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Rezension: The Satorialist INDIA- Scott Schuman- Taschen

Die Fotos für diesen traumhaften Bildband mit Reiseeindrücken von Indien hat der Fotograf #Scott_Schumann realisiert. Er arbeitete im Bereich Fashion-Marketing und Branding und begann Anfang 2000 auf den Straßen New Yorks beiläufig stylische Menschen zu fotografieren. Diese Bilder veröffentlichte er in seinem Blog "The Sartorialist". Er fand rasch Zuspruch, fotografierte später Kampagnen für namhafte Marken wie etwa Burberry. Zwischenzeitlich finden sich seine Arbeiten in den ständigen Sammlungen des Victoria und Albert Museum und des Tokyo Metropoliten Museum of Photography. 

Die Texte im Buch hat die Moderedakteurin Bandana Tewari verfasst. Sie hat für Magazine wie die "Elle" und "Marie Claire" gearbeitet und schreibt eine Kolumne für "The Business of Fashion". 

Wie die Autorin informiert, ist Schumann unermüdlich gereist- nach Ladakh im Norden, Bikaner im Westen, zu den Sundarbans im Osten und nach Thiruvananthapuram an Indiens Südspitze. 

In seinen Bildern geht es nicht darum, Armut zu romantisieren, sondern, wie ich vermute, die Schönheit in dem, was er sah, zu zeigen.

Wie die Moderedakteurin Bandana Tewari schreibt, zieht sich ein bescheidenes Kleidungsstück durch das gesamte Buch: Das #Gamcha. Es handelt sich um ein dünnes Baumwolltuch, das ursprünglich die Ikone einfacher Menschen war.  

Wie man weiter erfährt, besteht jedes Bild aus drei Teilen: dem Charisma des Motivs, seiner Kleidung und dem Licht. 

Scott Schumann schreibt zu seiner Indienreise,  dass es das emotionale Herz Indiens war, das ihm hierdurch näher gebracht wurde. Und genau dieses leuchtet aus all seinen Fotos hervor. 

Diese sind schwarz-weiß aber auch bunt, zeigen höchst unterschiedliche Motive, zeigen vor allem schöne Menschen mit ausdrucksvollen Augen, zeigen Reichtum und Armut, Skepsis, Hoffnung, zeigen üppiges Grün, zeigen fröhliche, alte Menschen und solche mit abgeklärt, weisem Blick… 

Zu jedem der Bilder ließe sich eine kleine Geschichte schreiben. Vielleicht zuallererst zu Gandhi, der als Graffitigemälde milde von einer öden Wand eines Hochhauses in New Delhi lächelt, gefolgt von einer wunderschönen in die Jahre gekommenen Frau aus Jaipur, mit einem besonders liebevollen Blick. 

Sanftmut und Freundlichkeit scheinen das emotionale Herz Indiens auszumachen, speziell dort, wo die Menschen noch so sein dürfen, wie es ihrem Wesen entspricht und die Konsumwelt sie noch nicht verwestlicht hat. 

Ein sehr, sehr schönes Buch, das zu einer Indienreise einlädt, einer Reise, die in erster Linie die Menschen dort im Auge hat und hier vor allem ihre Seele. 

Maximal empfehlenswert 

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The Sartorialist. India

Helga König

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