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Rezension: Wasser-Eine Entdeckungsreise- Rudi Sebastian-teNeues

#Rudi_Sebastian nimmt die Leser mit auf eine fotografische Reise, die den Wunderstoff "Wasser" im Fokus hat.  Dabei erklärt  er zunächst, was Wasser eigentlich ist und woher es kommt. 

Wer in der Schule gut zugehört hat, weiß, dass Wasser als einziger Stoff auf der Erdoberfläche in drei Aggregatzuständen vorkommt: fest, flüssig, gasförmig. Dabei sind 3 Prozent Süßwasser, davon mehr als die Hälfte gebunden in fester Form: 24 Millionen Kubikkilometer Eis, Schnee und Gletscher bedecken die Erde und ein Promille des Wassers existiert gasförmig als unsichtbarer Wasserdampf. 

Zwischen der grandiosen Bilderreise kann man immer wieder Texte in englischer und deutscher Sprache lesen, die sich näher mit Wasser befassen. So erfährt man, dass es große Wärmemengen aufnehmen und gut sowie vergleichsweise lange speichern kann. 

Man liest dann weiter Wissenswertes über die Dichteanomalie des Wassers und seine Notwendigkeit für das Wetter. So muss man wissen, dass Wolken und Wasser zu den wichtigsten Elementen zählen, die das Klima und den Klimawandel bestimmen. 

Man erfährt mehr  über das Wesen der Flüsse und darf sich dann an Flusslandschaften erfreuen, so etwa entlang der Havel mit all dem Grün, das sich im Fluss in vielen Schattierungen spiegelt. Zwei grüne Flüsse in Slowenien und in der Schweiz darf man ebenfalls auf Bildern bewundern und sich ihrem Zauber vollständig hingeben. 

Wundervolle Landschaftsbilder, die den Li-Fluss in China zeigen, lassen lange innehalten, um dann wenig später von einem Landschaftsfoto, das den Canal du Midi  visulisiert, überwältigt zu werden. Über Flüsse mit außergewöhnlichen Farben wird man auch informiert, so erstrahlt der Rio Celeste in Costa Rica in reinem Himmelblau und der Rio Tinto in Spanien in sattem Rot und Gelb.  Die Farbe des Rio Celeste im Nordwesten Costa Ricas ist übrigens ein physikalisches Phänomen, das im Buch näher erläutert wird. 

Im 2. Kapitel des Buches geht die Fotoreise dann weiter zu verschiedenen Seen über deren Wesen man zuvor Grundsätzliches lesen kann.  So wird man über Salzseen beispielsweise informiert und kann sich über die Besonderheiten des Owens Lake in Kalifornien durch eindrucksvolle Aufnahmen kundig machen und in der Folge dann ein Seenwunder in Brasilien bestaunen. 

Das Meer und sein Wesen sind Thema des Kapitels 3. Zur Sprache gebracht wird  u.a. die Farbe Türkis in den Gewässern der Bahamas. Dabei ergeben sich die ungezählten Türkistöne aus dem Zusammenspiel von Wassertiefe, Sandfarben, Wind und Strömungen. Grandiose Bilder machen neugierig auf das, was farblich wie ein Wunder erscheint. 

Man liest weiter von der Bucht von Cádiz, die ein Paradebeispiel für das Ineinandergreifen natürlicher Prozesse und menschengemachter Umformung und Nutzung bei gleichzeitiger Steigerung der Bodendiversivität darstellt. Davon kann man sich auf Bildern überzeugen, denen weitere fantastische Fotos folgen, speziell von dem Phänomen Nazaré/ Portugal. Dort steigt auf extrem kurzer Distanz der Meeresboden auf Strandniveau. 

Was noch? Bilder vom "Ewigen Eis" in Norwegen und in Grönland. Diese Bilder spiegeln die Realität. Das Tempo der Eisschmelze in der Arktis hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen, das weiß nicht nur Rudi Sebastian, der die Schmelze eindrucksvoll dokumentiert hat. 

Fotos von der Aquakultur, auch von Schnee und Eis  werden fast zum Schluss gezeigt, um sich dann ganz zum Ende nochmals großartiger Wasserimpressionen zu erfreuen. Die Fotos, die Rudi Sebastian in Portugal gemacht hat, erinnern an Gemälde des britischen Malers William Turner. Großartig!

 Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension:Tales from the Roads Less Traveled Pie Aerts- teNeues Mendo

Dieser grandiose Fotoband mit Bildern von #Pie_Aerts möchte zeigen, wie wichtig eine vielfältige Menschheit und ein Leben im Gleichgewicht mit der Natur sind. Dabei geht es diesem Fotografen bei seinem Tun nicht nur um die Bilder, sondern zudem um eine tiefere Verbindung, konkret darum, "in Vergangenheit und Gegenwart vorzudringen, die Bedeutung individueller Überzeugungen, Traditionen und Unterschiede wahrzunehmen, zu würdigen, wertzuschätzen und zu verteidigen."

Deshalb auch möchte er die einfache, unvollkommene und rätselhafte Natur des Menschseins darbieten. Er will eine Verbindung visualisieren zu den Dingen, auf die wir angewiesen sind, gemeint sind Natur, Ressourcen, Wildtiere- und einander. 

Pie Aerts möchte Menschen zusammenführen, sie dazu motivieren, sich wieder füreinander und für unseren Planeten zu interessieren. Ein Wollen, dass man gerne unterstützt, wenn begreift, dass nur das friedliche WIR dauerhaft überlebensfähig ist. 

Zahlreiche Bilder und Geschichten im Buch werden zukünftig nie wieder so sein oder in naher Zukunft völlig verschwinden. Diese Aufnahmen sind in Indien, Indonesien, Uganda, Japan, Chile, Myanmar, Botswana, Sri Lanka, Nepal, Italien, Namibia, Bolivien und auf den Philippinen entstanden. Die erläuternden Texte sind in englischer, französischer und deutscher Sprache nachlesbar. 

So werden beispielsweise Legenden eines Tales im Hochland von #Papua visualisiert. Es geht darum, dass sich Volksstämme aus dem Hochland von Wanema im Baliem-Tal versammeln, um zu feiern. Hier auch lernt man Mellius kennen, den örtlichen Dorfvorsteher. Von seinem hohen Wachturm aus hält er Ausschau nach den Wildschweinen. Seine Kleidung, kaum beschreibbar, zeugt davon, dass Männer auf der ganzen Welt eitel sind, auch wenn sie eine Art Urmenschentracht tragen. Im Fall von Mellius ist der Penis künstlich verlängert durch ein überstülptes Tierhorn und auf dem Kopf thront eine Riesenfeder, durch die er sich als Häuptling ausweist. Dabei muss man wissen, dass Penisfutterale bei den Hochlandvölkern ein gängiger Körperschmuck sind, der in allen Farben getragen wird. 

Man lernt Männer, Frauen und Kinder dieses Volkes kennen, das durch  seine Kleidung wie aus einer anderen Zeit kommend erscheint. Trotz der Speere, die man auf einigen Fotos wahrnimmt, wirkt das, was man sieht, aber dennoch nicht bedrohlich.

Blättert man weiter, gelangt man zu Motiven, die in all den weiter oben aufgezählten Ländern entstanden sind. Dazu im Einzelnen im Rahmen einer Rezension zu berichten, ist allerdings unmöglich. 

Besonders begeistert haben mich die Fotos von Myanmar, dem ehemaligen #Burma. Die Menschen haben dort eine besonders friedliche Ausstrahlung, strahlen Mitgefühl, Freude und Hoffnung aus. 

Der Schwerpunkt der Bilder aus Botswawa und dort vom Okovango Delta liegt auf Tieren: Löwen. Elefanten, Giraffen. Hier auch liest man, dass das Geheimnis des wahren Buschkarmas das "Loslassen" sei. 

Die Fotos von Nepal werden nicht nur Buddhisten gefallen, weil sie auf geheimnisvolle Art Frieden visualisieren.

Am meisten allerdings faszinieren mich die Bilder von Nepal, Kathmandu, weil man sieht, dass die Menschen dort trotz unsäglichen Leids die Hoffnung nie aufgegeben haben. Nicht wenige Städte im Kathmandu-Tal sollen sich wie eine Zeitreise anmuten, 200 Jahre in die Vergangenheit.

Sehr schöne Landschaftsaufnahmen von Namibia beeindrucken ebenso wie die Aufnahmen der Teeplantagen in Srilanka.

Fast überall erlebt man Menschen, die das Lächeln noch nicht verlernt haben, auch in Bolivien  leuchtet es bei aller Armut hervor und  man erkennt den Hochmut der Industrieländer, der außer einem zynischen Lachen keine menschliche Regung mehr zu zeigen in der Lage ist. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: The Satorialist INDIA- Scott Schuman- Taschen

Die Fotos für diesen traumhaften Bildband mit Reiseeindrücken von Indien hat der Fotograf #Scott_Schumann realisiert. Er arbeitete im Bereich Fashion-Marketing und Branding und begann Anfang 2000 auf den Straßen New Yorks beiläufig stylische Menschen zu fotografieren. Diese Bilder veröffentlichte er in seinem Blog "The Sartorialist". Er fand rasch Zuspruch, fotografierte später Kampagnen für namhafte Marken wie etwa Burberry. Zwischenzeitlich finden sich seine Arbeiten in den ständigen Sammlungen des Victoria und Albert Museum und des Tokyo Metropoliten Museum of Photography. 

Die Texte im Buch hat die Moderedakteurin Bandana Tewari verfasst. Sie hat für Magazine wie die "Elle" und "Marie Claire" gearbeitet und schreibt eine Kolumne für "The Business of Fashion". 

Wie die Autorin informiert, ist Schumann unermüdlich gereist- nach Ladakh im Norden, Bikaner im Westen, zu den Sundarbans im Osten und nach Thiruvananthapuram an Indiens Südspitze. 

In seinen Bildern geht es nicht darum, Armut zu romantisieren, sondern, wie ich vermute, die Schönheit in dem, was er sah, zu zeigen.

Wie die Moderedakteurin Bandana Tewari schreibt, zieht sich ein bescheidenes Kleidungsstück durch das gesamte Buch: Das #Gamcha. Es handelt sich um ein dünnes Baumwolltuch, das ursprünglich die Ikone einfacher Menschen war.  

Wie man weiter erfährt, besteht jedes Bild aus drei Teilen: dem Charisma des Motivs, seiner Kleidung und dem Licht. 

Scott Schumann schreibt zu seiner Indienreise,  dass es das emotionale Herz Indiens war, das ihm hierdurch näher gebracht wurde. Und genau dieses leuchtet aus all seinen Fotos hervor. 

Diese sind schwarz-weiß aber auch bunt, zeigen höchst unterschiedliche Motive, zeigen vor allem schöne Menschen mit ausdrucksvollen Augen, zeigen Reichtum und Armut, Skepsis, Hoffnung, zeigen üppiges Grün, zeigen fröhliche, alte Menschen und solche mit abgeklärt, weisem Blick… 

Zu jedem der Bilder ließe sich eine kleine Geschichte schreiben. Vielleicht zuallererst zu Gandhi, der als Graffitigemälde milde von einer öden Wand eines Hochhauses in New Delhi lächelt, gefolgt von einer wunderschönen in die Jahre gekommenen Frau aus Jaipur, mit einem besonders liebevollen Blick. 

Sanftmut und Freundlichkeit scheinen das emotionale Herz Indiens auszumachen, speziell dort, wo die Menschen noch so sein dürfen, wie es ihrem Wesen entspricht und die Konsumwelt sie noch nicht verwestlicht hat. 

Ein sehr, sehr schönes Buch, das zu einer Indienreise einlädt, einer Reise, die in erster Linie die Menschen dort im Auge hat und hier vor allem ihre Seele. 

Maximal empfehlenswert 

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The Sartorialist. India

Helga König