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Rezension: Seeblicke-Die schönsten Seen Europas-Kunth





Dieser traumhafte Bildband beginnt mit einer doppelseitigen Landkarte, auf der alle im Buch gezeigten Seen kenntlich gemacht sind. 

Thematisiert werden Seen in Island, Irland, Großbritannien, Skandinavien, Niederlande, Frankreich, Spanien & Portugal, Italien, Schweiz, Österreich, Deutschland, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn , Serbien &Rumänien, Slowenien& Kroatien, Montenegro, Albanien, Mazedonien, Griechenland& Türkei sowie Baltikum. 

Seite für Seite lernt man mittels traumhaften Bildern namhafte Seenlandschaften kennen, so etwa "Loch Ness" in Schottland. Dazu gibt es stets ein paar Infos. Im Falle von "Loch Ness" natürlich auch über das Seeungeheuer "Nessie".

Irgendwann in den Niederlanden angekommen, lernt man das "Ijsselmeer" kennen und hier auch "Bergen aan Zee", erwähnt wird die dortige Künstlerkolonie, die vor mehr als 100 Jahren entstanden ist. Aber auch einen Blick auf Amsterdam darf man werfen und erfährt Wissenswertes über diese größte Pfahlsiedlung der Welt, über deren historisches Zentrum sich 400 Brücken über die Kanäle spannen.

Man  blättert weiter und stellt fest: Ein See ist schöner als der andere, wobei es mir die Seen Frankreichs, Italiens und der Schweiz am meisten angetan haben. Ein Traum ist der Blick auf den "Lago d`Iseo", der 251 Meter tief, einer der schönsten Alpenseen sein soll. 

Nicht nur der "Zürichsee" wird präsentiert, sondern zudem die Stadt Zürich, aber auch Luzern am "Vierwaldstädter See", um nur Weniges zu nennen, was mich länger hat innehalten lassen. 

Auch ein Blick auf den "Neusiedler See" wird einem nicht verwehrt und auch hier wird in wenigen Sätzen Neugierde wachgerufen. Diese klingt nicht ab, wenn man die Bilder der "Mecklenburgische Seenplatte" betrachtet und die kleinen informativen Sätze dazu liest.

Einer meiner Lieblingsseen – der Chiemsee- wurde auch nicht vergessen, eine kurze Beschreibung des Seen und seiner Inseln ist sehr gut gelungen. 

Ach ja und dann die "Masurische Seenplatte"... Sie gilt als eines der letzten Naturparadiese Europas. Traumhafte Impressionen und gute Texte machen  auch hier neugierig. 

Unmöglich, all die Seen im Rahmen der Rezension zu streifen… 

Die schönsten Seen des Baltikums aufzusuchen, wäre gewiss wünschenswert und dabei auch die lettische Hauptstadt Riga in Augenschein zu nehmen, die vor 800 Jahren als verkehrsgünstig gelegene Kaufmannsniederlassung gegründet wurde...Die Fotos sprechen für sich. 

..und weil es so schön war, blättert man wieder zurück und hält vielleicht inne am "Lago D`Orta". Das ist der westlichste oberitalienische See. Dort lebten Menschen bereits in der Bronzezeit. Wen wundert das noch, wenn man sich das Foto anschaut mit der Isola San Giulio, die wie ein Juwel im Ortasee ruht?  Die dortige Basilica ist übrigens seit 2003 Weltkulturerbe. Die Menschen der Bronzezeit konnten sie allerdings noch nicht bewundern:-))

Alles in allem ein traumhaftes Buch, das sehnsüchtig macht auf so viele schöne Seen in Europa. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Bücherliebe- Eine Bilderreise in die Welt des Lesens-Kunth




Dieser traumhaft schöne Bildband visualisiert die Magie der Bücher, deren Fähigkeit darin besteht, uns in andere Welten zu entführen, unsere Vorstellungskraft zu beflügeln und uns in unbekannte Abenteuer eintauchen zu lassen, ohne dass wir unseren physischen Standort verlassen müssen. 

Hier im Buch geht es um die Schatzkammern des Wissens, geht es um besondere Buchhandlungen und Bibliotheken, um deren jeweils eigene Persönlichkeit, vor allem aber um die in der ganzen Welt dadurch dokumentierte Bücherliebe. 

Die Reise ist alphabethisch geordnet und beginnt mit dem Bücherschatz in Stift Admont, zu dem man Wissenswertes in einem Kurztext erfährt und den man auf einem Foto bestaunen kann. Im größten klösterlichen Büchersaal der Welt befinden sich etwa 70 000 Bände, dicht aneinander gereiht. 

Ein Traum auch ist die Klosterbibliothek in Bad Schussenried und eine Besonderheit in meinen Augen ist die aufgeschlagene Bibel in der Dorfkirche von Naidi auf den Fidschi-Inseln. 

Man liest über Chinas alte Druckkunst, die aus dem 7. Jahrhundert stammt und  kann, nachdem man unter dem Buchstaben B bereits vieles bestaunt und dazugelernt hat, sich über die Pariser Kultbuchhändler an der Seine informieren. 

Über das alte Handwerk der Buchbinderei erfährt man Näheres, auch  über eine beeindruckende Buchhandlung in Bukarest, zudem über das "Clementinum"  in Prag und die "Biblioteca Joanina" in Portugal. 

Seite für Seite wird man mit wunderbaren Bildern beschenkt und entdeckt den Seiten 102/103 den 2016 verstorbenen Romancier Umberto Eco in seiner Bibliothek. Das Foto entstand 2014. Man erkennt sofort seine Liebe zu seinen Büchern, Bücher, die ihn als Mensch überdauert haben, seinen Geist aber am Leben hielten. 

Wenn es um die schönste Buchhandlung der Welt geht, belegt  "El Ateneo"  in Buenos Aires oft einen der ersten Plätze. "El Ateneo" befindet sich im ehemaligen Theater Grand Splendid. Sehr eindrucksvoll!

Dann liest man einige Seiten später von Schriftstellern und ihre Spleens, darf sich auch mittels eines informativen Textes an Johannes Gutenberg erinnern, sich mit Hermann Hesse befassen und einen Blick in Victor Hugos chinesischen Salon in seinem Haus auf Guernsey werfen. 

Ibn Sinas Handschriften sind ein Thema. Von den rund 450 Schriften sind heute noch 240 enthalten. Sein Kanon der Medizin löste die westliche Klostermedizin ab und hat bis ins 17. Jahrhundert als Hauptwerk der medizinischen Wissenschaft uneingeschränkte Autorität genossen. 

Vorgestellt wird u.a. die Buchhandlung "Trouve du Livre", die sich in einem alten Weinkeller in einer Kleinstadt am Canal du Midi befindet und rund 50 000 Bücher beherbergt. Auch die Buchhandlung "Ler Devagar" wird nicht vergessen. Sie befindet sich in Lissabon und man erfährt, in welchem Land die größten Büchersammler leben.  Ich verrate es an dieser stelle nicht.

Irgendwann, konkret auf den Seiten 196/197 liest man von Thomas Mann und seinen Wirkstätten und kann sich wenig später verzaubern lassen von dem Anblick einer Buchhandlung in Montevideo. 

Lesen, betrachten, blättern und innehalten, so z. B. die beiden Säulen des Wissens in Prag. Diese Installation, "Idiom" genannt, der Künstlerin Matej Kern besteht aus 8000 Büchern und steht in der Eingangshalle des Hauptgebäudes der Prager Stadtbibliothek. 

Ein wenig Klatsch ist in diesem hochkarätigen Werk auch dabei, so etwa im Hinblick auf Schriftsteller, die Schauspielerinnen ehelichten. 

Dann ist natürlich auch die berühmte Buchhandlung "Shakespeare an Company" in Paris ein Thema, Dort übrigens können Jungliteraten eine Zeitlang kostenlos wohnen. 

Vieles, was es in diesem Bildband zu sehen gibt, ist einfach umwerfend schön, speziell die alten Klosterbibliotheken.. 

Irgendwann beim Buchstaben W angelangt wie etwa "Wilde" oder "Weltliteratur"  halte ich lange auf Seite 324/ 325 inne, denn hier kann man die "Herzog Anna Amalia Bibliothek" in Weimar  bestaunen. Ich habe sie bereits im Original gesehen. Unvergesslich. 

Unvergesslich wie "Utopia", das Paradies auf Erden, das Thomas Morus seinen Lesern einst geschenkt hat... Dass Goethe das Porträt von Morus neben seinem Stehpult an der Wand hängen hatte, war gewiss kein Zufall.

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: Kraftorte- Von Mensch und Natur für die Ewigkeit erschaffen- Kunth



In diesem beeindruckenden Bildband werden Orte in der ganzen Welt vorgestellt, von denen eine besondere Kraft ausgeht. Diese Orte sind den Elementen Luft, Feuer, Erde und Wasser zugeordnet. Hinzu kommt ein fünftes Element, das als etwas form- und masseloses angesehen wird. Doch dazu später Näheres. 

Beginnend mit dem Element Luft, lernt man berühmte Türme, Kathedralen, Monumentalstaturen, Pyramiden und Tempel kennen, von Menschen erbaute Heiligtümer, die sich dem Himmel entgegenschrecken. Dazu kommen Berge und Berggipfel, die als heilig gelten und als spirituelle Stätten genutzt werden. 

Jeder Ort wird mittels eines Fotos gezeigt und man erfährt stets Wissenswertes über das, was visualisiert worden ist und zum Staunen anregt. Bekannte und weniger bekannte Orte kommen zu Sprache, so etwa "Göbekli Tepe", ein steinzeitliches Heiligtum in der Türkei. Dieser Wallfahrtsort entstand von rund 11 000 Jahren und gilt als das derzeit älteste bekannte monumentale Heiligtum der Menschheit. 

Gezeigt wird u.a. auch der "Nanda Devi". Mit seinen 7816 Metern gilt er als der höchste Berg Indiens. Er wird nicht grundlos "Göttin der Freude" genannt. Auch wird das bedeutendste Heiligtum der Buddhisten im Kathmandu-Tal vorgestellt. Es heißt "Bonath". Wie man liest, soll über dem gesamten Areal eine magische Ruhe liegen, obschon der Ort alljährlich von vielen Tausend Pilgern aufgesucht wird. Dabei folgt der Brauch den Sakralbau mit bunten Gebetsfahnen zu schmücken, einer alten Tradition. 

Unmöglich all die Heiligtümer, die in die Luft ragen und hier im Buch versammelt sind,  auch nur zu streifen. 

Besonders beeindruckend finde ich die "Tempelstadt von Bagnan" im Herzen Myanmars. Wer bei dieser Pracht an Klöstern, Tempel und Pagoden nicht staunt, muss das Staunen gänzlich verlernt haben. Auch die "Pyramiden von Gizeh" werden thematisiert und die Ruinen von "Chichén Itzá" in Mexiko. In diesem Zusammenhang erfährt man Wissenswertes über die Mayas und deren religiösen Bräuchen, für die Menschen geopfert wurden. 

Natürlich lernt man auch die Ruinenstadt "Machu Picchu" kennen, die wie ein Adlerhorst auf einer abgeflachten Bergkuppe in 2430 Metern thront. Auch liest man vom Inka-Reich, dessen Ursprung in "Cuzco" lag und kann sich schließlich in ein Foto vertiefen, das einen Palast für Bücher zeigt, der in Brasilien gelegen, als eine der ersten Bibliotheken Südamerikas gilt. 

Dann folgt das Kapitel Feuer. Es geht hier um Kultstätten, die trotz ihrer Bedrohlichkeit als heilig erklärt wurden, so etwa die "heiligen Berge Gran Canarias" oder auch der "Krater von Derweze" in Turkmenistan, das wie das Tor zur Hölle anmutet. Beeindruckend auch ist der "Vulkan Fuji", der höchste Berg Japans. Nicht nur er gilt als heilig, sondern auch die ihn umgebende Landschaft mit Wäldern und Seen. Immer wieder Vulkane, auch in Neuseeland und in Hawai´í, machen deutlich wie vergänglich alles ist, wenn die Erde Feuer spuckt. 

Ja, die Erde… hier kann man das Weltkulturerbe "Stonehenge" bewundern und mehr zum magischen Sonnenaufgang über den mystischen Steinen erfahren. Die mächtigen Zedern im Libanon sind ein Thema. Zwei der Bäume sollen bereits 3000 Jahre alt sein und deshalb aus jener Zeit stammen, als König Salomo seinen Palast und den Tempel in Jerusalem aus Zedern errichten ließ. 

Spannend auch die Informationen zu Konfuzius und dessen Grab und die Steinkreise von Senegambia. Sie zählen zum Weltkulturerbe. Was es mit ihnen auf sich hat, wird in einem Beitrag dazu, sehr gut erläutert. Es führt zu weit, alles im Buch im Rahmen der Rezension auch nur zu streifen, kann ich nur wiederholen. 

Wasser, gemeint sind eindrucksvolle Brunnen, symbolträchtige Brücken, mystische Seen und majestätische Wasserfälle. Über "Loch Ness" liest man Wissenswertes, auch über Venedig und das Wasser.  Zudem wird  ein Foto vom spirituell reinigenden Bad am Ganges bestens erläutert und anderes mehr, vor allem die "Wasserfälle von Iguazú" 

Das  fünfte Element,  begreifbar gemacht, nicht zuletzt durch die "Traumpfade der Aborigenes", die eine geistige Bedeutung haben, wie auch die Pilgerwege nach Santiago, stimmt vielleicht am nachdenklichsten. 

Darüber und über vieles mehr, erfährt man Wissenswertes in diesem Buch, das zu Orten führt, die allesamt höchst spirituell sind. Orte, an  denen man Kraft tanken und erkennen kann, dass die Welt ohne Spiritualität keine Chance hat, sich positiv weiterzuentwickeln.

Maximal empfehlenswert

Helga König

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Rezension: WELTWEIT WISSEN- In 365 Fragen um die Welt -Kunth



Dieses reich bebilderte Rätselbuch eignet sich sowohl zur Alleinunterhaltung, kann aber auch mit Rätselfreunden gespielt werden. Gegliedert ist es in drei verschiedene Schwierigkeitsgrade: 

Level 1- Balkonurlauber: Gehen wir es entspannt an! 

Level 2- Reiselustige: Hoppla, wie war das noch mal? 

Level 3 –Weltenbummler: Hier sind wirklich Experten und Profis gefordert! 

Sieben Lieblingsthemen werden angeboten, die farblich speziell gekennzeichnet sind, so etwa ein grüner Punkt für "Erbe der Welt", sprich für von der UNESCO ausgezeichnete Kultur- und Naturerbestätten, inklusive immaterielles Kulturgut, oder aber ein brauner Punkt für "Obskures und Skurriles", sprich für "Wirklich wahr? Unglaublich!"

Im einfachen Level wird beispielsweise folgende Fragen gestellt "In welchem Land liegt die Stadt Samarkand?" Drei Antworten stehen dann wie nach fast jeder Frage zur Auswahl. Bei den Lösung wird dann jeweils viel Informatives dargeboten, was nicht nur Bildungsbürger erfreuen dürfte. 

Im Level 2 findet für Reiselustige sich u.a. die Frage: "Welches UNESCO-Welterbe verbirgt sich hinter dem Begriff "Su Nuraxi di Barumini?" Bei den Antworten habe ich zwar die richtige benannt, aber ehrlich gesagt nicht gewusst, um was es sich tatsächlich handelt, sondern bin nur vom Klang der Worte ausgegangen. Nun weiß ich mehr, nicht nur, wo besagte Steintürme konkret zu finden sind, sondern auch, auf welche Kultur sie zurückgehen. 

Im Level 3 für Weltenbummler darf man Fragen beantworten wie etwa  "Worum handelt es sich bei den sogenannten vier Schätzen des Gelehrtenzimmers?" oder aber "Wo befindet sich die größte Eishöhle der Welt?" Man kann zumeist zwischen drei Antworten wählen und erhält stets umfangreiche Sachinformationen zur richtigen Antwort. Das macht dieses Spiel nicht nur kurzweilig, sondern regt zu Gesprächen mit etwaigen Mitspielern an. 

Insgesamt ein wirklich empfehlenswertes Buch, bei dem keine Langeweile aufkommt. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

Rezension: Bücherorte-Europas schönste Reiseziele-Für alle, die das Lesen lieben. Kunth



Dieses wunderbare, reich bebilderte Buch präsentiert Bücherwelten. Dabei entführt es in Bücherorte, die sich durch reiche literarische Geschichte, eine lebendige aktuelle Autorenszene und ihr Engagement für die Förderung des Lesens auszeichnen. Wenn eine Stadt diese Anforderungen erfüllt, so erfährt man, kann sie sich innerhalb des "Creative Cities Network" um den Titel "City of Literature" der UNESCO bewerben. 

"Stadtgeschichten" heißt der erste Teil des Buches, wo rund 30 "Cities of Literature" der UNESCO oder "Welthauptstädte des Buches" vorgestellt werden. 

Der Reigen beginnt mit Dublin und endet mit Granada. Mein vorrangiges Interesse galt zunächst Krakau. Diese Stadt zählt seit 2013 zu den Literaturstädten Europas, weil Krakau viele namhafte Schriftsteller, darunter auch Literaturpreisträger hervorgebracht hat. Wie man erfährt, werden in Krakaus literarischer Straße Zitate von Autoren, die sich online bewerben können, an eine Hauswand projiziert. Man liest von Orten und Plätzen, die literarische Bedeutung haben, zudem werden Buchläden vorgestellt. Sehr gute Lesetipps werden erteilt. Darunter auch Stanislaus Lems philosophisches Werk "Also sprach Golem". Was es weiter zu entdecken gibt, z.B. wo man ausgehen kann und durch Literarisches überrascht wird, bleibt auch nicht ausgespart. Was man auf keinen Fall verpassen darf, wird speziell hervorgehoben, so etwa eine Stadtführung auf den Spuren von Stanislaw Lem. Übernachtungsmöglichkeiten werden gut beschrieben und schöne Fotos runden die Vorstellung Krakaus ab, der dann weitere bemerkenswerte Städte folgen, die in gleicher Weise vorgestellt, neugierig auf einen Besuch machen. 

Die Beschreibung des literarischen Amsterdam macht Lust, sofort dort hinzureißen. Diese Stadt wurde, wie man erfährt, in den 1930er Jahren zur Fluchtburg deutschsprachiger Autoren, aber auch heute lebten dort Exil-Autoren, so etwa Ayaan Hirsi Ali. Eines ihrer Bücher wird auch im Rahmen der Leseliste vorgestellt. Dann wird man u.a. anderem in die älteste Stadt des Baltikums entführt. Sie liegt in Estland und heißt Tartu. Dort gibt es allerhand zu entdecken, nicht zuletzt das estnische Literaturmuseum. Einige Seiten sind der Hauptstadt Litauens gewidmet. Hier lernt man eine ganze Reihe interessanter Schriftsteller aus Litauen kennen, auch die dortige Literartenstraße mit über 200 Widmungen an Schriftsteller unterschiedlicher Epochen mit Bildern, Zitaten und Sprüchen. Buchläden u.a. mehr, auch gibt es einen Hinweis auf das internationale Literatur-Festival in Vilnius, das dort im Spätherbst seit 2016 jeweils stattfindet und wie sich dies gestaltet. 

Metropolen wie Madrid und Mailand sind im ersten Teil des Buches übrigens ebenfalls vertreten und auch meine Lieblingsstadt neben Amsterdam, sprich Prag. Kafka und Kundera lebten dort. Hier gibt es unendlich viel Literarisches zu bewundern. Sehr verlockend im Buch beschrieben! 

Nachdem man rund 30 Städte im Buch besucht hat, erfährt man im 2. Abschnitt "Wo die wilden Bücher leben". Hier sind dann rund 25 Städte aufgeführt. Fasziniert halte ich inne als es um "Hollands Kathedral-Buchhandlungen" geht. Buchhandlungen in Maastricht und Zwolle werden hier vorgestellt. Ungefähr jede 5. Kirche in den Niederlanden sei inzwischen ungenutzt. Sie zu Buchhandlungen zu verwandeln, finde ich eine wirklich gute Idee. Wissen anstatt zu glauben, hat etwas für sich, oder?

Beeindruckend auch ist die Buchhandlung "Shakespeares and Company" in Paris, über die man Näheres erfährt, die Stiftsbibliothek St. Gallen und die Stadsbibliothek in Stockholm. Auch Santander besitzt ein solches Schatzkästlein. Dort hat im vergangenen Jahrhundert der Literaturwissenschaftler und Historiker Pelayo seiner Heimatstadt seine Büchersammlung, über 40 000 Bände vermacht.

Im 3. Abschnitt, betitelt mit "Auf Spurensuche" lernt man Orte kennen, wo sich Autoren inspirieren ließen und Romanfiguren entstanden sind. Der Reigen beginnt mit dem Nobelpreisträger Hermann Hesse. Ihm folgen die Romanfiguren "Kommissar Dupin! und "Harry Potter", der Schriftsteller Jules Verne, um anschließend die "Deutsche Märchenstraße" kennenzulernen. Unzählige Orte sind hier aufgeführt, die man besuchen sollte. Hameln gehört selbstverständlich dazu und hier die Skizzierung der Geschichte des Rattenfängers, auch der Hinweis auf die Rattenfänger-Freilichtspiele. 

Schön, dass man in diesem Kapitel den Lyriker Heinrich Heine nicht vergessen hat und auch nicht seine letzte Ruhestädte in Paris, des Weiteren nicht berühmte Orte, die in Alexandre Dumas´ Romanen eine Rolle spielen und andere, die bei Thomas Mann Büchern bedeutsam sind. 

Mehrere Seiten sind Shakespeare gewidmet. Verona wird natürlich genannt aber auch Padua, wo zwei wichtige Handlungen der Komödie "Der Widerspenstigen Zähmung" stattfinden. Mit Johann Wolfgang von Goethe endet dieser Abschnitt beinahe. Es wird an sein Geburtshaus ebenso wie an sein Wirken und seine Aufenthaltsorte in Weimar erinnert. Die Lesetipps hier finden sofort meine Zustimmung, denn ich kenne fast vorgestellten Werke und finde sie sehr gut. Unbekannt ist mir bislang allerdings Jeremy Adlers "Goethe- Die Erfindung der Moderne". 

Schlusslicht im Buch ist Rosamunde Pilcher und ihre heile Welt. Ich habe nur ein Buch von ihr gelesen. Es hieß "Die Muschelsucher", womit sie hierzulande ihren Durchbruch erzielte. Heil war die Welt in diesem Werk aber nicht, so weit ich mich erinnere. Das kam dann danach. 

Alles in allem ist "Bücherorte" ein Leckerbissen für alle Lesefreunde ganz unterschiedlicher Lektürevorlieben. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Unterwegs in Europa- Das große Reisebuch-Kunth



In diesem Bildband werden rund 3000 bemerkenswerte Reiseziele in Europa vorgestellt. Dabei werden Land für Land, die wichtigsten Regionen sowie alle sehenswerten Natur- und Kulturdenkmäler, die schönsten Landschaften und Städte beschrieben. Zu Beginn eines jeden Kapitels schenken Karten eine Orientierung. 

Untergliedert ist das Buch in drei große Abschnitte: 
Die schönsten Reiseziele 
Die schönsten Reiserouten 
Reiseatlas. 

Beim ersten Blättern hielt ich zunächst bei den baltischen Staaten inne. Dabei wird in Infoboxen- übrigens bei allen vorgestellten Ländern-  zunächst Wissenswertes zur Fläche, der Küstenlänge, dem höchsten Berg, längsten Fluss, der Bevölkerungsanzahl und der Bevölkerungsdichte mitgeteilt und man erfährt jeweils den Namen der Hauptstadt des fokussierten Landes. 

Besonders neugierig machen mich bei den baltischen Staaten Lettland und dessen kulturelle Zentren. Von den vielen sehenswerten Jugendstilhäusern wusste ich bislang noch nichts. Gehört habe ich schon von den Naturlandschaften- und Monumenten in Litauen, speziell der Kurischen Nehrung, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.  Über all das wird man gut unterrichtet.

Nach den Baltischen Staaten folgt Deutschland. Hier werde ich  u.a. daran erinnert, dass ich in den nächsten Jahren unbedingt das "Pergamonmuseum" besuchen sollte, aber auch den "Nationalpark Unteres Odertal", der zu den letzten naturnahen Flusslandschaften Mitteleuropas zählt. Zu den kulturellen Zentren Hessens, dem Bundesland, in dem ich lebe, gehören u.a. Lorsch und hier die Torhalle des 720 gegründeten Benediktinerklosters, auch Marburg und Wetzlar, zwei Städte, die ich sehr mag, nicht nur der vielen Fachwerkhäuser wegen. 

Dann die unzähligen schönen Orte in Mittelfranken, speziell Bamberg, wo es wirklich sehr viel zu sehen gibt, keineswegs nur den Bamberger Reiter. Schon nach 100 Seiten weiß ich, dass man kaum in einem Leben all das besuchen kann, was hier thematisiert wird, doch man vermag es innerhalb eines Lebens lesemäßig erkunden, kann Bilder im Kopf entstehen lassen, sich an den Bergen des Berner Oberlandes erfreuen, um wenig später die Wachau zu bestaunen oder die Blumenwiesen unweit des Millstätter Sees und den betörenden Duft erahnen. 

Kaum irgendwo habe ich mich so heimisch gefühlt wie in Amsterdam. Während ich den Text zu dieser Stadt lese, wird mir erneut bewusst, weshalb. Es ist die Toleranz, die dort seit Jahrhunderten kultiviert wird.

Ein Traum ist natürlich Flandern. Spannend, sich in die dortigen kulturellen Zentren zu vertiefen. Einige kannte ich bislang noch nicht einmal vom Namen her, so etwa Quadenaarde, das einst für seine Teppichweberei bekannt war. Brügge ist natürlich der Sehnsuchtsort. 

Wahrlich prachtvoll ist der Grand-Place in Brüssel und so viele Orte in Frankreich, die in diesem Buch zur Sprache kommen. All die Schlösser an der Loire sollte man gesehen haben, aber auch die "Dune du Pilat“, die größte Wanderdüne Europas und vor allem die Provence. Sehr gut skizziert in wenigen Worten...! Auch das ist nicht einfach. 

Dann Spanien und hier nicht zuletzt die "Höhle von Altamira"! Der Mensch und seine kulturellen Leistungen in allen Jahrhunderten! Wie beschämend doch ist Putin, dem es an Sinn für das Schöne mangelt, denn hätte er ihn, würde er nicht zerstören, was Schönheitssinn hervorgebracht hat. 

Besuchen sollte man auch Salamanca, deren neue Kathedrale zum Weltkulturerbe zählt. Dann ist da auch die Säulenhalle in Cordoba zu sehen mit einer Vielzahl an rot-weißen Bögen, zu der man sich im Text kurz informieren kann. Der Alhambra in Granada ist eine Doppelseite gewidmet, der im Buch weitere Texte, Bilder und Doppelseiten folgen, nicht zuletzt die Highlights in Italien, wo ich gerne die Isola Bella aber auch die Cinque Terre aufsuchen würde aber auch all die kulturell interessanten Metropolen in diesem geschichtsträchtigen Land. Sie werden hervorragend präsentiert in diesem Buch. 

Auch Polen hat viel Interessantes zu bieten. Die masurischen Seen werden sehr gut beschrieben und  kulturelle Zentren dort sind aufgeführt, darunter auch Heilsberg und Allenstein, Orte aus denen meine Vorfahren mütterlicherseits stammen. 

Beeindruckend sind die Seiten, die Tschechien und der Slowakei gewidmet sind. Prag und die böhmischen Bäder aufzusuchen, auch das ist verlockend. Ich bestaune Seite für Seite und staune weiter als ich die Seiten, die Ungarn gewidmet sind, studiere. Unmöglich auch nur ansatzweise all das, was in diesem Buch an Schönem und Wissenswertem angehäuft ist, zu benennen und zu kommentieren! 

Es war ein Fehler, nicht Touristik zu studieren, denke ich immer wieder beim Studium dieses Buches. Hinterher weiß man  immer alles besser, ja, ja.:-))

Jedes Land Europas ist ein Juwel, das macht dieser Bildband deutlich. Auch die Ukraine war ein solcher Juwel, bevor Putin mit seiner Zerstörung begann. Der Wiederaufbau der kulturellen Zentren wird eine halbe Ewigkeit dauern. 

Wertschätzung sucht man bei Machtmenschen vergebens. Leider! 

Sehr gut beschrieben sind die schönsten Reiserouten in Kapitel 2 und lobenswert der angefügte Reiseatlas. 

Reisen, um sich zu bilden, heißt das Motto aber auch um zu staunen und wertzuschätzen. 

Maximal empfehlenswert. 

Helga König Onlinebestellung bitte hier klicken: Kunth oder Amazon

Rezension: 52 kleine & große Eskapaden in Deutschland mit Genuss- Dumont.



Dieses Buch enthält 52 kulinarischen Ausflugsideen, untergliedert in drei große Abschnitte: 

1. Nom Nom Nom - 16 Genusshighlights für Wochenendgourmets im Norden. 
2. Köstliche Kreationen-19 abwechslungsreiche Gaumenfreuden in Deutschlands Mitte 
3.So lecker das Land -17 Feinschmeckerauszeiten im Süden Deutschlands. 

Reich bebildert sind alle vorgestellten Ausflugsideen. 

Im Norden beginnen sie mit Lubmin am Bodden. Dabei kann man sich auf einem Kartenausschnitt genau anschauen, wo das kleine Seebad liegt, das textlich gut skizziert ist und mittels Fotos interessant visualisiert wurde. Das kulinarische Highlight dort sind die Beeren des Sanddorn. Ein Rezept für Sanddorn-Caipirinha wird in der Präsentation mitgeliefert. 

Wer an der Mecklenburgischen Seenplatte einen Kurztrip plant, sollte im ehemaligen Kloster Malchow eines der besten Cafés der Seenplatte besuchen. Dort bäckt Manja Wulf leckere Torten und Kuchen. Dort auch kann man eine 300 Jahre alte Linde bestaunen, sowie die ehemalige Klosterkirche, die heute als Ausstellungsraum des Mecklenburgischen Orgelmuseums dient. 

Mit solchen Infos geht es Seite für Seite im Buch weiter. So lernt man irgendwann auch Schillig kennen. Dort ist der einzige Sandstrand auf der Ostfriesischen Halbinsel am Eingang der Wesermündung lokalisiert. Alles, was hierzu zu lesen ist im Buch, überzeugt mich so sehr, dass es mein Favorit unter allen Reisezielen ist. 

Wie bei allen anderen "Eskapaden"  werden neben dem Textporträt mitgeliefert: Infos zur An- und Abreise, die beste Reisezeit, Dauer& Strecke, Ausrüstung, Übernachtungsmöglichkeit. 

Jeder der vorgestellten Orte hat etwas Besonderes zu bieten. Schön, dass das gebeutelte  Ahrtal erwähnt wird und dort der Rotweinwanderweg. 2 Wandertage, 36 km. 

Weinfreunde wird auch der Urbanus-Rundweg im Ramsthal gefallen. Dort kann man sogar in einem 8000-Liter-Weinfass übernachten. Keine Sorge, man ertrinkt darin nicht.

Schön auch, dass man Sassbachwalden erwähnt hat. Ich war dort schon einige Male. Die Fachwerkhäuser dort sind ein Traum, der Wein allerdings auch. Zur Sprache gebracht wird  der sogenannte Schnapsbrunneweg.  Neben der Bewegung geht es dabei um Pflümli etc. 

Was noch? Zum Schluss werden rund 35 die Autoren vorgestellt und es gibt zudem noch 5 besondere Empfehlungen. 

Ein sehr schönes, hilfreiches  Buch  für Kurzreiselustige.

Empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Das Erbe der Welt- Alle Kultur- und Naturmonumente mit Anerkennung der UNESCO- Kunth



Dieser Prachtband über das Erbe der Welt vermittelt zunächst einen Einblick in die Entstehung und die vielfältige Arbeit der UNESCO. 

Genannt werden zunächst wichtige Daten, so etwa die Anzahl der Mitgliedsstaaten. Man erfährt, wie alles begann, auch wie die UNESCO funktioniert und welche Aufgaben diese Organisation hat. Bei allem gilt Kommunikation als verbindendes Konzept. 

Erläutert werden sehr gut die 7 Schritte zum Welterbestatus und nicht unerwähnt bleibt, dass der UNESCO während des jeweiligen Nominierungsprozesses drei beratende Fachgremien zur Seite stehen. Wer dies im Einzelnen ist, erfährt man natürlich auch. 

In einem Interview mit Prof. Dr. Marie-Theres Albert liest man, was das Welterbe mit Menschenrechten zu tun hat. Sie betont u.a. "Wenn man im Krieg Welterbe zerstört, dann zerstört man auch die Kultur der Menschen und damit ihre Identität. Das ist eine Verletzung der Menschenrechte."

Derzeit stehen 52 Stätten auf der Roten Liste der UNESCO. Nicht selten sind es Naturkatastrophen, militärische Konflikte und Fanatismus, die zur Bedrohung für das Welterbe werden. 14 Hauptursachen für die Gefährdung sind aufgelistet und auch die Kriterien für die rote Liste. 

Ein Thema ist der Klimawandel für das Welterbe. So erfährt man Näheres zum "Great Barrier Reef", das seit 1981 zum Welterbe zählt und das zu sterben droht, aufgrund der angestiegenen Wassertemperaturen. 

Tourismus ist nicht nur Segen für das Welterbe, das wird rasch klar, wenn man an Venedig denkt oder andere Orte, wo Besuchsbegrenzungen notwendig werden, um das Erbe zu schützen.

Man liest in der Folge vom immateriellen Erbe, zu dem beispielsweise die armenische Schreibkunst, Rituale und Feste etc. gehören, kann sich in Kartenmaterial (Übersichtskarten) vertiefen, um schließlich das Welterbe-  in Kontinenten und Ländern untergliedert-  in Wort und Bild kennenzulernen. Mit diesem beeindruckenden und lehrreichen Inhalt kann man sich ein Leben lang befassen. 

Wenn ich ab morgen auf einer einsamen Insel leben müsste und nur 10 Bücher mitnehmen dürfte, wäre "Das Erbe der Welt" eines besagter Bücher.  Auf mehr als 700 Seiten breitet sich dieser Monumentalschatz  für die Leser und Betrachter aus, die ununterbrochen staunen dürfen.

Im Rahmen der Präsentation des spanischen Welterbes werden auch die "Menschentürme in Katalonien" thematisiert, die eine 200 jährige Geschichte haben, aber vor allem prachtvolle Gebäude aus unterschiedlichen Jahrhunderten, die allesamt faszinieren. Wohl dem, der das Glück hat, viele davon in seinem Leben besichtigen zu können. 

Auf den Seiten 414-415 kann man das "Gur-e-Amir-Mausuleum" in Samerkand bestaunen. Dort ist der Mongolenherrscher Timud (1336- 1405) bestattet worden, dessen Reich sich vom Ganges bis zum Mittelmeer erstreckte. Grausam soll er gewesen sein. So soll er bei der Eroberung Bagdads 90 000 abgeschlagene Köpfe zu einer gewaltigen Pyramide auftürmen haben lassen. Grausamkeit ist ein Teil der Menschheitsgeschichte und stets verbunden mit Machtgier. 

Seite 692/93 dann ist Machu Picchu in den Anden/Peru gewidmet. Diese Ruinenstätte gilt als eines der besten Beispiele für die perfekte Einbettung von Architektur in die Natur. Die alte Inka-Stadt wurde zu Beginn des 20. Jahrhundert wiederentdeckt. Beeindruckend, wie so manch anderes Bauwerk, was dann noch kommt. 

Zurückgeblättert nach Deutschland darf man sich u.a. an dem Anblick der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar erfreuen, auch der Mathildenhöhe in Darmstadt und dann einen Ausflug auf den Berg Athos/Griechenland machen, um sich in einem der Klöster zu erholen, falls die Mönche es erlauben.

Wenn nicht, dann reist man im Buch halt weiter, vielleicht spontan nach Prag, bewundert dort die berühmte astronomische Uhr am alten Rathaus und macht sich bewusst, dass man mit Ererbtem pfleglich umgehen muss, wenn man es erhalten möchte.

Die Liste der Welterbes umfasste 2021  1154 Monumente in 167 Ländern. Sie sind am Ende des Buches nach Ländern nochmals aufgelistet und können allesamt in diesem Prachtband bewundert werden.


Maximal empfehlenswert

Helga König

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Rezension: Kykladen- Inselparadies im griechischen Meer-Rudi Sebastian-teNeues



Dieser traumhafte Bildband enthält eine Vielzahl eindrucksvoller Fotos von Rudi Sebastian. Der Pfälzer hat sich ganz der Fotografie verschrieben, primär der Naturfotografie mit dem Schwerpunkt Wasser. Die Arbeiten des Fotografen sind bei internationalen Wettbewerben mehrfach ausgezeichnet worden. Dabei sind seine in sehr kleinen, limitierten Editionen angebotenen Kunstdrucke im Besitz von Sammlern von Aserbaidschan bis Australien. 

Die Texte im Buch sind in englischer und deutscher Sprache abgedruckt und die in dieser Publikation thematisierten Inseln sind auf einer der ersten Seiten skizziert, damit man ihren Standort einordnen kann. 

Neun Kapitel erwarten die Betrachter und Leser. 
Dabei handelt es sich um: 
Von Göttern und Dämonen 
Alle Inseln im Kurzportrait 
Lebensadern 
Von Wurzeln und Stiefeln 
So kykladisch
Menschenwerk 
Winterschlaf 
Ruhe vor dem Sturm 
Vom Wasser und Fels 

Die ersten Bildeindrücke vermitteln das Gebot der Vorsicht und das eines fast schon beklemmenden Touristenstroms. Gezeigt werden die "Kylkadenviper auf Milos, eine der giftigsten Schlangen und ein imposanter Sommerabend auf Santorini, wo sich Touristen zu Hauf tummeln, weil es so schön dort ist.

In der Einleitung dann erfährt man, dass der Prachtband als Liebeserklärung an Griechenland und die Inseln der Kykladen gedacht ist. Die Aufnahmen wollen die Unterschiedlichkeit der Inseln zeigen, die nicht alle so bekannt sind wie Mykonos oder Santorini, die natürlich auch thematisiert werden.

Zunächst werden 26 Inseln im Kurzporträt vorgestellt. 23 der Inseln sind bewohnt, erfährt man. 27 Inseln hat der Fotograf für dieses Buch besucht, dabei sei jede einzelne einzigartig. Allerdings verhalte es sich so, dass je näher die Inseln am Festland liegen, desto mehr würde sich das "Kyladische" mit dem "Attischen" vermischen, dem vorherrschenden Stil Griechenlands. 

Was erwartet den Betrachter und Leser?

Traumhafte Landschaftsaufnahmen, die Einblicke geben von der Verschiedenheit der Inseln, so etwa von Delos unweit von Mykonos, eine Insel, die zum UNESCO- Weltkulterbe zählt. Beeindruckend auch die Bilder von den Taubentürmen auf Tinos, die einst von reichen Venezianern dort errichtet wurden. Die Tauben im Flug erinnern an den Frieden, der sich im letzten Jahr aus Europa verabschiedet hat. 

Traumhaft  auch sind die Bilder von Mykonos, die hübschen weißen Häuser mit ihren bunten Balkonen direkt am Meer und die Bistrotische, an denen vergnügte Touristen das Panorama genießen. Überall entdeckt man dieses fantastische Blau an den weiß gekalkten Häusern und meint das Meer habe sich dort verewigt. 

Beeindruckend zudem der Blick auf einen Berg auf Folegandros. Dort gibt es ein Kloster, das man gewiss besuchen darf und dann ein tief eingeschnittener Canyon auf Andros, wo es sogar im Sommer noch wasserführende Flüsschen geben soll. Beeindruckende Felsformationen und immer wieder dieses faszinierend blaugrüne Meer laden zum Innehalten ein. Doch dann schweift der Blick über einen Olivenhain auf Naxos, um ein wenig dort zu verweilen und einige Seiten später, nachdem man viele schöne Eindrücke gesammelt hat, sich am Anblick eines Weinberges auf Sikinos zu erfreuen, der übrigens von seiner Gestaltung her an ein Amphitheater erinnert 

Ein Tante-Emma-Laden auf Folegandros, auch ein ursprüngliches Restaurant auf Santorini zeigen, dass sich hier Authentisches erhalten hat. Dann lernt man einen Töpfer kennen. Giannis töpfert in der dritten Generation. Auch verschiedene andere Inselbewohner werden fokussiert, nicht zuletzt auch Yiannis Karponities, in dessen Familie Marmor abgebaut wird. 

Ausgespart wird auch nicht das Kloster auf Tinos, die wichtigste Marien-Wallfahrtskirche Griechenlands und die Bilder, die in Winter- aber auch in Frühjahrsmonaten auf den Inseln gemacht wurden. Die Frühlingsbilder sind besonders ansprechend, der üppig blühenden Blumenwiesen wegen. Man kann sich daran nicht satt sehen. Doch dann wieder blickt man sehnsüchtig auf das Meer und die skurrilen Formen des Gesteins, speziell auf Tinos, Milos und Antiparos…Hier hat sich die Ewigkeit manifestiert. 

Was dieser Prachtband ausstrahlt, ist Schönheit pur. Wohl dem, der nicht nur die tollen, künstlerisch wertvollen Bilder bestaunen, sondern diese Inseln auch bereisen darf. Allein das Buch bereits ist unvergesslich. 

 Maximal empfehlenswert 

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Die Admonter Stiftsbibliothek- Jakob Maria Berninger-Servus



Eine Reise in die Welt der Bücher.

Jakob Maria Berninger, der Autor dieses inhaltsreichen Büchleins, beginnt die Einleitung mit den Worten "Von den vielen Welten, die der Mensch nicht von der Natur geschenkt bekam, sondern aus dem eigenen Geist erschaffen hat, ist die Welt der Bücher die größte."

Die Klosterbibliothek im obersteierischen Admont, die Berninger vorstellt, verfügt über einen der größten Schätze Mitteleuropas, konkret über eine Sammlung aus rund 200 000 Büchern und Handschriften sowie einem prunkvollen Bibliotheksaal aus der Hochzeit des Spätbarock- dem größten seiner Art weltweit. Man erfährt in diesem Büchlein mehr über die Geschichte des Benediktinerstifts Admont, das neben der Kirche, dem Kloster und der Bibliothek auch ein Museum und einen barocken Löschwasserteich umfasst und hat Gelegenheit, sich in eine Bilderwelt von all dem zu vertiefen. 

Man liest Wissenswertes zur Stiftsgründung und in diesem Zusammenhang von der Heiligen Hemma von Gurk, die den damaligen Salzburger Erzbischof beauftragte das Kloster zu gründen, was 1074 geschah. In der Folge wird man mit der Geschichte des Klosters in den einzelnen Jahrhunderten vertraut gemacht, liest vom verheerenden Brand des Klosters im 18. Jahrhundert, bei dem wie durch ein Wunder die Bibliothek mit ihrer umfangreichen und schon damals wertvollen Sammlung von den Flammen verschont blieb. 

Man erfährt  anschließend von einer weiteren Katastrophe, nämlich der Enteignung des Klosters seitens der Nazis im Jahre 1939 und alsdann von der Rückkehr der Mönche 1945, die mit dem Wiederaufbau der Sammlungen begannen und auch den Schulbetrieb wieder aufnahmen. Wie es dann weiterging, erfährt man im Anschluss auch und hat Gelegenheit die Ergebnisse der vollständigen Restaurierung der Klosterbibliothek visuell zu bestaunen. 

Über die Architektur des Bibliotheksaals und die beeindruckenden Skulpturen wird man sehr gut unterrichtet und zudem über die imposanten Deckenfresken, um schließlich mehr über die Admonter Sammlung zu erfahren. Alles toll beschrieben und damit die Neugierde weckend.

Dabei versteht sich die Stiftsbibliothek in erster Linie heute als theologische Fachbibliothek. Die Sammlung besteht aber nicht ausschließlich aus Büchern, sondern auch aus Handschriften, die in klösterlichen Schreibstuben entstanden sind speziell vor der Erfindung des Buchdrucks um 1450. Unter den Kostbarkeiten befinden sich auch zwei Pergamentstücke des "Abrogans", des bis heute ältesten Buchs in deutscher Sprache. Von diesem ist nur ein einzig vollständiges Exemplar erhalten und wird in der Stiftsbibliothek in St. Gallen aufbewahrt. 

Diese Informationen und viele weitere machen das kleine Buch zu einem ganz großen, das Buchliebhaber gewiss zu schätzen wissen, nicht nur wenn sie eine Reise zur Admonter Stiftsbibliothek  planen. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Polnische Ostseeküste-Masuren- Baedeker



Dieser Reiseführer über die polnische Ostseeküste enthält auf den Innenseiten der Buchdeckel aufklappbare Landkarten von der Region, die in diesem Werk breitgefächert und sehr gut thematisiert wird.

Dabei wird zunächst allgemein Wissenswertes über die polnische Ostseeküste im Rahmen kleiner Textbeiträge zur Sprache gebracht, so etwa über die kaschubische Volkskunst, z.B, das Töpfern oder aber auch über den Augenarzt Ludwig Zamendorf, der die Kunstsprache "Esperanto" entwickelt hat.

Im Anschluss daran werden 5 Touren vorgestellt, darunter eine Tour mit dem Rad entlang der Danziger Bucht. Dauer und Länge der Touren werden immer angegeben. Im Falle der soeben erwähnten Tour sind es 2 Tage. Die Länge beträgt 120 km. Klingt vielversprechend...

Ab Seite 44 dann beginnen die Ziele von A bis Z. Die einzelnen Ziele werden sehr gut beschrieben.

Beispiel: Allenstein. Neben Eckdaten wie die Einwohnerzahl, erfährt man allgemein Wissenswertes über die Stadt, die die Hauptstadt Masurens ist. 1348 erstmals erwähnt, erfährt man das Ein oder Andere über die Geschichte der Stadt, die im 2. Weltkrieg zur Hälfte zerstört wurde und liest, was man dort besichtigen sollte. Natürlich wird Kopernikus erwähnt, der hier seine astronomischen Studien betrieb und man erfährt, was man rund um Allenstein (Olsztyn) besichtigen sollte. 

Man liest im Rahmen der Reiseziele u.a. Näheres zum Volk der Kaschuben, auch wird Bernstein- das Gold der Ostsee- thematisiert. Hier  geht es um die Bernsteinfischer, auch über die Entstehung des baltischen Bernsteins wird man unterrichtet und wie man echten Bernstein erkennt.

Im Anschluss an die sehr gute Beschreibung der Ziele wird man mit Informationen versorgt zum Thema Erleben & Entspannen auf Land und zur See, auch Essen und Trinken kommen zur Sprache, landestypische Gerichte werden erläutert und auch Getränke,  so etwa das Danziger Goldwasser, ein Anislikör mit schwimmendem Rauchgold, das es schon seit 1598 gibt. 

Was noch? Feste, Shoppen und Übernachtungsmöglichkeiten werden genannt und viele praktische Infos, nicht zuletzt auch im Hinblick auf die polnische Sprache und anderes mehr. 

Alles in allem ein gelungener Reiseführer, den ich gerne weiterempfehle.

Maximal empfehlenswert

Helga König

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Rezension: Brunos Périgord- Martin Walker- Diogenes



Der Kriminalromanschriftsteller Martin Walker hat ein wunderbares Buch über das Périgord verfasst, das sich mit dessen ereignisreicher Geschichte, seiner Schönheit und seinen kulinarischen Genüssen befasst. 

Die fokussierte Gegend liegt im Südwesten Frankreichs und hat in der französischen Geschichtsschreibung immer wieder Bedeutung erlangt. Wie Walker schreibt, hat das Périgord seit Jahrhunderten seine eigene Sprache, die Langue d´oc. 

Anhand vieler wunderschöner Fotos im Rahmen von 10 textreichen, sehr informativen Kapiteln lernt man das Périgord näher kennen. Zunächst kann man sich in eine kurze Chronik vertiefen, die 300.000 v. Chr. beginnt und im Heute endet. 

In der Folge dann lernt man die Anfänge des Périgords kennen. Es zählt nämlich zu den ältesten Siedlungsgebieten der Menschheit. Die Menschen dort stellten bereits vor 300.000 Jahren steinerne Werkzeuge her und zündeten Feuer an. Man erfährt Wissenswertes über das Vézère-Tal. 147 prähistorische Stätten und 25 bemalte Höhlen dort wurden zum Weltkulturerbe erklärt. Über dieses Weltkulturerbe schreibt der Autor ausführlich und sehr spannend und widmet einen Essay den "Menschlichen Abbildungen im Vézère-Tal". 

Weiter geht es dann mit dem Kapitel "Roms lange Schatten". Die Römer waren es, die die Pax Romana, den Handel und Wohlstand, auch die befestigten Straßen und das Christentum ins Périgord brachten. Auch nach dem Abzug der Römer im Jahre 407 blieben römische Konventionen noch lange erhalten. Darüber schreibt Martin Walker auch Näheres, zudem über die Anbaukulturen, die die Römer nach Gallien brachten, so etwa den Weinanbau und die Walnussbäume. Ein Rezept für eine "Tarte aux Noix" hat der Autor beigefügt. Es lohnt, es auszuprobieren. 

Jedes der Folgekapitel enthält neben umfangreichen historischen Informationen und tollen Fotos einen Essay, der die Vergangenheit lebendig werden lässt. Unmöglich auf die vielen Fakten an dieser Stelle einzugehen oder sie auch nur zu streifen! 

So liest man über das frühe Mittelalter, liest von Klöstern und Kirchen, auch von wertvollen Reliquien. Allein 12 Benediktinerklöster hat es im Périgord gegeben. Die Reichtümer sollen sie dem Pilgerwesen verdanken gehabt zu haben.

Sehr spannend ist das Kapitel  "Krieg und Liebe im Mittelalter". Hier geht es um die Lebensgeschichte von Eleonore von Aquitanien, einer der herausragenden Frauen des Mittelalters. Sie habe nicht nur lesen und schreiben gekonnt, sondern beherrschte auch die lateinische Sprache, vermochte sich zudem am französischen und englischen Hof zu verständigen. Weitgereist, habe sie Einfluss auf die Literatur im frühzeitlichen Europa genommen und sei maßgebend für ein sich veränderndes Rollenverständnis und Bild der Frau gewesen, nicht zuletzt in Liebesfragen. Erwähnenswert auch der Essay zum Ende dieses Kapitels mit dem Titel "Troubadoure oder die Macht der Poesie." 

Man erfährt weiterhin Wissenswertes über Bastiden und Burgen im Périgord, bevor Walker die Renaissance, die Reformation und die Religionskriege dort in Augenschein nimmt. Bergerac sei das Zentrum der Reformation gewesen. In kaum einer anderen Region Frankreichs sei der Religion wegen so viel Blut geflossen als im Périgord und dies trotz der Appelle an Vernunft und Toleranz von Denkern wie La Boétie und Montaigne. Über beide erfährt man Wissenswertes. 

Inmitten der Bilderwelt, die historische Gebäude und landschaftliche Eindrücke zeigt, entdeckt man ein gebratenes Huhn und das Rezept dazu. Das "Poulet Henri IV." soll das einzige Rezept sein, das nach einem König benannt ist. Vermutlich deshalb, weil er sagte: "Ich will, das jeder Bauer am Sonntag ein Huhn im Topf hat." 

Das Grand Siècle, sprich die Zeit des Absolutismus, der Aufklärung und der Revolution kommt auch zur Sprache und man erfährt im Rahmen eines Essay mehr über ein Buch von Eugene Le Roy, das den Titel "Barde de Croquants". 

Auch über die Résistance im Périgord liest  man Wissenswertes. Einer ihrer Anführer, René Coustellier, soll eine der bestorganisierten Résistance-Gruppen geleitet haben. Es gelang ihm auf der Brücke von Mouleydier einen deutschen Angriff einen ganzen Tag lang aufzuhalten. 

Lesenswert auch ist der Essay mit dem Titel "Josephine Baker und das Château des Milandes." Hier liest man mehr über die Résistance-Heldin und Bürgerrechtlerin, die viele nur als Sängerin kennen. Eine bemerkenswerte Persönlichkeit, keine Hupfdohle!

Zum Schluss dann erfährt man noch sehr Wissenswertes über die Küche im Périgord, deren bekannteste Delikatesse Trüffeln und Foie gras sind. Vorgestellt wird ein "Menu Périgourdin". Welcher Wein dazu passend ist, bleibt nicht unerwähnt. Dann kann man sich über Trüffeln, Wallnüsse und Erdbeeren- kulinarische Genüsse des Périgord im Rahmen von Essays kundig machen, sich in eine kurze Geschichte des dortigen Weinbaus vertiefen und erhält zu guter Letzt tolle Reisetipps für eine Woche im Périgord. 

Ein wunderbares Buch. 

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: Legendäre Radtouren im Deutschland- 40 fantastische Routen zwischen Alpen und Meer-lonely planet



Dieses informative, reich bebilderte Buch stellt mittels 40 Reportagen die schönsten Radtouren zwischen Alpenrand und Waterkant vor. Untergliedert ist es in die Abschnitte: Norden- Osten-Süden-Westen.

Eingangs erfährt man, dass sich über unser Land das Netz von 40 000 Kilometer ausgewiesener Fahrradwege spannt. Dabei sind befahrbare Feldwege, Trails und Downhillstrecken nicht mitgerechnet. Das erstaunt und man ahnt, hier gibt es viel zu erkunden.

Neun legendäre Routen im Norden lassen die Wahl bereits schwierig werden, denn jede der Touren hat ihren speziellen Reiz. Besonders spannend finde ich hier den "Müritz-Radrundweg", den man  sich wie alle anderen fokussierten Radwege, mittels eines Kartenausschnitts sehr gut vergegenwärtigen kann. Neben eindrucksvollen Fotos hat man Gelegenheit eine spannende Reportage über diese Tour zu lesen, erfährt Wissenswertes zum Müritz-Nationalpark und Eckdaten, die ähnlich wie der Kartenausschnitt bei allen beschriebenen Radrundwegen Bestandteil sind. Genannt werden immer: Start/Ziel, Länge, Anreise, Beste Jahreszeit, Übernachten, Ausrüstung und weitere Infos über Websites. Dazu kommen noch spezielle Tipps. Im Falle des "Müritz-Radrundwegs", Gelegenheiten einer großen und kleinen Schlösserrunde oder auch Paddeln im Müritzsee-Nationalpark. 

Ein Traum auch ist der "Ostseeküsten-Radweg", der sich tausend Kilometer die deutsche Küste entlangzieht. Man lernt ein Teilstück im Buch kennen, beschrieben übrigens von Cornelia Jeske. Das Teilstück beginnt mit der Insel Poel und endet über den Darß in Zingst. Zum Schluss liest man bei dieser Route u.a. etwas über "Lyonel –Feininger -Tour", die insgesamt 40 km lang ist und mehr über Motiv und Blickrichtung des Künstlers geben. Solche Zusatzinfos finden sich bei jedem der vorgestellten Radwege. Wirklich gut gemacht.

Die Beschreibungen folgen alle diesem Schema und doch sind sie sehr individuell angelegt, weil  sie von diversen Autoren mit entsprechender Raderfahrung beschrieben sind. 

Im Osten dann werden acht Routen vorgestellt. Hätte ich die Wahl, würde ich mich am Ende zwischen zwei Touren entscheiden. Da ist einerseits der "Spree-Radweg" von Ebersbach- Neugersdorf nach Berlin Köpenick, der eine Länge von 385 km umfasst und andererseits der "Saaleradweg" von der Saalequelle bis zur Saalemündung. Für diese würde ich mich letztlich entscheiden, wenn ich im Sommer nur eine Wahlmöglichkeit hätte. Sylvia Pollex beschreibt die Strecke sehr gut und lässt Neugierde aufkommen. So liest man beispielsweise: "Kurz vor der Saaleschleife des Ortes Saaleck öffnet sich vielleicht der schönste Blick der ganzen Gegend auf die viel gemalten und fotografierten Burgen Saaleck und Rudelsburg. Im Herbst ziehen am frühen Morgen die Nebelschwaden der Saale über diese beeindruckende Landschaft."  Das klingt geheimnisvoll.

Fotos, die mehr als nur begeistern, findet man auch im dritten Abschnitt, dem Süden. Hier werden insgesamt 13 Routen beschrieben. Eine der Routen ist bundesweit sehr bekannt. Es handelt sich dabei um den "Altmühl-Radweg" von Rothenburg ob der Tauber bis Saal an der Donau. 

Am meisten allerdings interessiert mich im Süden eine Runde ums Schwäbische Meer, sprich eine "Tour um den Bodensee". Hier gibt es den Hinweis noch einige Tage mehr in der Region zu bleiben und die Rokoko-Wallfahrskirche Birnau als auch die prähistorischen Pfahlbauten in Unteruhldingen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen, zu besuchen. 

Sehr schön auch scheint der "Donau-Radweg" zu sein, er führt von Donaueschingen nach Passau und natürlich die "Romantische Straße" von Würzburg nach Füssen, sehr gut beschrieben von Jörg Dauscher. Im Süden muss man genau überlegen, was man möchte und wie man mit Hügellandschaften zurechtkommt. Der "Schwarzwald-Panorama-Weg" ist eine Herausforderung für ungeübte Bergbezwinger wie mir scheint. Aber mit dem richtigen Drahtesel geht auch das.

Dann noch der Westen... 10 Routen warten hier auf den Leser. Sehr interessant ist der "Radweg Deutsche Weinstraße", übrigens gut beschrieben. Dort bin ich selbst schon geradelt.  Ein weiterer Traum  ist der "Rhein-Radweg" zwischen Mainz und Koblenz, den ich schon mehrfach geradelt bin. Andrea Schulte-Peevers hat ihn vortrefflich beschrieben 

Sehenswertes gibt es viel auch im Westen, so etwa den "Mosel-Radweg", wo man auch zum ältesten Weinort Deutschlands gelangt und zum Schluss Traben-Trabach kennenlernt, die berühmte Jugendstilstadt, die um 1900 nach Bordeaux der zweitgrößte Weinumschlagsplatz Europas war.

Dann ist da noch das Münsterland mit den vielen Schlössern, das man unbedingt mit dem "Leeze" erkunden sollte. Radfahren macht Spaß und ist gesund, bei diesen Touren zudem kulturell sehr bereichernd. Deshalb:

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: Weißblaues Lebensgefühl-Oberbayern gehmütlicher Süden-Walter Töpner- Verlag Anton Pustet


Der Pharmazeut Dr. Walter Töpner ist Verfasser dieses Reiseführers. Er hat bereits zahlreiche andere Reiseführer auf den Weg gebracht und weiß insofern, was die Leser anspricht. 

Mit der vorliegenden Publikation möchte der Autor auf die Schönheiten der oberbayrischen Landschaft im Rahmen von 60 Touren aufmerksam machen, die man zu Fuß oder per Rad erkunden kann. 

Infos über Sehenswürdigkeiten, Geschichte und Naturschönheiten vervollständigen den Gesamteindruck bestens. 

Auf der aufklappbaren Vorderinnen- und Rückinnenseite sind Landkarten der fokussierten Region zu sehen und mittels Zahlen die Orte gekennzeichnet, über die im Buch Näheres nachzulesen ist.

Spannend zu lesen sind die Texte, wie etwa jener mit dem Titel "Von bayrischen Jakobswegen" oder auch "Flößer, Holzhandwerk und Salz", die dem Leser Historisches aus der Region näher bringen. Die Texte sind  nicht allzu umfangreich und insofern gerade richtig, um sich während der Reise kundig zu machen, ohne zu viel Zeit zu verlieren.

Sehr gut beschrieben ist beispielweise die ehemalige Klosterkirche St. Benedikt und das Klosterleben von Benediktbeuern. So liest man u.a. wie die Schreibschule dort im Hochmittelalter zu einer neuen Blüte gelang und dass die Klosterbibliothek um 1250 bereits rund 250 Handschriften umfasste. Als das Kloster aufgelöst wurde fand man u.a. die "Carmina Burana". Das ist eine Sammlung von Vagantenliedern aus dem 13. Jahrhundert, die von dem Komponisten Carl Orff (1895-1982) vertont wurde. 

Man erfährt mehr zur Lüftlmalerei, liest in diesem Zusammenhang von einem Gasthof, in dem sowohl Goethe als auch Heine abstiegen sind, lernt Wege und deren Steigungen kennen, wird sich bewusst, wie viel man im südlichen Oberbayern unternehmen kann und wie traumhaft schön diese Gegend ist. 

Der Reiseführer enthält alles, was nötig ist, um mit vielen guten Eindrücken den bewegten Aufenthalt dort in Erinnerung zu behalten.

Kurzum, es ist ein  Reiseführer, der immer wieder Lust macht,  neue Wege und Orte in Oberbayern zu erkunden. Was will man mehr?

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Rezension: Fernweh Fernost- Reisen durch das ferne Asien- Alexandra Schels- Patrick Pichler-te Neues


Dieser wunderbare Bildband, dessen Texte in englischer und deutscher Sprache abgedruckt sind, sind das Werk der Weltenbummlerin Alexandra Schels und des Fotografen Patrick Pichler, zu deren beruflicher Laufbahn man eingangs kurz etwas erfährt.

Die beiden Reiselustigen möchten die Leser mit auf eine Reise in acht fernöstliche Länder nehmen und beginnen den Reigen mit Sri Lanka. Dabei werden dem Leser eindrucksvolle Fotos und spannende Reiserreportagen entgegengebracht. Man liest von Sri Lankas Nationalgericht, dem Curry mit Reis, einer Speise, die auf Einflüssen unterschiedlichster Länder beruht und die auf einer Mischung von 20 Gewürzen basiert, die je nach Mixtur mal süß, scharf, mild oder fruchtig sein kann. Vorgestellt wird die Zubereitung eines Singhalesischer Curryvarianten, mit denen gestärkt, man dann in die Bilderwelten eintauchen kann. Mit einer Nationalspeise zu beginnen, kann kein Fehler sein, denn Gaumenvorlieben sagen viel über ein Volk aus.

So eingestimmt, fährt man mit dem Zug durch Sri Lanka, liest, dass hier viele Orte ausschließlich mit dem Zug erreichbar sind, liest weiter, was man vom Zugfenster aus alles sehen kann, speziell auch den Tee, der seit über 150 Jahren dort angebaut wird. Dann erfährt man etwas über die letzten Stelzenfischer Sri Lankas, die Teil des dortigen Kulturerbes sind und erfährt auch wie diese Form des Fischens funktioniert. Anhand der tollen Fotos kann man sich dann ein Bild davon machen.

Der Reigen wird fortgeführt mit China, das eine Achterbahnfahrt zwischen alten Traditionen und neuen Ideen, analogem und digitalem Leben zwischen Aberglauben und Zukunftsdenken sein soll. Das lassen übrigens auch die Fotos deutlich erkennen. Man wird in die geheimnisvolle Stadt Shangri-La geführt, die von James Hilton in seinem Roman "Lost Horizont" beschrieben wurde. Diese Stadt liegt auf einem Plateau in einer Höhe über 3200 Meter. Wie schön sie ist, darf man sich auf Bildern vergewissern.

Es geht weiter in die Mongolei, dem dünnsten besiedelten Land der Welt. Hier lernt man u.a. ein Nomadenmädchen kennen, kann einen Wasserfall inmitten der Steppe bewundern, sich in eine traumhafte Bilderwelt vertiefen und über den Besuch bei den mongolischen Rentiernomaden Wissenswertes lesen. Eindrucksvoll sind die Fotos von einer Schamanin in Saon-Tsetseg, die sich in Trance tanzt, um mit den Naturgeistern in Kontakt zu kommen.

Dann geht es weiter nach Japan und hier nach Tokio und von dort nach Kyoto, einer Stadt, die durch mehr als 2000 Tempel zu etwas Besonderem geworden ist. Man lernt hier u.a. den Sagano Bambushain kennen, der 82 Meter in die Höhe reicht und einen einzigartigen Klang erzeugen sollen, wenn die dicht stehenden Rohre sich sanft im Wind wiegen.

Was folgt, ist Nepal und hier eine sagenhafte Bilderwelt sowie ein dichter, eindrucksvoller Text, dem mit South Korea eine andere Welt folgt, die sich als dynamisch und stets in Bewegung erweist. Dennoch gibt es dort auch andere Dinge als Smartphones mit Turbo-Internet, so etwa pechschwarze Steine, tosende Meereswinde und Frauen, die nach Seeigeln tauchen.

Alsdann gelangt man nach Myanmar und dort in prächtige Tempelanlagen, lernt die Kindermönche kennen und den Klosteralltag, doch auch die schöne Landschaft und möchte eigentlich nicht weiterreisen, doch Taiwan wartet noch mit seinen Nachtmärkten, wo man für wenig Geld viele kulinarische Spezialitäten probieren kann. So endet der Reisereigen  wie er begonnen hat: lukullisch.

Reisen durch das ferne Asien schenken viele außergewöhnliche Eindrücke. Das macht dieser wunderbare Bildband facettenreich deutlich. In Zeiten von Corona ein schöner Traum, von dem man hofft, dass er einst wahr werden kann.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Peter J. König - ALPEN Ein Hochgebirge im Wandel- Lorenz Andreas Fischer- teNeues


"Alpen", ein überaus interessanter und informativer Bildband wurde von Lorenz Andreas Fischer in Zusammenarbeit mit dem teNeues Verlag auf den Weg gebracht. Dabei spricht der Titel dieses beeindruckenden Werkes für sich. Die Alpen gehören zu den bekanntesten Bergwelten auf diesem Planten und sind Anziehungspunkt von Millionen von Besuchern weltweit und ganz besonders für Menschen aus Arabien, Ostasien, China, USA und Japan. Für Europäer sind die Alpen Erholungsgebiet und für Bergsteiger der Einstieg in die Welt des anspruchsvollen Kletterns, durchaus verbunden mit einem großen Gefahrenpotential. Aber die Alpen sind noch viel mehr. Einzigartige Landschaften im Hochgebirge für Berg-Enthusiasten, bilden die Alpen auch eine unersetzliche Quelle für die Wissenschaft, sei es beim Klima, im geologischen Bereich, als auch beim Klimawandel und der Veränderung, die sich daraus ergibt, wenn ab einer bestimmten Höhe der fehlende Dauerfrost, die Gesteinsformation instabil werden lässt und so Abgänge von enormen Ausmaßen stattfinden, die nicht nur für die Bewohner und Besucher dieser Höhen-Regionen gefährlich werden, sondern auch das Bild des Gebirges total verändern. 

Der freischaffende Fotograf und Anbieter von Fotoreisen, Lorenz Andreas Fischer, er hat seinen Schwerpunkt auf Natur-, Wildlife-, und Outdoorfotografie gelegt, wurde für seine Werke vielfach ausgezeichnet, etwa als Wildlife Photographer of the Year oder als bester Europäischer Naturfotograf 2006. Er hat einen Master in Biologie und das Diplom als Gymnasiallehrer.

In diesem photographischen Meisterwerk hat er sich zum Ziel gesetzt, anhand einzigartiger Bilddokumentationen nicht nur die Schönheit der alpinen Welt dem Betrachter zu zeigen, ebenso wichtig ist es ihm festzuhalten, welche enormen Veränderungen die Alpen durch den Klimawandel ausgesetzt sind. Auch dieses ist in besonderer künstlerischer Form photographisch dokumentiert. Natürlich faszinieren alle Aufnahmen den interessierten Betrachter ungemein. Doch sie erregen auch größte Besorgnis, wie es mit dieser einzigartigen Welt zukünftig weitergehen wird. Deshalb hat Lorenz Andreas Fischer namhafte Experten in seinem Bildband zu Wort kommen lassen, so etwa Dr. Katharina Conradin, als Geschäftsführerin der Alpenschutzorganisation Mountain Wilderness Schweiz, Luiza Deubzer, Mitglied des Vorstandes von CIPRA, einer Organisation zum Schutz für ökologische und soziale Nachhaltigkeit, der emeritierte Prof. Dr. Wilfried Haeberli, er war Professor am Geografischen Institut der Universität Zürich und Direktor des World Glacier Monitoring und Berichterstatter beim UN-Klimarat, Professor Dr. Johannes Hübl, Leiter des Instituts für Alpine Naturgefahren der Universität Wien, Dr. Christoph Marty, studierter Klimawissenschaftler, der seit Jahrzehnten sich mit der Messung von Schneedaten beschäftigt, und Dr. Massimiliano Zappa, studierter Erdwissenschaftler, der sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserkreislauf befasst und so beschäftigt ist mit Vorhersagen von hydrologischen Extremereignissen.

Sie alle haben sich fachlich zu den gewaltigen Veränderungen der Alpen durch den Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten geäußert und dabei ein düsteres Bild gezeichnet, bis hin zur Tatsache, dass es durchaus möglich ist, dass die Alpen in ihrer jetzigen Form nicht mehr existieren werden. Umso wichtiger ist es, dass die Aufnahmen von Lorenz Andreas Fischer belegen, welche atemberaubende Schönheit die Alpen-Region aufweist, damit alles unternommen wird um ihren Zerfall zu verhindern oder möglichst lange hinaus zu zögern.

Um dem Leser einen ersten Eindruck dieses außergewöhnlichen künstlerischen Bildbandes zu vermitteln, hier die vier großen inhaltlichen Themenbündel: 

TAUWETTER 
GLETSCHERSCHMELZE 
DURSTSTRECKE 
EISWELTEN 

Wie immer bei teNeues ist das Buch besonders hochwertig konzipiert, sowohl haptisch durch die besondere Papierqualität, durch das äußere Erscheinungsbild mit dem beeindruckenden Bild-Cover und natürlich durch die phänomenalen Aufnahmen von Lorenz Andreas Fischer, aber nicht zuletzt auch durch die aufklärenden Beitexte der genannten Sachverständigen, die sehr eindeutig auf die problematische Zukunft der Alpen hinweisen. 

 Maximal empfehlenswert 

 Peter J. König

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