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Rezension: Wellness mit Flair- Charmant entspannen in Europa- Kunth


In diesem traumhaft schönen, reich bebilderten Buch werden besonders imposante Orte der Ruhe und Entspannung in Europa vorgestellt. Dabei sind diese Orte nicht nur bemerkenswert aufgrund der Mineralsalze, wärmenden Quellen und der frischen Luft, sondern auch, weil sie reich an Geschichte, Kultur und Architektur sind. 

Untergliedert sind die Wellnessoasen in fünf Kapitel als da sind: Nordeuropa; Westeuropa; Zentraleuropa; Südeuropa; Südosteuropa. 

Auf einer Europakarte sind die Orte allesamt speziell gekennzeichnet. Jedes Kapitel nimmt seinen Anfang mit einem imposanten Foto und einer kurzen inhaltlichen Zusammenfassung, worum es in der fokussierten Region bei den vorgestellten Wellnessorten geht. 

So habe in Nordeuropa Wellness eine lange Tradition und sei vielerorts ein Bestandteil von Kultur und Gesellschaft. Vorgestellt werden mittels interessanten Texten und tollen Fotos isländische Thermalbäder, schwedische Kaltbadehäuser und finnische Saunen. So lernt man u.a. das älteste öffentliche Schwimmbad Helsinkis kennen und kann die beeindruckende klassizistische Architektur bewundern. 

Das Eingangsbild zu Westeuropas Seebädern zeigt den Elisabethenbrunnen im Kurpark von Bad Homburg. Es folgen britische Seebäder, unter diesen natürlich auch Brighton und Bath. Geprägt sei Bath von der antiken Bäderkultur und prachtvollen Bauten aus der Zeit von König George III. Jane Austen habe hier fünf Jahre gelebt und habe reichlich Inspiration für ihre Werke erhalten. 

Thematisiert werden dann Seebäder an der Nordsee. Hier finde ich einer doppelseitige Aufnahme vom Strand in Kampen auf Sylt besonders beeindruckend und die Beschreibungen von Seebädern wie Norderney, dem ersten deutschen Seebad an der Nordsee, das zwischenzeitlich Teil des zum UNESCO-Welterbe zählenden Nationalparks mit Namen "Niedersächsisches Wattenmeer" ist.

Der belgische Thermalkurort Spa gehört seit 2021 ebenfalls zum Welterbe der UNESCO . Auch über diesen Ort erfährt man Wissenswertes und kann sich danach in französische Badeorte vertiefen, lernt hier Orte wie Dax kennen, dessen Karriere bereits zu Zeiten der Römer begann. Bemerkenswert ist natürlich auch Biarritz, ein Badeort, an dem sich während der "Belle Epoche" gekrönte Häupter einfanden und später dann Coco Chanel ihre zweite Boutique eröffnete.

Seebäder in Zentraleuropa werden breitgefächert vorgestellt. So lernt man u.a. das finnische Naantali kennen, das durch seine wunderschöne Uferpromenade besticht. Bäder im Taunus, auch das imposante Jugendstilbad in Darmstadt werden vorgestellt. Gezeigt wird zudem das schöne Kurhaus von Bad Salzungen. In diesem Zusammenhang erfährt man Wissenswertes über die lindernden Eigenschaften von Solebädern bei nicht wenigen seelischen und körperlichen Beschwerden. 

Bäder im Schwarzwald werden gut beschrieben und man wird über "Waldbaden" sehr gut informiert, das nach japanischen Studien eine positive Wirkung auf Atmung, Puls und Blutdruck haben soll. 

Sehr eindrucksvoll sind die Bilder von Bad Kissingen und informativ der Text hierzu. Interessant auch sind die Beschreibungen von Bad Wörishofen, das mit der Kneipp-Medizin  eng verbunden ist, als auch Oberstaufen, das  den Inbegriff der Schrothkur verkörpert. Über Sebastian Kneipp und seine Wasserkur wird man gut aufgeklärt und kann sich kurz darauf mittels eines schönen Fotos an der Architektur des "Müller´schen Volksbades" in München erfreuen. 

Eine Fülle bemerkenswerter Bäder in Bayern lassen einen immer wieder innehalten, so auch Bad Reichenhall, wo vor 4000 Jahren schon Salz abgebaut wurde. Besonders gut haben mir die Beschreibungen des westböhmischen Bäderdreiecks gefallen. Marienbad, Franzensbad und natürlich auch Karlsbad beeindrucken nicht nur aus historischen Gründen und der Architektur wegen, sondern weil diese Orte Inbegriff der Badekultur seit  den Zeiten Goethes sind. 

Weiter geht es mit Badeorten in der Schweiz. Natürlich wird der alte Ort Davos genannt. Leser des „Zauberbergs“ haben eine Vorstellung von ihm, auch, wenn sie selbst vielleicht noch nicht dort waren. Traumhaft zudem sind Klosters und St. Moritz, wenn auch gewiss ziemlich kostspielig.

Die Badeorte Österreichs und der Slowakei werden auch nicht vergessen und auch solche Südeuropas nicht. Hier beeindrucken mich die Orte am Gardasee besonders, vor allem Sirmione mit seinen Möglichkeiten zu relaxen.

Man erfährt Wissenswertes über die heißen Quellen Italiens, liest von Badeorten in der Toskana und kann sich durch die schönen Fotos ein Bild davon machen, liest von den Thermalbädern in Ischia, um kurz darauf sich in die westungarische Bäderstraße zu vertiefen, um schließlich in Budapest anzukommen. Hier beindrucken mich die Bilder und Texte zum Thermalbad Széchenyi und zum Gellert-Bad. 

Für Aha-Erlebnisse sorgen auch die Beiträge zu Istrien, zur Bäderwelt in der griechischen Ägäis und den Bädern in Istanbul. 

Das Buch zeigt, dass es nicht einfach ist, sich für einen der Orte zu entscheiden, an dem man sich erholen kann. Alle sind schön, alle bieten viel.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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