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Rezension: Das Buch der Inseln

In diesem reich bebilderten Buch werden 200 Inseln rund um den Globus vorgestellt. Jede der Inseln wird kurz textlich porträtiert. Man erhält jeweils einen fotografischen Eindruck und darf sich stets in ein Zitat vertiefen, das die einzelne Insel charakterisiert. Zu jeder der Inseln erfährt man zusätzlich ein paar Eckdaten: u.a. die geographische Länge und Breite, den höchsten Punkt, die Einwohnerzahl, Hauptstädte und welche bekannten Leute auf der jeweiligen Insel geboren wurden.

Die Fotos in diesem Buch sind umwerfend schön. So kann man gleich zu Beginn in den Vulkan auf "Vanuatu" blicken. Diese Insel liegt im Südpazifik. Das "Bikini-Atoll" befindet sich auch im Südpazifik und ist ein Friedhof versenkter US-Schlachtschiffe des zweiten Weltkrieges. Diese Insel bleibt unbewohnt, weil die USA dort zwischen 1946 und 1958 20 Atomtests durchgeführt hat. Im Pazifik liegt übrigens auch die größte Sandinsel der Erde. Sie heißt "Fraser Island" und gehört den Great-Sandy-Nationalparks" an. Kontinuierlich bewegen sich die Dünen und beeindrucken durch ihre Formen. Die "Teewah-Kliffe" dort sind für die Aborigines ein heiliger Ort.

Das "Great Barrier Reef" im Pazifik wird sehr gut textlich aber auch bildlich dargestellt. Wenig später staunte ich über den Nasenschmuck eines Eingeborenen auf den "Torresstraße-Inseln", bevor ich Näheres zu den Einwohnern dort las.

"Neuguinea" und seine Stämme galten lange als letzte Bastion des Kannibalismus auf unserer Erde. Dort frönten die Menschen noch in den 1970er Jahren dem Kannibalismus. Steinzeitbauern, die im Tal des Balim-Flusses leben, kamen erst 1938 mit der westlichen Welt in Berührung, (vgl.: S.47).

Die "Molukken" liegen auch im Pazifik und sind als Gewürzinseln bekannt. Einst waren diese Inseln die einzigen auf der Welt, auf denen Gewürznelken wild wuchsen. Die Heimat der Muskatnuss sind übrigens die Banda-Inseln im Süden der "Molukken"-Gruppe. "Timor", ebenfalls im Pazifik gelegen, wird von ihrem Präsidenten wie folgt definiert:"Timor, das Grab einer Seele, die nicht im Nebel der in der legendären Ferne verlorenen Geschichte unterging." (Zitat: S.62)

"Sumatra" im indischen Ozean ist die größte Insel in einer Kette von rund 17 000 Inseln, die den Inselstaat Indonesien bilden. Der Vulkan "Gunung Kerinci" wirkt recht bedrohlich und scheint es auch tatsächlich noch immer zu sein. Ich staune über die Schönheit all der Inselmotive und bedaure, dass ich im Rahmen dieser Rezension nicht alle Inseln zur Sprache bringen kann.

Die "Insel Sagar" im Mündungsdelta des Ganges ist der Ort an dem mehr als 200000 Menschen jährlich am heiligen Bad am "Makar-Sankranti-Tag" teilnehmen. Das wird im Buch gut geschildert. Das Foto der "Malediven" beeindruckt mich sehr. Thor Heyerdahl beschrieb sie wie folgt: "Jede Insel war wie ein einziges Juwel in einem Goldring aus Strandsand gesetzt, um den herum weiter draußen ein Ring aus flaschengrünem Wasser verlief. Dort reichten die Korallenriffe, die sich wie riesige Pilze aus dem unendlichen Blau erhoben, bis an die Oberfläche." (Zitat: S. 116)

"Réunion" soll trotz des französischen Firnisses im Herzen kreolisch sein und ein afrikanisch-indisch-europäisches Geschmisch darstellen, was seine Einwohner anbelangt. Auch hier hat man Gelegenheit sich mittels eines Fotos von der Schönheit der Insel zu überzeugen. Mich begeistern die "Seychellen", die ich hoffe in meinem Leben noch irgendwann bereisen zu können. Der Strand und das Meer sind dort paradisisch, wie die Bilder zeigen.

Von den Inseln in der Ägäis interessiert mich "Lesbos" am meisten, denn dort lebte einst die Dichterin Sappho, welche sagte: "Manche meinen, ein Reiterheer oder Infantrie oder eine Flotte sei das Schönste auf dieser schwarzen Erde. Ich aber sage: Es ist das, was du liebst." (Zitat. S. 159) Wie recht Sappho doch hatte.

Kreta würde ich auch gerne bereisen. Dort wachsen 24 Millionen Olivenbäume und einige davon sind über 1000 Jahre alt. Alles, was man von der Insel im Buch erfährt, zeigt wie schön Kreta doch ist.

Man lernt eine ganze Reihe von Ostseeinseln näher kennen. Das Gesicht Bornholms wird von Windmühlen und von 15 mittelalterlichen Kirchen geprägt. Dort soll es ein ganz besonderes Insellicht geben. Auch diese Insel hat ihren Reiz, wie das Foto zeigt.

Malta ist eine meiner Lieblingsinseln im Buch. Eine wirklich geschichtsträchtiger Punkt, den es sich lohnt aufzusuchen, wie Text und Bilder zum Ausdruck bringen.

Mein verstorbener Schwiegervater reiste am liebsten nach "Ischia". Der Bericht von der Insel im Buch deckt sich mit seinen Schwärmereien. Die Insel im Golf von Neapel muss ein Traum sein.

"Porquerolles" ist die Insel, auf die ich gerne auswandern würde. Sie liegt im Mittelmeer und zählt zu den "Hyèrischen Inseln". Sie soll mit dem langsamen Lebensrythmus einer französischen Kolonialstadt in Nordafrika, dem Überfluss an Meeresfrüchten, den Weingärten der Cotés der Provence und dem durchsichtigen klaren Wasser der beispielhaft schönen Strände von Notre Dame und Place d Àrgent ein Refugium der besonderen Art verkörpern, (vgl.: S.253). Das glaube ich gerne.

"Antigua" in der Karibik hat 365 Strände. Diese liegen in unzähligen kleinen, von Meeresarmen geformten Buchten am Fuß der felsigen Uferklippen. Die Insel ist flach, ohne Flüsse oder natürliche Quellen und soll nahezu baumlos sein. Die Panoramaansicht macht deutlich, wie schön es dort ist.

Doch schön scheint es auf all den 101 Inseln zu sein, die man im Buch kennenlernt. Ich glaube am schönsten ist es auf "Bora Bora" im Südpazifik. James A Michener brachte es auf den Punkt: "Einfach überwältigend- es gibt wirklich keine passenden Worte, um das zu beschreiben."(Zitat: Seite 491).

Ein tolles Buch, in welchem ich gewiss noch oft lesen und mich inspirieren lassen werde. Die Bilder sind wirklich ein Traum und lassen Sehnsucht nach vielen der Inseln entstehen.
Empfehlenswert.

Bilder: © National- Geographic- Verlag


Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.

Rezension: Eine kulinarische Entdeckungsreise durch München- Stadt und Land

Dieses wunderbare, reich bebilderte Buch, das ich mit ganz großer Freude gelesen habe, haben die Autorin Barbara Kagerer und der Fotograf Daniel Schvarz auf den Weg gebracht. Vorgestellt werden, wie man dem Klappentexts bereits entnehmen kann, "die Spitzenleistungen der Restaurants, Landgasthöfe, Hotels, Märkte, Erzeuger und Brauereien."

Zu Beginn des Buches hat man Gelegenheit, anhand von Landkartenausschnitten sich die fokussierte Region zu vergegenwärtigen. Die Zahlen auf diesen Landkarten sind identisch mir den Seitenzahlen der einzelnen Betriebe im Buch und bezeichnen Ihre Lage in der Region.

Zunächst lernt man einige Stadtansichten auf den beigefügten Fotos kennen, darunter auch den "Dianatempel" im Hofgarten. Die Autorin berichtet kurz über Sehenswertes (Kirchen und Museen) in dieser Stadt und vergisst dabei nicht die luxuriöse Maximilianstraße zu erwähnen, um sich als dann in die kulinarische Szene Münchens zu vertiefen. Der Viktualienmarkt ist ein Thema. Dort werden neben saisonfrischen regionalen Produkten auch Blumen und Pflanzen angeboten. Es stimmt, wenn Kagerer schreibt, dass an den vielen kleinen Gassen des Marktgeländes typische "Standl`n" mit kunstvoll aufgebautem Obst, knackigem Gemüse und Südfrüchten sowie Exotisches und Einheimisches zu finden sind. "Fruitque" wird detailliert vorgestellt, ein Marktstand mit sehr hochwertigen Früchten etc., bei dem auch gestandene Küchenchefs und experimentierfreudige Sterneköche einkaufen.

Es ist natürlich unmöglich all die Restaurants und Gewerbebetriebe, die in diesem Buch besprochen werden, im Rahmen der Rezension in Augenschein zu nehmen, aber auf einige werde ich verweisen. Zuvor jedoch möchte ich ganz ausdrücklich die wunderbaren Rezepte loben, die in diesem Buch enthalten sind. Es handelt sich hierbei um sehr gut erklärte, durchaus nachkochbare Rezepte, die aus der Küche der vorgestellen Restaurants stammen und es dem Leser ermöglichen, einen Eindruck von dem Koch-Niveau der gastronomischen Betriebe zu bekommen.

Bei meinem nächsten Münchenbesuch werde ich gewiss das "l`Atelier Art und Vin" aufsuchen, das sich in der Westenriederstraße befindet. Die Küche dort ist zwar nicht bayerisch, aber dennoch offenbar sehr delikat, wie durch das Rezept für eine "Paté de Champagne" (siehe Seite. 53) deutlich gemacht wird.

Man lernt eine Kochschule kennen und auch das Teegeschäft "Tee Gschwender". In diesem biofizierten Laden stehen dem Kunden 350 Teesorten zur Auswahl. Vorgestellt wird u.a. auch das rustikale Wirtshaus "Der Pschorr" am Viktualienmarkt. Dieses hat ein Rezept für "gestandene Mannsbilder" beigesteuert. Es handelt sich um eine "Geschmorte Querrippe mit knackigen Marktgemüse", das sicher nicht nur die Herzen der Männer im Lodengewand höher schlagen lässt.

Der textliche Spaziergang durch München führt den Leser natürlich auch zum "Englischen Garten", der 1792 bereits eröffnet wurde und in dem es zahlreiche Tempel gibt, die man über Brücken erreichen kann. In den Isarauen findet sich übrigens eine architektonische Kostbarkeit, gemeint ist das "Asam-Schlössl" an den Thalkirchener Isarauen. Das Schlösschen war einst der Künstlersitz des kurfürstlichen Hofmalers Cosmas Damian Asam. Das Rezept "Böfflamott" lohnt es nachzukochen, sofern man nicht Vegetarier ist.

Lesenswert ist der Beitrag zu "J. Eilles im Pep". Johann Eilles hatte in der Residenzstraße in München das erste Spezialgeschäft für Kaffee eröffnet und erhielt das Prädikat "königlich-bayrischer Hoflieferant." 1987 wurde die Firma von dem Hamburger Kaffeeröster Darboven übernommen, der hier das Feinste vom Feinsten anbietet, nicht zuletzt auch die röstfrische Kaffeespezialität "König Ludwig`s Grand Gourmet".

Informiert wird man weiter umfangreich über das "Staatliche Hofbräuhaus in München" und erfährt, was der "Käse Abt" Leckeres anzubieten hat.

Das Restaurant des Südtirolers Carlo Rieder sollte man besuchen. München wird ja nicht selten die nördlichste Stadt Italiens genannt. Das Ambiente des Restaurants finde ich überaus geschmackvoll. Die Küche belegt, wie man liest, in München einen festen Platz in der gehobenen Gastronomie. Ups, fast hätte ich das "Tantris" vergessen. Dort gibt es Kreationen vom Zwei-Sterne-Koch Hans Haas. Gourmets sollten sich einen Abend dort nicht entgehen lassen, wenn sie sich in München aufhalten. Haas kocht überirdisch gut.

Man lernt in diesem Buch, wie eingangs bereits erwähnt, das Umfeld von Bayerns Hauptstadt kennen, d.h. Orte wie Dachau, Feldmoching, Wasserburg und den Starnberger See. Hier liest man u.a. "Dechants Fischladen und Restaurant" in Starneberg. Es ist nicht das erste Mal, dass ich dieses Restaurant in einer Rezension hervorhebe, denn es hat das gewisse Etwas. Bloß acht Tische gibt es hier. Diese jedoch sind elegant gedeckt. Wenn das Wetter es zulässt, kann man auf der idyllisch-schönen Terrasse speisen. Renke, Saibling und andere Fische aus dem See bekommt man hier delikat zubereitet. Das Rezept zur "Edelfisch-Pfanne" findet man auf Seite 191.

Vorgestellt werden Restaurants in Otterfing, Holzkirchen, auch in Rottach-Egern. Hier finde ich "Maiwerts Restaurant Vinothek" bemerkenswert. 220 Weine hat die Vinothek vorrätig. Vom "Lugano" bis zum "Petrus" bis hin zu den hochpreisigen Dessertweinen des "Chateau d`Yquem" kann man dort Weine zu delikaten Gerichten genießen.

Den "Venezianischen Spiegelsaal" in Dachau sollte man sich nicht entgehen lassen. Das Niveau der Küche ist viel versprechend, wie das Rezept deutlich macht. Weniger mediterran geht es im "Lampl-Hof" zu. Dieser Bauernhof direkt neben der barocken Kirche betreibt noch immer Acherbau- und Viehzucht. Der Hofladen mit eigener Wurstküche ist für seine Ochsenspezialiäten bekannt.

Alles in allem erhält man einen guten kulinarischen Überblick. Die Restaurants, Hotels und Landgasthöfe sind sehr gut beschrieben. Die Rezepte sind selten typisch bayrisch, sondern zumeist mediterran angehaucht. Was mir sehr zu Pass kommt. Besonders angetan bin ich von dem Rezept "Verschiedenes vom Tegernseer Saiblig", dem "Zackenbarschfilet im Brotmantel mit gebackener Zucchiniblüte und Tomaten-Chutney". Wer es gerne defig mag, wird sicher von der "Kalbshaxe mit Reindlgemüse" begeistert sein.

Apfelstrudel Wiener Art
Kochschule ess-art im Hause Kustermann

Zutaten für 4 Personen
Strudelteig
250 g Mehl
3 EL flüssige Butter
1 Prise Salz
1 Ei
100 ml lauwarmes Wasser
Füllung
1 kg feste, säuerliche Äpfel
2 unbehandelte Zitronen (Saft und Schale)
100 g gehobelte, geröstete Mandelblättchen
80 g Zucker
1 TL Zimt
80 g Rosinen
100 g Sauerrahm oder Schmand
Zum Angießen ca. 1 l naturtrüber Apfelsaft
Zubereitung
Alle Zutaten für den Teig zu einer glatten Masse verarbeiten, in Folie wickeln und circa 2 Stunden bei Zimmertemperatur ruhen lassen.
Äpfel schälen, entkernen und in feine Spalten schneiden. Mit den restlichen Zutaten vermengen. Den Teig dünn ausziehen, mit Sauerrahm bestreichen.
Die Äpfel darauf verteilen und aufrollen. Den aufgerollten Strudel in eine gefettete Form geben. Sofort mit 500 Milliliter naturtrüben Apfelsaft angießen.
Bei 170 °C Heißluft circa 60 Minuten backen. Dazwischen immer wieder Apfelsaft angießen und die Oberfläche mit den Bratensaft bepinseln.


Ein gelungens Buch. Empfehlenswert.


© 2010 Eine kulinarische Entdeckungsreise durch München / Daniel Schvarcz / Umschau