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Rezension: Nur in Wien: Ein Reiseführer zu sonderbaren Orten, geheimen Plätzen und versteckten Sehenswürdigkeiten (Taschenbuch)

Der Brite Duncan J. D. Smith führt den Leser durch Wien und zeigt ihm sonderbare Orte geheime Plätze und versteckte Sehenswürdigkeiten.

Wien geht auf die keltische Siedlung " Vindobona " und auf das gleichnamige römische Militärlager ( etwa seit 100 n. Chr. ) mit Zivilstadt zurück. 881 wird es als " Wenia " wieder genannt. Die Siedlung entwickelte sich bis ins 11. Jahrhundert zum wichtigsten Handelsplatz. 1137 wird Wien als Stadt erwähnt. Von da an hatte diese Stadt eine bewegte Geschichte. Touristen haben Gelegenheit unendlich viele Sehenswürdigkeiten der Donau-Metropole zu besichtigen, die in den üblichen Reiseführern näher beschrieben werden.

Für Besucher, die darüber hinaus noch ein wenig mehr wissen möchten, sind die Informationen von Smith Gold wert.Der Autor vermittelt eine Fülle historischer Fakten und beschreibt 80 versteckte Plätze detailliert und mit viel Liebe zum Detail.Besonders interessant fand ich seinen Bericht über die ältesten Wiener Fresken, die so genannten Neidhardt- Fresken im Haus Tuchlauben 19. Diese spätmittelalterlichen Fresken sollen früher einmal den Speisesaal des Kaufmanns Michel Menschlein geschmückt haben und bilden in Form eines Reigens Szenen aus dem Leben und Werk des Minnesängers Neidhard von Reuental (um 1180-1240).

Bemerkenswert auch ist ein Renaissance- Innenhof in der Bäckerstraße 7 mit schmiedeeisernen Balkonen. Dort lebte einst der Portraitmaler Friedrich von Amerling (1803- 1887). In der Bäckerstraße findet man übrigens noch weitere Renaissancehäuser, die zu Ende des 16. Jahrhundert erbaut worden sind.Dass in der Wiener Innenstadt Veltliner wächst wird auch erwähnt. Den winzigen Weingarten kann man am Schwarzbergplatz besichtigen.

Nicht uninteressant sind diverse alte Apotheken, die Smith gut beschreibt und eine Reihe friedlicher Innenhöfe, die man aufsuchen sollte, wenn man sich vom Trubel der Stadt ein wenig ausruhen möchte.Neugierde weckt auch das Komponistenviertel im Bezirk Wieden und das Johann-Strauss-Museum in der Leopoldstadt.

Von den genannten Friedhöfen ist der Friedhof der Namenslosen besonders hervorzuheben. Die 104 Menschen, die hier zwischen 1900 -1940 ihre letzte Ruhe fanden, sind alle in der Donau ertrunken.Unbedingt aufsuchen sollte man das Große Palmenhaus im Schönbrunner Schlosspark.Es besitzt 45 000 Glasscheiben und beherbergt u. a . eine Sammlung von Pflanzen aus gemäßigten Klimazonen, darunter zwei hundertjährige Palmen, aber auch Pflanzen aus dem Himalaja und solche aus dem tropischen Regenwald. Das älteste Haus in Wien, die Heumühle, hat fein gemeißelte gotische Fenster. Dieses Gebäude sollte man besichtigen, bevor man sich auf den Weg nach Schönbrunn aufmacht.


Empfehlenswert.

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