Das Vorwort zu diesem traumhaft schönen Bildband hat Hartmut Dorgerloh, der Generaldirektor der Stiftung "Preußische Schlösser und Gärten aus Berlin-Brandenburg" verfasst. Die Texte im Buch stammen aus der Feder von Detlef Fuchs und die schönen Fotografien hat Leo Seidel realisiert.
Schloss Rheinsberg war einst der Wohnsitz des preußischen Kronprinzen Friedrich (des späteren Friedrichs II.) und danach seines Bruders Heinrich. Man erfährt u.a. wie die Renaissanceanlage zum kronprinzlichen Schloss wurde und hat Gelegenheit sich anhand zahlreicher Bilder einen Überblick über die Schönheit der Anlage zu verschaffen, die am Grienericksee im Kreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg gelegen ist.
Gezeigt werden Raumkunstwerke im Friderizianischen Rokoko. Dabei war es einst die unverstellte Sicht aus dem Spiegelsaal über die Kolonade, die das neue Lebensgefühl des Kronprinzen verkörperte. Rheinberg zeigte sich als Gegenentwurf zum verhassten väterlichen Schloss.
Es werden Einzelheiten präsentiert, wie etwa ein Glasarmkronleuchter für den Spiegelsaal, den Friedrich in der nahegelegenen Zechliner Glashütte herstellen ließ. Auch erhält man einen Eindruck vom gesamten Spiegelsaal und vom Turmkabinett, welches die Urzelle für Sanssouci bildete, weil sich Friedrich seine Bibliothek von Knobbelsdorf auf dem Weinbergschloss in Sanssouci "come á Rheinsberg" wünschte.
Vorgestellt wird der Lust- und Nutzgarten von Rheinsberg und gezeigt werden traumhafte Impressionen, so dass man eine gute Vorstellung von dem erhält, was sich dort einst abspielte.
Auch über die Zeit von Prinz Heinrich in Rheinsberg wird man aufgeklärt und kann sich mit der Raumausstattung vertraut machen, z. B. mit der textilen Ausstattung der Paradeschlafkammer. Die Stoffe kamen übrigens aus Lyon.
Es muss wundervoll sein, in Rheinsberg im Ehrenhof ein Konzert zu erleben und dabei vom Hof aus einen Blick auf den See zu genießen, bei den Spaziergängen im Garten die Skulpturen zu bewundern und ein Gefühl dafür zu entwickeln, weshalb dieser Ort auch die Dichter faszinierte, sei es Fontane, Menzel oder den jungen Tucholsky, die durch ihre Texte den Mythos Rheinsberg unsterblich machten.
Ein sehr schönes und dabei informatives Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle.
Helga König
Das Buch ist überall im Fachhandel erhältlich.
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