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Rezension:Magisches Alpenvorland

Diesen traumhaften Bildband haben die Fotografen Bernd Römmelt und Martin Siepmann gemeinsam mit der Autorin Martinia Gorgas auf den Weg gebracht.

Vorgestellt wird das Alpenvorland in den Kapiteln: Grünes Allgäu zwischen Wangen und Füssen Zwischen Iller und Lech Pfaffenwinkel und blaues Land Fünfseenland und Stadtrundgang München Zwischen Isar und Inn Chiemsee und Rupertswinkel.

 Diesen Kapiteln ist ein umfangreiches Kapitel vorgeschaltet, das den Titel "Land und Leute" trägt. Hier erfährt man zunächst Wissenswertes über die Entstehung des Alpenvorlandes, über den Gletscher des Flusses Lech, der einst während der Würmeiszeit entstand und man liest, wie am Ende der letzten Eiszeit das ablaufende Schmelzwasser das Würmtal formte und so auch das Leutstettener Moos entstand. Über Tiere und Pflanzen an den Flüssen und Seen im Alpenvorland wird man informiert. Hier erfährt man u.a. Näheres über die gelungene Renaturierung der Isar, die Artenvielfalt an den Osterseen und die Pflanzenwelt im Auwald. Typisch für die Auenwälder der Isar sind übrigens Eichen, Eschen, Ulmen und lichte Kiefernwälder. Im Frühling sollen dort Maiglöckchenkolonien das Auge und die Nase erfreuen und der Frauenschuh soll zu den edelsten Gewächsen dort zählen.

Aufgeklärt wird man über die bayerischen Ureinwohner, die Kelten und Bajuwaren und lernt auch Sitten, Bräuche und Traditionen der Bayern kennen. Die Wittelsbacher und ihre Könige werden vorgestellt und auch berühmte Schriftsteller aus der Region, so etwa Lion Feuchtwanger. Die Malerei im Alpenvorland erlebte im 19. und 20. Jahrhundert ihre Blütezeit. Hier liest man dann Interesssantes über Franz von Lenbach, Franz von Stuck, die Chiemseemaler und über die Künstlervereinigung "Der Blaue Reiter".

 Thematisiert wird des Weiteren die barocke Kirchenkunst und Künstler aus jenen Tagen. Typischen Speisen und Getränke sind auch ein Thema. Hier erfährt z.B. man Wissenswertes über das Bierbrauen und die Klosterbrüder.

 In der Folge dann werden die eingangs beschriebenen Regionen näher vorgestellt. Dabei machen neben den sehr informativen Texten die vielen Fotos natürlich neugierig auf Landschaften und Orte.

 Sehr viel Interesse geweckt hat bei mir die Beschreibung des Ortes Wessobrunn. Gut, das "Wessobrunner Gebet" kennt man. Es ist schließlich das älteste Sprachdenkmal mit christlichem Inhalt. Doch wer kennt schon die Vergangenheit dieser Gemeinde und die alte Tassilolinde, die nach Einschätzung von Biologen über 700 Jahre alt ist?

 Das Buch beinhaltet so viel Sehenswertes, dass der Versuch das Schönste hervorzuheben misslingt. Alles, was hier vorgestellt wird, ist einfach traumhaft und wert bestaunt zu werden. Besonders verliebt bin ich allerdings in autofreie Fraueninsel mit ihrem uralten Kloster im Chiemsee, die ich bereits einige Male zu Fuß umrundet habe. Das älteste Gebäude auf der Insel stammt aus dem Jahre 860.


Von dieser Insel geht tatsächlich etwas Magisches aus, besonders in Zeiten, in denen die touristische Hochsaison vorbei ist. Auf den letzten Seiten erhält man eine Fülle von touristischen Informationen zum Alpenvorland von A-Z. Ferner werden Veranstaltungen im Jahresverlauf beschrieben und man hat Gelegenheit sich anhand einer Zeittafel zur Geschichte kundig zu machen und zwar an 2000 v. C., damals begann die Besiedlung der Region, bis ins Heute. Ein gelungenes Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle.

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