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Rezension:Escapes: Traumrouten der Alpen (Gebundene Ausgabe)

Der Fotograf Stefan Bogner zeigt im vorliegenden Bildband beeindruckende Fotos von Pässen, Kurven und Berglandschaften. Gemeinsam mit dem Autor Jan Baedecker und dem Literaturwissenschaftler Tom Dauer hat er dieses Buch auf den Weg gebracht. Die Aufnahmen wurden in der Schweiz, in Österreich, Frankreich und Italien realisiert. Sehr interessant war es für mich, die Bilder des 2383 hohen Flüelapasses zu studieren, denn dort bin ich bereits als junges Mädchen mit meinen Eltern entlanggefahren und war so fasziniert, von dem was ich sah, dass ich mir anschließend aufgeregt viele Tagebuchnotizen machte, über die ich heute ein wenig schmunzeln muss.

Jan Baedecker erinnert in seinem Prolog u.a. daran, dass Hannibal vor seinem Sieg über das Römische Reich auf seinem Weg über die Alpen die Kontrolle über 50 000 Soldaten und 37 Kriegselefanten behalten musste und bezeichnet dies nicht grundlos als logistische Glanzleistung.

Bis ins 19. Jahrhundert war die Bergwelt wegen der damit verbundenen Risiken gefürchtet und gewann erst allmählich Bedeutung im Hinblick auf Handels- und Postrouten oder militärische Verbindungsstraßen.  Pässe, wie etwa die Großglockner-Hochalpenstraße oder auch der Brenner waren schon in der Antike von Händlern erschlossen worden.

Der Autor erinnert an Karl Baedeker, der um 1844 für seinen ersten Schweiz-Reiseführer durch die Bergwelt reiste und auch an den Baedeker- Reiseführer von 1905, in dem bereits die ersten Radler zu sehen sind. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts war es für Automobilisten und Individualtouristen nicht ungefährlich bei Wetterumschwung auf den unbefestigten Straßen zu fahren.

Heute, so Baedecker, sind die Bergkämme, Höhenrücken und Gratverläufe keine geografischen Barrieren mehr, sondern stattdessen "Ziele einer Sehnsucht nach Freiheit und Einsamkeit fernab der global vernetzten Welt."

Die faszinierende Bilderwelt von Stefan Bogner zeigt 15 Pässe. Diese werden jeweils kurz beschrieben, bevor man sich die alpinen, eher unwirtlichen Landschaften anschauen kann. Dort mit dem Fahrrad entlangzufahren ist gewiss eine Tortur, der ich eine gemütliche Fahrt im Cabrio an einem warmen Sommertag allemal vorziehen würde. 

Beifügt ist dem Bildband ein Heft, das die Pässe im Profil veranschaulicht.

Empfehlenswert.

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