In Salzburg war ich bislang nur ein einziges Mal. Das ist zwanzig Jahre her. Damals versuchte ich dort viele historische Plätze in wenigen Stunden aufzusuchen, speiste erschöpft in einem Hotel, wo man besonders gut isst und trank meinen Kaffee an dem Ort, der in der Kaffeehaustradition Salzburgs als die erste Adresse gilt.
Als das Buch noch nicht aufgeschlagen vor mir lag, sah ich spontan drei Bilder vor meinem geistigen Auge, die sich wohl am intensivsten während des kurzen Aufenthalts damals eingeprägt hatten. Es war ein imposanter Panoramablick auf die Stadt von der Festung Hohensalzburg aus, dann die kargen Räume in Mozarts Geburtshaus und eine sehr alte Apotheke, ich meine fast, dass sie gegenüber dem Café Tomaselli lag, ich sie vom Fenster aus sah und beeindruckt war.
Natürlich assozierte ich spontan auch die sphärischen Klänge Mozarts und nahm den Geschmack von Veltliner wahr. Vermutlich deshalb, weil ich ihn in Salzburg erstmals bewusst getrunken habe.
Wen interessiert so etwas? Nun mich, die ich schreibe und die ich meinen Lesern begreifbar machen möchte, weshalb ich das vor mir liegende Buch gelesen habe und es nun rezensieren möchte.
Ich wollte lesen, was Johannes Neuhardt und Wolfgang Schraub über die Salzachstadt schreiben, denn ich hatte gehört, dass mit dem Buch eine umfassende Charakteristik geboten wird. Diese war mir bislang nicht zu eigen.
Das Buch ist reich bebildert mit alten und neuen Aufnahmen von der Stadt und ihren Bewohnern. Es wird eine Fülle von Kunstschätzen gezeigt und hier natürlich auch Gemälde und es werden wirklich eloquente Texte geboten, die ich mit großem Interesse gelesen habe.
Nach einer kurzen Einleitung warten fünf umfangreiche Kapitel auf den Leser.
-1800 Salzburg – Eine Geschichte des Erzbistums in Schlaglichtern
-Salzach-Bayreuth, Karajanopolis, weltbestes Festival- Die Festspiele
- Sound of Mozart- Salzburger Mythen
- Welttheaterschwindel, Verlogenheitsmaschine, Touristenmania- Literarische Salzburgkritik
- Vom Umgang mit der Schönheit- Das moderne Salzburg
Die umfangreiche Geschichte Salzburgs werde ich gewiss nicht in verkürzter Form hier wieder geben. Doch das so genannte Rupertskreuz will ich erwähnen, eine Goldschmiedearbeit aus dem 8. Jahrhundert, die man im Dommuseum in Salzburg heute bewundern kann. Ausführlich wird man über die Benediktinerabtei St. Peter informiert, die eine Vielzahl von Kunstwerken beherbergt. Man lernt auch die Maximuskapelle in den Katakomben im Mönchsberg kennen und bemerkt Seite um Seite mehr, dass Salzburg, nicht nur die Stadt der Musik, sondern auch der Sakralbauten ist.
So liest man von der Benediktinerabteil Nonnenberg, von den Staatsmännern auf dem Bischofsthron und dem dazugehörigen Bischofssitz, vom Dom der Dome Österreichs und vielen anderen Sakralgebäuden mehr.
Natürlich sind auch die Salzburger Festspiele ein Thema und schließlich neben den Brücken auch die Kaffeehäuser. Jenes von dem ich eingangs schrieb, stammt aus dem Jahre 1703.
Bilder von Thomas Mann, Stefan Zweig, aber auch von Marlene Dietrich und noch lebenden Persönlichkeiten deuten an, dass hier ein Ort der kulturellen Begegnungen war und immer noch ist, auch jenseits der Musik Mozarts und deren Verkünders Karajan.
Sehr schöne Bilder von der Getreidegasse warten auf den Betrachter. Dort auch habe ich den Veltliner getrunken, in einem Restaurant, das mir in guter Erinnerung geblieben ist.
Sollte ich nach der Lektüre des Buches abermals nach Salzburg reisen, weiß ich schon jetzt, dass mich dort viele Plätze erwarten, die es lohnt, sich genauer anzusehen. Danke der Tipps zum Schluss, werde ich wohl einige Galerien und Museen besuchen und sicher in einem der empfohlenen Restaurants speisen.
Mein Traum wäre es, den "Jedermann" vor Ort zu erleben. Nun ja, wer weiß, was noch kommt…
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