Zu jedem Hotel erhält man einige Kurzinfos. Der Schwerpunkt allerdings sind die Fotos, die wirklich sehr gute visuelle Eindrücke verschaffen. Von den in London offerierten Hotels, gefällt mir das "Blake Hotel" im ruhigen Stadtteil Kensington am besten. Es ist übrigens auf zwei Stadthäuser verteilt. Hier treffen westlicher und fernöstlicher Stil aufeinander. In den Gemeinschafträumen und den insgesamt 48 Zimmern wird das Auge durch indische, chinesische und japanische Antiquitäten erfreut. Auf einem der Fotos kann man ein Zimmer bewundern, das ganz in Purpurrot gehalten ist.
Das Bett überzeugt durch einen Samt-Baldachin. Das Zimmer gefällt durch englische, aber auch thailändische Einrichtungsgegenstände. Ganz anders - sachlich, nüchtern- ist das "Hotel de Filosoof" in Amsterdam ausgestattet. Dieses Hotel befindet sich in der Nähe des Vondelparks. Die 38 Zimmer sollen sehr individuell eingerichtet sein. Jedes einzelne Zimmer ist einem bestimmten Philosophen gewidmet. Zitate an der Wand, Bücher, Gemälde und bestimmte Farbtöne unterstreichen das intellektuelle Flair. Im Zimmer, das dem Philosophen Aristoteles gewidmet ist, herrschen Blau- und Grautöne vor. Über dem Bett liest man folgende Sentenz von Aristoteles: "Moral virtue is am mean between two vice one of excess an other of dificiency . It aims at hitting the meanpont in feelings and actions."
Sehr ansprechend erscheint mir auch das "Hotel Amigo" in Brüssel. Im 16. Jahrhundert war das Hotel ein Justizgebäude. Dieses Hotel wurde 2002 renoviert und trägt die Handschrift der Designerin Olga Polizzi. Mir gefällt der klare, moderne Stil in den Räumen und die dezenten Farbtöne, die nur durch einige wenige intensive Farbpunkte belebt werden. Wer ein Wochenende in Hamburg verbringen möchte, dürfte im "Luis C. Jakob" am besten aufgehoben sein. Dieses Hotel gibt es schon seit mehr als 200 Jahren. In den Zimmern, der Halle und dem Restaurant kann man mehr als 500 Gemälde und Grafiken norddeutscher Künstler bewundern. Zimmer mit Blick auf die Elbe und den Hafen begeistern den Besucher, neben der feinen dezenten Einrichtung, die viel Geschmack beweist.
Direkt an der Staatsoper in Berlin findet man das "Hotel de Rome". Hier fallen die Wärme ausstrahlenden Zimmer auf, die durch mediterrane Erd-, Rot-, und Blautöne geprägt sind. Im "Bayerischen Hof" in München habe ich selbst schon einige Male genächtigt. Die Aufnahmen versprechen nicht zu viel. Das Foto vom großzügigen Atrium ist sehr aussagekräftig, die Farben der Zimmer machen gute Laune.
Es ist unmöglich an dieser Stelle über alle im Buch enthaltenen Hotels etwas zu schreiben.
Deshalb hebe ich nur die hervor, die mich besonders interessieren. Das "Palais Coburg Residenz" in Wien ist ein Hoteljuwel. Das Gebäude wurde in den Jahren 1840- 1845 von Ferdinand Sachsen- Coburg- Gotha erbaut. Der Prunk in den neoklassizistischen Räumen wird durch schlichte Bauteile relativiert. Das Foto eines Bades fand ich ebenso beeindruckend, wie die schönen breiten Betten mit vielen geschmackvollen Kissen. Der Blick in den Speisesaal erinnert an das Rokoko- Zeitalter. Die Tische sind übrigens französische eingedeckt. Das lässt auf delikate Speisen hoffen.
Das "Imperial" in Wien ist ein altes Nobelhotel, das mir zu überladen erscheint. Die abgelichteten Betten kommen natürlich königlich daher. Überzeugender ist das "Sacher" in Wien. Ein wunderbarer Dachgarten lädt zu Frühstücken ein. Der Blick von den hübsch eingerichteten Zimmern führt zur Staatsoper oder der Albertina. Diese Atmosphäre ist angenehm. Die beiden Spitzenhotels in Paris habe ich mir letztes Jahr angesehen und dort jeweils eine Tasse Tee getrunken , um einen Eindruck zu bekommen. Das "Plaza Athénée" ist meines Erachtens das schönste Hotel in Paris. Es befindet sich in der "Avenue de Montaigne". Die Möbel und Accessoires sind klassisch französisch. Übrigens kocht in diesem Hotel der Meisterkoch Alain Ducasse.
"Le Meurice" ist natürlich legendär. Marlene Dietrich verkehrte dort. Dieses Hotel wirkt eher wie ein Palast, eingerichtet im Stile Louis XVI. Man weiß im Speiseraum wirklich nicht, wo man hingucken soll, auf die Teller, auf die wundervolle Einrichtung, auf die Gäste oder auf den schönen Mosaikboden? Schwierig.
Die Zimmereinrichtung ist dezent, aber oberedel. Auch das "Danieli" in Venedig ist eine Reise wert. Der Palazzo stammt aus dem 14. Jahrhundert. Schon die Eingangshalle ist ein Versprechen, das durch die Zimmereinrichtungen nachhaltig bestätigt wird.
Meinem Geschmack kommen die Hotels in Mailand entgegen, besonders das "The Chedi Milan" finde ich interessant, weil hier asiatische und westliche Elemente vereint werden. Von den Hotels in Rom spricht mich von der Lage her das "Hotel de Russie". Auf der Rückseite hat das Haus einen geschützten Garten. Dort wird im Sommer das Essen serviert. Das "Hotel Raphael" in Rom hat eine grandiose Dachterrasse, von der man einen eindrucksvollen Blick auf die Stadt hat. Der Blick in das Restaurant ist ebenso vielversprechend, wie der Blick in die dezent eingerichteten Zimmer.
Ein Wochenende im "Palacio de los Patos" in Granada zu verbringen ist sicher auch ein Hochgenuss. Hier kann man nach den Ausflügen zur Kathedrale oder zur weltberühmten Alhambra im dortigen Restaurant delikat speisen oder sich in den "Arabischen Gärten" entspannen, bevor man sich in einem der schönen Betten in Morpheus Arme begibt. Ein wundervolles Hotel befindet sich auf Mallorca. Es heißt "Maricel". Die ehemalige Villa liegt über der Bucht und ist an Eleganz kaum zu überbieten.
Sie finden im Buch übrigens insgesamt 50 Hotels. Eine Auswahl zu treffen ist nicht einfach. Gottlob hat das Jahr 52 Wochen. Nutzen Sie die Wochenenden und besuchen Sie alle hier beschriebenen Hotels. Wo ein Wille ist, ist auch stets ein Weg.
Sie können, dies nur nebenbei, an 2 Wochenenden im Jahr eine Auszeit nehmen.:-))
Ein wirkliche, wunderschönes Buch, das Reiselust weckt.
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