeld, außer freiwillig auf diese verzichten?

Auch die Fachwerkidylle ist ein Gegenstand der Betrachtung, zudem wird Koblenz sehr breitgefächert und dabei gut vorgestellt und man lernt auch das untere Mittelrheintal näher kennen und hier schließlich auch Bonn, die Stadt, in der einst Beethoven geboren wurde.

Die Höhenzüge rechts und links des Mittelrheins bleiben in den Betrachtungen auch nicht ausgespart und es werden zudem die kulinarischen Spezialitäten nicht vergessen. Die Lektüre hat mich dazu motiviert, mal wieder einen Rüdesheimer Kaffee zu kreieren. Die entsprechende Tasse habe ich von meiner Tante geerbt und das delikate Getränk auf ihr Wohl soeben getrunken.

Lobend erwähnen möchte ich noch den Beitrag im Hinblick auf die Straußwirtschaften und nun allen Freunden des Vater Rheins, das gelungene Buch ans Herz legen.

Sehr informativ, insofern empfehlenswert.

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Rezension:Terra Brasilis: Die Entdeckung der neuen Welt (Gebundene Ausgabe)

"Nichts, was der menschliche Fortschritt hervorbringt, erhält die Zustimmung aller." (Kolumbus)

Herausgeber dieses reich bebilderten Buches ist der Autor Christian Welzbacher. Er auch hat die Einleitung zu diesem Werk verfasst, das diverse historische Briefe, Tagebucheinträge und Reiseberichte von Verfassern aus längst vergangenen Zeiten enthält, die durch wissenschaftliche Texte zur brasilianischen Tier- und Pflanzenwelt ergänzt werden.

Die Bilder und Quellentexte im Buch dokumentieren nicht nur den Wettstreit der Nationen bei der Eroberung der Neuen Welten, sondern sie sind, wie Welzbacher anmerkt, von Beginn an ein unmittelbarer Teil der Eroberung selbst. Der Autor begründet dies damit, der Deutungshoheit der Welt ein Stück näher gekommen zu sein und zwar rascher als die Konkurrenz aufgrund des akkumulierten, gedruckten Wissens und der Interpretation der gesammelten Daten.

Welzenbacher weist darauf hin, dass es im Buch fünf Bildertypen gibt und zwar Kartenwerke, Illustrationen der Reiseberichte, Konventionen der Darstellung im Rahmen wissenschaftlicher Abhandlungen, eigenständige Gemälde und stilisierte Fundstücke. Diese Bildertypen gestalten sich in der Gesamtheit für den Betrachter als eine beeindruckende Bilderwelt, die die Fantasie beflügelt.

Zunächst hat man Gelegenheit Texte verschiedener Entdecker kennenzulernen und sich einen Eindruck von dem zu verschaffen, was sich Ende des 15. und im 16 Jahrhundert in Übersee ereignete. Vorgestellt werden Texte von Christoph Kolumbus, Pèro Vaz de Caminha/ Pedro Àlvares Cabral, Amerigo Vespucci und Jean de Léry.

Im Jahre 1500 entdeckte Cabral Brasilien. Sehr interessant ist der Bericht von jenem Tage seitens Péro Vaz de Caminha an den portugiesischen König Manuel und ziemlich schockierend ein Kupferstich aus dem Jahre 1557, der vom Kannibalismus im damaligen Brasilien erzählt.

Fünfhundert Jahre Entdeckungsfahrten, Expeditionen, Berichte aber auch Sammlungen haben einen riesigen Schatz an wissenschaftlichen Erkenntnissen hervorgebracht und verdeutlicht wie außerordentlich die biologische Vielfalt Brasiliens ist. Auch darüber liest man Wissenswertes, nicht zuletzt schließlich über den Tierhandel in der damaligen Kolonie. Offenbar weckte die wachsende Faszination für exotische Tiere das Interesse der Kaufleute, die an portugiesischen Expeditionen beteiligt waren und hier speziell der Brüder Ulrich und Jakob Fugger aus Augsburg. Übrigens besteht der Handel mit brasilianischen Tieren bis heute fort und beträgt ungefähr 15 Prozent des gesamten Welthandels mit wilden Tieren, (vgl. S.111).

 Über den "Onca", (das ist das portugiesische Wort für eine Großkatze) liest man Aufschlussreiches und über einen alten Mythos, wonach ein Mensch ihm das Feuer gestohlen habe. Thematisiert werden zudem u.a. die Anfänge der brasilianischen Medizin im 18. Jahrhundert und auch brasilianische Pflanzen in der europäischen Medizin des 17. und 18. Jahrhunderts.

Spannend zu lesende Texte von Louis Antoine de Bougainville, Alexander Humboldt, Adam Johann von Krusenstern oder auch von Charles Darwin verdeutlichen auf welche Weise man Brasilien einst erkundet hat und so entwickelt sich ein vielfarbiges Bild jenes Landes, das in diesem Buchherbst bekanntermaßen eine besondere Stellung eingenommen hat.

Die Zeittafel zum Schluss rundet das wirklich gelungene Buch ab, auf dessen Cover eine prachtvolle Orchidee abgebildet ist, die demnach aus Brasilien kommt und die ganze Schönheit diese Landes ausstrahlt.

 Empfehlenswert.

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Rezension:Gault&Millau Deutschland 2014: Der Reiseführer für Genießer. 1000 Restaurants aktuell bewertet, 250 Hotelempfehlungen und 400 Farbfotos.: Jetzt mit Premium-App und Web-Update (Broschiert)

Dies ist der neue Reiseführer für Genießer "Gault & Millau Deutschland 2014". Über 1000 Restaurants wurden neu getestet und kommentiert, zudem werden 250 Hotelempfehlungen erteilt.

Gleich zu Beginn wartet eine persönliche Gourmetkarte darauf, benutzt zu werden. Es handelt sich dabei um den persönlichen Zugang zu den exklusiven Web&App-Services des Gault&Millau Deutschland 2014. Wie man mit allen Internet-Services umgehen soll und wie man die kostenfreie App aktiviert, wird auf der Innenseite des vorderen Buchdeckels genau erläutert. Hier auch wird kurz beschrieben, worum es bei den Serviceleistungen im Einzelnen geht.

Der Reiseführer beginnt mit interessanten Informationen zum Thema "Genuss Trends 2014". Hier liest man zunächst Wissenswertes zu neuen Zweitlokalen namhafter Köche. Für diesen Trend werden auch Beispiele genannt, aber keineswegs die Risiken verschwiegen, die eine solche Expansion mit sich bringt. Auch hierfür gibt es Beispiele.

Ein weiteres Thema im Rahmen von Genuss-Trends ist das Sous-Vide-Garen. Darüber habe ich kürzlich in einer Kochbuch-Rezension Näheres geschrieben. Sous-Vide-Gargeräte erleichtern den Köchen die Arbeit, indem sie sich das stressigere à la minute-Garen ersparen. Aber auch hier sind kritische Gedanken angebracht und werden entsprechend artikuliert.

In der Folge verraten 10 deutsche Spitzenköche und –sommeliers die Traumpaare der Saison, sprich sie nennen eine von ihnen kreierte Speise und den passenden Wein dazu. Eine tolle Idee, diese Kombinationen im Buch zu bekunden. Das erhöht die Reiselust. Da ich mit dem Sommelier Jürgen Fendt in diesem Jahr ein Interview realisiert habe, war ich natürlich besonders neugierig darauf, was er mit dem Spitzenkoch Claus-Peter Lumpp aus dem Hause "Bareiss", Baiersbronn zusammengestellt hat.

Ich möchte das Gericht nun stellvertretend für alle erwähnen: "Langostinen und Impérialkaviar (Langostinen als Carpaccio, Tempura, Tatar sautiert und gegrillt); 2011 Heerkretz Riesling GG, Weingut Wagner-Stempel, Rheinhessen). Diese Verbindung finde ich spannend, weil es bei Tisch zusammenführt, was sich eigentlich selten begegnet. Das Gemeinsame aller Produkte ist das hohe Niveau. Grund genug eine Begegnung herbeizuführen.

Man liest über die Innenarchitektur heutiger guter Restaurants, die für den Erfolg mittlerweile ähnlich wichtig ist wie die Küche. Dabei wird nicht unerwähnt gelassen, dass es gerade neue Designkonzepte sind, die für eine gute Küche, neue, insbesondere jüngere Gäste gewinnen können. Hier werden auch einige Designernamen genannt und resümierend festgehalten, dass das Land neue Eichbauers brauche, denn dieser Designer bewies vor über 40 Jahren schon wie sich Design und innovative Küche beflügeln können und zwar im "Tantris" des jungen Kochs Eckhart Witzigmann.

Gut gefallen hat mir der Beitrag "Die Tyrannei des Degustationsmenüs". Es sind kritische Anmerkungen nicht zuletzt über Ein-Menü-Restaurants, über die Restaurantbesitzer nachdenken sollten. Wohlüberlegt geschrieben auch ist der Beitrag über die nicht wirklich saisonale Küche in so manchem namhaften Restaurant, die mit saisonalen Produkten werben. Eine gute Frage ist in diesem Zusammenhang folgende: "Seit wann definiert sich gehobene Gastronomie über präpotentes Timing anstatt über den guten Geschmack?" Es folgen noch zwei weitere kritische Beiträge zum Thema Genusstrends, dann aber werden die von Gault Millau 2014 ausgezeichneten Persönlichkeiten vorgestellt. Gewählt wurden diese von der Test-Equipe des Gault & Millau.

Koch des Jahres ist Daniel Achilles, Reinstoff in Berlin. Es wird in wenigen Sätzen begründet, weshalb Achilles zum Koch des Jahres gekürt wurde und solche spezifischen Begründungen werden auch bei den weiteren ausgezeichneten Persönlichkeiten angeführt. Dabei handelt es sich um.

Oberkellner des Jahres: Jérôme Pourchère, Gästehaus Klaus Erfort in Saarbrücken
Aufsteiger des Jahres: Jacqueline Amirfallah, Haus Göttingen
Entdeckung des Jahres: Tohru Nakamuru, Geisels Werneckhof/ München
Sommelier des Jahres: Markus Berlinghof, Jakobs in Hamburg
Restaurateur des Jahres: Tim Raue, Tim Raue, Sra Bua, La Soupe Populaire
Hotelier des Jahres: Dietmar Müller-Elmau- Schloss Elmau in Elmau
Kochschule des Jahres: Franz Feckl, Landhaus Feckl in Ehningen.
Cigar Lounge des Jahres: Erbprinz in Ettlingen

Es werden zudem die besten Hotels in Deutschland, Italien, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz aufgelistet und neun junge Koch-Talente kurz vorgestellt. Im Überblick dann erfolgt die Auflistung der Restaurant-Bewertungen von Gaul- Millau. An der Spitze mit Note 19,5 stehen vier Restaurants: Schwarzwaldstube Baiersbronn, Vendôme Bergisch Gladbach, Gästehaus Klaus Erfort, Saarbrücken und das Waldhotel Sonnora, Wittlich.

Genau erläutert werden die Kriterien der Benotung und zwar nach französischem Schulsystem. Idealnote ist die 20. Anschließend wird ausführlich und gut nachvollziehbar erläutert, wie man den Gault & Millau liest.

Es beginnt daraufhin die Vorstellung der getesteten Restaurants und Hotels. Als Redaktionsschluss wurde der 14. Oktober 2013 angegeben. Die Präsentation fängt mit den besten Restaurants und einer Hotelempfehlung in Aachen an, denn der Reiseführer ist alphabetisch nach Ortsnamen angelegt. Man erfährt stets wie die einzelnen Restaurants bewertet wurden, erhält die Kontaktdaten, erfährt wer Gastgeber und Küchenchef ist, wann die Restaurants nicht geöffnet haben, in welcher Preislage sich die Menüs und die à la carte-Speisen bewegen. Informiert wird man auch darüber, ob man reservieren muss, wie es mit Parkmöglichkeiten ausschaut und ob man mit Kreditkarten zahlen kann. Die Restaurants werden sehr gut beschrieben, sowohl die Speisen und das Weinangebot als auch das Interieur.

Sich in die Restaurantbeschreibungen zu vertiefen, ist für Gourmets natürlich eine absolute Vorfreude auf zukünftige Reisen, aber auch eine gute Information im Hinblick auf Restaurants im eigenen Umfeld. Hier las ich mit großem Interesse die Bewertungen der Restaurants im Rhein-Main-Gebiet und fand meine persönlichen Eindrücke der letzten Zeit wiedergespiegelt. Gefallen haben mir die vielen Fotos, die einen visuellen Eindruck von so manchem gut beschriebenem Restaurant verschaffen.

Dem Reiseführer ist eine Beilage beigegeben. Sie enthält die Beschreibung ausgewählter Hotels in Europa, die durch Charme und Noblesse auffallen. Auch hier hat man die Möglichkeit sich durch Fotos einen Eindruck zu verschaffen und auch hier werden die Kontaktdaten genannt.

Alles in allem ist der Reiseführer für Genießer sehr gelungen. Ich freue mich jetzt schon auf die eine oder andere Kurzreise in 2014, bei  denen dieser Reiseführer mich natürlich begleiten wird.

Sehr empfehlenswert.

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Rezension:Vulkane: Expeditionen zu den gefährlichsten Kratern der Welt (Gebundene Ausgabe)

"Es sind magische Orte. Globale Hexenküchen, wo Magmen zu immer neuen Gerichten aufgekocht werden, die Erde zu Zerreißproben gedrängt wird und Geologie mit betörender Schönheit erlebt wird." (Carsten Peter)

Dieser beeindruckende Bildband des Filmemachers, Fotografen und Expeditionsleiters Carsten Peter ist bei National Geographic erschienen. Sein Werk ist ein "persönlicher Ausdruck einer glühenden Obsession", die ihn zu Extremen treibt. Ziel des Fotografen ist es, mit allen Mitteln, unterstützt von einem hoch spezialisierten Team, Feuerbergen ihre Geheimnisse zu entlocken, dabei näher zu ihnen vorzudringen oder sogar in ihren Schlund hinabzusteigen.

Zur Sprache gebracht und gezeigt werden nachstehende Vulkane: Ätna (Italien); Mount Erebus (Antarktis); Klajutschewskaja, Sopka, Mutnowskij, (Kamtschatka); Soufrière Hills (Kleine Antillen); Piton de La Fournaise (La Réunion); Vhaitèn, Villarrica, Tungurahua (Vhile/Ecaudor); Kilauea (Hawaii); Marum, Bembow (Vanuatu); Erta Ale; Dallol (Äthiopien); Ol Doinyo Lengai (Tansania); Anak Krakatau, Kawah Ijen, Semeru (Indonesien); Yellowstone (USA); Grimsvötn (Island); Nyragongo (Dr. Kongo).

Bevor ich mit der Lektüre des Buches begonnen habe, studierte ich zunächst das Glossar, weil mir die meisten Fachbegriffe zum Thema Vulkan bislang nicht geläufig waren. Anschließend verschaffte ich mir auf den ersten beiden Seiten einen Überblick auf der dortig abgedruckten Karte, wo diese Vulkane konkret verortet sind.

Nach den ersten eindrucksvollen Bildern hat man Gelegenheit den Ätna auf Sizilien näher kennen zu lernen. Er erhob sich vor 600 000 Jahren aus dem Meer und baute sich zunächst als Schildvulkan auf, um dann vor 100 000 Jahren als klassischer Stratovulkan weiter zu wachsen. Die gezeigten Fotos werden alle näher erläutert und Carsten Peter berichtet von seinen Erfahrungen mit seinem "Hausvulkan". Der Autor kann, wie er schreibt, von dem unterirdischen Netz nicht lassen. 1985 beobachtete er den Ausbruch aus nächster Nähe. Die Aufnahmen, die Peter vom Ätna präsentiert, faszinieren mich. Man spürt die Hitze noch auf den Fotos.

Faszinierend auch ist der Mount Erebus, der Exot unter den Vulkanen. Er überragt die Eiswüste der Antarktis und in ihm brodelt seit Menschengedenken ein 1000 Grad heißer Lavasee. Die Dämpfe dieses Vulkans schmelzen ein Netzwerk von Eishöhlen in den Gletscher, dabei vereisen seine Fumarolen zu spektakulären, dampfenden Kaminen. Auch in diesem Fall und bei allen weiteren Vulkanen hat man Gelegenheit neben einer imposanten Fotoschau spannende Erlebnisberichte des mutigen Fotografen zu lesen und möchte am liebsten selbst seine Nase in einen Vulkan stecken. Doch bei dem Gedanken bereits zittern schon die Knie.

Fassungslos bin ich beim Anblick der Bilder des Kilauea auf Hawaii. Dort rinnt seit 30 Jahren unablässig Lava im längsten Ausbruch, den wir kennen. Beeindruckend ist der Zweikampf der Glut mit dem Meer, den man auf einem Foto gut nachvollziehen kann.

Ein Buch mit vielen schönen, aber doch sehr beunruhigenden Bildern. Mein Respekt gilt dem Mut des Fotografen sich diesen Höllenschlünden zu nähern, über deren Ausmaß an Hitze ich gar nicht nachdenken möchte.

 Empfehlenswert.

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