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Rezension: 52 kleine & große Eskapaden in Deutschland mit Genuss- Dumont.



Dieses Buch enthält 52 kulinarischen Ausflugsideen, untergliedert in drei große Abschnitte: 

1. Nom Nom Nom - 16 Genusshighlights für Wochenendgourmets im Norden. 
2. Köstliche Kreationen-19 abwechslungsreiche Gaumenfreuden in Deutschlands Mitte 
3.So lecker das Land -17 Feinschmeckerauszeiten im Süden Deutschlands. 

Reich bebildert sind alle vorgestellten Ausflugsideen. 

Im Norden beginnen sie mit Lubmin am Bodden. Dabei kann man sich auf einem Kartenausschnitt genau anschauen, wo das kleine Seebad liegt, das textlich gut skizziert ist und mittels Fotos interessant visualisiert wurde. Das kulinarische Highlight dort sind die Beeren des Sanddorn. Ein Rezept für Sanddorn-Caipirinha wird in der Präsentation mitgeliefert. 

Wer an der Mecklenburgischen Seenplatte einen Kurztrip plant, sollte im ehemaligen Kloster Malchow eines der besten Cafés der Seenplatte besuchen. Dort bäckt Manja Wulf leckere Torten und Kuchen. Dort auch kann man eine 300 Jahre alte Linde bestaunen, sowie die ehemalige Klosterkirche, die heute als Ausstellungsraum des Mecklenburgischen Orgelmuseums dient. 

Mit solchen Infos geht es Seite für Seite im Buch weiter. So lernt man irgendwann auch Schillig kennen. Dort ist der einzige Sandstrand auf der Ostfriesischen Halbinsel am Eingang der Wesermündung lokalisiert. Alles, was hierzu zu lesen ist im Buch, überzeugt mich so sehr, dass es mein Favorit unter allen Reisezielen ist. 

Wie bei allen anderen "Eskapaden"  werden neben dem Textporträt mitgeliefert: Infos zur An- und Abreise, die beste Reisezeit, Dauer& Strecke, Ausrüstung, Übernachtungsmöglichkeit. 

Jeder der vorgestellten Orte hat etwas Besonderes zu bieten. Schön, dass das gebeutelte  Ahrtal erwähnt wird und dort der Rotweinwanderweg. 2 Wandertage, 36 km. 

Weinfreunde wird auch der Urbanus-Rundweg im Ramsthal gefallen. Dort kann man sogar in einem 8000-Liter-Weinfass übernachten. Keine Sorge, man ertrinkt darin nicht.

Schön auch, dass man Sassbachwalden erwähnt hat. Ich war dort schon einige Male. Die Fachwerkhäuser dort sind ein Traum, der Wein allerdings auch. Zur Sprache gebracht wird  der sogenannte Schnapsbrunneweg.  Neben der Bewegung geht es dabei um Pflümli etc. 

Was noch? Zum Schluss werden rund 35 die Autoren vorgestellt und es gibt zudem noch 5 besondere Empfehlungen. 

Ein sehr schönes, hilfreiches  Buch  für Kurzreiselustige.

Empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Das Erbe der Welt- Alle Kultur- und Naturmonumente mit Anerkennung der UNESCO- Kunth



Dieser Prachtband über das Erbe der Welt vermittelt zunächst einen Einblick in die Entstehung und die vielfältige Arbeit der UNESCO. 

Genannt werden zunächst wichtige Daten, so etwa die Anzahl der Mitgliedsstaaten. Man erfährt, wie alles begann, auch wie die UNESCO funktioniert und welche Aufgaben diese Organisation hat. Bei allem gilt Kommunikation als verbindendes Konzept. 

Erläutert werden sehr gut die 7 Schritte zum Welterbestatus und nicht unerwähnt bleibt, dass der UNESCO während des jeweiligen Nominierungsprozesses drei beratende Fachgremien zur Seite stehen. Wer dies im Einzelnen ist, erfährt man natürlich auch. 

In einem Interview mit Prof. Dr. Marie-Theres Albert liest man, was das Welterbe mit Menschenrechten zu tun hat. Sie betont u.a. "Wenn man im Krieg Welterbe zerstört, dann zerstört man auch die Kultur der Menschen und damit ihre Identität. Das ist eine Verletzung der Menschenrechte."

Derzeit stehen 52 Stätten auf der Roten Liste der UNESCO. Nicht selten sind es Naturkatastrophen, militärische Konflikte und Fanatismus, die zur Bedrohung für das Welterbe werden. 14 Hauptursachen für die Gefährdung sind aufgelistet und auch die Kriterien für die rote Liste. 

Ein Thema ist der Klimawandel für das Welterbe. So erfährt man Näheres zum "Great Barrier Reef", das seit 1981 zum Welterbe zählt und das zu sterben droht, aufgrund der angestiegenen Wassertemperaturen. 

Tourismus ist nicht nur Segen für das Welterbe, das wird rasch klar, wenn man an Venedig denkt oder andere Orte, wo Besuchsbegrenzungen notwendig werden, um das Erbe zu schützen.

Man liest in der Folge vom immateriellen Erbe, zu dem beispielsweise die armenische Schreibkunst, Rituale und Feste etc. gehören, kann sich in Kartenmaterial (Übersichtskarten) vertiefen, um schließlich das Welterbe-  in Kontinenten und Ländern untergliedert-  in Wort und Bild kennenzulernen. Mit diesem beeindruckenden und lehrreichen Inhalt kann man sich ein Leben lang befassen. 

Wenn ich ab morgen auf einer einsamen Insel leben müsste und nur 10 Bücher mitnehmen dürfte, wäre "Das Erbe der Welt" eines besagter Bücher.  Auf mehr als 700 Seiten breitet sich dieser Monumentalschatz  für die Leser und Betrachter aus, die ununterbrochen staunen dürfen.

Im Rahmen der Präsentation des spanischen Welterbes werden auch die "Menschentürme in Katalonien" thematisiert, die eine 200 jährige Geschichte haben, aber vor allem prachtvolle Gebäude aus unterschiedlichen Jahrhunderten, die allesamt faszinieren. Wohl dem, der das Glück hat, viele davon in seinem Leben besichtigen zu können. 

Auf den Seiten 414-415 kann man das "Gur-e-Amir-Mausuleum" in Samerkand bestaunen. Dort ist der Mongolenherrscher Timud (1336- 1405) bestattet worden, dessen Reich sich vom Ganges bis zum Mittelmeer erstreckte. Grausam soll er gewesen sein. So soll er bei der Eroberung Bagdads 90 000 abgeschlagene Köpfe zu einer gewaltigen Pyramide auftürmen haben lassen. Grausamkeit ist ein Teil der Menschheitsgeschichte und stets verbunden mit Machtgier. 

Seite 692/93 dann ist Machu Picchu in den Anden/Peru gewidmet. Diese Ruinenstätte gilt als eines der besten Beispiele für die perfekte Einbettung von Architektur in die Natur. Die alte Inka-Stadt wurde zu Beginn des 20. Jahrhundert wiederentdeckt. Beeindruckend, wie so manch anderes Bauwerk, was dann noch kommt. 

Zurückgeblättert nach Deutschland darf man sich u.a. an dem Anblick der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar erfreuen, auch der Mathildenhöhe in Darmstadt und dann einen Ausflug auf den Berg Athos/Griechenland machen, um sich in einem der Klöster zu erholen, falls die Mönche es erlauben.

Wenn nicht, dann reist man im Buch halt weiter, vielleicht spontan nach Prag, bewundert dort die berühmte astronomische Uhr am alten Rathaus und macht sich bewusst, dass man mit Ererbtem pfleglich umgehen muss, wenn man es erhalten möchte.

Die Liste der Welterbes umfasste 2021  1154 Monumente in 167 Ländern. Sie sind am Ende des Buches nach Ländern nochmals aufgelistet und können allesamt in diesem Prachtband bewundert werden.


Maximal empfehlenswert

Helga König

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Rezension: Kykladen- Inselparadies im griechischen Meer-Rudi Sebastian-teNeues



Dieser traumhafte Bildband enthält eine Vielzahl eindrucksvoller Fotos von Rudi Sebastian. Der Pfälzer hat sich ganz der Fotografie verschrieben, primär der Naturfotografie mit dem Schwerpunkt Wasser. Die Arbeiten des Fotografen sind bei internationalen Wettbewerben mehrfach ausgezeichnet worden. Dabei sind seine in sehr kleinen, limitierten Editionen angebotenen Kunstdrucke im Besitz von Sammlern von Aserbaidschan bis Australien. 

Die Texte im Buch sind in englischer und deutscher Sprache abgedruckt und die in dieser Publikation thematisierten Inseln sind auf einer der ersten Seiten skizziert, damit man ihren Standort einordnen kann. 

Neun Kapitel erwarten die Betrachter und Leser. 
Dabei handelt es sich um: 
Von Göttern und Dämonen 
Alle Inseln im Kurzportrait 
Lebensadern 
Von Wurzeln und Stiefeln 
So kykladisch
Menschenwerk 
Winterschlaf 
Ruhe vor dem Sturm 
Vom Wasser und Fels 

Die ersten Bildeindrücke vermitteln das Gebot der Vorsicht und das eines fast schon beklemmenden Touristenstroms. Gezeigt werden die "Kylkadenviper auf Milos, eine der giftigsten Schlangen und ein imposanter Sommerabend auf Santorini, wo sich Touristen zu Hauf tummeln, weil es so schön dort ist.

In der Einleitung dann erfährt man, dass der Prachtband als Liebeserklärung an Griechenland und die Inseln der Kykladen gedacht ist. Die Aufnahmen wollen die Unterschiedlichkeit der Inseln zeigen, die nicht alle so bekannt sind wie Mykonos oder Santorini, die natürlich auch thematisiert werden.

Zunächst werden 26 Inseln im Kurzporträt vorgestellt. 23 der Inseln sind bewohnt, erfährt man. 27 Inseln hat der Fotograf für dieses Buch besucht, dabei sei jede einzelne einzigartig. Allerdings verhalte es sich so, dass je näher die Inseln am Festland liegen, desto mehr würde sich das "Kyladische" mit dem "Attischen" vermischen, dem vorherrschenden Stil Griechenlands. 

Was erwartet den Betrachter und Leser?

Traumhafte Landschaftsaufnahmen, die Einblicke geben von der Verschiedenheit der Inseln, so etwa von Delos unweit von Mykonos, eine Insel, die zum UNESCO- Weltkulterbe zählt. Beeindruckend auch die Bilder von den Taubentürmen auf Tinos, die einst von reichen Venezianern dort errichtet wurden. Die Tauben im Flug erinnern an den Frieden, der sich im letzten Jahr aus Europa verabschiedet hat. 

Traumhaft  auch sind die Bilder von Mykonos, die hübschen weißen Häuser mit ihren bunten Balkonen direkt am Meer und die Bistrotische, an denen vergnügte Touristen das Panorama genießen. Überall entdeckt man dieses fantastische Blau an den weiß gekalkten Häusern und meint das Meer habe sich dort verewigt. 

Beeindruckend zudem der Blick auf einen Berg auf Folegandros. Dort gibt es ein Kloster, das man gewiss besuchen darf und dann ein tief eingeschnittener Canyon auf Andros, wo es sogar im Sommer noch wasserführende Flüsschen geben soll. Beeindruckende Felsformationen und immer wieder dieses faszinierend blaugrüne Meer laden zum Innehalten ein. Doch dann schweift der Blick über einen Olivenhain auf Naxos, um ein wenig dort zu verweilen und einige Seiten später, nachdem man viele schöne Eindrücke gesammelt hat, sich am Anblick eines Weinberges auf Sikinos zu erfreuen, der übrigens von seiner Gestaltung her an ein Amphitheater erinnert 

Ein Tante-Emma-Laden auf Folegandros, auch ein ursprüngliches Restaurant auf Santorini zeigen, dass sich hier Authentisches erhalten hat. Dann lernt man einen Töpfer kennen. Giannis töpfert in der dritten Generation. Auch verschiedene andere Inselbewohner werden fokussiert, nicht zuletzt auch Yiannis Karponities, in dessen Familie Marmor abgebaut wird. 

Ausgespart wird auch nicht das Kloster auf Tinos, die wichtigste Marien-Wallfahrtskirche Griechenlands und die Bilder, die in Winter- aber auch in Frühjahrsmonaten auf den Inseln gemacht wurden. Die Frühlingsbilder sind besonders ansprechend, der üppig blühenden Blumenwiesen wegen. Man kann sich daran nicht satt sehen. Doch dann wieder blickt man sehnsüchtig auf das Meer und die skurrilen Formen des Gesteins, speziell auf Tinos, Milos und Antiparos…Hier hat sich die Ewigkeit manifestiert. 

Was dieser Prachtband ausstrahlt, ist Schönheit pur. Wohl dem, der nicht nur die tollen, künstlerisch wertvollen Bilder bestaunen, sondern diese Inseln auch bereisen darf. Allein das Buch bereits ist unvergesslich. 

 Maximal empfehlenswert 

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Die Admonter Stiftsbibliothek- Jakob Maria Berninger-Servus



Eine Reise in die Welt der Bücher.

Jakob Maria Berninger, der Autor dieses inhaltsreichen Büchleins, beginnt die Einleitung mit den Worten "Von den vielen Welten, die der Mensch nicht von der Natur geschenkt bekam, sondern aus dem eigenen Geist erschaffen hat, ist die Welt der Bücher die größte."

Die Klosterbibliothek im obersteierischen Admont, die Berninger vorstellt, verfügt über einen der größten Schätze Mitteleuropas, konkret über eine Sammlung aus rund 200 000 Büchern und Handschriften sowie einem prunkvollen Bibliotheksaal aus der Hochzeit des Spätbarock- dem größten seiner Art weltweit. Man erfährt in diesem Büchlein mehr über die Geschichte des Benediktinerstifts Admont, das neben der Kirche, dem Kloster und der Bibliothek auch ein Museum und einen barocken Löschwasserteich umfasst und hat Gelegenheit, sich in eine Bilderwelt von all dem zu vertiefen. 

Man liest Wissenswertes zur Stiftsgründung und in diesem Zusammenhang von der Heiligen Hemma von Gurk, die den damaligen Salzburger Erzbischof beauftragte das Kloster zu gründen, was 1074 geschah. In der Folge wird man mit der Geschichte des Klosters in den einzelnen Jahrhunderten vertraut gemacht, liest vom verheerenden Brand des Klosters im 18. Jahrhundert, bei dem wie durch ein Wunder die Bibliothek mit ihrer umfangreichen und schon damals wertvollen Sammlung von den Flammen verschont blieb. 

Man erfährt  anschließend von einer weiteren Katastrophe, nämlich der Enteignung des Klosters seitens der Nazis im Jahre 1939 und alsdann von der Rückkehr der Mönche 1945, die mit dem Wiederaufbau der Sammlungen begannen und auch den Schulbetrieb wieder aufnahmen. Wie es dann weiterging, erfährt man im Anschluss auch und hat Gelegenheit die Ergebnisse der vollständigen Restaurierung der Klosterbibliothek visuell zu bestaunen. 

Über die Architektur des Bibliotheksaals und die beeindruckenden Skulpturen wird man sehr gut unterrichtet und zudem über die imposanten Deckenfresken, um schließlich mehr über die Admonter Sammlung zu erfahren. Alles toll beschrieben und damit die Neugierde weckend.

Dabei versteht sich die Stiftsbibliothek in erster Linie heute als theologische Fachbibliothek. Die Sammlung besteht aber nicht ausschließlich aus Büchern, sondern auch aus Handschriften, die in klösterlichen Schreibstuben entstanden sind speziell vor der Erfindung des Buchdrucks um 1450. Unter den Kostbarkeiten befinden sich auch zwei Pergamentstücke des "Abrogans", des bis heute ältesten Buchs in deutscher Sprache. Von diesem ist nur ein einzig vollständiges Exemplar erhalten und wird in der Stiftsbibliothek in St. Gallen aufbewahrt. 

Diese Informationen und viele weitere machen das kleine Buch zu einem ganz großen, das Buchliebhaber gewiss zu schätzen wissen, nicht nur wenn sie eine Reise zur Admonter Stiftsbibliothek  planen. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Polnische Ostseeküste-Masuren- Baedeker



Dieser Reiseführer über die polnische Ostseeküste enthält auf den Innenseiten der Buchdeckel aufklappbare Landkarten von der Region, die in diesem Werk breitgefächert und sehr gut thematisiert wird.

Dabei wird zunächst allgemein Wissenswertes über die polnische Ostseeküste im Rahmen kleiner Textbeiträge zur Sprache gebracht, so etwa über die kaschubische Volkskunst, z.B, das Töpfern oder aber auch über den Augenarzt Ludwig Zamendorf, der die Kunstsprache "Esperanto" entwickelt hat.

Im Anschluss daran werden 5 Touren vorgestellt, darunter eine Tour mit dem Rad entlang der Danziger Bucht. Dauer und Länge der Touren werden immer angegeben. Im Falle der soeben erwähnten Tour sind es 2 Tage. Die Länge beträgt 120 km. Klingt vielversprechend...

Ab Seite 44 dann beginnen die Ziele von A bis Z. Die einzelnen Ziele werden sehr gut beschrieben.

Beispiel: Allenstein. Neben Eckdaten wie die Einwohnerzahl, erfährt man allgemein Wissenswertes über die Stadt, die die Hauptstadt Masurens ist. 1348 erstmals erwähnt, erfährt man das Ein oder Andere über die Geschichte der Stadt, die im 2. Weltkrieg zur Hälfte zerstört wurde und liest, was man dort besichtigen sollte. Natürlich wird Kopernikus erwähnt, der hier seine astronomischen Studien betrieb und man erfährt, was man rund um Allenstein (Olsztyn) besichtigen sollte. 

Man liest im Rahmen der Reiseziele u.a. Näheres zum Volk der Kaschuben, auch wird Bernstein- das Gold der Ostsee- thematisiert. Hier  geht es um die Bernsteinfischer, auch über die Entstehung des baltischen Bernsteins wird man unterrichtet und wie man echten Bernstein erkennt.

Im Anschluss an die sehr gute Beschreibung der Ziele wird man mit Informationen versorgt zum Thema Erleben & Entspannen auf Land und zur See, auch Essen und Trinken kommen zur Sprache, landestypische Gerichte werden erläutert und auch Getränke,  so etwa das Danziger Goldwasser, ein Anislikör mit schwimmendem Rauchgold, das es schon seit 1598 gibt. 

Was noch? Feste, Shoppen und Übernachtungsmöglichkeiten werden genannt und viele praktische Infos, nicht zuletzt auch im Hinblick auf die polnische Sprache und anderes mehr. 

Alles in allem ein gelungener Reiseführer, den ich gerne weiterempfehle.

Maximal empfehlenswert

Helga König

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Rezension: Brunos Périgord- Martin Walker- Diogenes



Der Kriminalromanschriftsteller Martin Walker hat ein wunderbares Buch über das Périgord verfasst, das sich mit dessen ereignisreicher Geschichte, seiner Schönheit und seinen kulinarischen Genüssen befasst. 

Die fokussierte Gegend liegt im Südwesten Frankreichs und hat in der französischen Geschichtsschreibung immer wieder Bedeutung erlangt. Wie Walker schreibt, hat das Périgord seit Jahrhunderten seine eigene Sprache, die Langue d´oc. 

Anhand vieler wunderschöner Fotos im Rahmen von 10 textreichen, sehr informativen Kapiteln lernt man das Périgord näher kennen. Zunächst kann man sich in eine kurze Chronik vertiefen, die 300.000 v. Chr. beginnt und im Heute endet. 

In der Folge dann lernt man die Anfänge des Périgords kennen. Es zählt nämlich zu den ältesten Siedlungsgebieten der Menschheit. Die Menschen dort stellten bereits vor 300.000 Jahren steinerne Werkzeuge her und zündeten Feuer an. Man erfährt Wissenswertes über das Vézère-Tal. 147 prähistorische Stätten und 25 bemalte Höhlen dort wurden zum Weltkulturerbe erklärt. Über dieses Weltkulturerbe schreibt der Autor ausführlich und sehr spannend und widmet einen Essay den "Menschlichen Abbildungen im Vézère-Tal". 

Weiter geht es dann mit dem Kapitel "Roms lange Schatten". Die Römer waren es, die die Pax Romana, den Handel und Wohlstand, auch die befestigten Straßen und das Christentum ins Périgord brachten. Auch nach dem Abzug der Römer im Jahre 407 blieben römische Konventionen noch lange erhalten. Darüber schreibt Martin Walker auch Näheres, zudem über die Anbaukulturen, die die Römer nach Gallien brachten, so etwa den Weinanbau und die Walnussbäume. Ein Rezept für eine "Tarte aux Noix" hat der Autor beigefügt. Es lohnt, es auszuprobieren. 

Jedes der Folgekapitel enthält neben umfangreichen historischen Informationen und tollen Fotos einen Essay, der die Vergangenheit lebendig werden lässt. Unmöglich auf die vielen Fakten an dieser Stelle einzugehen oder sie auch nur zu streifen! 

So liest man über das frühe Mittelalter, liest von Klöstern und Kirchen, auch von wertvollen Reliquien. Allein 12 Benediktinerklöster hat es im Périgord gegeben. Die Reichtümer sollen sie dem Pilgerwesen verdanken gehabt zu haben.

Sehr spannend ist das Kapitel  "Krieg und Liebe im Mittelalter". Hier geht es um die Lebensgeschichte von Eleonore von Aquitanien, einer der herausragenden Frauen des Mittelalters. Sie habe nicht nur lesen und schreiben gekonnt, sondern beherrschte auch die lateinische Sprache, vermochte sich zudem am französischen und englischen Hof zu verständigen. Weitgereist, habe sie Einfluss auf die Literatur im frühzeitlichen Europa genommen und sei maßgebend für ein sich veränderndes Rollenverständnis und Bild der Frau gewesen, nicht zuletzt in Liebesfragen. Erwähnenswert auch der Essay zum Ende dieses Kapitels mit dem Titel "Troubadoure oder die Macht der Poesie." 

Man erfährt weiterhin Wissenswertes über Bastiden und Burgen im Périgord, bevor Walker die Renaissance, die Reformation und die Religionskriege dort in Augenschein nimmt. Bergerac sei das Zentrum der Reformation gewesen. In kaum einer anderen Region Frankreichs sei der Religion wegen so viel Blut geflossen als im Périgord und dies trotz der Appelle an Vernunft und Toleranz von Denkern wie La Boétie und Montaigne. Über beide erfährt man Wissenswertes. 

Inmitten der Bilderwelt, die historische Gebäude und landschaftliche Eindrücke zeigt, entdeckt man ein gebratenes Huhn und das Rezept dazu. Das "Poulet Henri IV." soll das einzige Rezept sein, das nach einem König benannt ist. Vermutlich deshalb, weil er sagte: "Ich will, das jeder Bauer am Sonntag ein Huhn im Topf hat." 

Das Grand Siècle, sprich die Zeit des Absolutismus, der Aufklärung und der Revolution kommt auch zur Sprache und man erfährt im Rahmen eines Essay mehr über ein Buch von Eugene Le Roy, das den Titel "Barde de Croquants". 

Auch über die Résistance im Périgord liest  man Wissenswertes. Einer ihrer Anführer, René Coustellier, soll eine der bestorganisierten Résistance-Gruppen geleitet haben. Es gelang ihm auf der Brücke von Mouleydier einen deutschen Angriff einen ganzen Tag lang aufzuhalten. 

Lesenswert auch ist der Essay mit dem Titel "Josephine Baker und das Château des Milandes." Hier liest man mehr über die Résistance-Heldin und Bürgerrechtlerin, die viele nur als Sängerin kennen. Eine bemerkenswerte Persönlichkeit, keine Hupfdohle!

Zum Schluss dann erfährt man noch sehr Wissenswertes über die Küche im Périgord, deren bekannteste Delikatesse Trüffeln und Foie gras sind. Vorgestellt wird ein "Menu Périgourdin". Welcher Wein dazu passend ist, bleibt nicht unerwähnt. Dann kann man sich über Trüffeln, Wallnüsse und Erdbeeren- kulinarische Genüsse des Périgord im Rahmen von Essays kundig machen, sich in eine kurze Geschichte des dortigen Weinbaus vertiefen und erhält zu guter Letzt tolle Reisetipps für eine Woche im Périgord. 

Ein wunderbares Buch. 

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: Legendäre Radtouren im Deutschland- 40 fantastische Routen zwischen Alpen und Meer-lonely planet



Dieses informative, reich bebilderte Buch stellt mittels 40 Reportagen die schönsten Radtouren zwischen Alpenrand und Waterkant vor. Untergliedert ist es in die Abschnitte: Norden- Osten-Süden-Westen.

Eingangs erfährt man, dass sich über unser Land das Netz von 40 000 Kilometer ausgewiesener Fahrradwege spannt. Dabei sind befahrbare Feldwege, Trails und Downhillstrecken nicht mitgerechnet. Das erstaunt und man ahnt, hier gibt es viel zu erkunden.

Neun legendäre Routen im Norden lassen die Wahl bereits schwierig werden, denn jede der Touren hat ihren speziellen Reiz. Besonders spannend finde ich hier den "Müritz-Radrundweg", den man  sich wie alle anderen fokussierten Radwege, mittels eines Kartenausschnitts sehr gut vergegenwärtigen kann. Neben eindrucksvollen Fotos hat man Gelegenheit eine spannende Reportage über diese Tour zu lesen, erfährt Wissenswertes zum Müritz-Nationalpark und Eckdaten, die ähnlich wie der Kartenausschnitt bei allen beschriebenen Radrundwegen Bestandteil sind. Genannt werden immer: Start/Ziel, Länge, Anreise, Beste Jahreszeit, Übernachten, Ausrüstung und weitere Infos über Websites. Dazu kommen noch spezielle Tipps. Im Falle des "Müritz-Radrundwegs", Gelegenheiten einer großen und kleinen Schlösserrunde oder auch Paddeln im Müritzsee-Nationalpark. 

Ein Traum auch ist der "Ostseeküsten-Radweg", der sich tausend Kilometer die deutsche Küste entlangzieht. Man lernt ein Teilstück im Buch kennen, beschrieben übrigens von Cornelia Jeske. Das Teilstück beginnt mit der Insel Poel und endet über den Darß in Zingst. Zum Schluss liest man bei dieser Route u.a. etwas über "Lyonel –Feininger -Tour", die insgesamt 40 km lang ist und mehr über Motiv und Blickrichtung des Künstlers geben. Solche Zusatzinfos finden sich bei jedem der vorgestellten Radwege. Wirklich gut gemacht.

Die Beschreibungen folgen alle diesem Schema und doch sind sie sehr individuell angelegt, weil  sie von diversen Autoren mit entsprechender Raderfahrung beschrieben sind. 

Im Osten dann werden acht Routen vorgestellt. Hätte ich die Wahl, würde ich mich am Ende zwischen zwei Touren entscheiden. Da ist einerseits der "Spree-Radweg" von Ebersbach- Neugersdorf nach Berlin Köpenick, der eine Länge von 385 km umfasst und andererseits der "Saaleradweg" von der Saalequelle bis zur Saalemündung. Für diese würde ich mich letztlich entscheiden, wenn ich im Sommer nur eine Wahlmöglichkeit hätte. Sylvia Pollex beschreibt die Strecke sehr gut und lässt Neugierde aufkommen. So liest man beispielsweise: "Kurz vor der Saaleschleife des Ortes Saaleck öffnet sich vielleicht der schönste Blick der ganzen Gegend auf die viel gemalten und fotografierten Burgen Saaleck und Rudelsburg. Im Herbst ziehen am frühen Morgen die Nebelschwaden der Saale über diese beeindruckende Landschaft."  Das klingt geheimnisvoll.

Fotos, die mehr als nur begeistern, findet man auch im dritten Abschnitt, dem Süden. Hier werden insgesamt 13 Routen beschrieben. Eine der Routen ist bundesweit sehr bekannt. Es handelt sich dabei um den "Altmühl-Radweg" von Rothenburg ob der Tauber bis Saal an der Donau. 

Am meisten allerdings interessiert mich im Süden eine Runde ums Schwäbische Meer, sprich eine "Tour um den Bodensee". Hier gibt es den Hinweis noch einige Tage mehr in der Region zu bleiben und die Rokoko-Wallfahrskirche Birnau als auch die prähistorischen Pfahlbauten in Unteruhldingen, die zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen, zu besuchen. 

Sehr schön auch scheint der "Donau-Radweg" zu sein, er führt von Donaueschingen nach Passau und natürlich die "Romantische Straße" von Würzburg nach Füssen, sehr gut beschrieben von Jörg Dauscher. Im Süden muss man genau überlegen, was man möchte und wie man mit Hügellandschaften zurechtkommt. Der "Schwarzwald-Panorama-Weg" ist eine Herausforderung für ungeübte Bergbezwinger wie mir scheint. Aber mit dem richtigen Drahtesel geht auch das.

Dann noch der Westen... 10 Routen warten hier auf den Leser. Sehr interessant ist der "Radweg Deutsche Weinstraße", übrigens gut beschrieben. Dort bin ich selbst schon geradelt.  Ein weiterer Traum  ist der "Rhein-Radweg" zwischen Mainz und Koblenz, den ich schon mehrfach geradelt bin. Andrea Schulte-Peevers hat ihn vortrefflich beschrieben 

Sehenswertes gibt es viel auch im Westen, so etwa den "Mosel-Radweg", wo man auch zum ältesten Weinort Deutschlands gelangt und zum Schluss Traben-Trabach kennenlernt, die berühmte Jugendstilstadt, die um 1900 nach Bordeaux der zweitgrößte Weinumschlagsplatz Europas war.

Dann ist da noch das Münsterland mit den vielen Schlössern, das man unbedingt mit dem "Leeze" erkunden sollte. Radfahren macht Spaß und ist gesund, bei diesen Touren zudem kulturell sehr bereichernd. Deshalb:

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: Weißblaues Lebensgefühl-Oberbayern gehmütlicher Süden-Walter Töpner- Verlag Anton Pustet


Der Pharmazeut Dr. Walter Töpner ist Verfasser dieses Reiseführers. Er hat bereits zahlreiche andere Reiseführer auf den Weg gebracht und weiß insofern, was die Leser anspricht. 

Mit der vorliegenden Publikation möchte der Autor auf die Schönheiten der oberbayrischen Landschaft im Rahmen von 60 Touren aufmerksam machen, die man zu Fuß oder per Rad erkunden kann. 

Infos über Sehenswürdigkeiten, Geschichte und Naturschönheiten vervollständigen den Gesamteindruck bestens. 

Auf der aufklappbaren Vorderinnen- und Rückinnenseite sind Landkarten der fokussierten Region zu sehen und mittels Zahlen die Orte gekennzeichnet, über die im Buch Näheres nachzulesen ist.

Spannend zu lesen sind die Texte, wie etwa jener mit dem Titel "Von bayrischen Jakobswegen" oder auch "Flößer, Holzhandwerk und Salz", die dem Leser Historisches aus der Region näher bringen. Die Texte sind  nicht allzu umfangreich und insofern gerade richtig, um sich während der Reise kundig zu machen, ohne zu viel Zeit zu verlieren.

Sehr gut beschrieben ist beispielweise die ehemalige Klosterkirche St. Benedikt und das Klosterleben von Benediktbeuern. So liest man u.a. wie die Schreibschule dort im Hochmittelalter zu einer neuen Blüte gelang und dass die Klosterbibliothek um 1250 bereits rund 250 Handschriften umfasste. Als das Kloster aufgelöst wurde fand man u.a. die "Carmina Burana". Das ist eine Sammlung von Vagantenliedern aus dem 13. Jahrhundert, die von dem Komponisten Carl Orff (1895-1982) vertont wurde. 

Man erfährt mehr zur Lüftlmalerei, liest in diesem Zusammenhang von einem Gasthof, in dem sowohl Goethe als auch Heine abstiegen sind, lernt Wege und deren Steigungen kennen, wird sich bewusst, wie viel man im südlichen Oberbayern unternehmen kann und wie traumhaft schön diese Gegend ist. 

Der Reiseführer enthält alles, was nötig ist, um mit vielen guten Eindrücken den bewegten Aufenthalt dort in Erinnerung zu behalten.

Kurzum, es ist ein  Reiseführer, der immer wieder Lust macht,  neue Wege und Orte in Oberbayern zu erkunden. Was will man mehr?

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Rezension: Fernweh Fernost- Reisen durch das ferne Asien- Alexandra Schels- Patrick Pichler-te Neues


Dieser wunderbare Bildband, dessen Texte in englischer und deutscher Sprache abgedruckt sind, sind das Werk der Weltenbummlerin Alexandra Schels und des Fotografen Patrick Pichler, zu deren beruflicher Laufbahn man eingangs kurz etwas erfährt.

Die beiden Reiselustigen möchten die Leser mit auf eine Reise in acht fernöstliche Länder nehmen und beginnen den Reigen mit Sri Lanka. Dabei werden dem Leser eindrucksvolle Fotos und spannende Reiserreportagen entgegengebracht. Man liest von Sri Lankas Nationalgericht, dem Curry mit Reis, einer Speise, die auf Einflüssen unterschiedlichster Länder beruht und die auf einer Mischung von 20 Gewürzen basiert, die je nach Mixtur mal süß, scharf, mild oder fruchtig sein kann. Vorgestellt wird die Zubereitung eines Singhalesischer Curryvarianten, mit denen gestärkt, man dann in die Bilderwelten eintauchen kann. Mit einer Nationalspeise zu beginnen, kann kein Fehler sein, denn Gaumenvorlieben sagen viel über ein Volk aus.

So eingestimmt, fährt man mit dem Zug durch Sri Lanka, liest, dass hier viele Orte ausschließlich mit dem Zug erreichbar sind, liest weiter, was man vom Zugfenster aus alles sehen kann, speziell auch den Tee, der seit über 150 Jahren dort angebaut wird. Dann erfährt man etwas über die letzten Stelzenfischer Sri Lankas, die Teil des dortigen Kulturerbes sind und erfährt auch wie diese Form des Fischens funktioniert. Anhand der tollen Fotos kann man sich dann ein Bild davon machen.

Der Reigen wird fortgeführt mit China, das eine Achterbahnfahrt zwischen alten Traditionen und neuen Ideen, analogem und digitalem Leben zwischen Aberglauben und Zukunftsdenken sein soll. Das lassen übrigens auch die Fotos deutlich erkennen. Man wird in die geheimnisvolle Stadt Shangri-La geführt, die von James Hilton in seinem Roman "Lost Horizont" beschrieben wurde. Diese Stadt liegt auf einem Plateau in einer Höhe über 3200 Meter. Wie schön sie ist, darf man sich auf Bildern vergewissern.

Es geht weiter in die Mongolei, dem dünnsten besiedelten Land der Welt. Hier lernt man u.a. ein Nomadenmädchen kennen, kann einen Wasserfall inmitten der Steppe bewundern, sich in eine traumhafte Bilderwelt vertiefen und über den Besuch bei den mongolischen Rentiernomaden Wissenswertes lesen. Eindrucksvoll sind die Fotos von einer Schamanin in Saon-Tsetseg, die sich in Trance tanzt, um mit den Naturgeistern in Kontakt zu kommen.

Dann geht es weiter nach Japan und hier nach Tokio und von dort nach Kyoto, einer Stadt, die durch mehr als 2000 Tempel zu etwas Besonderem geworden ist. Man lernt hier u.a. den Sagano Bambushain kennen, der 82 Meter in die Höhe reicht und einen einzigartigen Klang erzeugen sollen, wenn die dicht stehenden Rohre sich sanft im Wind wiegen.

Was folgt, ist Nepal und hier eine sagenhafte Bilderwelt sowie ein dichter, eindrucksvoller Text, dem mit South Korea eine andere Welt folgt, die sich als dynamisch und stets in Bewegung erweist. Dennoch gibt es dort auch andere Dinge als Smartphones mit Turbo-Internet, so etwa pechschwarze Steine, tosende Meereswinde und Frauen, die nach Seeigeln tauchen.

Alsdann gelangt man nach Myanmar und dort in prächtige Tempelanlagen, lernt die Kindermönche kennen und den Klosteralltag, doch auch die schöne Landschaft und möchte eigentlich nicht weiterreisen, doch Taiwan wartet noch mit seinen Nachtmärkten, wo man für wenig Geld viele kulinarische Spezialitäten probieren kann. So endet der Reisereigen  wie er begonnen hat: lukullisch.

Reisen durch das ferne Asien schenken viele außergewöhnliche Eindrücke. Das macht dieser wunderbare Bildband facettenreich deutlich. In Zeiten von Corona ein schöner Traum, von dem man hofft, dass er einst wahr werden kann.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Peter J. König - ALPEN Ein Hochgebirge im Wandel- Lorenz Andreas Fischer- teNeues


"Alpen", ein überaus interessanter und informativer Bildband wurde von Lorenz Andreas Fischer in Zusammenarbeit mit dem teNeues Verlag auf den Weg gebracht. Dabei spricht der Titel dieses beeindruckenden Werkes für sich. Die Alpen gehören zu den bekanntesten Bergwelten auf diesem Planten und sind Anziehungspunkt von Millionen von Besuchern weltweit und ganz besonders für Menschen aus Arabien, Ostasien, China, USA und Japan. Für Europäer sind die Alpen Erholungsgebiet und für Bergsteiger der Einstieg in die Welt des anspruchsvollen Kletterns, durchaus verbunden mit einem großen Gefahrenpotential. Aber die Alpen sind noch viel mehr. Einzigartige Landschaften im Hochgebirge für Berg-Enthusiasten, bilden die Alpen auch eine unersetzliche Quelle für die Wissenschaft, sei es beim Klima, im geologischen Bereich, als auch beim Klimawandel und der Veränderung, die sich daraus ergibt, wenn ab einer bestimmten Höhe der fehlende Dauerfrost, die Gesteinsformation instabil werden lässt und so Abgänge von enormen Ausmaßen stattfinden, die nicht nur für die Bewohner und Besucher dieser Höhen-Regionen gefährlich werden, sondern auch das Bild des Gebirges total verändern. 

Der freischaffende Fotograf und Anbieter von Fotoreisen, Lorenz Andreas Fischer, er hat seinen Schwerpunkt auf Natur-, Wildlife-, und Outdoorfotografie gelegt, wurde für seine Werke vielfach ausgezeichnet, etwa als Wildlife Photographer of the Year oder als bester Europäischer Naturfotograf 2006. Er hat einen Master in Biologie und das Diplom als Gymnasiallehrer.

In diesem photographischen Meisterwerk hat er sich zum Ziel gesetzt, anhand einzigartiger Bilddokumentationen nicht nur die Schönheit der alpinen Welt dem Betrachter zu zeigen, ebenso wichtig ist es ihm festzuhalten, welche enormen Veränderungen die Alpen durch den Klimawandel ausgesetzt sind. Auch dieses ist in besonderer künstlerischer Form photographisch dokumentiert. Natürlich faszinieren alle Aufnahmen den interessierten Betrachter ungemein. Doch sie erregen auch größte Besorgnis, wie es mit dieser einzigartigen Welt zukünftig weitergehen wird. Deshalb hat Lorenz Andreas Fischer namhafte Experten in seinem Bildband zu Wort kommen lassen, so etwa Dr. Katharina Conradin, als Geschäftsführerin der Alpenschutzorganisation Mountain Wilderness Schweiz, Luiza Deubzer, Mitglied des Vorstandes von CIPRA, einer Organisation zum Schutz für ökologische und soziale Nachhaltigkeit, der emeritierte Prof. Dr. Wilfried Haeberli, er war Professor am Geografischen Institut der Universität Zürich und Direktor des World Glacier Monitoring und Berichterstatter beim UN-Klimarat, Professor Dr. Johannes Hübl, Leiter des Instituts für Alpine Naturgefahren der Universität Wien, Dr. Christoph Marty, studierter Klimawissenschaftler, der seit Jahrzehnten sich mit der Messung von Schneedaten beschäftigt, und Dr. Massimiliano Zappa, studierter Erdwissenschaftler, der sich mit den Auswirkungen des Klimawandels auf den Wasserkreislauf befasst und so beschäftigt ist mit Vorhersagen von hydrologischen Extremereignissen.

Sie alle haben sich fachlich zu den gewaltigen Veränderungen der Alpen durch den Klimawandel in den nächsten Jahrzehnten geäußert und dabei ein düsteres Bild gezeichnet, bis hin zur Tatsache, dass es durchaus möglich ist, dass die Alpen in ihrer jetzigen Form nicht mehr existieren werden. Umso wichtiger ist es, dass die Aufnahmen von Lorenz Andreas Fischer belegen, welche atemberaubende Schönheit die Alpen-Region aufweist, damit alles unternommen wird um ihren Zerfall zu verhindern oder möglichst lange hinaus zu zögern.

Um dem Leser einen ersten Eindruck dieses außergewöhnlichen künstlerischen Bildbandes zu vermitteln, hier die vier großen inhaltlichen Themenbündel: 

TAUWETTER 
GLETSCHERSCHMELZE 
DURSTSTRECKE 
EISWELTEN 

Wie immer bei teNeues ist das Buch besonders hochwertig konzipiert, sowohl haptisch durch die besondere Papierqualität, durch das äußere Erscheinungsbild mit dem beeindruckenden Bild-Cover und natürlich durch die phänomenalen Aufnahmen von Lorenz Andreas Fischer, aber nicht zuletzt auch durch die aufklärenden Beitexte der genannten Sachverständigen, die sehr eindeutig auf die problematische Zukunft der Alpen hinweisen. 

 Maximal empfehlenswert 

 Peter J. König

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Rezension: Kurvengeflüster- André Niedostadek- Thurm


Der Autor dieses spannend zu lesenden Reisebuchs ist Prof. Dr. André Niedostadek, der als Hochschullehrer an der Hochschule Harz, sowie als Business Speaker und Autor tätig ist. Als solcher hat er bereits zahlreiche Bücher zu unterschiedlichen Themen verfasst. "Kurvengeflüster" ist nach "Glücksorte im Harz" sein zweites Reisebuch. 

Der Untertitel des vorliegenden Werkes heißt "Entlang der Via Francigena von Canterbury nach Rom". 

Als ich den Begriff  "Via Francigena" las, recherchierte ich rasch - meiner Gewohnheit entsprechend - bei Wikipedia, was man darunter konkret zu verstehen hat und las: "Als Via Francigena, auch Frankenstraße oder Frankenweg, werden im weiteren Sinne die alten Fernstraßen bezeichnet, die Pilger auf ihrem Weg vom Frankenreich oder von England aus über das Gebiet des Frankenreichs nach Rom zur Grabstätte der Apostel Petrus und Paulus nutzten. Oft findet sich dafür auch – auf das Ziel bezogen – die Bezeichnung Via Romea. Die heutige Rekonstruktion der Via Francigena stützt sich im Wesentlichen auf Angaben des Erzbischofs Sigerich von Canterbury, der im Jahre 990 nach Rom pilgerte."* 

Eine Pilgerreise mit dem Motorrad, warum nicht? Wer pilgert, unternimmt eine Reise zu einem heiligen Ort und das ist in unserer Zeit durchaus auch mit dem Motorrad möglich, wenn man es nicht so eng sieht. 

Über den "Jakobsweg"  ist in den letzten Jahren beinahe zu viel geschrieben worden. Da gibt es nichts mehr zu entdecken. Warum also nicht über die "Via Francigena" informieren? Sie hat kulturell viel zu bieten. Nicht alles ist hier schon in aller Munde. Der Autor verspricht, sich auf das, was kommt, einzulassen, die Augen und Ohren offenzuhalten, in die kleinen Dinge abzutauchen und Begebenheiten des Alltags bewusst wahrzunehmen. André Niedostadek möchte bestaunen. Das ist fast schon ein meditatives Versprechen.

Knapp skizziert wird die 1800 km lange Route bereits im Klappentext "Von der Kathedrale in Canterbury durch Frankreich und die Schweiz, über den Großen-Sankt-Bernhard-Pass, hinein in das Aostatal und weiter durch die Toscana bis nach Rom". 

Vom Rheinland aus fährt  André Niedostadek zunächst mit seinem Motorrad nach Canterbury (England), teilt seine Reisebegegnungen und seine kulinarischen Eindrücke mit seinen Lesern und berichtet schließlich Wissenswertes zur Geschichte von Canterbury. Hier erwähnt er auch die berühmten "Canterbury Tales", eine Sammlung von Erzählungen aus dem 14. Jahrhundert, deren Erstauflage heute zu den teuersten Büchern weltweit zählt. Im September 1998 hat ein amerikanischer Milliardär eine Ausgabe für 4.621.500 Pfund ersteigert. Wer kann heute bereits wissen, was die Erstauflage von "Kurvengeflüster" in 600 Jahren kosten wird, wenn Bücher nur noch einen Sammlerwert haben? Keiner! Klug, wenn Bücher aufbewahrt werden über Generationen hinweg.

Neben kurzweiligen Reiseanekdoten und sehr guten kulturellen Schilderungen, die niemals langatmig, sondern stets spannend daherkommen, lässt André Niedostadek immer wieder erkennen, dass er gerne etwas Delikates speist und sich an gutem Essen auch wirklich erfreuen kann. Mittelalterlichen Klosterleuten hätte das gewiss gefallen.  Mir  gefällt das übrigens auch.   

Interessant sind die Beschreibungen aller angeführten Orte, auch die geschichtlichen Exkurse, so etwa im Hinblick auf Arras. Hier wird man mit Maximilien de Robespierre vertraut gemacht, der 1758 in dieser Stadt zur Welt kam, als junger Richter seinen Job angeblich geschmissen hatte, nachdem einem Angeklagten das Todesurteil ins Haus stand. Dass der Revolutionär später Tausende guillotinieren ließ, zeigt, was Ideologie und Macht aus einem Menschen machen kann. 

Man liest u.a. vom Kloster Vauclair, das seitens des Zisterziensers Bernhard von Clairvaux (1090-1153) gegründet wurde. Im Mittelalter soll dieses Kloster eine Zwischenetappe auf der Via Francigena gewesen sein. In diesem Zusammenhang denkt der Autor spontan an das Zisterzienser-Kloster Himmerod in der Eifel, bei dem es nach 900 Jahren 2017 zum Aus kam. Pilger, auch, wenn sie eigentlich keine sein wollen, outen sich durch solche Gedankensprünge…,irgendwie  beinahe "mystisch, magisch“.

Jeanne d Arc wird nicht vergessen. Sie wurde übrigens kürzlich heiliggesprochen und passt somit in die Gedankenwelt eines Pilgers. Eine Ausnahmegestalt  in ihrer Zeit, mit Charaktereigenschaften, die in allen Jahrhunderten beim Menschen ab und an vorkommen, aber sie dadurch nicht zwingend unvergesslich machen... Für alles gibt es eben ein Zeitfenster, auch für Unvergesslichkeit.

Kurz darauf liest man über Marc Chagall, aber auch über den Konditor Nicolas Appert, der die Kondensmilch erfand und ist neugierig, was der aufmerksame Motorradreisende auf seiner Pilgerroute noch alles entdecken wird. In Langres ist es beispielsweise Denis Diderot, der zur Sprache gebracht wird. Interessant, welche Parallelen André Niedostadek da zieht. Als Motorradpilger fällt der Autor keine Sekunde aus seiner Zeit heraus. Das unterscheidet ihn von herkömmlichen Pilgern, die ohne PS ihren Weg möglicherweise zu sehr im Gestern gehen und das, was  gerade ist, dabei übersehen. 

Über die "grüne Fee" Absinth bleibt man nicht unaufgeklärt, liest, in der Schweiz irgendwann angekommen, von Henri Nestle und dem heutigen Nestle-Konzern. André Niedostadek wäre kein Pilger, wenn er nicht ins Grübeln käme,  auch hinsichtlich seines eigenen Konsumverhaltens. 

Es folgen Orte und Namen, die alle es wert sind, hier genannt zu werden.  Das unterlasse ich, um die Neugierde auf das Buch nicht zu mindern. Stattdessen erfreue ich mich gedanklich, der schönen Landschaftsbeschreibungen, lasse diese sacken und lese, dass Anselm von Canterbury in Aosta geboren, später Erzbischof von Canterbury und 400 Jahre danach heiliggesprochen wurde. So schließt sich der Kreis.

Die Beschilderung der Via Francigena soll in Italien sehr gut sein und so geht es von Punkt zu Punkt weiter, hin nach Pontremoli, der kleinen Bücherstadt, wo seit Anfang der 1950er Jahre ein bekannter Buchpreis vergeben wird. Der erste Preisträger war übrigens Hemingway, den der Autor durchaus nicht unkritisch sieht. 

Uralte Orte in der Toskana und große Namen hindern den Motorradpilger nicht daran, sein Ziel zu erreichen. Er hat es irgendwann geschafft und gibt zu, es auch ein wenig zu sein. Was man sich ohne Mühe vorstellen kann.

Eine Reise verändert. Man lernt viel hinzu. Wenn die Reise anstrengend war- diese Pilgerreise war es gewiss- dann stellt sich Zufriedenheit ein und dies ist der eigentliche Lohn einer solchen Reise, wie mir scheint. 

Ein wunderbares Buch, sehr bereichernd, informativ und kurzweilig 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

*Wikipedia: Via Francigena

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Rezension: Bodensee / Reisen kennt kein Alter- Dr. Patrick Brauns Callwey


Der Autor dieses Reiseführers, der einen neuen Blickwinkel auf den Bodensee verspricht, ist der Journalist und Texter Dr. Patrick Brauns. Im Rahmen von acht Kapiteln kann man sich in diese bemerkenswerte Gegend vertiefen. Jedem Kapitel ist ein Interview mit einer oder mehreren  namhaften Persönlichkeiten  beigefügt, die sich als Experten der Region im Gespräch outen.

Zunächst erfährt man Wissenswertes über die fokussierte Gegend, so etwa über das Klima, die Sprache, die Währung, den Verkehr, auch über den Genuss. Ein  hilfreicher Kulturkalender wurde auch mit eingebunden, bevor es dann zur Sache geht. 

Zu Anfang lernt man die Konzilstadt Konstanz kennen. In einer Ausschnittskarte sind alle Punkte eingetragen, die dann textlich näher erläutert werden.  So wird dann Kapitel für Kapitel vorgegangen. Eindrucksvolle Fotos vervollständigen die textlichen Ausführungen. Kultur und Sehenswertes lernt man kennen, erfährt auch, wo man gut essen und trinken kann, wird mit der Blumeninsel Mainau vertraut gemacht und lernt zudem eine kleine Auswahl von Alleinstellungsmerkmalen von Konstanz kennen. 

Anschließend werden Radolfzell, Singen und Überlingen vorgestellt, auch hier werden wieder Sehenswertes, Essen, Trinken etc. angesprochen. Zwei Interviews von Insidern runden  dieses Kapitel ab. Weiter geht es dann mit Friedrichshafen und Ravensburg. Hier ist das Interview mit Franz Schwarzbauer sehr lesenswert, denn er war lange Jahre in Meersburg und in Ravensburg als Kulturamtsleiter tätig. So erfährt man hier u.a., was Ravensburg kulturell vor anderen Städten der Region auszeichnet und wie diese Stadt zu dem architektonisch bemerkenswerten Kunstmuseum gekommen ist. 

Spannend auch ist das Interview mit Prof. Dr. Peter Berthold, dem ehemaligen Direktor der Vogelwarte Radolfzell. 

Lindau und Bregenz werden danach thematisiert. Interessant scheint das Buchcafé Augustin in Lindau zu sein, das wie ein großes altmodisch möbliertes Wohnzimmer mit raumhohen Bücherregalen aussehen soll, dabei aber mit dem vollen Angebot eines Cafés, ohne dass es auf die Kosten der Bücherauswahl geht. 

Neugierig macht die Hauptstadt der Ostschweiz, sprich St. Gallen mit ihren vielen Museen und Kultureinrichtungen, aber auch die Obersee- und die Unterseerundfahrt sowie die Ostschweizrundfahrt. 

Natürlich sollte man auch die Insel Reichenau und Schaffhausen gesehen haben, was es dort und anderenorts zu bestaunen gibt, wird im Buch sehr gut beschrieben.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: City Guide TEL AVIV Jerusalem-Callwey



In diesem bemerkenswerten Lufthansa- City-Guide liest man zunächst wie man vom Flughafen nach Tel Aviv gelangt, dass das Lieblingsfortbewegungsmittel in dieser Stadt das Fahrrad sei und denkt spontan an die Universitätsstadt Münster in Westfalen.

Neben zahlreichen Facts erfährt man in der Einleitung bereits, was man  in Tel Aviv mit Kindern unternehmen kann und welche Dinge man hier und in  in Jerusalem tun sollte. Events und Termine werden thematisiert, dann werden Filme, Serien und Bücher vorgestellt, in denen Israel eine Rolle spielt; weiter geht es mit einem interessanten Interview und zwar mit der Schauspielerin Iris Berben.

Insgesamt zehn Interviews im Buch mit namhaften Persönlichkeiten, die Tel Aviv und Jerusalem gut kennen, bringen dem Leser diese Städte sehr nahe. Bei den Personen handelt es sich um die schon genannte Iris Berben, um die NENI-Chefin Haya Molcho & ihre Söhne, den Krimi-Autor Dror Mishani, die Designerin Michael Hidas, die Filmproduzentin Dr. Alice Brauner, den Popstar Asaf Avidan, die Bestsellerautorin Nicole Krauss, den Masarati Manager Amaury la Fonta und um die Schriftstellerin Zeruya Shalev.

Neben den erhellenden Interviews werden 7 Touren präsentiert. Jeder Tour geht ein Kartenausschnitt voraus, damit man die während der Touren besprochenen Orte auch leicht findet. Die erste Tour führt nach Jaffa. Dieser Ort liegt im Süden von Tel Aviv und besticht durch seine pittoreske Altstadt, die Hafenpromenade, die hübschen restaurierten Steinhäuser, aber auch durch einen der ältesten Häfen der Welt.

Vorgestellt wird der Osmanische Glockenturm und der berühmte Flohmarkt. Man wird mit Adressen für gutes Essen und Trinken vertraut gemacht, erfährt auch wo man Einkaufen kann und wo man mit Kunst und Kultur in Berührung kommt. Zudem werden Übernachtungsmöglichkeiten angeboten und es gibt fernerhin tolle Extratipps als auch Insider-Tipps der Lufthansa-Crew, sprachlich auf den Punkt gebracht von Marianne von Waldenfels, der Autorin dieses Buches.

Genau wie bei der Tour mit dem Titel "Jaffa" wird bei den sechs anderen Touren verfahren. So etwa bei Neve Tzedek, dem winzigen Gründungsstadtteil von Tel Aviv und auch bei der Tour 6 und 7,  die die Leser nach Jerusalem führen. Diese Stadt mit einem arabischen, armenischen, einem christlichen und einem jüdischen Viertel bietet viele Sehenswürdigkeiten, über die man im Buch Näheres erfährt. Dass Jerusalem kulinarisch interessant ist, wird spätestens nach der Lektüre dieses  Reiseführers klar. Der Extratipp, den man nicht überlesen sollte, ist der Hinweis auf Yad Vashem. Dies ist Israels Gedenkstätte für die sechs Millionen Opfer des Holocaust. Sich dort hinzubegeben, ist eine moralische Pflicht.

Alles in allem ein sehr informativer Reiseführer, der Reiselust aufkommen lässt. Vielleicht ergibt sich ja in Nach-Coronazeiten eine Chance, all die beschriebenen Orte aufzusuchen.

Maximal empfehlenswert.

Helga König

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Rezension Peter J. König: Stefan Forster Inseln des Nordens Island Grönland Norwegen Färöer teNeues



Immer wenn der teNeues Verlag einen neuen Bildband herausbringt und vorstellt, ist sicher, dass es sich um etwas ganz Spektakuläres und fotografisch Wunderbares handelt. Bei dem hier präsentierten Werk ist es der Ausnahme-Fotograf Stefan Forster, der dieses einmalige Oevre zusammen mit teNeues auf den Weg gebracht hat. Dabei wurden drei der größten Inseln des Nordens thematisiert, nämlich Island, Grönland und die Färöer, zusammen mit Norwegen. 

Stefan Forster sieht seine Aufgabe darin, ganz außergewöhnliche Bildaufnahmen zu zeigen, mit denen die Welt uns verwöhnt, Aufnahmen mit nahezu unrealistischen Farben und außergewöhnlichen Lichtstimmungen. Dazu benötigt der Fotograf Wochen und Monate, damit das Szenario zustande kommt, das sich der Foto-Künstler zu fotografieren vorgenommen hat. Nachträgliche Bildbearbeitungen, um den visuellen Eindruck zu verstärken, kommen für Stefan Forster nicht in Betracht. Die wahre Heldin ist die Natur und nicht der Fotograf. Dessen Aufgabe ist es lediglich dem Betrachter zu zeigen wie schön die Welt ist und wie schützenswert.

Dass sich Stefan Forster gerade diesen Bereich der Erde mit den Inseln des Nordens und Norwegen ausgesucht hat, um zu zeigen, welche Naturgewalt, welche ästhetische Schönheit und das Wunder der göttlichen Schöpfung dem Betrachter hier begegnet, kommt nicht von Ungefähr. In den Weiten oft menschenleerer Gegenden ist noch ein Zustand zu finden, der ursprünglich und völlig authentisch ist, so wie er sich in Hundertausenden, ja Millionen Jahren entwickelt hat. Keine Menschenhand hat Einfluss genommen, nichts ist manipuliert oder verändert worden, die Natur allein hat das ästhetische Bild von Land und Meer gemalt. Eine solche einmalige Vielfalt ist fast ausnahmslos in den fast menschenleeren Regionen um die Inseln des Nordens wie Island, Grönland und Färöer oder etwa Nord-Norwegens zu finden.

So bedingt, strahlen die Aufnahmen von Stefan Forster einen ganz eigenartigen, überwältigenden Reiz aus. Die bizarren Landschaften bilden eine phänomenale Symbiose mit dem fast irrealen Licht. Mit unendlicher Geduld und einem großen farblichen Einfühlungsvermögen hat der Ausnahme-Fotograf auf den einen Moment gewartet, wo er instinktiv den optimalen ästhetischen Höhepunkt wahrgenommen hat, wo das perfekte Bild sich heraus kristallisiert, das absolut beeindruckt und den Betrachter ganz in den Bann zieht und ihm die Ehrfurcht einflößt, die von dieser prachtvollen Natur ausgeht. 

Weite, schroffe Landschaften, Lichteinflüsse durch Sonne und Polarlicht, aber auch Wolkenformationen sind die Gegebenheiten, die für das außergewöhnliche Bild sorgen. Und immer wieder die herausragenden, steilen Klippenlandschaften, die durch besondere Lichteinflüsse, seien es Spiegelungen der Sonne im Meer oder schleierartige Wolkengebilde, die für eine gewaltige Ästhetik sorgen. Oftmals stammen die Aufnahmen von Drohnen, die aus einer alles überschaubaren Höhe den visuellen Eindruck besonders intensiviert. Im Nordmeer schwimmende Eisberge, die ein Farbgemisch von Weiß und Stahlbau ausstrahlen, sind ebenso beeindruckend wie die speziellen roten Häusersiedlungen, wie sie in den Fjorden Norwegens zu finden sind. Aber Stefan Forster zeigt auch wunderbar, welche Strahlkraft die Natur hat, wenn sie auf blühenden Flächen, den ganz speziellen Frühling und Sommer dieser nördlichen Landschaften überzieht. Und welche Tiere sich in solcher Umgebung wohlfühlen, etwa Moschusochsen, Polarfüchse und im Eismeer die bedrohte Art der Eisbären, dies dokumentiert der Naturliebhaber auf seine ganz eigene, fotografische Art.

Ganz besonders beeindruckend ist die Fülle all dieser außergewöhnlichen Bild-Aufnahmen, wobei sie an Schönheit sich permanent zu übertreffen suchen. Viele berühmte Fotografen haben ihre Werke im teNeues Verlag veröffentlicht und dabei die unterschiedlichsten Themen beleuchtet, seien es Mega-Städte, großartige Kulturlandschaften, Wüsten, soweit das Auge reicht, aber auch jegliche Ausdrucksformen von Menschen in Reichtum und Armut, sowie auch die Tierwelt in ihren speziellen Lebensräumen, aber kaum eine Aufnahme strahlt so viel Erhabenheit aus, wie die Bilder in diesem einzigartigen Fotoband von Stefan Foster. 

teNeues hat als Verlag auf bemerkenswerte Weise für den adäquaten Rahmen gesorgt, so wie immer eigentlich. Haptisch ein ästhetischer Genuss, sorgt schon das großzügige Format des Bildbandes für eine Augenweide, ebenso die Aufnahme auf der Deckseite des Buches, wo klar zu sehen ist, worauf es Stefan Foster ankommt, das Spiel von Landschaft und Meer mit ganz außergewöhnlichem Licht. Dies schafft Größe und produziert Staunen und Bewunderung beim Betrachter. Und weil teNeues ja international aufgestellt ist, sind alle Bilderklärungen in Deutsch und Englisch verfasst.

 Absolut empfehlenswert 

 Peter J. König

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Rezension Peter Jakob König: Serge Ramelli Barcelona teNeues



Der Franzose Serge Ramelli, einer der besten und bekanntesten Fotografen der Gegenwart, hat nach verschiedenen Bildbänden über New York und Paris dieses spektakuläre Werk über Barcelona konzipiert. Erschienen ist der Bildband in dem überaus renommierten Verlag teNeues, der schon eine Fülle von ganz außerordentlichen Bildwerken verlegt hat, sowohl über Mega-Städte, als auch über Landschaften weltweit in Verbindung mit der besonderen Tierwelt, und immer mit den meist angesagten Fotografen von Weltruf. Ramelli hat sich spezialisiert auf Städte- und Landschaftsaufnahmen. Die begleitenden Texte stammen von Darius Stevens Wilhere, einem in Los Angeles ansässigen Autor und Regisseur.

#Barcelona ist zweifellos eine der Metropolen auf dem Erdball, die mit allem auf aufwarten können, was nur wenige Städte auszeichnet. Dabei bilden Lage, Architektur, Kultur, Gastronomie, Freizeitwert, Lifestyle und Geschichte nebst Tradition eine vollkommene Einheit, so etwa wie in Paris, Rom, London, Mexiko City aber auch New York, Madrid oder etwa Buenos Aires. Und doch ist Barcelona einzigartig, mit einem nicht zu vergleichenden mediterranen Flair, mit großzügigen Avenidas, die gesäumt sind von einzigartiger Architektur, Basiliken, Museen und einer Fülle erstklassiger Restaurants und Bodegas. Eine Gruppe von weltberühmten spanischen Architekten hat so ein Stadtbild entstehen lassen, das wirklich einzigartig ist. Ein Name allerdings sticht bei der Architekten-Schar ganz besonders heraus, sein Name Antoni Gaudi, ohne dabei Josep Goday, Jaume Torres und ganz besonders Josep Puig und viele andere großen Architekten zu vergessen. Gaudi allerdings hat wohl Barcelona am meisten geprägt, denn neben seiner berühmten Basilika Sagrada Familia, Gaudis Hauptwerk, hat er noch viele großbürgerliche Stadtpalais entworfen, ganz in seinem speziellen Stil. Ebenso hat er einen großzügigen Park gestaltet, auf einem der Hausberge die sich in Barcelona erheben, den 17 Hektar großen Parc Güell.

Barcelona hat allerdings noch viel mehr zu bieten, denn neben den phantastischen Stränden direkt am Meer, haben gerade die olympischen Spiele der Stadt eine moderne Prägung gegeben. Alles zusammen macht den ungeheuren Reiz dieses einzigartigen Barcelona aus.

Der Ausnahme-Fotograf Serge Ramelli ist diesem Reiz komplett verfallen. Er versteht es wie kaum ein Zweiter die Atmosphäre dieser Stadt einzufangen und dies nicht nur bei den sakralen Monumental-Gebäuden, ebenso auch in den winkeligen Gassen hinter den großen Avenidas. Dabei macht er seine Aufnahmen bevorzugt in der abendlichen Dämmerung oder beim Licht der pittoresken Straßen-Laternen, sodass eine besondere Symbiose zwischen dem weichen Licht und der neo-romanischen Architektur entsteht. Menschen treten kaum in Erscheinung, alles konzentriert sich auf die symbolisierenden Objekte. So entsteht ein sehr konzentrierter visueller Eindruck von Barcelona, wunderschön, der sofort Sehnsucht nach dieser Stadt weckt. Nicht umsonst ist Barcelona aktuell eine der meistbesuchten Städte auf dem Erdball. Serge Ramelli trägt mit seinem wunderbaren Bildband ein weiteres Stück dazu bei.

Auch bei diesem Kunstwerk hat der teNeues Verlag alles unternommen, um in der Ausgestaltung des Bildbandes dem fotografischen Inhalt ebenbürtig zu sein. Das beginnt mit dem Cover-Bild von Gaudis Sagrada Familia, unzweifelhaft dem Wahrzeichen der katalanischen Hauptstadt, auf dem in goldenen Lettern Barcelona aufgetragen ist und so wunderbar mit der Fotografie der Basilika harmoniert. Die Aufnahmen im Buch selbst sind auf besonders hochwertigem Papier gedruckt. Sie werden begleitet von sehr anschaulichen Texten in Englisch, Deutsch und Französisch, wobei jede Aufnahme noch einmal in verkleinerter Form mit Seitenzahl am Ende des Bildbandes zu finden ist, um so leichter an eine spezielle Fotografie zu gelangen. 

Erneut hat teNeues ein exzellentes Bildwerk, gemeinsam mit Serge Ramelli und Darius Stevens Wilhere geschaffen, das nicht nur begeistert, sondern durchaus auch die Sehnsucht nach dieser Stadt aufs erste befriedigen kann, bevor man sich dann doch aufmacht, um in den ganz speziellen Zauber durch einen Besuch von Barcelona einzutauchen.

Maximal empfehlenswert 

Peter J. König

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Rezension: Zu Gast in Bayern- Karin Lochner- Fotos Peter von Felbert- Callwey


Der Fotograf Peter von Felbert und die Autorin Karin Lochner haben dieses wunderschöne Buch mit dem Titel "Zu Gast in Bayern" verfasst. Dabei haben die beiden die Texte und Fotos in fünf Abschnitte untergliedert:

Tradition und Brauchtum 
Kulinarik 
Natur 
Stadt &Kultur 
Feste 

Im Rahmen dieser fünf Abschnitte erwartet die Leser eine Vielzahl traumhafter Fotos, zudem dürfen sie sich auf Interviews, 30 Persönlichkeitsportraits und andere Textbeiträge freuen. 

Man liest über das #Alphorn für Anfänger und in diesem Zusammenhang über Elisabeth Heulmann-Reimche aus Garmisch-Partenkirchen, die vor mehr als 20 Jahren die Werdenfelser Alphornbläserinnen gegründet hat. Bei ihr kann man Kurse belegen, um das Instrument dann spielen zu können. Ihren Schülern legt sie übrigens einen Ausflug ans Herz, wo diese eines der schönsten Hochtäler Bayerns kennen lernen können. Ist das nicht zuvorkommend?

Ein Interview mit einem Schellenschmied und Yogalehrer finde ich sehr spannend. Kilian Trenle hat als Yogalehrer einen Kopfstandstuhl erfunden. Im Interview berichtet er u.a. wie er von Yoga zum Schmieden gekommen ist. Als Schmied erklärt er den Unterschied zwischen einer #Schelle und einer #Glocke und wieso Almhirten Schellen aufgrund von deren Akustik wählen. 

Es folgen im ersten Abschnitt weitere spannende Textbeiträge, zudem gibt es eine Reihe interessanter Tipps für Oberbayern und viele schöne Fotos als Highlight obendrauf. 

Im zweiten Abschnitt lernt man zunächst Kartoffeln von Caspar Plautz kennen. 20 ausgefallene Sorten bietet er am #Münchner_Viktualienmarkt an. Ein junger Soziologe und ein Goldschmied sind für den Verkauf dort zuständig, vermitteln zu jeder Kartoffelsorte eine Geschichte und die beste Zubereitungsart. Drei sehr gute Rezepte mit Kartoffeln machen neugierig und der Musik- und Radeltip der beiden, den es dazugibt, ebenso. 

Silvia Beyer betreibt eine traditionelle Bergwirtschaft, die Hüdeleskopfhütte im Allgäu, über die man im Buch Näheres erfährt. Auch hier gibt es wieder tolle Rezepte, so etwa für "Silvias Käsespätzle". Die Zubereitung wird gut erklärt. 

Des Weiteren lernt man Teresa Deufel kennen. Nur ganz kurz: Sie ist Winzerin am Bodensee, deren "#Summer" neugierig macht. Spannend auch ist das Interview mit dem Freibäcker Arnd Erbel aus Franken, der sein Handwerk in einer der ältesten Backstuben Deutschlands ausübt und der #Dinkel für "magic"  hält. Dinkel habe ihm ein neues Bewusstsein gegeben und beeinflusse seine gesamte Bäckerei. 

Neben weiteren tollen Beiträgen in diesem Abschnitt gibt es auch noch ein Interview mit #Jockl_Kaiser, einem Sternekoch aus Nördlingen und ein Porträt des jungen Winzers Andi Weigand aus Iphofen, das mir sehr gut gefallen hat. 

Tipps für Franken sind auch vorhanden und Bilder. an denen man sich nicht satt sehen kann. 

Der Abschnitt 3 gilt der Natur. Hier lernt man Alena Lettenmaier, den Bayerischen Wald und ihre Lieblingsplätze im Nationalpark kennen. Des Weiteren wartet ein Interview mit einer Kapitänin auf der Donau auf die Leser und zudem gibt es noch ein Portrait eines Alphirten, der noch dazu klassischer Sänger ist. Bei ihm beginnen fünf Wochen nach dem Almabtrieb die Opernproben. Florian Karg studierte übrigens klassischen Gesang. Er verrät den Lesern freundlicherweise seine Lieblingsbergtour. Das ist  mehr als nur Alphirtenservice.

Was noch? Eine Waldbademeisterin lernt man kennen. "Waldbaden" kommt übrigens aus Japan. Die ausgebildete Gesundheitsmanagerin Elke Seidel zeigt, wie es geht. Waldbaden wirke positiv auf das Immunsystem und die Nerven. 

Tipps zu Ostbayern gibt es auch noch dazu, bevor man sich mit "Stadt und Kultur" befassen kann. Hier kann man dann ein Interview mit einem Hornisten der Bayerischen Staatsoper lesen und sich in das Innenleben der Augsburger Puppenkiste vertiefen, lernt außerdem  schöne Plätze von Augsburg kennen, um sich danach mit dem Zisterzienserinnenkloster Waldsassen zu beschäftigen. 

Dies und anderes mehr sowie Tipps zu Bayrisch-Schwaben geben einen weiteren Einblick in diesen tollen Freistaat, wo man offenbar sehr schön Feste feiert, wie der 5. Abschnitt deutlich macht. Ein Interview mit der Tanzmeisterin Katharina Mayer und ein Bericht zum Maibaumsteigen sind noch nicht alles, was man dem 5. Abschnitt entnehmen kann. Doch stöbern Sie selbst.

Gesamteindruck: Da muss man sofort hinreisen. Dort gibt es viel zu sehen und die Landschaft ist ein  Traum, nein, Paradies pur. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension Peter J. König: MR & MRS T On Tour - Die schönsten Ziele Europas erfahren - recharge: Aufladen und Kraft tanken- teNeues



Die Autoren Ralf Schwesinger und Nicole Wanner haben mit dem teNeues Verlag dieses interessante, neuartige Reisebuch auf den Weg gebracht, das sich nicht nur durch ein spannendes Konzept, sondern auch durch eine individuelle Zielsetzung von herkömmlichen Reiseführern unterscheidet. 

Ausgangspunkt ist der Wunsch auf nachhaltige Weise durch Europa zu reisen, dabei erstklassige Hotels zu besuchen, deren Konzept ebenfalls auf Nachhaltigkeit aber auch auf Naturbezogenheit ausgelegt ist, dabei aber ebenso ein edles Ambiente, Kultur, Ästhetik und nicht zuletzt eine exzellente Küche vorweisen können. 

Ralf Schwesinger und Nicole Wanner, sie nennen sich hier "MR. und MRS. T" haben sich dazu eine Möglichkeit einfallen lassen, deren Ursprung mit dem Kauf eines neuen Autos begonnen hat. Sie erwarben einen Tesla S, ein Fahrzeug aus der E-Mobilität des amerikanischen Autobauers Elon Musk, der zurzeit noch die Mittel- und Oberklasse der elektrisch angetriebenen Autos beherrscht. Die beiden Autoren hatten dabei verschiedene Ziele im Auge, nicht nur dass sie erproben wollten, ob es funktioniert durch das westliche, nördliche, südliche und südwestliche Europa problemlos mit einem Elektrofahrzeug zu reisen, es ging ihnen auch darum, ob in den anvisierten, ausgesuchten Hotels es auch möglich war, ihren Tesla ohne Probleme immer wieder Vorort die Elektrobatterien aufladen zu können. Um dieses elektrische Abenteuer zu ermöglichen, immerhin wurde über eine Reisedauer von zwei Jahren geplant, haben die beiden Autoren ihre Jobs und Wohnungen gekündigt, ihr Hab und Gut eingelagert und sich dann auf den Weg gemacht. 

Wie der Untertitel es bereits ankündigt, hat das Experiment zum Inhalt: Recharge, Aufladen und Kraft tanken. Dieses bezog sich sowohl auf ihren Tesla, aber in erster Linie auf sie selbst, wenn ihre ausgesuchten Refugien sich durch den absoluten Wohlfühlfaktor, Entspannung und Erholung und ein höchst angenehmes Lebensgefühl auszeichneten. Neben den exquisiten Stadthotels, die sich ausschließlich in Kulturmetropolen befinden, wie etwa in Brügge/Belgien oder San Sebastian/Spanien, sind es doch meistens Spitzenhotels in ausgesuchten ländlichen Regionen, die durch die Einbettung in großzügige Parks oder Gärten mit einer besonderen naturbezogenen Gestaltung einen ganz außergewöhnlichen Aufenthalt möglich machen.Natürlich gehört auch immer das entsprechende Wellness-Angebot dazu. So haben Ralf Schwesinger und Nicole Wanner Hotels in Portugal, Spanien, Frankreich, in Benelux, Italien, Schweiz und Lichtenstein, Deutschland, in Skandinavien und Österreich während ihrer zweijährigen Reise aufgesucht. 

Entstanden ist so dieses außergewöhnliche Werk, das neben einem hervorragenden Bildband auch ein ausgesuchter Hotelführer und zusätzlich ein sehr interessanter Reiseführer ist, eingebettet in neueste elektrische Technologie. Das Konzept erschließt sich auf einer simplen, aber zutreffenden Logik, zunächst das erwünschte Hotel suchen, um von hier aus das Umfeld zu erkunden, sei es in spektakulären Naturlandschaften mit kulturellen Städten oder auch typischen, pittoresken Dörfern, die allesamt einen Besuch lohnenswert und informativ machen. Und alles unter der Prämisse der Nachhaltigkeit, des Aufladens, des Kraft Tankens und des beeindruckenden Erlebens in vielerlei Hinsicht. 

Essen und Trinken kommen dabei absolut nicht zu kurz, wenn zum Beispiel in einem exquisiten Hotel-Weingut an den Weinbergen des Duoro-Tales in Nord-Portugal oder auf dem Heurigenhof Bründlmeier in der Wachau an der Donau in Österreich, einem der besten Winzer Europas Station gemacht wird, einfach um zu genießen und sich wohl zu fühlen, Landschaft inklusive. 

Hier hat der innovative teNeues Verlag zusammen mit den beiden Autoren Schwesinger und Wanner Neuland betreten, um jenseits der ausgetretenen Pfade der Reiseliteratur ein überaus anschauliches und informatives Konzept vorzustellen, das auf Anhieb begeistert, vereint es doch recht unterschiedliche Grundideen, angefangen vom nachhaltigen, elektrischen Reisen, über Hotels mit nachhaltigen, naturbezogenen, angenehmen Beherbergungsmöglichkeiten, bis hin zu großartigen Landschaften und einmaligen Kulturstätten. 

Dieses alles in einem interessanten, lesenswerten Buch unterzubringen, heißt Wissen zu besitzen, aber auch den Mut zu haben, ein solches Projekt in Angriff zu nehmen. Dies ist den Autoren vorzüglich gelungen. Wie immer ist es auch teNeues exzellent gelungen, alles bestens in Buchform zu kleiden. 

Alles ist hochwertig, angefangen vom haptischen Eindruck, die wunderbaren Fotografien und nicht zuletzt die textliche Begleitung, die sowohl sehr anschaulich und informativ über die einzelnen Hotels Auskunft gibt, aber auch über das Umfeld in das diese Hotels eingebettet sind, also Landschaften, besuchenswerte Ausflugspunkte oder auch beeindruckende Naturschönheiten. 

Wer auf der Suche nach einem außergewöhnlichen Reise-Erlebnis ist, der wird hier fündig. Es muss ja nicht gerade mit einem Tesla sein, aber besser wäre es schon. 

 Maximal empfehlenswert 

 Peter J. König

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