Dies ist eines der drei Bücher aus dem Corso-Verlag, in denen ich in den vergangenen Monaten immer mal wieder vor dem Einschlafen geschmökert habe, in der Hoffnung dann im Traum eine schöne Reise zu unternehmen.
Der Untertitel des vorliegenden, bebilderten Reisebuchs über Apulien nennt sich "Typen, Träumer, Lebenskünstler. Land und Menschen am Rande Europas".
Verfasst hat es die freie Reise-Journalistin Katja Büllmann. Die Fotos realisierte Giovanni Troilo.
Dabei lässt die Autorin gleich zu Beginn den Leser wissen, dass Apulien Gegensätze vereint und dass sie durch Menschen, die sie dort kennenlernte, mancherlei verstanden habe, was die Region ausmache.
Büllmann stellt zehn unterschiedliche Menschen aus Apulien vor, die in der Geschichte, Tradition und Kultur ihres Landes verwurzelt sind.
Die Rede ist u.a von einem Kleinfischer, der einem der ältesten Gewerbe der Welt nachgeht, das heute jeder realistischen Grundlage entbehrt, weil eine Lizenz um die 20. 000 Euro kostet, was unter normalen Umständen für die Kleinfischer kaum aufzutreiben sei.
Auch der Präsident von Apulien wird vorgestellt und mit ihm sein Traum auch in der Politik Offenheit zu leben. Dieser Präsident wird von der jungen Generation, auch von Intellektuellen und Künstlern geschätzt, nicht zuletzt, weil er keine Berührungsängste hat. Seine politischen Visionen verbreitet er übrigens über Twitter und Facebook.
Spannend zu lesen ist das, was über den Aberglauben in Apulien hier im Buch ausgebreitet wird. Eine 94 jährige Katholiken befreit ihr Dorf vom bösen Blick. Offenbar haben die Menschen in Apulien große Angst vor diesem Blick, den bekanntermaßen neidische und missgünstige Zeitgenossen übelwollend an den Tag legen und offenbar Ungutes damit bewirken können.
Man liest von dem Leben und Wirken eines Priesters, auch eines Schriftstellers, der vormals Mafiajäger war und kann sich durch die Persönlichkeitsbeschreiben eines Hoteliers eine Vorstellung von apulischer Gastfreundschaft machen.
Doch ich möchte nicht zu viel verraten…
Ganz zum Schluss im Rahmen des Porträts des Floristen Giuseppe Armenise erfährt man, dass es im Apulien Olivenbäume gibt, die fast 1000 Jahre alt sind. Diese Bäume dürfen nicht verpflanzt werden, wenn sie der Nachwelt erhalten bleiben sollen. Für Armise ist das "intensive, fast surreale Silbergrün der Blätter pure Energie". Die Bäume, die vom Blitz getroffen werden, erscheinen jahrelang fast tot, doch dann grünen sie erneut aus. Diese Resilienz haben die Bäume mit den Apuliern gemeinsam, wie man erfährt. Schaut man auf die Landschaftsbilder, so begreift man auch, weshalb.
Ein leises und dabei eindringliches Reisebuch, das die Neugierde auf Apulien weckt.
Empfehlenswert.
Helga König
Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Corso-Verlag und können das Buch bestellen.http://www.corso-willkommen.de/die-buecher/apulien-katja-buellmann/. Sie können es aber auch bei ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.
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