Der Reiseführer durch die tschechische Hauptstadt von Duncan J. D. Smith bietet mehr als die üblichen Reiseführer durch Europas Metropolen. In dem reich bebilderten, textlich umfangreichen Buch werden über 80 faszinierende und ungewöhnliche Sehenswürdigkeiten Prags näher vorgestellt. Das Stadtbild Prags wird von der Burg, dem " Hradschin " beherrscht, dessen älteste Grundmauern ins 9./10. Jahrhundert reichen.
Weder die Burg, noch der Veitsdom, auch nicht die Karlsbrücke sind bei Smith das Thema, sondern all die Orte, die man möglicherweise erst beim zweiten Pragbesuch entdeckt und lieben lernt. Es sind die sonderbaren Orte, die geheimen Plätze und die versteckten Sehenswürdigkeiten.
Die einzelnen Sehenswürdigkeiten sind sehr gut beschrieben und man erhält jeweils ein mehr als nur zufriedenstellendes Hintergrundswissen. So liest u.a. man von einem versteckten Barockgarten mit einem ebenerdigen Gartensaal mit einem Venus und Adonis Fresko, von diversen Befestigungsanlagen, von einem Kloster, das inmitten von Obstgärten liegt, aber auch von einer Bierhalle mit Namen " Zum Schwarzen Ochsen " , die eine interessante Alternative zur berühmtesten Prager Bierhalle, dem " U Fleku " in der Prager Neustadt zu sein scheint. Erwähnt werden auch die winzigen Häuser im " Goldenen Gässchen " welches entlang des nordöstlichen Verteidigungswalls der Prager Burg verläuft. Mich haben immer wieder die breitgefächerten historischen Exkurse beeindruckt, z.B. zu den Palastgärten, zum Schloss Stern und dem Weißen Berg, aber auch zu Kaiser Rudolfs Wassertunnel.
Auch der Schriftsteller Kafka wird thematisiert, der 1883 in Prag zur Welt kam und 1924 nach einem Leben, das von Depressionen und Angstzuständen geprägt war, an Kehlkopfturberkulose verstarb. Begraben wurde er auf dem " Neuen Jüdischen Friedhof in Zizkov ", über den der Autor auch berichtet .Eine Stadtkarte zu Beginn des Buches macht es einfach all die Orte zu finden. Es ist sinnvoll sich bereits vor einer Reise in diese Lektüre zu vertiefen. 10 Kurztrips sind schon notwenig bis man alles gesehen hat. Grund genug jedes Jahr einmal die " Goldene Stadt " aufzusuchen.
Empfehlenswert.
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