An einem trüben, verschneiten Märztag wie heute ist es für mich stets ein großes Glück, wenn ich ein schönes Reisebuch aus einem Bücherregal ziehen kann und mich zumindest mittels eines solchen Bildbandes gedanklich in wärmere Regionen begeben darf. Zuviel Kälte und Lichtmangel machen mich depressiv.
In diesem traumhaften Bildband von Herbert Ypma mit dem neugierig machenden Titel "Wo die Welt am schönsten ist", der bei National Geografic veröffentlicht wurde, werden 30 unentdeckte Reiseziele vorgestellt, die in Frankreich, Italien, Marokko, in Indien, Thailand, Mexiko, auf Bali und anderswo auf dieser Welt lokalisiert sind.
Wie Ypma im Vorwort unterstreicht, ist sein Buch kein Ratgeber für Billigreisen. Die vorgestellten Hotels und Resorts sind unentdeckte Juwelen, die sehr preiswert sind, Orte von denen man träumt und die der Autor trotz aller Bedenken Dritter nicht unter Verschluss halten möchte, weil er überzeugt ist, dass man Wissen teilen muss. Dieser Ansicht schließe ich mich an.
Was den Leser erwartet, sind sehr gute Beschreibungen der fokussierten Orte und fantastische Bilder. Das dritte Reiseziel im Buch ist das "Chateau de Massillan" in der Provence, eine Burg aus dem 12. Jahrhundert, die von leuchtenden Feldern gelber Sonnenblumen und Lavendel umgeben ist. Über dieses Chateau erfährt man Wissenswertes und hat die Möglichkeit sich einen visuellen Eindruck zu verschaffen, sowohl von der Außenanlage als auch vom Ambiente der Räumlichkeiten, die von der Designerin Birgit Israel gestaltet worden sind und genau meinen Geschmack treffen, aufgrund der schlichten Eleganz.
Einer meiner bislang unerfüllten Reisewünsche ist Portifino in Italien. Dass es dort noch einen unentdeckten Ort gibt, hat mich schon etwas überrascht. "Albergo da Giovanni" ist ein Kloster aus dem 16. Jahrhundert in einer versteckten Bucht bei Portefino. Die Familie der Köchin bereitet dort seit 400 Jahren Mahlzeiten zu. Besagtes Kloster liegt verborgen in einer Bucht der geradezu vertikal ins Mittelmeer stürzenden Hänge des südlichen Alpenkamms. Vom Wasser aus kann man es nicht sehen und über Land ist es nicht erreichbar. Es muss wundervoll dort sein. Sollte mich mein Weg doch noch nach Portofino führen, dann ganz gewiss in dieses Kloster. Dort nämlich wird man ganz offensichtlich nicht abgezockt und darf seinen Traum insofern vergnügt leben.
Als Frankreich-Fan entzückt mich natürlich auch "Le Manoir", ein Haus auf einer wenig bekannten Insel direkt vor der Cote d `Azur. Die Insel liegt vor der Küste von Hyéres und ist eine Schwester von Porquerolles. Iles de Hyères wurde u.a. von Jean Cocteau in seinem Werk begeistert beschrieben und muss, schenkt man Ypma Glauben, ein Ort der Ruhe sein. Das Haus, in dem man seine Ferien verbringen kann, verspricht romantische Schönheit. Die Strände sollen verborgen liegen und da sie nur über steile, zerklüftete Pfade erreicht werden können, wird ihr Besuch umso reizvoller.
Ach ja, da ist auch noch "Le Sènèchal" auf der Ile de Ré. Dort würde ich gerne für immer leben. Auf der Insel wohnen Fischer und Bauern. Hier soll es alte Steingebäude, antike Dorfplätze und unberührte Dünen geben und u.a. ein gemütliches Hotel, dass der Autor gut beschreibt. Warum, also in die Ferne schweifen? Zumal es dort noch eine weitere traumhafte Übernachtungsmöglichkeit gibt. Ypma bezeichnet "La Baronnie" auf der Ile de Ré als die herrlichste Pension in ganz Frankreich. Die Beschreibung und die Bilder überzeugen....
... und doch würde ich gerne auch das "Atelier Sul Mare" auf Sizilien für einige Wochen bewohnen, es handelt sich um ein Hotel ohne Zimmer, stattdessen gibt es dreidimensionale Kunstinstallationen, in denen man schlafen kann. Die Gästezimmer wurden von elf Künstlern zu Kunstwerken umgestaltet.
Das Weingut Marianne in Stellenbosch in Südafrika darf man auch nicht verpassen. Die Beschreibung und die Fotos überzeugen ebenfalls. Bei einigen Gläsern Wein kann man dort weiter überlegen, ob man sich lieber auf den Weg Mexiko machen möchte oder stattdessen am unberührten Strand von Kerales in eine Welt eintauchen will, die an ein orientalisches Märchen erinnert. Das Leben kann schön sein, wenn uns Fortune eine gute Freundin ist.
Empfehlenswert.
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