Dieser traumhafte Bildband von Rolf Leger stellt sowohl textlich als auch fotografisch Andalusien, die maurische Pracht in Spaniens Süden vor. Gleich vorab möchte hervorheben, das die wunderschönen fotografischen Impressionen mich dazu veranlassten, mich zunächst erst einmal in die Bilder zu vertiefen, bevor ich mich mit den diese begleitenden eloquenten Texte auseinandergesetzt habe.
Während des Betrachtens und Lesens habe ich Segovia gehört, den ich vor einiger Zeit auf dieser Plattform auch rezensiert habe. Die Landschaftsaufnahmen gleich zu Beginn des Buches hielten mich lange gefangen, speziell ein doppelseitiges Foto, das Zahara de la Sierra, eines der berühmten weißen Dörfer um Ronda zeigt, das von einer sehr beeindruckenden Landschaft umgeben ist.
Zunächst wird man textlich mit Spaniens Außenbild konfrontiert, liest hier auch bereits historisch Wissenswertes, bevor es dann zur Sache geht. Andalusien liegt kulturhistorisch betrachtet an einen Kreuzpunkt kaum zu überschätzender weltgeschichtlicher Bedeutung. Weshalb das so ist, wird im Buch ausführlich erläutert. Auch liest man davon, dass die fokussierte Region topografisch eine klare Dreiteilung besitzt. Diese wird genau definiert und dann näher textlich beleuchtet. Anschließend folgt ein historischer Abriss, der, was uns an anbelangt, bei dem Cro-Magnon-Menschen seinen Anfang nimmt. Man liest Näheres zur geheimnisvollen Megalithzeit, zu den Phönikern und Puniern, den Zeiten römischen Einflusses und schließlich von der Geburt der spanischen Nation.
Ausführlich wird dann über die nichtchristliche Zivilisation auf europäischem Boden berichtet, die im Jahre 711 begann. Informiert wird man auch über das Kalifat von Cordoba und auch über die architektonischen Wunderwerke dort. Dabei handelt es sich um eine der ältesten Moscheen der gesamten islamischen Welt "die Mezquita" und ferner um den Kalifenpalast von Medina Azhara. Zur Sprache gebracht wird in diesem Zusammenhang eine eigenständige Kunst in Al- Andalus, die an Beispielen sehr gut nachvollzogen werden kann. Beeindruckend sind die Innen- und Außenaufnahmen der Mezquita. Das Bild der Arkaden ist sicher vielen bekannt, weil es beinahe einem Wahrzeichen von Andalusien gleichkommt.
Über Taifa-Könige, Almoraviden und Almohaden wird man aufgeklärt und hat die Chance erneut in Bilderwelten einzutauchen, so etwa in Motive aus Sevilla und Malaga, bevor man sich mit Granada und der Alhambra befassen kann. Die Alhambra wird nicht nur anhand eines Schaubildes erläutert, sondern auch textlich umfangreich erklärt und zwar untergliedert in Alcazaba, Patio de Machua, Mexuar und Cuarto Dorado, Palacio de Comares, Palacio de Leones, Banos Reales, Patio de la Daraxa, Jardines del Partal und El Generalife.
Es folgen Fotos von glaublicher Schönheit, die der Alhambra vielschichtig huldigen, dann erst liest man von der Neuzeit und den "Katholischen Königen", die das Ende des islamischen Königreichs in Andalusien herbeiführten, lernt die Reconquista-Architektur alsdann kennen, aber auch in der Folge die Geburt des Barock und ist wie verzaubert von dieser besonderen Region Spaniens, die ich bislang nur einmal in sehr jungen Jahren Gelegenheit hatte, persönlich kennenzulernen, leider in der glutheißen Julisonne. Dennoch sind die Eindrücke unvergesslich und wurden durch dieses Buch mehr als nur ein wenig aufgefrischt.
Empfehlenswert, für kulturhistorisch interessierte Leser und solche, die es werden wollen.
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