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Rezension:Kuba: Zwischen Traum und Wirklichkeit (Gebundene Ausgabe)

Dieser Bildband ist bei National Geografic erschienen. Die beeindruckende Bilderwelt, die dem Betrachter die Insel Kuba und deren Einwohner näher bringt, hat Tobias Hauser realisiert. Die Texte stammen von Robert Fischer.

Untergliedert ist das Buch in fünf Abschnitte: Geschichte; Westen; Zentralkuba; Osten; Begegnungen. Zuvor hat man die Chance ein zweiseitiges Vorwort des kubanischen Filmregisseurs Fernando Pérez zu lesen.

Die Eckdaten der kubanischen Geschichte kann man in einer Übersicht schnell zur Kenntnis nehmen, 1492 landete Kolumbus übrigens auf der seit 2000 v. Chr. besiedelten Insel. Der Name Kuba bezieht sich auf den "indianischen" Begriff "Cubagua" (Goldfundstätte). Er dokumentiert den Traum Diego Velázques und seiner Truppen, die die Insel ab 1511 kolonisierten. Wie der spanische Traum für die indigene Bevölkerung aussah, kann man bei Bartolomé de Las Casas nachlesen. Er wird lobenswerter Weise im Buch erwähnt. Grausamkeit ist stets die treue Begleiterin von Gier und Habsucht. Das darf nicht unerwähnt bleiben. Der historische Abriss thematisiert auch die kubanische Revolution und endet mit den Fragen: "Alles zurück zum Anfang? Bereit für die Zukunft? Für einen- neuen-kubanischen Traum?"

Anhand von Kartenausschnitten hat man Gelegenheit sich klar zu machen, wo im Einzelnen die Orte liegen, die im Buch vorgestellt werden. Dabei lernt man zunächst Havanna kennen, die Hauptstadt der Insel, die der Robert Fischer als die Königin des Archipels bezeichnet. Benannt wurde diese Stadt nach der Tochter eines Taíno-Häuptlings.

Man wird über die Geschichte Havannas gut unterrichtet und hat Gelegenheit sich anhand stets näher erklärter Bilder einen aufschlussreichen Eindruck zu verschaffen. Es schmerzt die verfallenen Patrizierhäuser zu sehen und der Fotograf war gut beraten, in diesem Buch weit mehr Menschen bei ihrem unterschiedlichen Tun zu zeigen als die morbide Bausubstanz, bei der sich bei mir jedenfalls keine romantischen Gefühle einstellen, sondern nur die Frage, kann man die alte Architektur noch sanieren?

Vorgestellt wird Pinar del Rìo, das Reich der Tabakbauern und hier wird an einem Beispiel gezeigt, dass in diesem Land die Kreativität keine Grenzen kennt, Improvisation im Alltag zählt und man sich irgendwie durchwurstelt,(vgl.: S.72). Die Arbeit in Kuba ist augenscheinlich alles andere als leicht. Viele Fotos dokumentieren genau diese Tatsache, aber auch, doch auch viel Zwischenmenschliche Wärme wird auf Bildern sichtbar, die dort, wo der Egoismus tobt, in der Regel stirbt, so meine Lebenserfahrung, die ich immer und immer wieder gemacht habe.

Sehr gute Textporträts von einigen Bewohnern der Insel bringen dem Leser das Leben dort nahe und die imposanten Fotos der Landschaften in Verbindung mit den Bildern der freundlichen Menschen machen neugierig auf diese Insel, deren Musik ein Ausdruck der Seelen Kubas ist. Interessant in diesem Zusammenhang ist das Interview, das Tobias Hauser mit Robert Fischer geführt hat. Hier auch kann man anhand vieler Bilder sich einen sehr guten Eindruck von den Kubanern beschaffen. Ihre Blicke sind sehnsuchtsvoll, fröhlich, selbstbewusst, sympathisch. Solchen Menschen reicht man gerne die Hand und freut sich auf die Kommunikation mit ihnen.

 Ein tolles Buch, das zum Reisen motiviert.

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