Dieser Bildband huldigt mittels traumhafter Fotos des renommierten Naturfotografen Norbert Rosing, über den man Näheres auf den letzten beiden Seiten des Buches erfährt, den einzigartigen Naturschätzen Bayerns.
Die Bilderwelten sind untergliedert in die Kapitel:
Zugspitze, Allgäu und Berchtesgadener Land
Paradies für Gipfelstürmer
Bayrischer Wald und Oberpfalz
Spurensuche im Urwald
Fichtelgebirge und Rhön
Spielplatz der Riesen
In der Einleitung von Katja Büllmann erfährt man u.a., dass sich in Bayern zwei deutsche Nationalparks, des Weiteren UNESCO-geschützte Biospährenreservate und Naturparks befinden, die teilweise noch nahezu unerschlossen sind. Überall gibt es in Bayern wunderschöne Kulturlandschaften, doch stets auch Wildnis, die sich, wie Büllmann verdeutlicht, nicht widersprechen müssen. Das zeigt die Almwirtschaft und die Fischerei in den bayrischen Nationalparks.
Im ersten Kapitel lernt man die Naturschätze der Zugspitzregion, des Allgäus und des Berchtesgadener Landes kennen. Alle Fotos werden kurz erklärt. Besonders beeindruckt hat mich eine doppelseitige Wetterstimmung, die der Fotograf im Winter auf der Zugspitze aufgenommen hat und ein weiteres Motiv, das ebenfalls auf der Zugspitze realisiert wurde. Hier geht die Sonne über dem Hochnebel auf, im Hintergrund werden die Tannenheimer Berge angestrahlt, zu deren Füßen die Stadt Füssen liegt. Als junge Studentin unternahm ich einst eine Tramptour durch das Allgäu, jener traumhaften Region, in der Touristen nicht selten nur Augen für Schloss Neuschwanstein haben. Leider.
Die Bilder aus dem Berchtesgadener Land habe ich mir lange angesehen, das Foto eines Murmeltieres, auch das Edelweiß, das für Rosing eine der größten Herausforderungen darstellt, denn es gilt diese Pflanze zunächst einmal aufzuspüren und sie anschließend perfekt zu fotografieren, (vgl:.S.71). Ganz zauberhaft muten die Wasserfälle nach Starkregen bei Ramsau an, die dort in die Wimmbachklamm fließen. Almrausch habe ich vor Ewigkeiten in der Nähe von Interlaken blühen sehen, dass er auf der Reiter Alpe häufig vorkommt, wusste ich nicht.
Rosing hat eine ganze Reihe von wild lebenden Tieren abgelichtet, u.a. einen jungen Steinbock, einen Rothirsch, einen Sperlingskauz, Wildkatzen, sogar Wölfe, einen Luchs, eine Erdkröte und andere Tiere mehr. Ich ahne wie lange er warten musste bis diese Bilder entstanden sind.
Mein Augenmerk gilt allerdings mehr der Flora als der Fauna auf den Bildern, was mit meinem Faible für schöne Farben zu tun hat. Wunderschön ist das Motiv, welches einen Eisenhut zeigt, der sich in eine Eisblume verwandelt hat, auch das doppelseitige Foto, das Christrosen im Neuschnee zeigt, ist zauberhaft.
Großartig schaut die Bergwelt des Watzmann aus. Rosing hat die Ostwand vom Hubschrauber aus 2000 Meter senkrecht nach unten abgelichtet. Die Landschaft ist atemberaubend schön.
Im Bayerischen Wald, in der Oberpfalz und im Fichtelgebirge, sowie der Rhön war ich noch nie und bin überrascht, wie schön es dort ist. Im Frühling scheinen die Wälder hier märchenhaft zu sein und von besonderem Zauber sind sie offenbar auch im Winter. Die Baumimpressionen, die Rosing hier verwirklicht hat, haben es mir besonders angetan, aber auch ein Landschaftsbild, das die mäanderte Naab durch die Wiesen südlich von Schwandorf zeigt. Man kann Urbuchen und Karpatenbirkenurwälder in der Rhön bewundern, aber auch Küchenschellen und Adonisröschen, die im Frühling in der Rhön erblühen.
Dass Bayern viele schöne Regionen und Märchenlandschaften besitzt, ist kein Geheimnis, doch wie schön die Natur dort wirklich ist, erahnt man erst, wenn man sich die Bilder Rosings anschaut. Man denkt an Waldgeister und Feen, an eine Zeit lange vor unserer Zeitrechnung und ahnt, dass der Alpendost, die Alpenkratzdistel und der Almrausch schon damals üppig an den Orten blühten, an denen sie im Heute von Rosing fotografiert wurden.
Ein Schätzkästlein für Liebhaber schöner Naturaufnahmen und Menschen, die kein Problem damit haben, das Wort "schön" pausenlos in den Mund zu nehmen, ohne sich veranlasst zu sehen, es variieren zu müssen, weil sie begreifen, dass alles einfach schön ist, so wie Ludwig Thoma es verbalisiert.
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