Dieser grandiose Bildband über Island wurde von dem Autor Helmut Hinrichsen und dem Fotografen Max Schmid auf den Weg gebracht. Hinrichsen studierte Isländisch an der Universität von Reykjavik und unterrichtete dort an einer Sprachenschule Deutsch. Seit 1978 ist der Deutsche als Gymnasiallehrer und Schulleiter an einer Gesamtschule in Reykjavik tätig. Der Fotograf Max Schmid hat bislang 40 Bildbände veröffentlicht. Er arbeitete über zwei Jahrzehnte als Reiseleiter auf der Insel und liebt Island wegen seiner Andersartigkeit.
Zu Beginn dieses Buches hat man Gelegenheit sich auf einer doppelseitigen Karte einen Eindruck von dieser Insel zu verschaffen. Dann wird man zunächst mit traumhaften Impressionen konfrontiert, die neugierig machen auf den einleitenden Text. Hier auch ist ein Zitat aus der Lieder-Edda eingebunden, das ich hier gerne wiedergeben möchte: "Der allein, der viel gereist und durch die Welt gewandert ist und versteht, seinen Verstand zu gebrauchen, kennt Art und Gemüt der Menschen.“
Hinrichsen und Schmid sind viel gereist und zeigen, dass sie ihren Verstand benutzen, sowohl im Text als auch bei der Motivwahl.
Sieben Kapitel warten auf den Leser, mit denen er sich immer wieder befassen kann, weil das zu Entdeckende vielschichtig ist und nicht langweilig wird.
Im ersten Kapitel wird Südwestisland thematisiert und hier zunächst die nördlichste Hauptstadt Europas: Reykjavik. Dieser Ort erhielt 1786 die Stadtrechte und hatte damals 167 Einwohner. Heute kann man im Großraum Reykjaviks 16 Thermalbäder besuchen. Was es in der Stadt an Sehenswertem gibt, wird ausgiebig erläutert und teilweise auf Bildern auch gezeigt.
Sein heißes Wasser bezieht diese Stadt übrigens aus Bohrlöchern und aus Thermalgebieten in der Umgebung. Mit dem Wasser wird die Fernheizung gespeist. Beleuchtet werden architektonische Besonderheiten der Stadt und hier auch der Bogenanbau des Nationalmuseums, an dem zahlreiche Künstler mitgewirkt haben.
Eine Reise ins Innere der Erde kann nachvollzogen werden. Hier geht es um den Krater Príhnjúkagígur. Man lernt u.a. die Halbinsel Reykjanes kennen, die an der Südwestspitze Islands gelegen ist und kann sich stets aufs Neue imposanter Landschaftsbilder erfreuen, die exakt zu beschreiben, vermutlich die isländische Sprache voraussetzt, weil das, was die Natur hier anzubieten hat, einmalig ist. Gletscher, Wasserfälle imposante Gesteinsformationen, Vulkane und Geysire erwarten den Besucher von Island und lassen ihn in eine geradezu magische Welt eintauchen. Sagen und Geschichten spielen hier eine Rolle und das Glück kann beispielsweise in einer Schluchtenwanderung bestehen.
Unmöglich all die Orte hier zu benennen, die sehr anschaulich beschrieben worden sind oder die vielen schönen Bilder und die Illustrationen durch Zitate zu benennen, die dazu verhelfen, sich in die Stimmung hineinzubegeben, die diese Insel zu einem geheimnisumwitterten Traumort macht.
Nordisland sollte man besuchen, weil dieser Inselteil an den Polarkreis grenzt. Eisbären, Seehunde und Akureyri, die Hauptstadt des Nordens lernt man dort kennen. Dann gibt es die tiefen Fjorde und hohen Wasserfälle im Osten zu bewundern und genau da begegnet uns der den Satz“ Es gibt den Ort im Himmel, der Elfenwelt genannt wird. Dort wohnen die Lichtelben, aber die Schwarzelben leben unten in der Erde. Die Lichtelben sind schöner als die Sonne, aber die Schwarzelben sind schwärzer als Pech.“ (Snorra-Edda, Gylfagynning).
Alles ist mythisch an diesen Orten. Das verdeutlichen die Bilder, an denen man sich nicht satt sehen kann. Unbeschreiblich imposant sind die Sand- und Lavawüsten sowie die Geysire im Thermalgebiet. Island ist eindeutig eine andere Welt, die zu erkunden, sicher sehr spannend ist.
Reiseempfehlungen zum Schluss runden den gelungenen Bildband perfekt ab.
Sehr empfehlenswert
Helga König
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