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Rezension:Highlights Portugal: Die 50 Ziele, die Sie gesehen haben sollten (Gebundene Ausgabe)

Der Bildjournalist Norbert Kustos hat gemeinsam mit den Autorinnen Dörte Saße und Andrea Lammert dieses wunderschöne und dabei sehr informative Buch auf den Weg gebracht, in welchem 50 touristische Highlights in Portugal vorstellt werden.

Zu Beginn des Buches hat man Gelegenheit sich zunächst in die Landkarte zu vertiefen und sich einen geographischen Überblick über dieses alte Seefahrerland zu verschaffen.

Das Buch in fünf große Abschnitte eingeteilt und beginnt mit der näheren Betrachtung von Lissabon und Umgebung, fokussiert anschließend die Mitte, dann denn Süden, anschließend den Norden des Landes und zum Schluss die Inseln, untergliedert in Madeira und die Azoren.


Bevor ich das Buch zu lesen begann, habe ich zunächst die vielen zauberhaften Fotos bewundert, die allein schon neugierig auf Portugal machen. Norbert Kustos ist es gelungen durch die Auswahl seiner Bilder, die Geschichte der Portugiesen zu erzählen und deren Melancholie subtil zum Ausdruck zu bringen.


Es ist natürlich unmöglich, im Rahmen der Rezension auf alle 50 Highlights Bezug zu nehmen. Deshalb auch werde ich jene hervorheben, die mich besonders beeindrucken und von denen ich hoffe, sie noch in diesem Jahr sehen zu dürfen.

Da ist zunächst natürlich die Stadt Lissabon und Umgebung. Hier wird man zunächst mit dem Hieronymuskloster in Lissabon und dessen detailreichen Steinskulpturen vertraut gemacht. Das Gebäude zählt zum Weltkulturerbe und war bis 1834 von Mönchen bewohnt. Man wird über die Geschichte des Klosters informiert, auch darüber, dass die Gebeine Vasco da Gamas dort ruhen und dem Dichter Fernando Pessoa ein Denkmal gesetzt wurde.

Über den "Fado" wird man natürlich auch informiert. Mit diesem besonderen Gesang drücken die Portugiesen ihre Gefühle aus. Das Lebensgefühl, das sich in Wehmut, Melancholie und Weltschmerz in diesen Gesängen ausdrückt, wird "Saudade" genannt. Während ich die Rezension schreibe, höre ich übrigens Fados, gesungen von Mariza, Fado Tradicional, um mich auf diese Weise besser auf Bilder und Texte im Buch einzustimmen.

Ebenfalls zum Weltkulturerbe zählt "Torre de Belém". Diese Festung sollte zu Glanzzeiten des portugiesischen Seeimperiums den Hafen schützen. Die Besonderheit des Turms von Belém ist ein Nashornkopf, der die älteste Darstellung eines exotischen Tieres in Europa verkörpert.

Lissabon ist auf sieben Hügeln erbaut. Das "Castelo de Sao Jorge" thront auf den höchsten Hügel. Die Burg beherbergte im 16. Jahrhundert die Könige Portugals, allerdings begann die Geschichte der Gemäuer viel früher, denn schon die Kelten, Phönizier, Griechen, Römer, Westgoten und Mauren hinterließen hier ihre Spuren, (vgl.: S. 24).

Ich möchte an dieser Stelle nicht alle im Buch fokussierten Sehenswürdigkeiten Lissabons benennen, sondern stattdessen darauf hinweisen, dass auch auf die Kaffeehäuser dieser Stadt aufmerksam gemacht wird. Erwähnt wird nicht zuletzt das "A Brasileira", in dem der Dichter Pessoa seine Bica trank und seine Zigaretten rauchte.

"Die Lusiaden" von Luis Vaz de Camoes gilt als das Nationalepos Portugals. Seine Reiseerlebnisse im 16. Jahrhundert inspirierten ihn zu diesem Werk, das mit seinen 1102 Strophen ein Loblied auf die Lusiaden, die Bewohner Portugals, anstimmt.

Man liest u.a. über den märchenhaften Ort "Sintra", der 30 Kilometer nordwestlich von Lissabon inmitten sattgrüner Hügel gelegen ist und einst Sommersitz der Herrscher und Adeligen war, (vgl.: S.38). Diesbezüglich erfährt man viel Wissenswertes.

Das Nizza Portugals heißt Estoril erfährt man. Dieser Badeort liegt 25 Kilometer westlich von Lissabon. Das alte Seebad mit seinen eleganten Parkanlagen sollte man sich nicht entgehen lassen, wenn man "Cabo da Roca", besucht.

Man liest auch von Mafra, einem Städtchen unweit von Lissabon, in dem sich die größte Schloss- und Klosteranlage Portugals befindet.

Über den Nobelpreisträger José de Sousa Saramago erfährt man Aufschlussreiches und es bleibt nicht unerwähnt, dass er bis zu seinem Tode im Jahre 2010 ein leidenschaftlicher Streiter gegen politische Missstände war.

Nicht verschweigen möchte ich, dass zu jedem Highlight ein Kartenausschnitt parat steht, sodass man immer sogleich weiß, wo das Highlight verortet ist. Zauberhaft und sehr idyllisch ist das Fischerdorf Sesimbra. Der Ort war einst ein berühmter Seehafen und ist heute wegen seiner Fischrestaurants und wegen seiner sauberen Strände bekannt, (vgl.: S.45).

Erwähnen möchte ich in dem Kapitel, das sich mit der Mitte des Landes befasst, das "Convento de Cristo" in Tomar. Es handelt sich hierbei um die letzte Hochburg der Tempelritter, das zum Weltkulturerbe zählt und zu dem man umfangreich informiert wird.

Obidos soll eine der romantischsten Städte des Landes sein. In dieser geschichtsträchtigen Stadt sind viele Künstler zuhause. Die berühmteste Malerin Portugals, Josefa Figueira, lebte hier im 17. Jahrhundert. Die malerische Innenstadt soll heute viele Galerien, Museen und Kunsthandwerk beherbergen, (vgl.: S.56).
Bemerkenswert ist die Sehenswürdigkeit "Mosteiro de Santa Maria da Vitória in Batalha", die ebenfalls Weltkulturerbe ist, über die die Autoren gut informieren und beeindruckend ist Fátima, der weltberühmte Wallfahrtsort, den die Katholiken unter uns, auf einer Reise durch Portugal nicht zu besuchen vergessen sollten. Über die Marienerscheinungen dort wird man im Buch sehr gut unterrichtet. Die abendliche Lichterprozession vor der Kirche ist sicher sehr berührend.

Erwähnen möchte ich Coimbra, die älteste Universitätsstadt des Landes. 22 000 Studenten sind hier derzeit zugegen, ein Umstand, der die alte Stadt jugendlich erscheinen lässt, (vgl. S.76).

Évora würde ich auf jeden Fall besuchen, denn der alte Stadtkern dort soll wie ein riesiges Freilichtmuseum wirken. Dort sollen alle wichtigen Baustile Portugals auf kleiner Fläche noch ziemlich intakt zu bewundern sein. Die Altstadt steht natürlich auch auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO.

Auch der Süden Portugals, die Algarve, hat ihren Reiz. Man liest Näheres zum "Parque Natural da Ria Formosa", einer Dünenland-und Wattlandschaft mit einem schmalen vorgelagerten Inselstreifen, auch von Lagos, einer uralten Stadt, die einst Heimathafen der Flotten Heinrichs des Seefahrers war, liest von Orten wie Tavira, von "Praia da Falésia" einem Strand, der sich bei einsetzender Dämmerung in ein Farbspektakel verwandeln soll, (vgl.: S.102).

Immer wieder wird man mit der Azulejo-Pracht von Gebäuden konfrontiert, so auch auf einem Hügel nahe Faro, wo der Innenraum der Sankt-Laurentiuskirche fast komplett mit Azulejos gekachelt ist, (dazu Näheres auf S. 110 ff).

Den Norden muss man natürlich auch besuchen, denn dies ist die Heimat des Portweins. Über 2000 Jahre wachsen am Alto Doura bereits Reben. Dieses Weinanbaugebiet zählt übrigens auch zum Weltkulturerbe. Von der Stadt Porto hat der Portwein übrigens seinen Namen. Man wird über die Entstehung des Weines in der Folge unterrichtet und liest grundsätzlich Wissenswertes über Port, hat Gelegenheit die Stadt Porto ein wenig kennenzulernen, bevor man kurz darauf die Wiege der Nation in Augenschein nehmen kann. Guimaraes zählt natürlich auch zum Weltkulturerbe. Historisches Interessantes kommt auch hier zur Sprache und man ahnt aufgrund der Bilder wie schön es sein muss, hier bei Sonnenuntergang am Abend auf einem der Plätze in der Altstadt in netter Begleitung Wein zu trinken und zu plaudern.

Über Madeira wird man auch sehr gut in Kenntnis gesetzt. Diese Insel soll für Sportler ein Paradies sein. Mich reizt die Insel wegen des Klimas, denn im Winter herrschen im Schnitt 19 Grad und im Hochsommer 25 Grad. Das sind Temperaturen zu Wohlfühlen, Temperaturen, bei denen man gerne die Insel erkundet. Von den Azoren wusste ich bislang kaum etwas, noch nicht einmal, dass sie neun Inseln umfasst, obschon ich das gewiss in der Schule irgendwann gehört habe. Doch das ist lange Zeiten her. Ferien auf diesen Inseln stelle ich mir sehr erholsam vor, obschon ich Madeira den Inseln letztlich vorziehen würde.

Mich hat die Geschichtsträchtigkeit und kulturelle Vielfalt Portugals nun vollständig in den Bann gezogen. Ein Buch, das ich gerne empfehle.

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