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Rezension:Eine kulinarische Entdeckungsreise durch Luxemburg (Gebundene Ausgabe)

Die Autorinnen Annette Beckmann und Ursula Furlan sowie die Fotografin Mechthild Schneider nehmen die Leser mit auf eine kulinarische Reise durch Luxemburg.

Gleich zu Beginn kann man sich anhand einer Karte klar machen, wo die im Buch beschriebenen Orte lokalisiert sind. Die Zahlen auf der Karte sind identisch mit den Seitenzahlen der einzelnen Betriebe in diesem Buch und bezeichnen die Lage der Region.


Gegliedert ist das reich bebilderte Buch wie folgt:

Die Luxemburger Mosel-nicht nur kulinarisch ein Genuss

Die Luxemburger Schweiz ganz groß

Der Luxemburger isst gerne

Die Ardennen-überall ist grün

Rund um die Großstadt herum

Vergangenheit und Zukunft gekonnt vereint

Luxemburg- Die Stadt der Gourmets

Vorgestellt werden Restaurants und Betriebe, in denen kulinarische Besonderheiten hergestellt werden und man lernt Sehenswertes im letzten Großherzogtum der Welt kennen. Der Schwerpunkt liegt eindeutig auf Essen und Trinken, das erwähne ich trotz allem, damit keine Missverständnisse aufkommen.

Man liest vom Ort Schengen und dem gleichnamigen Abkommen, wodurch am 14.Juni 1985 die stationären Grenzkontrollen abgeschafft worden sind. Heute stehe der Austausch von Kultur, Kunst und Tradition zwischen den drei Ländern im Vordergrund und auch die verschiedenen Küchen Deutschlands, Frankreichs und Luxemburgs im Vordergrund, (vgl.: S.15). Auf das Naturschutzgebiet Haff Remich wird man hingewiesen und auf die Tatsache, dass keiner die Mosel wirklich kenne, der dort noch nicht durch die Weinberge gewandert sei. Wenn man von den Weinbergen aus ins hügelige Hinterland fährt, soll sich das mediterrane Klima der Mosel stark verändern.

Weinliebhaber dürfen sich freuen, denn man lernt einige sehr gute Weingüter im Buch kennen, so auch die "Domaine Henri Ruppert" in Schengen. In der Weinstube dort hat man Gelegenheit die Weine vor Ort zu verkosten, die von kleinen Gerichten begleitet werden sollten, sofern man es nicht nur bei einem Glas belässt.

Im Rahmen der Weingüter wird auch "Les Domaines de Vinsmoselle" kurz skizziert, wo man offenbar sehr gute Weine verkosten kann. Es ist unmöglich all die Weingüter, die im Buch beschrieben sind, hier zu benennen. Gewiss ist es kein Fehler in der "Domaine Cep d` Or", dem größten Weingut des Großherzogtums, ein Weinseminar zu besuchen, um sich Grundkenntnisse im Hinblick auf Luxemburger Weine anzueignen.

Vorgestellt wird auch die "Distellierie Clos du Fourschenhaff" in Ehnen. Hier werden Edelbrände hergestellt, die bereits viele Auszeichnungen erhalten haben und natürlich allerbeste Restaurants, wie etwa das "Restaurant Joel Schaffler", das mir vom Interieur her besonders gut gefällt. Schaeffler ist der jüngste Spitzenkoch in Luxemburg und schaffte es bereits auf dem Wettbewerb "Bocuse d` Or" sein Land zu vertreten. Sein Markenzeichen soll eine leichte Küche sein mit viel Gemüse, Tomaten, Artischocken, Mandeln, Oliven, angereichert mit Äpfeln und Birnen der Region, (vgl.: S.46).

Traumhaft sind die Bilder von der "Kleinen Luxemburger Schweiz". Dort erschließt sich dem Besucher in der Region Müllerthal mit seinen ausgeklügelten Wanderwegen eine geheimnisvolle Felsenlandschaft aus Sandstein. Im 18. Und 19. Jahrhundert soll es dort über 80 Mühlen gegeben haben. Besuchen kann man u.a. den Ort Echternach und die dortige Abtei und Basilika, aber auch die imposante Burg Beaufort. Vorgestellt werden die Liköre aus diesem Renaissance-Schloss, die nach einem Geheimrezept des ehemaligen Schlossherrn kreiert werden. Während der Sommermonate kann man übrigens verschiedene Veranstaltungen auf der Burg besuchen.

Man lernt verschiedene Käsereien näher kennen und immer wieder bemerkenswerte Restaurants. Mich spricht das "Le Cigalon in Müllerthal im Müllerthal" besonders an. Philippe Stoque hat in Südfrankreich drei Jahre lang in einem 3 -Sterne-Restaurant gekocht. Die Spezialität des Hauses ist Lamm, wobei ich wohl lieber die "Jakobsmuscheln an Steinpilzrisotto mit einer Schwarzwurzelemulsion" bevorzugen würde.

Die Luxemburger sollen gerne gut speisen, liest man. Man lernt zahlreiche Gerichte der traditionnel Küche dort kennen, darunter "Ardenner Schinken", Rieslingpasteten und "Quetschflued".

Etwa in der Mitte des Buches warten auf den Leser 28 Rezepte. Diese wurden seitens der Restaurants, die im Buch vorgestellt werden, beigesteuert. Die Rezepte sind gut gegliedert und lassen sich problemlos nachkochen. Meine Lieblingsrezepte sind "Gebratenes Zanderfilet auf Trüffelrisotto an einer Pinot-noir-Sauce" und die "Bachforelle mit Pilzen gefüllt". Wer gerne Fleisch isst, sollte das "Lamm mit Thymiankruste" zubereiten. Das Rezept klingt vielversprtechend.

Mir gefällt die Idee Rezepte aus den vorgestellten Restaurants zu präsentieren, weil man auf diese Weise mehr über das tatsächliche Kochniveau des Hauses erfährt als in normalen Restaurantführern.

Sehr schön werden die Ardennen beschrieben. Hier lernt man die mittelalterliche Stadt Clervaux und "Schloss Wiltz" kennen und erneut eine Fülle schöner Restaurants u.a. auch in Vianden, einer mittelalterlichen Stadt am Rande der Ardennen.

Restaurants rund um die Großstadt herum und auch das Grubenmuseum Cockerill kommen zur Sprache und schließlich der "pavillon madeleine" von Lea Linster in Kayl. Sie kocht dort auf höchstem Niveau und ist wohl die allererste Adresse im Großherzogtum, wenn es um das Stillen kulinarischer Bedürfnisse geht.

Die Stadt Luxemburg soll die Stadt der Gourmets sein. Man lernt im Buch die wichtigsten Sehenswürdigkeiten kennen und exquisite Restaurants, bei denen es schwer fällt eine Wahl zu treffen. Ich würde wahrscheinlich das "Le Bouquet Garni" aufsuchen, das einen Stern hat. Thierry Duhr war übrigens Souchef bei Lea Linster.

Im Adressenverzeichnis zum Schluss werden alle Restaurants und kulinarischen Betriebe mit Anschrift, Telefonnummer, Website und E-Mailadresse vorgestellt, sodass man schon mal vorbestellen kann, wenn man plant ein paar Tage in Luxemburg zu verbringen.

Ich war bereits einige Male in Luxemburg, eine Reise dorthin lohnt sich. Durch das Buch habe ich viel dazu gelernt und weiß nun, wo ich das nächste Mal speisen werden, wo ich Wein kaufen und welche Sehenswürdigkeiten ich mir zu Gemüte führen werde.

Sehr empfehlenswert.

Bilder:Copyright: © 2011 Neuer Umschau Buchverlag GmbH, Neustadt/Weinstr. /A. Tauber/F. Rettig

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