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Rezension:Highlights Russland: Die 50 Ziele, die Sie gesehen haben sollten (Gebundene Ausgabe)

Der Autor Bernd Klaube und der Fotograf Olaf Meinhardt haben diesen schönen Bildband auf den Weg gebracht, in dem 50 bemerkenswerte Reiseziele in Russland vorgestellt werden. Meinhardt reiste zwecks Realisierung der Bilder für dieses Buch fast zwei Jahre lang mit wenigen Unterbrechungen kreuz und quer durch Russland. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Bravo!

Untergliedert ist das Buch in die Kapitel:

Moskau und Umgebung
Der Goldene Ring
Sankt Petersburg und Umland
Karelien und der Norden
Der Westen
Die Wolga
Der Süden
Europäischer Osten- westlicher Ural

Bevor man sich umfangreich mit den Highlights texlich befassen kann, wird man zunächst mit einer Russlandkarte konfrontiert, auf welcher die Reiseziele eingezeichnet sind.

Alsdann wird man mit der Geschichte des Kremls vertraut gemacht, der ein Ausdruck von Macht, Gewalt und Intrigen ist, aber auch für Kunst, Architektur und Schönheit steht. Seine Geschichte begann 1156. Aufgrund von Bränden und Verwüstungen durch einfallende Krimtataren im 16. Jahrhundert errichtete man 17. Jahrhundert viele Gebäude auf dem Kremlgelände im "Russischen Märchenstil", so etwa den Patriarchenpalast, die Katharinenkirche und den Spassky- oder Erlöserturm, der eines der markantesten Bauwerke des Roten Platzes sein soll. Es war Peter I. (1672-1725), der die Hauptstadt in sein St. Petersburg verlegte und die Moskauer Burg vernachlässigte.

Man lernt in der Folge den Roten Platz und seine Bauten kennen, der heute als der schönste Platz Moskaus gilt und erhält die Telefonnummer vom Restaurant Roter Platz Nummer 1, wo man offenbar sehr gut und dabei landestypisch speisen kann.


Neben dem Kreml und dem Roten Platz zählt das Neujungfraukloster zu den Hauptattraktionen von Moskau. Dieser historisch und architektonisch interessante und sehenswerte Komplex, der zum UNESCO- Weltkulturerbe zählt, wird ausführlich vorgestellt, bevor man sich über Galerien und Theater in der Landeshauptstadt kundig machen kann. Sehr gut beschrieben sind das Puschkin-Museum, das man nicht verwechseln darf mit dem Alexander-Puschkin-Museum und das Bolschoi-Theater, das eines der bekanntesten Theaterhäuser Russlands ist.

Den Moskauer Bahnhöfen ist ein Unterkapitel gewidmet und der Zarenresidenz Kolomenskoje, dem einstigen Landsitz der Moskauer Herrscher, doch man erfährt auch Näheres zu weiteren Landsitzen der Zaren und Künstler, so etwa zur Märchenresidenz "Zaryzino" der Zarin Katharina II und zur Künstlerkolonie "Abramzewo", das heute ein großes lebendiges Museum ist.

Jaroslawl ist die größte Stadt am sogenannten Goldenen Ring und zählt zu den ältesten und schönsten Ansiedlungen Russlands. Über diese und andere Städte in der Region liest man viel historisch Wissenswertes und hat Gelegenheit sich anhand unzähliger Fotos einen visuellen Eindruck von der Schönheit dieser Orte zu verschaffen. In Uglitsch beeindruckt der Innenraum der Erlöser-Verklärungs- Kathedrale durch großflächige Fresken mit Szenen aus dem Evangelium und einer monumentalen Ikonenwand des Malers Timofej Medwedjew.

St. Petersburg und das Umland haben mich neugierig gemacht und hier natürlich der Schlossplatz mit dem Winterpalais und der Eremitage, die Klöster und Friedhöfe der Fürsten, der Katharinenpalast und das Bernsteinzimmer. All diese Sehenswürdigkeiten werden bestens beschrieben, wie auch die Fülle weiterer Sehenswürdigkeiten aller fokussierten Reiseziele, die natürlich im Rahmen einer Rezension nur vereinzelt zur Sprache gebracht werden können.

Bemerkenswert scheint mir das Freiluftmuseum auf der Kisch-Insel im Onegasee, den zweitgrößten See Europas, die seit dem 11. Jahrhundert besiedelt ist und auf der im 18. Jahrhundert die die Maria-Schutz-Kirche und die Christi-Verklärungs-Kirche entstand, Zeugen des Höhepunkts russischer Holzbaukunst.

Die Stadt der "Weißen Nächte" ist die Stadt des Erzengels Michael, die den Namen Archangelsk trägt. Über sie liest man ebenso Wissenswertes wie über Weliki Nowgorod, die im 12. Jahrhundert eine der reichsten Städte Europas war und riesige Ländereien von Litauen bis ans Weiße Meer an der oberen Wolga und im Ural besaß.

Eine lange zurückreichende Geschichte hat auch Smolensk, über die man sehr gut informiert wird und sich auch hier ein Bild von den alten Gebäuden und Kirchen machen kann.

Ich staune wie viel alte Pracht landesweit sehr gut restauriert auf Besucher wartet, auch in Jekaterinburg, eine Stadt, die über viele Museen verfügt, denn ich habe vermutet, dass die russischen Kommunisten des letzten Jahrhunderts das aristokratische Gestern nahezu vollständig zerstört haben.

Dass Kaliningrad heute ein Highlight Russlands ist, muss man akzeptieren und im Grunde dankbar sein, dass man den Geburtsort Kants nach dem 2. Weltkrieg nicht vollständig eingeebnet hat, nachdem was die Deutschen der russischen Bevölkerung angetan haben. Natürlich muss man die Kurische Nehrung besuchen, um die schöne Landschaft dort zu genießen und zu hoffen, dass die alten Narben, die durch den Krieg verursacht worden sind, mit der Zeit völlig verschwinden.

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