Das Appenzell ist ein Land im Norden der Schweiz, im Bereich von Alpstein und dessen Vorland. Die Grundherrschaft im Gebiet des zuerst 1061 erwähnten Dorfes Appenzell (lat. Abbatis cella) hatte die Abtei St. Gallen. Im 14. Jahrhundert erwarb sie Vogteirechte. Als die Vogtei zur vollen Landesherrschaft ausgebaut werden sollte, erhoben sich die Landgemeinden 1403 - 08 gegen die Abtei im Appenzeller Krieg, der bis zum Bodensee und ins Allgäu übergriff. 1411 schloss Appenzell ein Bündnis mit der Eidgenossenschaft und wurde 1513 gleichberechtigt in sie aufgenommen. Die der Reformation folgende Gegenreformation führte 1597 zur Spaltung der heutigen Kantone: Appenzell Ausserrhoden und Appenzell Innerrhoden.
Hauptort des Kantons Appenzell Innerrhoden ist der Höhenkurort Appenzell im Tal der Sitter.
Anje Lichtenauer, Holger Dorn und Hans Ullrich Gantenbein gehen im vorliegenden Buch mit dem Leser in Wort und Bild auf eine kulinarische Entdeckungsreise durch das Appenzeller Land.
Man erfährt Wissenswertes über den Tourismus und über die "Appenzeller Bahnen", die im Juli 2006 aus einer Fusion mehrerer appenzellischer Bahnunternehmen entstanden sind. Diese hübsch anzusehenden Bahnen sind bestens für Familienfeiern geeignet und wirken sehr nostalgisch.
Appenzeller Bier und Käse werden vortrefflich thematisiert.
Die Käseherstellung hat im Appenzellerland eine über 500 jährige Tradition. Es werden unterschiedliche Käsesorten hergestellt. Von Frischkäse aus Ziegenmilch bis hin zum Hartkäse aus Kuhmilch. Für die Käseherstellung darf generell nur hochwertige Milch verwendet werden. Für ein Kilogramm Käse benötigt man im Appenzell vier bis zwölf Liter Milch. Weitere interessante Infos zum Thema Appenzeller Käse können Sie dem Buch entnehmen, so etwa auch eine nähere Beschreibung von "Chäs-Sutter " GmbH" im Kurort Appenzell, wo Feinschmecker sich im Käseschlaraffenland wähnen dürfen.
Man wird über Handwerk und Kunst im Appenzeller Land mehr als nur zufriedenstellend informiert und liest über uralte Handwerke wie das der Sennensattelei , aber auch über Silberschmieden, die wunderschönen Trachten- und Filigranschmuck herstellen. Landestypisches Kunstgewerbe und Brauchtum werden auch gut beschrieben.
Lesenswert sind die Beschreibung des Alpsteins und der Bericht über die Luftseilbahn Wasserauen-Elpenalp, wie auch die Alpenfahrten, Alpenfeste und Viehschauen. Auch die Fronleichnamsprozession in Appenzell Innerhoden ist Anlass für eine Feierlichkeit, die Touristen nach Appenzell zieht. Schön , dass die Autoren darauf aufmerksam machen, dass es sich um ein religiöses Fest handelt, bei dem man sich in seiner Begeisterung für die Prozession beim Fotografieren und Staunen angemessen verhalten sollte.
Der Weinanbau im Appenzell wird ebenfalls angesprochen. In der Ostschweiz hat er eine lange Tradition. Im Appenzeller Land lässt er sich bis ins 14. Jahrhundert zurückverfolgen. Man erfährt Näheres zur " Ochsentorkel Weinbau AG " und über "Maienhalde", das Reb- und Weingut und Speiserestaurant der Familie Indermauer. Die Haupttraubensorte der Indermauers ist übrigens die "Pinot Noir".
Vorgestellt werden eine Vielzahl von Restaurants und Hotels, auch wird über das Wandern im Appenzeller Land informiert. Mehr als 1000 Kilometer bezeichnete Wanderwege gibt es dort. Der Wanderer lernt saftige Wiesen, kühle Wälder, klare Bäche und schroffe Felsen kennen und kann sich außerdem an schmucken Dörfern , historischen Bauwerken, Museen und kulturellen , landschaftlichen, botanischen oder geologischen Besonderheiten erfreuen. Über all das erfährt man seitens der Autoren mehr als man möglicherweise erwartet hat.
Die vorgestellten Restaurants warten mit landestypischen Rezepten auf, so etwa einem "Gaiser Käsetatar mit Blüten-Kräutersalat an Appenzeller Pesto". Das Pesto wird aus Bärlauch, Baumnüssen, Rapsöl und Pfeffer kreiert. Eine nicht uninteressante Variation.
Ein gelungenes Buch. Informative Texte und einladende Bilder von einer Region, wo die Welt noch in Ordnung zu sein scheint.
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