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Rezension: Architekturstadt Frankfurt- Wegweisende Bauten, aktuelle Tendenzen- Dieter Bartetzko, Belser

Dieser informationsreiche Bildband wurde seitens Dr. Dieter Bartetzko und Rainer Schulze auf den Weg gebracht. Dr. Bartetzko ist seit 1994 Architekturkritiker bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und erhielt 2006 den Preis für Architekturkritik des Bundes der Architekten. Rainer Schulze arbeitet ebenfalls für die F.A.Z. 

Reisende, die sich einen Überblick über die wegweisenden Bauten in Frankfurt und die aktuellen Tendenzen dort verschaffen möchte, findet in diesem Buch eine Fülle von Informationen, untergliedert in zwei große Abschnitte 

1) Immer auf dem Sprung- Frankfurt, die ewige Baustelle 

2) Siedlungen und Bauten 

Gleich zu Beginn wird man mit einem Bild der Ruinen und Trümmerberge am Römer in Frankfurt konfrontiert, um von da aus die ewige Baustelle Frankfurt zu erleben. Sehr spannend in diesem Zusammenhang ist das Kapitel  "Sprung in die Moderne- Bauen in Frankfurt 1947-1960".  Man erfährt  hier Wissenswertes über die Paulskirche  und Anfänge des Wiederaufbaus. Hier hat mich speziell das Goethehaus neugierig gemacht, das 1947, wie die Paulskirche, neu errichtet wurde.
Gegner einer Rekonstruktion des zerbombten Geburtshauses von Goethe war ein ehemaliger Feuilletonredakteur der FAZ. Seine Argumente- nachzulesen im Buch- waren nicht von der Hand zu weisen, trotz allem bin ich froh, dass er sich nicht durchgesetzt hat. 

Man erfährt in der Folge Näheres zur ersten Hochhausgeneration, - befremdliche Bauwerke aus heutiger Sicht -  und kann sich vom einstigen "Rundschauhaus" einen Eindruck verschaffen, um sich dann schließlich in die zweite Hochhausgeneration und Gebäude am Römerberg zu vertiefen, die es auch schon lange nicht mehr gibt. 

Weiter geht es mit postmodernen Gebäuden, wie etwa dem Messeturm Helmut Jahns von 1991 mit einer Höhe von 256,50 Metern. Man liest aber auch Wissenswertes zur "Ortszeile am Römerberg", die zum Schleusenöffner einer bundesweiten Rekonstruktionswelle wurde und zur Ausstellungshalle "Kulturschirn". Auch das "Museum für Moderne Kunst" und das "Deutsche Architekturmuseum" kommen zur Sprache und die Nachzügler der Postmoderne, so etwa der schöne Hotelturm Main Plaza und das Japan-Center, einer der originellsten Türme des Frankfurter Bankenviertels. 

Es führt zu weit, all das zu benennen, was es in diesem Buch an beeindruckenden Gebäuden aufgeführt worden ist oder gar zu den genialen Architekten etwas zu sagen. Spannend ist für mich fast alles, weil ich im Rhein-Main-Gebiet lebe. 

So las ich mit großem Interesse mehr zu dem Wohngebiet Westhafen, dessen Architektur mir jetzt begreifbarer erscheint. Die Neubausiedlung Riedberg habe ich dieser Tage besucht und weiß nun auch etwas mehr, von dem was ich sah. Der neue Campus am Westend, auch das Einkaufszentrum "My Zeil" stehen im Fokus und irgendwann ein Gebäude, über das ich schon immer mehr wissen wollte: Die Kunsthalle Portikus von Christoph Mäckler. 

Schön auch, dass das "Literaturhaus" und das "Gesellschaftshaus im Palmengarten"  gut beschrieben sind. Beide Gebäude sind mir sehr vertraut durch Veranstaltungen, die ich dort immer wieder besuche. 

Beeindruckend sind die neuen Stadthäuser am alten Krönungsweg. Hier werden Konturen und Materialien der historischen Vorgänger aufgegriffen und neu interpretiert. Wer den Römerberg besucht, sollte sich diese Häuser genau anschauen.

Alles in allem, ein Buch, das Liebhabern von Architektur viel Freude bereitet. 

Empfehlenswert

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Belser-Verlag und können das Buch bestellen:http://www.belser.de/belser/wrs/wrs.nsf/index.html?openPage&_lang=DE. Sie können es aber auch bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

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