Dieser Meinung Goethes schließe ich mich bedingungslos an. Schon oft habe ich die alte Unistadt besucht und bin stets aufs Neue von ihrer Lage begeistert. Idylle pur. Der vorliegende Bildband, mit vielen malerischen Fotos von Ernst Wrba und erhellenden Texten von Dr. Hermann Josef Roth wird Heidelberg-Liebhaber gut gefallen, nicht zuletzt, weil so manch unbekannte Ecke des Städtchen hier Beachtung findet.
Die Texte sind in deutscher, englischer und französischer Sprache abgedruckt.
Dr. Roth skizziert auf den ersten Seiten die historische Entwicklung der Stadt. Anschließend lernt man u.a. den Philosophenweg kennen, wenig später das Schloss, das im Spanischen Erbfolgekrieg zerstört wurde. Besonders eine Luftaufnahme lässt erahnen, dass nicht die Architektur allein den Wert des Schlosses bestimmte, sondern die Gesamtanlage mit ihren Gärten und Parkanlagen.
Ein Blick auf die "Alte Brücke" ist sehr romantisch. Man lernt das 1701 errichtet Rathaus am Kornmarkt kennen, natürlich auch die Heilig-Geist-Kirche. Dort hatte man im Dreißigjährigen Krieg die berühmte "Bibliotheka Palatina" in Sicherheit gebracht. 1622 wurde diese jedoch durch Tilly konfisziert und befindet sich heute im Vatikan.
Unmöglich ist es zu all den Bildern Stellung zu beziehen. Erwähnen möchte ich allerdings das "Haus zum Ritter", dass die Zerstörungen des Spanischen Erbfolgekrieges überstand. Dieses Renaissancegebäude zählt zu den meist besuchtesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.
Man erhält visuelle Eindrucke von der "Ruprechts-Karls-Universität", von einigen Kirchen, auch von Altstattgassen und lernt den Bergfriedhof kennen, eine der bekanntesten Begräbnisstätten in Deutschland. Imposant ist der Blick vom Königstuhl und beeindruckend das Michaeliskloster, das 870 auf dem Gipfel des Heiligenbergs den alten Merkurtempel verdrängte.
Das ewige Wachsen und Vergehen ist nicht nur das Thema des "Botanischen Gartens" in der Stadt, sondern zeigt sich als roter Faden in der Stadtgeschichte Heidelbergs in gleichem Maße.
Ein gelungener Bildband.
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