Der Fotograf Manfred Baumann hat zusammen mit dem Verlag National Geographic Germany einen Bildband aufgelegt, der die Alte- und die Neue Welt thematisiert. Mit Hilfe vieler, beeindruckender Aufnahmen auf beiden Kontinenten hat er nicht versucht, die Gegensätze von Städten und Landschaften in alter und neuer Welt dem Betrachter nahe zu bringen, nein, Baumann geht es darum, das jeweils Authentische mit der Linse einzufangen, sozusagen den Wiedererkennungswert, der so typisch ist für jedes Motiv.
Gewaltige Landschaften wechseln sich mit Eindrücken aus Weltmetropolen ab. Während in Europa in den Städten eher die Idylle vorherrscht, strotzen die Bilder aus der Neuen Welt mit gewaltigen Steinschluchten der Mega-Cities. Doch kaum hat der Fotograf die urbanen Zivilisationsstätten hinter sich gelassen, rücken die typischen Eindrücke der Länder und Landschaften in das Auge des Betrachters. Dies gilt sowohl für die Alte-, als auch für die Neue Welt. Ob eine Berghütte in Österreich, eine Gondel in Venedig, die vor sich hindümpelt, Fischer am Bosporus, weiße Hausfassaden auf Rodos oder Santorin, die Strände an der Atlantikküste in Frankreich, eine Windmühle in der Polderlandschaft Hollands oder aber die wilde Küstenlandschaft in Norwegen, neben der menschenleere Weite im Norden Schwedens, alle Aufnahmen zeigen das Charakteristikum der jeweiligen Fotografien.
Dies gilt ebenso für die Neue Welt mit Bildern aus der unendlichen Natur von Kanada und Alaska, dem vegetationsfeindlichen Death Valley, der bizarren Landschaft von Arizona und Neu-Mexiko, dem Grand Canyon-Gebiet und der Zivilisationsarmut entlang der berühmten Road 66. Alle Bilder erzählen eine Geschichte, zumindest hinterlassen sie einen bleibenden Eindruck. Dies ist Folge des künstlerischen Ausdrucks, der jeder Fotografie innewohnt. Genau da liegt der Unterschied zwischen einer touristischen Aufnahme und der Kunst des Fotografen Manfred Baumann.
Der Bildband von National Geographic ist hochwertig und edel gestaltet. Die einzelnen Kapitel werden mit kurzen Begleittexten von befreundeten Moderatorinnen, Künstler, Schauspieler und Models kommentiert, die alle schon von Baumann porträtiert und in Szene gesetzt worden sind. Dabei verraten sie an welchem Punkt der Alten- oder der Neuen Welt sie sich besonders gerne aufhalten.
Bei der Fülle der Bilder und der unterschiedlichen Motive haben doch alle etwas gemeinsam, nämlich die Faszination, die von jeder Fotografie ausgeht. Manfred Baumann selbst lebt in Wien und Los Angeles. Er hat in den letzten Jahren mehr als 100 Prominente porträtiert, darunter so berühmte Namen, wie Sir Roger Moore, Sylvester Stallone, Bruce Willis, John Malkovich, Lionel Richie und Kathleen Turner, aber auch Franziska van Almsick, Nina Ruge, Michael Mittermeier und Tommy Haas.
Ansonsten ist er in der Welt unterwegs, da Landschaftsfotografie eine ganz besondere Leidenschaft von ihm ist. Aus seiner Kunst macht er keine Geheimnisse, deshalb hat er nach seinem Nachwort zu diesem Buch auch jeweils die technischen Angaben zu jeder Aufnahme veröffentlicht. Dazu gehören Brennweite, Blende und Verschlusszeit, denn Manfred Baumann ist es wichtig zu zeigen, dass Fotografie nicht nur Leidenschaft sondern auch Handwerk bedeutet.
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