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Rezension:Sizilien: Kunst und Kultur (Gebundene Ausgabe)

"Wir fuhren die Straßen hinauf, wo das Lava, welche 1669 einen großen Teil dieser Stadt zerstörte, noch bis auf unsere Tage sichtbar blieb." (Goethe, S. 78)

Herbert Hartmann und Christoph Wetzel haben dieses reich bebilderte Buch auf den Weg gebracht, das sich mit der Kunst und Kultur von Sizilien auseinandersetzt.
Das Buch ist in sechs Kapitel untergliedert. Dabei handelt es sich um:

Die ionische Küste

Griechen, Punier und Araber

Normanen, Staufer und Spanier

Wege durch die Insel

Der Inselbogen

Schauplatz Sizilien

Im Vorwort erhält man bereits eine Idee davon, wie vielschichtig man Sizilien betrachten kann. Man liest in der Folge von historisch Wissenswertem über die ionische Küste und was sich dort zugetragen hat. Orte wie Messina und Catania kommen zur Sprache und man erfährt, dass in der zuletzt genannten Stadt der Opernkomponist Bellini und der Schriftsteller Vega geboren worden sind.


Man erfährt aber auch, dass Goethe sich vier Jahre nach dem Erdbeben von Messina, der letzten Station seiner in Palermo begonnenen Sizilienreise, in dieser Stadt aufhielt und liest Näheres zu dessen Aufenthalt dort. Liest des Weiteren von anderen Zeiten, nämlich jenen der Staufer im Hinblick auf das quadratische Castello Ursini von Catania und hat Gelegenheit sich alsdann mit der Welt der Mythen zu befassen, die sich dieser Insel als Orte des Geschehens bemächtigten.

Beeindruckende Bilder von Messina haben mich lange gefangen genommen, auch das antike Theater von Taormina und Ansichten von Catania. Dann las ich erneut Eindrücke von Goethe am Ostermorgen des Jahres 1787, wo er die Insel in Feststimmung erlebt.

Ausfühlich wird man über die Griechen, die Punier und die Araber unterrichtet, die alle auf der Insel ihren kulturellen Einfluss geltend machten. Das griechische Theater in Syrakus mag der ein oder andere bereits besucht haben, doch wem ist die phönizische Handelsstation "Mazara der Vallo" bekannt?

Am meisten angetan bin ich von den Zeiten als die Normannen, Staufer und Spanier das Inselgeschehen beeinflusst haben. Man erfährt nicht zuletzt Näheres über die normannisch-sizilische Baukunst und den Hof Friedrichs II. , der sich als die Verkörperung des Rechts auf Erden begriff.

Wunderbare Bilder von Palermo erwarten den Betrachter und man hat Gelegenheit sich in einem mehrseitigen Text mit dem Thema Goethe und Sizilien zu befassen. Der Dichter schreibt am 5.Mai: "Wir rückten dem roten Berg näher, ich stieg hinauf: er ist ganz aus rotem vulkanischen Grus, Asche und Steinen zusammengehäuft.", (Zitat: S.79).

Den Ätna kann man auf einem Foto bewundern und immer wieder die Landschaft in sich aufnehmen, die so facettenreich ist. Doch man wird auch über die Künstler in Sizilien informiert und darf sich eines Bildes des Strómboli (vorgelagertes Inselchen erfreuen und hier den weithin sichtbaren Eruptionen- heute in Intervallen von20 Minuten bis zu einer Stunde- , die schon den Seefahrern im Altertum als natürliches Leuchtfeuer dienten.

Die kulinarischen Besonderheiten Sizilien werden thematisiert, bevor man sich in einen mehrseitigen historischen Abriss der Geschichte vertiefen kann und dort auch über Literatur, Oper und Film informiert wird, wobei natürlich di Lampedusas "Il Gattopardo" nicht vergessen wird.

Zum Schluss hat man Gelegenheit sich in eine Landkarte zu vertiefen, die dem Betrachter Sizilien zeigt. Interessant sind für mich auch die vielen kleinen vorgelagerten Inselchen, die mir mal wieder verdeutlichen, das ein Blick auf die Karte blitzschnell Kopfgeburten aus dem Weg zu räumen vermag.

Menschen, die diese Insel bereisen dürfen, können sich glücklich schätzen. Das macht das Buch deutlich.
Empfehlenswert.

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