Vor mir liegt ein traumhafter Bildband mit sehr beeindruckenden Fotos von Holger Lorenz und Texten von Stefan Schomann. Das Buch wurde von NATIONAL GEOGRAPHIC herausgebracht. Dies ist nach meiner Erfahrung ein Garant für sehr gute Bildqualität.
Gleich zu Beginn hat man die Chance sich auf einer doppelseitigen Landkarte einen Eindruck zu verschaffen, an welchen Orten die Bilder konkret entstanden sind. Bei den Ländern handelt es sich um Colorado, New Mexiko, Arizona, Utah, Nevada und Kalifornien.
Schomann lässt den Leser wissen, dass die Bilder des Fotografen den Betrachter auf eine epische Reise mitnehmen und als Orientierungshilfe dabei der Fluss Colorado dient. Dieser entspringt in den Rocky Mountains. In einer beeindruckenden Diagonale strömt er nach Südwesten und ist durch mächtige Zuflüsse gekennzeichnet. Im Südwesten fällt der Kontrast zwischen Wasser und Wüste ins Auge, aber auch der Kontrast zwischen Grün und Rot. Bei allem ist aber stellt die Erosionslandschaft die eigentliche Quintessens des Südwestens dar. Erwähnt werden nicht zuletzt die verwunschenen Täler New Mexikos mit ihren Felsformationen, auch die Sandsteinwelten von Utah und die Wüste von Nevada. Man liest von den Felsbildern der Indianer und von Stätten, die seitens Archäologen gefunden wurden, die nur wenige bislang gesehen haben, seit sie verlassen wurden. Neben Betrachtungen zu Wasserkraft und Wüstenzauber liest man auch dem Mythos der mit dem Südwesten verbunden ist. Dabei geht es um Freiheit und Abenteuer, Wüste und Wildnis und Schönheit und Schrecken.
Die Bilder von Holger Lorenz dokumentieren die gesamten Paradoxien einer hochdramatischen Natur und belegen zudem die ökologische Bandbreite dieser Region, vom Bergwald bis zur Sandwüste und vom Saguaro-Kaktus bis hin zum Riesenmamutbaum. Wie Schomann schreibt, folgt Lorenz der Tradition, Fotografie als ein Medium der Naturvermittlung und des Naturschutzes einzusetzen.
Den Bildern, die den einzelnen Ländern zugeordnet sind, ist stets ein Textbeitrag und ein Kartenausschnitt vorangestellt. In den Texten erfährt man stets Wissenswertes über die Länder und begreift die Fotowelten in ihrer Tiefe noch besser. Die Fotos selbst sind alle kurz beschrieben und lassen die Landschafts- und Tieraufnahmen noch näher an den Betrachter herankommen. Da ich bislang noch nicht im Südwesten der USA war und mich bisher auch kaum mit diesen Landschaft befasst habe, erzählt mir das Buch viel Neues. So etwas von den Völkern der Anasazi, die einst ihre Siedlungen bevorzugt unter schützende Feldüberhänge bauten. Man erhält diesbezüglich einen Eindruck von den Ruinen von Mesa Verda, an der Grenze von New Mexiko. Diese Ruinen zählen offenbar zu den spektakulärsten Beispielen der indianischen Kultur.
Ich staune über die Landschaftsbilder, die in New Mexiko entstanden sind, über die Hoodos, das sind beeindruckende Felsengebilde, die an einen anderen Planeten denken lassen. Die Traumlandschaften in Arizona, die dortigen Kakteenfelder und mehr noch die Sandsteinformationen, zeigen wie schön unsere Welt gerade dort ist, wo der Mensch nicht vorkommt.
Wenn ich all die traumhaften Bilder sehe, in der der Schöpfer sein vielfältiges Gesicht zeigt, dann bleiben nur Demut und die Erkenntnis, dass wir Menschen uns nicht so wichtig nehmen sollten. Wichtig allein ist die Tatsache, alles zu unternehmen, um das Geschenk Gottes in Ehren zu halten.
Empfehlenswert.
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