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Rezension:Gault&Millau Deutschland 2014: Der Reiseführer für Genießer. 1000 Restaurants aktuell bewertet, 250 Hotelempfehlungen und 400 Farbfotos.: Jetzt mit Premium-App und Web-Update (Broschiert)

Dies ist der neue Reiseführer für Genießer "Gault & Millau Deutschland 2014". Über 1000 Restaurants wurden neu getestet und kommentiert, zudem werden 250 Hotelempfehlungen erteilt.

Gleich zu Beginn wartet eine persönliche Gourmetkarte darauf, benutzt zu werden. Es handelt sich dabei um den persönlichen Zugang zu den exklusiven Web&App-Services des Gault&Millau Deutschland 2014. Wie man mit allen Internet-Services umgehen soll und wie man die kostenfreie App aktiviert, wird auf der Innenseite des vorderen Buchdeckels genau erläutert. Hier auch wird kurz beschrieben, worum es bei den Serviceleistungen im Einzelnen geht.

Der Reiseführer beginnt mit interessanten Informationen zum Thema "Genuss Trends 2014". Hier liest man zunächst Wissenswertes zu neuen Zweitlokalen namhafter Köche. Für diesen Trend werden auch Beispiele genannt, aber keineswegs die Risiken verschwiegen, die eine solche Expansion mit sich bringt. Auch hierfür gibt es Beispiele.

Ein weiteres Thema im Rahmen von Genuss-Trends ist das Sous-Vide-Garen. Darüber habe ich kürzlich in einer Kochbuch-Rezension Näheres geschrieben. Sous-Vide-Gargeräte erleichtern den Köchen die Arbeit, indem sie sich das stressigere à la minute-Garen ersparen. Aber auch hier sind kritische Gedanken angebracht und werden entsprechend artikuliert.

In der Folge verraten 10 deutsche Spitzenköche und –sommeliers die Traumpaare der Saison, sprich sie nennen eine von ihnen kreierte Speise und den passenden Wein dazu. Eine tolle Idee, diese Kombinationen im Buch zu bekunden. Das erhöht die Reiselust. Da ich mit dem Sommelier Jürgen Fendt in diesem Jahr ein Interview realisiert habe, war ich natürlich besonders neugierig darauf, was er mit dem Spitzenkoch Claus-Peter Lumpp aus dem Hause "Bareiss", Baiersbronn zusammengestellt hat.

Ich möchte das Gericht nun stellvertretend für alle erwähnen: "Langostinen und Impérialkaviar (Langostinen als Carpaccio, Tempura, Tatar sautiert und gegrillt); 2011 Heerkretz Riesling GG, Weingut Wagner-Stempel, Rheinhessen). Diese Verbindung finde ich spannend, weil es bei Tisch zusammenführt, was sich eigentlich selten begegnet. Das Gemeinsame aller Produkte ist das hohe Niveau. Grund genug eine Begegnung herbeizuführen.

Man liest über die Innenarchitektur heutiger guter Restaurants, die für den Erfolg mittlerweile ähnlich wichtig ist wie die Küche. Dabei wird nicht unerwähnt gelassen, dass es gerade neue Designkonzepte sind, die für eine gute Küche, neue, insbesondere jüngere Gäste gewinnen können. Hier werden auch einige Designernamen genannt und resümierend festgehalten, dass das Land neue Eichbauers brauche, denn dieser Designer bewies vor über 40 Jahren schon wie sich Design und innovative Küche beflügeln können und zwar im "Tantris" des jungen Kochs Eckhart Witzigmann.

Gut gefallen hat mir der Beitrag "Die Tyrannei des Degustationsmenüs". Es sind kritische Anmerkungen nicht zuletzt über Ein-Menü-Restaurants, über die Restaurantbesitzer nachdenken sollten. Wohlüberlegt geschrieben auch ist der Beitrag über die nicht wirklich saisonale Küche in so manchem namhaften Restaurant, die mit saisonalen Produkten werben. Eine gute Frage ist in diesem Zusammenhang folgende: "Seit wann definiert sich gehobene Gastronomie über präpotentes Timing anstatt über den guten Geschmack?" Es folgen noch zwei weitere kritische Beiträge zum Thema Genusstrends, dann aber werden die von Gault Millau 2014 ausgezeichneten Persönlichkeiten vorgestellt. Gewählt wurden diese von der Test-Equipe des Gault & Millau.

Koch des Jahres ist Daniel Achilles, Reinstoff in Berlin. Es wird in wenigen Sätzen begründet, weshalb Achilles zum Koch des Jahres gekürt wurde und solche spezifischen Begründungen werden auch bei den weiteren ausgezeichneten Persönlichkeiten angeführt. Dabei handelt es sich um.

Oberkellner des Jahres: Jérôme Pourchère, Gästehaus Klaus Erfort in Saarbrücken
Aufsteiger des Jahres: Jacqueline Amirfallah, Haus Göttingen
Entdeckung des Jahres: Tohru Nakamuru, Geisels Werneckhof/ München
Sommelier des Jahres: Markus Berlinghof, Jakobs in Hamburg
Restaurateur des Jahres: Tim Raue, Tim Raue, Sra Bua, La Soupe Populaire
Hotelier des Jahres: Dietmar Müller-Elmau- Schloss Elmau in Elmau
Kochschule des Jahres: Franz Feckl, Landhaus Feckl in Ehningen.
Cigar Lounge des Jahres: Erbprinz in Ettlingen

Es werden zudem die besten Hotels in Deutschland, Italien, Liechtenstein, Österreich und der Schweiz aufgelistet und neun junge Koch-Talente kurz vorgestellt. Im Überblick dann erfolgt die Auflistung der Restaurant-Bewertungen von Gaul- Millau. An der Spitze mit Note 19,5 stehen vier Restaurants: Schwarzwaldstube Baiersbronn, Vendôme Bergisch Gladbach, Gästehaus Klaus Erfort, Saarbrücken und das Waldhotel Sonnora, Wittlich.

Genau erläutert werden die Kriterien der Benotung und zwar nach französischem Schulsystem. Idealnote ist die 20. Anschließend wird ausführlich und gut nachvollziehbar erläutert, wie man den Gault & Millau liest.

Es beginnt daraufhin die Vorstellung der getesteten Restaurants und Hotels. Als Redaktionsschluss wurde der 14. Oktober 2013 angegeben. Die Präsentation fängt mit den besten Restaurants und einer Hotelempfehlung in Aachen an, denn der Reiseführer ist alphabetisch nach Ortsnamen angelegt. Man erfährt stets wie die einzelnen Restaurants bewertet wurden, erhält die Kontaktdaten, erfährt wer Gastgeber und Küchenchef ist, wann die Restaurants nicht geöffnet haben, in welcher Preislage sich die Menüs und die à la carte-Speisen bewegen. Informiert wird man auch darüber, ob man reservieren muss, wie es mit Parkmöglichkeiten ausschaut und ob man mit Kreditkarten zahlen kann. Die Restaurants werden sehr gut beschrieben, sowohl die Speisen und das Weinangebot als auch das Interieur.

Sich in die Restaurantbeschreibungen zu vertiefen, ist für Gourmets natürlich eine absolute Vorfreude auf zukünftige Reisen, aber auch eine gute Information im Hinblick auf Restaurants im eigenen Umfeld. Hier las ich mit großem Interesse die Bewertungen der Restaurants im Rhein-Main-Gebiet und fand meine persönlichen Eindrücke der letzten Zeit wiedergespiegelt. Gefallen haben mir die vielen Fotos, die einen visuellen Eindruck von so manchem gut beschriebenem Restaurant verschaffen.

Dem Reiseführer ist eine Beilage beigegeben. Sie enthält die Beschreibung ausgewählter Hotels in Europa, die durch Charme und Noblesse auffallen. Auch hier hat man die Möglichkeit sich durch Fotos einen Eindruck zu verschaffen und auch hier werden die Kontaktdaten genannt.

Alles in allem ist der Reiseführer für Genießer sehr gelungen. Ich freue mich jetzt schon auf die eine oder andere Kurzreise in 2014, bei  denen dieser Reiseführer mich natürlich begleiten wird.

Sehr empfehlenswert.

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