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Rezension:Streifzüge zwischen Oder und Drage: Begegegnung mit der Neumark (Gebundene Ausgabe)

"Die ersten Orden, die sich in der späteren Neumark ansiedelten, waren die Templer." (S.168)

 Der Herausgeber dieses reich bebilderten und dabei textreichen Buches ist das "Deutsche Kulturforum östliches Europa". In der Einleitung konnte ich in Erfahrung bringen, dass besagtes Kulturforum im Jahre 2006 gemeinsam mit dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam die Ausstellung "Die Neumark- Begegnungen mit einer historischen Landschaft" organisiert hatte. Ziel war es, dem polnischen und dem deutschen Publikum eine vergessene historische Landschaft näherzubringen und zu verdeutlichen, dass es sich hierbei um ein gemeinsames historisches Erbe handelt. Im Anschluss an die Ausstellung plante man eine zweisprachige Publikation, die sich des Themas annehmen sollte. Orte, die in der Ausstellung zur Sprache kamen, finden sich in dieser Publikation, die 6 Jahre später veröffentlicht wurde, wieder. Dazu kommen einige sehr gut dargestellte Themenkomplexe, die für die Region wichtige Phänomene behandeln:

-die Bautätigkeit und Alltagskultur verschiedener Orden
-die Sakralarchitektur des Mittelalters
 -die Entstehung der Städte
 -Schlösser und Herrenhäuser

An diesem Buch haben zahlreiche polnische und deutsche Historiker, Kunst- und Regionalhistoriker als auch Redakteure mitgewirkt. Seinen Anfang nimmt es mit Betrachtungen zur Geschichte der Neumark, die einst ein Teil der Mark Brandenburg war, wie Werner Vogel die Leser wissen lässt. Der historischen Einführung folgt dann die ausführlichen Beschreibungen der Orte, die alphabetisch angeordnet sind.

Sehr gut informiert wird man über die Geschichte der Orte, erfährt Wissenswertes über Persönlichkeiten, die dort geboren wurden und/oder lebten, wird zudem genau über die Anfahrt sowie das, was es jeweils zu besichtigen gibt, informiert.

 Ich muss gestehen, dass ich nur von ganz wenigen Orten aus diesem Gebiet, das zwischen Brandenburg, Pommern, Großpolen und Schlesien vormals beheimatet war, je gehört habe. Wohl hatte ich schon etwas von dem Ort Gleissen vernommen, weil sich dort die getreueste Kopie des Schlosses Sanssouci und eine Kirche, die von dem Königlich-preußischen Architekten Karl Friedrich Schinkel entworfen wurde, befindet. Orte wie Königswalde, Liebenow, Bärwalde aber auch Sonnenburg kommen zur Sprache. Dass es dort in Sonnenberg ein Konzentrationslager gab, wusste ich bislang nicht.

Es führt zu weit hier alle näher vorgestellten Orte aufzuführen. Gesagt werden kann, dass man einen guten Überblick von der Region erhält. Neben einem umfangreichen Glossar warten die Autoren zum Schluss auch mit Kurzbiografien und Hinweisen auf weiterführende Literatur auf. Eine Ausschnittkarte zu Buchbeginn zeigt, wo die besprochenen Orte in der Neumark konkret zu finden sind.

Empfehlenswert.

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Rezension Peter J. König: Bodo Müller VON BERLIN ZUR MÜRITZ

Dieses Buch ist allen Freizeitkapitänen und Wasserwanderern gewidmet, die mit ihren Booten die einzigartigen Seen- und Flusslandschaften zwischen Berlin und dem größten See Deutschlands, dem Müritz See und seinen Nebengewässer kennenlernen möchten. Dabei passiert man idyllische Kanäle, wie den Oder-Havel-Kanal oder den Ruppiner Kanal. Mit der entsprechenden Urlaubsentspannung genießt der Wassersportler die unberührten Auen und die unverbaute Landschaft, Natur pur mit einer einmaligen Vegetation und einer Fülle von Wasservögeln, die hier noch geeignete Lebensbedingungen finden. 

Dies sind großartige Erlebnisse, die man nirgendwo sonst in dieser Fülle in Deutschland noch antreffen kann. Das ist auch der Grund, warum immer mehr Menschen diese Art von Urlaubs- und Freizeitgestaltung suchen. Unterwegs trifft die Crew auf malerische Städte und verschlafene Dörfer, die allmählich aus ihrem Dornröschenschlaf erwachen. Es bieten sich unvergleichliche Perspektiven, wenn der Blick von der Seeseite über die Uferlandschaft wandert. In erste Linie ist der vorliegende Band aber ein unverzichtbares Hilfsmittel, um einen gelungenen Urlaubstörn auf diesen Gewässern zu erleben. 

Dazu gehört alles Wissenswerte, dass nötig ist, um eine solche Wasserwanderung erfolgreich durch zu führen, angefangen von den notwendigen Bootsführerscheinen, über neuestes Kartenmaterial, der Beschreibung von Anker- und Rastplätzen, bis hin zu Tankmöglichkeiten und besuchenswerten Ausflugslokalen, eben alles was man auf einer solchen Bootsreise wissen muss. Wer genügend Zeit mitbringt, dem bietet die Lektüre auch noch Abstecher in andere Mecklenburger Gewässer, die ungemein reizvoll sind. Neben den Ausflugtips ist es die große Anzahl von Gewässerkarten, die dem Skipper zur Seite stehen. Damit nicht alles so dröge daherkommt, hat der Autor Bodo Müller mit einer Vielzahl von Farbbildern dem Leser einen Eindruck vermittelt, auf welches wunderbare Erlebnis er sich auf einer solchen Fahrt einlassen darf.

Das Inhaltsverzeichnis sagt wohl am besten aus, wie man auf dem Wasser von Berlin an die Müritz gelangt: Vorwort 
Von Berlin zur Müritz Oranienburg 
Die Ruppiner Gewässer 
Der Rhin zwischen Neuruppin und Lindow
Die Obere Havel-Wasserstraße 
Die Wentow-Gewässer 
Die Templiner Gewässer 
Die Lychener Gewässer 
Die Obere Havel-Wasserstraße 
Die Rheinsberger Gewässer 
Vitzsee-Schwarzer See-Mirow 
Die Müritz Ortsregister 

Die Fahranleitung ist übersichtlich dargestellt und zeichnet sich durch konkrete Angaben aus, die nicht langatmig den Bootsführer und seine Mannschaft langweilen. Die Informationen dienen dazu, auf allen Streckenabschnitten das zu finden, was einen besonderen Törn ausmacht, sowohl in technischer als auch in unterhaltsamer Hinsicht. 

Empfehlenswert. 

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Rezension Helga König:Reisen und Entdeckungen im südlichen Afrika: Von der Kalahari zu den Victoria-Fällen (Gebundene Ausgabe)

Von David Livingstone (1813- 1873), dem schottischen Missionar und Afrikaforscher, las ich erstmals als Zwölfjährige eine kurze Lebensbeschreibung in einem Jugendmagazin für Geschichte, in das ich damals mein Taschengeld investierte. Mich faszinierte diese Persönlichkeit, dessen Herz in Afrika unter einem Baum begraben wurde. Wessen Herz über den Tod hinaus eine solche Beachtung findet, muss sehr edelmütig gewesen sein.

Die wissenschaftliche Leistung des Forschers und gleichermaßen sein Lebensweg von seiner frühesten Jugend bis zu seinem einsamen Tod in Zentralafrika waren ein Weg von seltener Geradlinigkeit. Bei seinen herausragenden Leistungen ist es nicht verwunderlich, dass Livingstones sterbliche Hülle in der Westminster-Abtei in London beigesetzt worden ist. Er ruht im Pantheon des britischen Reiches an der Seite von Königen. Eine derartige Auszeichnung wurde bislang außer Kolumbus keinem Entdecker zuteil, der in Sevilla an der Seite von Königen ruht.

Der Forscher entstammte einer alten Bauernfamilie, sein Vater war Teekrämer. David besaß trotz seiner Herkunft oder vielleicht gerade deshalb einen großen Lesehunger und eine ebensolch große Lernbegier. Schon im Alter von zehn Jahren arbeitete er in einer Fabrik und kaufte sich von einem Teil seines Wochenverdienstes ein Lehrbuch der lateinischen Sprache. Er besuchte nach seiner Arbeit die Feierabendschule und studierte zuhause nach Schulschluss weiter. In dieser Zeit reifte sein Entschluss Missionar zu werden. Im Sommer arbeitete er in den Folgejahren weiter in der Fabrik und im Winter belegte er Vorlesungen an der Universität Glasgow über Medizin und Theologie. Seine Studien wurden seitens der Missionsgesellschaft unterstützt, die er schließlich mit einer Arbeit über die Anwendung des Stethoskops abschloss.

Er lernte den Missionar Moffat kennen, verbrachte auf dessen südafrikanischer Station die nächsten Jahre, zuerst als Missionar und später als Arzt. In seiner Freizeit lernte er die Eingeborenendialekte kennen und widmete sich wissenschaftlichen Studien. Dann heiratete er die Tochter Moffats und zog man Tschowane. Dort ließ er sich beim Bahuena- Häuptling Setschele nieder und verlegte 1847 aufgrund einer Dürreperiode seine Station ins westliche Betschunenland.

Im vorliegenden beschreibt David Livingstone sehr packend drei Entdeckungsreisen, die ihn von der Kalahari zu den Victoria-Fällen führten. Während dieser Reisen war ihm seine missionarische Aufgabe stets voll bewusst. Er entdeckte gemeinsam mit der Reisegesellschaft den Ngami-See und trat 1852 jene große Reise an, die den Hauptinhalt des Buches ausmacht. Er wollte zunächst den Lauf des Sambesi näher erforschen, zeitgleich einen geeigneten Weg von den Wohngebieten der Makololo zu der Westküste finden, um auf diese Weise die Missionarsarbeit zu erleichtern. Der Forscher ging von Kapstadt aus nordwärts nach Linyanti, von dort nach Sambesi und Kongo, ging dann zum Dilolo-See und erreichte nach großen Strapazen 1854 die portugiesische Niederlassung Laonda an der Atlantikküste. 1855 entdeckte er auf einer weiteren Reise die großen Wasserfälle von Sambesi, die er nach seiner Königin Victoria-Fälle benannte. Mit seiner Rückkehr in seine Heimat schließt er dieses Buch ab.

Bei der vorliegenden Ausgabe handelt es sich um den etwas gekürzten Text der ersten deutschen Übersetzung von 1858.

 Empfehlenswert.

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Rezension Peter J. König: T Ö R N F Ü H R E R - Jan Werner -H O L L A N D -Das Ijsselmeer und die nördlichen Provinzen

Worum es sich bei diesem Buch handelt, wird schon durch die Überschriften eindeutig klar. Wir haben es hier mit einem Törnführer zu tun, für alle Landratten, also mit einer ausgearbeiteten Route mit einem Boot, die dem Nichtkundigen die Gewässer, aber auch Häfen, Ankerplätze, Schleusen und alles Sonstige erklärt, was man wissen muss, wenn man mit einem “Kahn“ unterwegs ist. Der Autor Jan Werner, ein sehr erfahrener Skipper hat sich hier das Ijsselmeer und die nördlichen Provinzen Hollands vorgenommen. Es gibt kaum ein Land auf dem Globus, das sich besser eignet mit dem Schiff kennen zu lernen, wie die Niederlande. Wasser ist das prägende Element der verschiedenen Provinzen, das Boot das einzig wahre Fortbewegungsmittel, um mit der nötigen Gelassenheit, die Schönheit der einzigartigen Landschaft, aber auch die idyllischen, friesischen Städtchen und Dörfer in sich auf zu nehmen.

Der große Vorteil dieses Führers besteht darin, dass Jan Werner alle Informationen aus eigener Erfahrung wiedergeben kann. Alle Routen hat er selbst erkundet, viele Tipps sind nur durch das eigene Erleben zustande gekommen. Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass alle nautischen Besonderheiten, die in Holland gegeben sind, dem interessierten Leser für seinen Törn in diesen Gewässern fachkundig nahe gebracht werden. Deshalb ist dieses Buch besonders geeignet zu einer professionellen Vorbereitung, zumal der Autor schon oftmals diese Reviere befahren hat. 

Um auch einen ersten visuellen Eindruck zu vermitteln, gibt es 85 Farbfotos, die die ganze Schönheit vom Ijsselmeer und den angrenzenden Ländereien Noord-Hollands zeigen. 70 Übersichts- und Hafenpläne ergänzen die Informationsfülle. Das Buch ist in drei Hauptteile gegliedert, die ich hier anführen möchte: 
Das Ijsselmeer 
Die nördlichen Provinzen 
Nautisches Holland-Lexikon 

Jeder Hauptteil ist in viele einzelne Unterabteilungen untergliedert. Dort bespricht der Autor sehr verständlich und anschaulich alles Wissenswerte und Notwendige. Wenn der begeisterte Wassersportler oder Bootsliebhaber eine Reise in dieses Gebiet der Niederlande planen sollte, wird er durch diesen Törnführer von Jan Werner aus dem Delius-Klasing-Verlag bestens beraten. Einem grandiosen Erlebnis sollte danach nichts mehr im Wege stehen, denn das Buch war die perfekte Vorbereitung. 

Empfehlenswert

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