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Rezension: Zu Gast auf Ibiza-Sherin Kneifl, Fotos Luana Failla


Die Journalistin Sherin Kneifl ist die Verfasserin der informativen Texte im vorliegenden Buch. Die imposanten Fotos ebenda hat die auf Ibiza lebende Fotografin Luana Failla realisiert. Dabei hat sie ihr Können wie auch das Gefühl für diese Insel mit Bravour unter Beweis gestellt. 

Im Vorwort schreibt Sherin Kneifl, dass der Seher Nostradamus im 16. Jahrhundert Ibiza als letzte Zuflucht wähnte, wenn der Rest der Welt unterginge. Das habe ich bislang noch nicht gewusst. Ein Grund mehr, sich mit dem Buch nun zu befassen. 

Die hübsche Autorin wird auf einem ganzseitigen Porträtfoto gleich nach dem Vorwort vorgestellt. Zu wissen, wer die LeserInnen über die Insel begleitet, finde ich lobenswert. 

Es folgt eine Karte, auf der die Orte eingezeichnet sind, die man im Buch kennenlernt. Der Reigen beginnt dann mit Texten und Fotos zu Eivissa (Ibiza-Stadt), die seit 1999 zum Weltkulturerbe zählt. Die Autorin erwähnt historisch Wissenswertes, u.a. auch, dass die  dortige Akropolis auf die Phönizier zurückgeht. Bilder von der Altstadt machen neugierig und die fünf vorgestellten gastronomischen Betriebe ebenso. Diese werden textlich anschaulich porträtiert und mittels Fotos visualisiert. Darüber hinaus lernt man jeweils bis zu zwei Rezepte pro Restaurant kennen. Die Rezeptergebnisse werden mittels Fotos appetitanregend präsentiert. Der erste Eindruck: Aha, Krustentiere und Fisch in unterschiedlichster, gehobener Kochkunst zubereitet! Genau das also, was man auf dieser Insel kulinarisch erwartet.

Die Rezepte sind sehr gut gegliedert, das gilt auch für alle weiteren Rezepte im Buch. Man erfährt für wie viele Personen das jeweilige Rezept ausreicht, welchen Schwierigkeitsgrad es hat und kann sich überlegen, ob man nun schon mit der Umsetzung der Rezepte beginnt oder erst mal abwartet, was noch kommt. Zum ersten Ort wie zu den dann folgenden gibt es eine Menge Geheimtipps und Wissenswertes. Neben Infos werden Adressen und teilweise Fotoansichten mitgeliefert. 

Sant Josep de Sa Talaia ist der 2. Ort, gelegen am Fuße der höchsten Erhebung der Insel. Nach einer kurzen, gelungenen Beschreibung des Ortes werden zwei Restaurants vorgestellt und zwar nach dem gleichen Schema wie bei Eivissa. Besonders gefallen hat mir das Rezept aus dem Restaurant  "Cana Sofia". Es handelt sich um eine "Klassische Paella" mit sehr guten Zutaten, die allerdings arbeitsintensiv daherkommt. Das Ergebnis belohnt für die Mühe. Auch hier endet die Präsentation mit Geheimtipps und Wissenswertem. 

Die dann folgenden Kapitel sind Sant Antoni, Sant Joan, Santa Eularia und dem Nachbarinselchen Formentera gewidmet. 20 Restaurants werden jetzt noch vorgestellt, alle nach dem gleichen Prinzip, gefolgt von Geheimtipps pro Ort. 

Nicht nur für Ibiza- Reisende sind die vielen Informationen interessant. Es lohnt, sich einfach zu informieren und in die vorgestellten Orte hineinzuträumen. André Heller wusste bereits: "Die wahren Abenteuer sind im Kopf…!“ 

Formentera, die kleine Schwester von Ibiza beeindruckt offenbar durch weitläufige Sandstrände und bemerkenswerten Restaurants. Die Chefin des Restaurants "Quimera", Ana Jiménez Garcia,  hat den wunderbaren Satz formuliert "Die Kochkunst ist eine Sprache, mit der man Harmonie, Kreativität Lebensfreude und Schönheit ausdrücken kann. Eine universelle Sprache, die jeder und jede versteht." Ihre beiden Rezepte, die sie im Buch beisteuert, dokumentieren dies überzeugend. 

 Auf den letzten Seiten dann, unter der Rubrik "Service" lernt man die Strände der Inseln näher kennen, darüber hinaus die angesagten Clubs, Möglichkeiten zu unterschiedlichen Aktivitäten, auch den Besuch diverser Museen und Galerien  sowie von Märkten. Zu sehen gibt es viel!

 Wer sich hier langweilt, dem ist nicht zu helfen.

 Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Sehnsucht Leben-Andreas Altmann-Piper


Andreas Altmann, der in Paris lebende Autor dieser exzellent verfassten Reportagen wurde in der Vergangenheit bereits mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, so etwa dem Egon-Erwin-Kisch-Preis, dem Seume Literaturpreis, dem Reisebuch-Preis und dem Weltentdecker-Preis.

Sein neues Buch enthält eine Vielzahl beeindruckender Reportagen, die er in nachstehende Rubriken untergliedert hat: 

Städte mit breiten Schultern
Forderndes Leben 
Leichtes Leben 
Die Tapferen 
Die Genies 
Die Gerissene
Recken im Südchinesischen Meer 
Umwege zum Ziel 

In seiner vierten Reportage, er schreibt hier sehr informativ und kurzweilig über Shanghai, hielt ich auf Seite 55 inne und kennzeichnete einen Absatz mit Bleistift, um ihn jetzt in der Rezension zitieren zu können. Weshalb? Weil er meine Erachtens viel über wie Art wie Altmann denkt und schreibt aussagt.

"Ein leiser Zwischenruf. Als Reporter interessiert mich zuerst die Wirklichkeit. Von der will ich berichten. Dabei erspare ich mir meist jeglichen Kommentar. Sittliche Entrüstung halte ich für billig und gewiss überflüssig. Ich veröffentliche für Leute, die intelligent genug sind, selbst zu urteilen. Schreibende Moralapostel sind eine Zumutung. Misstrauen ist angebracht."

Altmann geht, gleichgültig, wo er sich aufhält, immer nah ran, benennt, was er sieht, schreibt Sätze wie etwa: "Wer astronomisch riesige Menschenmassen bestaunen will, der sollte nach China fliegen. Nirgend kann man sich so null und nichtiger fühlen als dort. Wer hier auf Individualismus pocht, der hat 1,4 Milliarden Gegner." Ein Ort also, an dem Narzissten und im Lebensstil eitel Abgehobene in Kur gehen könnten, um wieder  Bodenhaftung zu bekommen.

Altmanns Reportagen führen ihn nicht in Idyllen, sondern an Orte wie Jakarta, einer Stadt, die bereits dem Untergang geweiht ist. Wie lebt man an solchen Punkten? Welche Erfahrungen macht ein hellwacher Reisender? Altmann lässt es uns wissen. Er ist kein Märchenerzähler, sondern ein überaus sprachbegabter Realist. Dieser Reporter zeigt überall auch die dunklen Seiten der Reiseziele auf, ohne allerdings dem Leser die Lese- oder gar Reiselust zu nehmen. Seine Art zu schreiben, bildet tatsächlich, weil sie über das Touristikbildungsprogramm weit hinausgeht. Er vermittelt, was Reisen möglich macht: tatsächliche Horizonterweiterung. 

Sehr schön und geradezu erholend ist die Reportage über Goa. Sie beginnt übrigens mit den Sätzen: "Nicht viele Gegenden auf dieser Erde können mit solchen Trümpfen prahlen. Alles ist da. Die Magie, das Verrückte, die Versuchung, das Blau der Ozeans und des Himmels, die Freundlichkeit der Goaner und ihr wundersam skurriles Kopfwackeln. Signalisiert es doch so beruhigende Zustände wie Einverständnis und das unglaubliche Versprechen, dass alles gut ist." 

Auf den Seiten, die dann folgen, spürt man den Zauber, den Goa offenbar noch hat. Dass er nicht bleiben wird, ahnt man spätestens nach dieser Reportage aber auch. 

Man staunt, wohin Andreas Altmann überall uns mitnimmt und freut sich über Sätze wie etwa: "In den USA nicht anders als in Russland: Hässlichkeit macht elend, Schönheit heilt. Der Hunger nach ihr hört nicht auf, wie ein Grundnahrungsmittel verlangt uns danach."

Wie meint er das? Ist das nur auf die Schönheit von Frauen bezogen? Nein! Es geht ihm um das Schöne an sich.

Paris ist umwerfend schön. Altmann weiß das. Vielleicht lebt er deshalb dort, um sich von seinen nicht unanstrengenden Reisen zu erholen, die ihn oft an eher unwirtliche Orte führen. Über solche Orte zu berichten, bedeutet aufzurütteln und Leser zum Nachdenken anzuregen, vor allem über Menschen, denen Altmann auf seinen Reisen begegnet. Sie lehren uns viel,  nicht zuletzt dankbar zu sein. 

Am Beispiel des blinden Fotografen Evgen Bavcar, ihm hat Altmann ganz besondere Reportage gewidmet, zeigt der Autor, was es bedeutet, die Kraft in sich zu finden, um hier zu sein und sein Schicksal zu wenden. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Faszination Hafenstädte- Vom Ankommen in einer fernen Welt - Kunth


Dieser traumhaft schöne und dabei sehr informative Bildband lädt dazu ein, die Vielfalt und Schönheit der wichtigsten Hafenstädte der Welt zu erkunden. Dabei ist es gelungen mittels der tollen Fotos die Magie der Orte einzufangen und darüber hinaus die geografischen, kulturellen und architektonischen Besonderheiten vorzustellen. 

Die rund 150 Hafenstädte sind in nachstehende Rubriken untergliedert: 
Von Reykjavik bis Kiel 
Von Hamburg bis Santa Cruz de Tenerife 
Von Málaga bis Tunis 
Von Tanger bis Kapstadt 
Von Port Elisabeth bis Colombo 
Von George Town bis Yokohama 
Von Cairns bis Honolulu 
Von Skagway bis Ushuaia 
Von Buenos Aires bis Belém 
Von Port –of- Spain bis Bridgetown 
Von Hamilton bis Québec 

Auf den eingangs präsentierten Landkarten sind die einzelnen Orte eingezeichnet, sodass man rasch einen Überblick erhält, wo sich die Hafenstädte konkret befinden. So lernt man in der ersten Rubrik u.a. #Bergen in Norwegen näher kennen, eine Hafenstadt, die 1070 gegründet wurde und wo einst die norwegischen Könige residierten. Bergen wurde 1360 Hansestadt. Seit damals soll dieser Ort mit seinem Hafen eines der wichtigsten Handelszentren Skandinaviens sein. Die Stadt wird wie alle anderen Städte sehr gut beschrieben. Dabei wird auch nicht vergessen, sie als Kunstmetropole hervorzuheben. 

Neugierig gemacht haben mich der malerische Hafen von Kopenhagen und die vielen Infos zur dänischen Hauptstadt, die offenbar über ein großes kulturelles Angebot verfügt. Traumhaft auch sind die Fotos der Hafenstädte Tallin, (Hauptstadt von Estland), Riga, (Hauptstadt von Lettland) und vor allem von Gdansk (Danzig) der Ostseemetropole in Polen, die einst eine autonome Stadtrepublik war. Die Beschreibungen dieser Orte sind überaus lesenswert. So liest man z.B vom Artushof in Danzig, der einstmals Treffpunkt der hanseatischen Kaufleute war, aber man erfährt auch, dass das "Jüngste Gericht" von Hans Memling im Gdansker Nationalmuseum aufbewahrt ist. Wohlstand und Kultur befruchteten sich gegenseitig wie das Beispiel beweist. 

In der 2. Rubrik entdeckte ich einen meiner Lieblingsort: Amsterdam. Sehr gut beschrieben. Auch fand ich La Rochelle im Norden des Golfs von Biskaya, eine Stadt, die ebenfalls viel Sehenswertes aus vergangenen Jahrhunderten zu bieten hat. Porto und Lissabon werden neugierig machend beschrieben und nicht zu vergessen, Santa Cruz de Tenerife mit seinem historischen Zentrum. Unmöglich all die wunderbaren Orte, die in diesem Buch vorgestellt werden, im Rahmen der Rezension auch nur zu benennen! 

Hervorheben möchte ich die Ansichten von Barcelona und die Beschreibung dieser Metropole, die der Schriftsteller Eduardo Mendoza als "Stadt der Wunder" bezeichnet hat. Marseille mit seinem alten Hafen, auch Nizza und Monaco sind Orte, die man gesehen haben muss. Das gilt zudem für Genua und Neapel und die Hafenstadt Bonifacio, von der ich bislang nicht wusste, dass es sie überhaupt gibt. Sie gilt als der schönste Ort Korsikas. 

Beeindruckend auch ist Valletta auf Malta, die Hafenstadt, die seit 1980 zum Weltkulturerbe zählt. Natürlich fehlt auch Venedig nicht, deren Lagune seit 1987 auf der UNESCO-Welterbeliste steht. Ebenso gut porträtiert, wie Piräus (Athen) und die Hafenstadt Chania auf Kreta, wo nicht nur ein venezianischer Leuchtturm Staunen macht, sondern auch die Janitscharen-Moschee aus der osmanischen Vergangenheit. 

Es folgen wunderschöne Hafenstädte, u.a. in der Türkei und in Ägypten und hier vor allem Alexandria, bevor man Traumorte in Marokko entgegengebracht bekommt. Hier beeindruckt Casablanca wohl am meisten. Dann lernt man weitere Hafenstädte in Afrika kennen, von denen ich bislang keine Kenntnis hatte, so etwa Lüderitz, das ich vom Namen her nach Mecklenburg-Vorpommern verortet hätte, ein Ort der sich übrigens  in Namibia befindet. 

Auch die 5. Rubrik wartet mit wunderschönen Ansichten und spannenden Texten auf. Erwähnen möchte ich Mauritius, die Tropeninsel, die 900 km östlich von Madagaskar gelegen ist, aber auch Colombo in Sri Lanka. Beides Orte, die offenbar überaus sehenswert sind. 

Spannend in der 6. Rubrik das touristische Zentrum Vietnams Nha Trangs mit dem Po-Nagar-Tempel, der sich auf der Anhöhe nördlich des Hafens erhebt und zu den bedeutendsten Cham-Heiligtümern Vietnams zählt. Dann gibt es da auch die Hafenstadt Qingdao, in China, die einst das "Neapel am Gelben Meer" genannt wurde und viele andere interessante Orte. Unmöglich, sie alle hier auch nur kurz zu streifen. 

Ein Traum in der Rubrik 7 scheint mir Papeete auf Tahiti zu sein und ein weiterer in der Rubrik 8 die südlichste Stadt der Welt, sprich Ushuaia. Schön, dass man  in diesem Buch all das entgegengebracht bekommt, das nur einigen vergönnt ist,  in der Wirklichkeit bestaunen zu dürfen.

Was dann noch kommt? Beeindruckende Hafenstädte in Brasilien und nicht zuletzt Hafenstädte in der Karibik wie etwa Havanna auf Kuba oder Bridgetown auf Barbados. Hätte ich die Wahl, nur eine der Hafenstädte aufsuchen zu dürfen, würde ich Alexandria wählen, vielleicht weil dort einst die größte Bibliothek der Antike sich befunden hat. Auch wenn nicht mehr vorhanden, ist diese Tatsache spirituell gesehen nicht uninteressant.

"Faszination Hafenstädte" bietet die Möglichkeit, unendlich viele Orte kennenzulernen und zu verstehen, dass es unsere Aufgabe ist, diese zu erhalten durch Friedfertigkeit und sinnstiftendes Umweltbewusstsein. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Wellness mit Flair- Charmant entspannen in Europa- Kunth


In diesem traumhaft schönen, reich bebilderten Buch werden besonders imposante Orte der Ruhe und Entspannung in Europa vorgestellt. Dabei sind diese Orte nicht nur bemerkenswert aufgrund der Mineralsalze, wärmenden Quellen und der frischen Luft, sondern auch, weil sie reich an Geschichte, Kultur und Architektur sind. 

Untergliedert sind die Wellnessoasen in fünf Kapitel als da sind: Nordeuropa; Westeuropa; Zentraleuropa; Südeuropa; Südosteuropa. 

Auf einer Europakarte sind die Orte allesamt speziell gekennzeichnet. Jedes Kapitel nimmt seinen Anfang mit einem imposanten Foto und einer kurzen inhaltlichen Zusammenfassung, worum es in der fokussierten Region bei den vorgestellten Wellnessorten geht. 

So habe in Nordeuropa Wellness eine lange Tradition und sei vielerorts ein Bestandteil von Kultur und Gesellschaft. Vorgestellt werden mittels interessanten Texten und tollen Fotos isländische Thermalbäder, schwedische Kaltbadehäuser und finnische Saunen. So lernt man u.a. das älteste öffentliche Schwimmbad Helsinkis kennen und kann die beeindruckende klassizistische Architektur bewundern. 

Das Eingangsbild zu Westeuropas Seebädern zeigt den Elisabethenbrunnen im Kurpark von Bad Homburg. Es folgen britische Seebäder, unter diesen natürlich auch Brighton und Bath. Geprägt sei Bath von der antiken Bäderkultur und prachtvollen Bauten aus der Zeit von König George III. Jane Austen habe hier fünf Jahre gelebt und habe reichlich Inspiration für ihre Werke erhalten. 

Thematisiert werden dann Seebäder an der Nordsee. Hier finde ich einer doppelseitige Aufnahme vom Strand in Kampen auf Sylt besonders beeindruckend und die Beschreibungen von Seebädern wie Norderney, dem ersten deutschen Seebad an der Nordsee, das zwischenzeitlich Teil des zum UNESCO-Welterbe zählenden Nationalparks mit Namen "Niedersächsisches Wattenmeer" ist.

Der belgische Thermalkurort Spa gehört seit 2021 ebenfalls zum Welterbe der UNESCO . Auch über diesen Ort erfährt man Wissenswertes und kann sich danach in französische Badeorte vertiefen, lernt hier Orte wie Dax kennen, dessen Karriere bereits zu Zeiten der Römer begann. Bemerkenswert ist natürlich auch Biarritz, ein Badeort, an dem sich während der "Belle Epoche" gekrönte Häupter einfanden und später dann Coco Chanel ihre zweite Boutique eröffnete.

Seebäder in Zentraleuropa werden breitgefächert vorgestellt. So lernt man u.a. das finnische Naantali kennen, das durch seine wunderschöne Uferpromenade besticht. Bäder im Taunus, auch das imposante Jugendstilbad in Darmstadt werden vorgestellt. Gezeigt wird zudem das schöne Kurhaus von Bad Salzungen. In diesem Zusammenhang erfährt man Wissenswertes über die lindernden Eigenschaften von Solebädern bei nicht wenigen seelischen und körperlichen Beschwerden. 

Bäder im Schwarzwald werden gut beschrieben und man wird über "Waldbaden" sehr gut informiert, das nach japanischen Studien eine positive Wirkung auf Atmung, Puls und Blutdruck haben soll. 

Sehr eindrucksvoll sind die Bilder von Bad Kissingen und informativ der Text hierzu. Interessant auch sind die Beschreibungen von Bad Wörishofen, das mit der Kneipp-Medizin  eng verbunden ist, als auch Oberstaufen, das  den Inbegriff der Schrothkur verkörpert. Über Sebastian Kneipp und seine Wasserkur wird man gut aufgeklärt und kann sich kurz darauf mittels eines schönen Fotos an der Architektur des "Müller´schen Volksbades" in München erfreuen. 

Eine Fülle bemerkenswerter Bäder in Bayern lassen einen immer wieder innehalten, so auch Bad Reichenhall, wo vor 4000 Jahren schon Salz abgebaut wurde. Besonders gut haben mir die Beschreibungen des westböhmischen Bäderdreiecks gefallen. Marienbad, Franzensbad und natürlich auch Karlsbad beeindrucken nicht nur aus historischen Gründen und der Architektur wegen, sondern weil diese Orte Inbegriff der Badekultur seit  den Zeiten Goethes sind. 

Weiter geht es mit Badeorten in der Schweiz. Natürlich wird der alte Ort Davos genannt. Leser des „Zauberbergs“ haben eine Vorstellung von ihm, auch, wenn sie selbst vielleicht noch nicht dort waren. Traumhaft zudem sind Klosters und St. Moritz, wenn auch gewiss ziemlich kostspielig.

Die Badeorte Österreichs und der Slowakei werden auch nicht vergessen und auch solche Südeuropas nicht. Hier beeindrucken mich die Orte am Gardasee besonders, vor allem Sirmione mit seinen Möglichkeiten zu relaxen.

Man erfährt Wissenswertes über die heißen Quellen Italiens, liest von Badeorten in der Toskana und kann sich durch die schönen Fotos ein Bild davon machen, liest von den Thermalbädern in Ischia, um kurz darauf sich in die westungarische Bäderstraße zu vertiefen, um schließlich in Budapest anzukommen. Hier beindrucken mich die Bilder und Texte zum Thermalbad Széchenyi und zum Gellert-Bad. 

Für Aha-Erlebnisse sorgen auch die Beiträge zu Istrien, zur Bäderwelt in der griechischen Ägäis und den Bädern in Istanbul. 

Das Buch zeigt, dass es nicht einfach ist, sich für einen der Orte zu entscheiden, an dem man sich erholen kann. Alle sind schön, alle bieten viel.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Rügen, Hiddensee & Stralsund-Mathias Christmann-Dumont Reise-Taschenbuch



Der Autor dieses Reisetaschenbuches, Mathias Christmann, ist studierter Literaturwissenschaftler. Er arbeitet derzeit als PR-Berater für touristische Unternehmen und Verbände. 

In diesem Reisetaschenbuch stellt er vor: Stralsund, Rügens Süden und das Inselzentrum, Rügens Osten und die Halbinsel Mönchgut, Rügens Norden und die Halbinsel Jasmund, Rügens Westen und die Insel Ummanz als auch die Insel Hiddensee. 

Thematisiert werden die Orte, Lieblingsorte, darüber hinaus Touren, dann gibt es auch noch Zugaben, viele schöne Fotos, Tourenkarten und Detailpläne sowie anderes mehr. 

Man erfährt stets Wissenwertes darüber, was sich anzuschauen lohnt, Übernachtungsmöglichkeiten und Restaurants werden auch genannt. Ferner werden stets zur Sprache gebracht: Tipps in punkto Einkaufen, Bewegen und Ausgehen.  Man ist also bestens informiert.

Ich war erst ein einziges Mal in Stralsund und das ist bereits 30 Jahre her. Jetzt über die alte Hansestadt so vieles zu erfahren, begeistert mich natürlich, im Speziellen zur Altstadt und im Hinblick auf die Museen. 

Die Insel Rügen wird in der Folge ausführlich vorgestellt, insbesondere auch Putbus, das Ostseebad Binz, Putgarden und Cap Arkona, um nur einige Highlights zu nennen. 

Im Grunde genügt dieser Reiseführer als einzige Lektüre während eines mehrwöchigen Urlaubs in dieser schönen Gegend, denn es gibt unglaublich viel zu studieren, nicht nur was Stralsund und  Rügen anbelangt, sondern auch bezüglich der Insel Hiddensee. Dort sollte man sich in den Text “Tour- Wo Künstler wirken und wirkten“ vertiefen. Spannend, wer sich einst im Norden Hiddensees aufgehalten hat! Die Insel muss etwas Besonderes sein...

Nach dieser ausführlichen Erläuterung Stralsunds, Rügens und Hiddensees gibt es Reiseinfos von A bis Z, anschließend Plattdeutsch für den Urlaub und zum Schluss 16 bemerkenswerte Texte, die den Lesern die fokussierten Orte noch näher bringen. Das Interview mit dem Sternekoch Ralf Haug sollte man nicht überblättern und den Bericht über den Fischer Robert Brandt ebenfalls nicht. Es sind Begegnungen der besonderen Art.

Wohlinformiert hat man einfach mehr von einer Reise, weiß alles mehr zu schätzen. Von daher:

Maximal empfehlenswert.

Helga König

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Rezension: Tal der Loire- Manfred Görgens- Dumont-Reise-Taschenbuch



Der Journalist Manfred Görgens, Autor dieses Reise-Taschenbuchs, hat bereits mehrere Reisebücher für Dumont verfasst.

In diesem Werk, das Tourenkarten und Detailpläne wie auch eine Vielzahl von Cityplänen enthält, werden - neugierig machend beschrieben- Orte, Lieblingsorte und Touren im Berry, zwischen Gien und Blois, Tours und Touraine, Val du Loire, Anjou, Nantes und an der Loire –Mündung vorgestellt. 

Diesem spannenden, breit angelegten Teil, der die Reiselust anspricht, folgt das sogenannte Kleingedruckte (gemeint: Reiseinfos von A bis Z), der Sprachführer mit allem Notwendigen, nicht zuletzt wichtige Sätze und ein kulinarisches Lexikon, mittels dem man gut zurechtkommt, wenn man Speisekarten vorort übersetzen möchte. Zum Schluss dann, kann man sich in das Magazin vertiefen, das aus 14 lesenswerten Essays besteht, so etwa das Essay "In Weinlaune", wo man das Sekthaus Ackermann und den Muscat-Produzenten Chérau kennenlernt. 

Zurück zu den vielen Orten, die im Buch näher beleuchtet werden, beginnend mit Bourges im Berry. Sehenswürdigkeiten, Hinweise zu Adressen fürs Übernachten, Essen, Einkaufen, Bewegen und Ausgehen warten auf die Leser und schöne Fotos, die neugierig machen und das  im Hinblick auf  alle Orte.

Zwischen den tollen Beschreibungen der Städte, kann man sich in Touren vertiefen und lernt Lieblingsorte, beispielsweise die Kirche "Ste-Catherine-de Fierbois" näher kennen. In Tours und Touraine entdeckt man vielleicht die bemerkenswertesten Orte, so auch Azay –le-Rideau, und dort das Renaissanceschloss im Indre, über das man Wissenswertes erfährt. 

Sehr schön beschrieben auch ist "Fontevraud" in Anjou. Dort verbrachte  die legendäre Eleonore von Aquitanien ihre letzten 15 Lebensjahre. Von allen Orten an der Loire, die ich bislang aufgesucht habe, hat dieser mich am meisten beeindruckt. 

Der  vorliegende Reiseführer ist einer der interessantesten, die ich in meinem Bestand habe. Per Rad von Saumur nach Gennes zu gelangen, stelle ich mir ereignisreich vor und gewiss sehenswert scheint mir die das Werk "Versunkene Kathedrale" des Künstlers Philippe Cormand in den Sektkellereien von Bouvet Ladubay zu sein, das durch die Musik von Claude Debussy inspiriert wurde.

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: Zu Gast in Venedig-Christine Gräfin Pahlen, Fotos: Mayk Wendt- Callwey




Die Autorin dieses Bildbandes ist die namhafte Reisejournalistin Christine Gräfin Pahlen. Obgleich sie über 100 Länder bereist hat, bleibt Italien ihr absoluter Favorit aus vielfältigen Gründen, die man dem Buch entnehmen kann. 

Der Fotograf Mayk Wendt hat die traumhaften Fotos für den Bildband beigesteuert. Arbeiten von ihm wurden in vielen Ausstellungen bereits gezeigt. 

Nach einem Vorwort der Journalistin und Schriftstellerin Petra Reski und ersten visuellen Eindrücken von der fokussierten Stadt, schreibt Gräfin Pahlen Wissenswertes zur venezianischen Küche und zu Venedig. Alsdann beginnt die Stadtrundreise mit dem Bezirk "San Marco", den man anhand von vielen Fotos und einem sehr erhellenden Text näher kennenlernt. 

Sieben Restaurants, die in diesem Bezirk liegen, werden sehr einfühlsam vorgestellt. Dies geschieht- wie bei allen Restaurants im Buch- mittels eines Textporträts und Fotos des Restaurants, eines Fotos des Küchenchefs, Adresse und Öffnungszeiten sowie ausgewählten Rezepten plus Bilder von den Rezeptergebnissen. 

Unmöglich ein Rezept hervorzuheben, denn alle sind von höchstem Niveau. 

Zwischen den Restaurantrepräsentationen kann man sich immer wieder in Stadtimpressionen vertiefen und sich so erst mal Atempausen verschaffen. 

Gekocht wird hier göttlich. Die Rezepte werden allerdings sehr gut erklärt, auch wird der Schwierigkeitsgrad genannt, sodass man sie zuhause am Herd mit etwas Geschick nachkochen kann. In erster Linie aber geht es m.E. darum, von dem Können der Spitzenköche Venedigs mittels der Rezeptlektüre einen Eindruck zu gewinnen. 

Zu Ende der Restaurantrepräsentation eines jeden Stadtteils werden bemerkenswerte Geheimtipps und Wissenswertes über die Stadtteile vorgestellt. 

Essen und Trinken allein genügt eben nicht, wenn man sich eine Stadt kulturell erschließen möchte, selbst wenn die kulinarischen Aspekte erste Sahne sind. 

Weitere Stadtbezirke, um die es im Buch geht, sind: Castello, San Polo, Santa Croco, Cannaregio, Dorsoduro, Lagune, allesamt sehr gut beschrieben. Auch hier sind die vorgestellten Restaurants von erster Güte.

Doppelseitige Impressionen aus der Stadt an der blauen Lagune lassen den Blick lange verweilen und darüber nachdenken, ob man nicht besser für mehrere Monate in Venedig bleiben müsse, um all das, was im Buch vorgestellt wird, real zu erfassen. Leider eine Frage des Geldes und der Zeit! 

Es gibt so viel Sehenswertes, das man aus dem Staunen nicht rauskommt. Im Kapitel "Service" zum Schluss werden u.a. die berühmte " Harry´s Bar" vorgestellt, auch Top Events wie die "Biennale" und der "Carneval in Venezia". 

Das Buch ist ein Traum und ein Versprechen zugleich. Wundervoll!

Maximal empfehlenswert. 

 Helga König 

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Rezension: Odenwald-Sehenswertes, Dialekt und Rezepte-tosa



Dieses kurzweilige zu lesende, reich bebilderte Buch entdeckte ich kürzlich in Griesheim in einer Buchhandlung und erwarb es wenig später, weil mich der Inhalt neugierig machte. Wohl war ich als Kind und Heranwachende mit meinen Eltern häufig im Odenwald - der üblichen Sonntagsausflüge wegen, doch wir haben damals offenbar nicht alles erkundet, wie mir das Buch in mancher Hinsicht verdeutlicht hat. 

Dieses bis zu 626 Meter hohe Mittelgebirge, von dem hier die  Rede ist, umfasst eine Fläche von 2500 km und erstreckt sich über Teile von Hessen, Bayern und Baden-Württemberg. 

Eingangs erfährt man etwas zur Bedeutung des Namens Odenwald und auch, dass der Odenwald Teil des Geo-Naturparks Bergstraße-Odenwald ist. Dieser wurde 2015 als "UNESCO Global- Geopark" ausgezeichnet. 

Viel Sehenswertes wird durch kleine Texte und Bilder vorgestellt, aber es werden auch typisch Odenwälder Rezepte zur Sprache gebracht, so etwa die "Odenwälder Kartoffelsuppe" oder der "Odenwälder Kochkäse", der ohne Handkäse auskommt und dadurch m.E. weitaus besser mundet als das Handkäs-Quark-Gemisch. O.k., Geschmackssache...!

Orte wie Michelstadt, Erbach, Mosbach, Miltenberg, Lindenfels, um nur einige zu nennen, werden in diesem Buch hervorgehoben, auch bemerkenswerte Burgen, darunter auch "Burg Breuberg", die ich von einer Klassenfahrt her kenne. Klassenfahrten in den Odenwald waren einst Programm in Südried-Schulen. Der obligatorische Besuch des Felsenmeers gehörte dazu. Im Buch bleiben die Feldbrocken natürlich auch nicht ausgespart.

Noch nichts gehört hatte vom "Bücherbrunnen" in Wald-Michelbach, einem Werk des Bildhauers Martin Hintenlang und von der Tatsache, dass viele Odenwälder Schweizer Vorfahren haben. Dies liegt darin begründet, dass in der Folge des 30 jährigen Krieges und der Pest die Region im 17. Jahrhundert weitgehend entvölkert war. Aufgrund günstiger Bedingungen zur Ansiedlung kamen gut ein Drittel der Zuwanderer auch der Schweiz. 

Meine böhmische Großmutter ging stets nach Walldürn zur Wallfahrt. Was es mit dieser Wallfahrtskirche auf sich hat, erfährt man im Buch und kann sich von dem schönen Innenraum ein Bild machen. 

Zwei Schlösser sollte man m.E. gesehen haben: einerseits das "Renaissanceschloss Lichtenberg" im Fischbachtal und "Schloss Fürstenau" in Michelstadt-Steinbach, das man allerdings nicht von Innen besichtigen kann, weil es noch bewohnt ist. Warum "sollte"? Weil sie so schön sind, dass sie in Erinnerung bleiben. 

Dass "Burg Frankenstein" an der Bergstraße bereits im 9. Jahrhundert erbaut wurde, wusste ist nicht und auch nicht, dass 2010 in Siedelsbrunn ein buddhistisches Kloster gegründet wurde. Beides Ausflugsziele, wenn auch für unterschiedlich Interessierte.

Wer auf Spurensuche gehen möchte, kann nach der Quelle suchen, wo  der Nibelungenschönling Siegfried einst erstochen wurde und der Nachwelt ans Herz legte, dass man besser nicht mit seiner Schwägerin ins Bett geht, speziell wenn sie Brunhilde heißt..

Über all dies und vieles mehr wird man durch diese handliche Buch informiert. Textlich ist es nicht überfrachtet, sondern schenkt stattdessen erste Einblicke, macht neugierig selbst mehr zu erkunden, auch durch die gelungenen Bilderwelten. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König


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Rezension: Sehnsucht Mittelmeer-Eine mediterrane Bilderreise-Kunth



In diesem traumhaft  schönen  Bildband werden sehenswerte Küstenorte und Metropolen, auch spektakuläre Uferstraßen und beschauliche Inselwelten, ursprüngliche Natur und eindrucksvolle Kulturdenkmäler rund ums Mittelmeer vorgestellt. 

Untergliedert ist das Werk in die Kapitel: 

- Vom Alborán-Meer bis zu den Balearen 
- Golf du Lion und Ligurisches Meer 
- Thyrrenisches Meer und Straße von Sizilien 
-Adria 
-Ionisches Meer 
-Ägäis
-Levantinisches und Lybisches Meer 

Prachtvolle Bilderwelten und informative Texte schenken den LeserInnen dieses Buches viel Freude. So erblickt man auf den Seiten 64/65 Flamingos, Wildpferde, auch Stiere aus der Carmargue/Frankreich. Über diese Gegend erfährt man  dann auch Wissenswertes und kann sich einige Seiten danach mit dem Nationalpark Calanques befassen, der für Kletterer und Wanderfreunde ein Paradies verkörpern soll. 

Seite für Seite ist man fasziniert von der Schönheit dessen, was einem entgegengebracht wird. Tolle Aufnahmen von Nizza, auch von Genua und Portofino und immer wieder spannende Texte, so etwa über Pisa oder Ponza und nicht zuletzt über Capri halten einen in Bann. Das Foto, aufgenommen vom Monte Solaro, dem höchsten Gipfel von Capri, ist übrigens atemberaubend schön. 

Unmöglich, sich für einen der Orte zu entscheiden. Jeder Ort lädt zum Verweilen ein. Ganz klar die Orte auf Sizilien, erzeugen besonders viel Reiselust, speziell Syrakus, der Ort, der um 740 v. Chr. seitens der Korinther gegründet wurde. 

Thematisiert wird auch, wie eingangs erwähnt, die östliche Adria und dort u.a. Orte wie Brindisi und Bari mit viel Sehenswertem. Venedig sind einige Seiten gewidmet und wenige Seiten danach lernt man Orte in Slovenien kennen, so etwa Piran, das Klein-Venedig genannt wird und dies nicht ohne Grund.

Traumhafte Orte in Kroatien machen ebenfalls neugierig, so auch der Blick über die Altstadt von Zadar, dann z. B. Sibenik mit der Kirche St. Jakov, die zum Weltkulturerbe zählt. Wunderschön sind die zahlreichen Landschaftsbilder von der kroatischen Küste, doch beinahe noch schöner das Weltkulturerbe Kotor in Montenegro. Auch hierzu gibt es Wissenswertes zu erkunden.

Weiter staunen kann man dann im Umfeld des Ionischen Meeres, speziell auf Korfu, der Insel mit gleichnamiger Hauptstadt. 

Über Inseln und Orte an der Ägäis erfährt man sehr viel Wissenswertes und darf sich wunderschöner Aufnahmen erfreuen, so etwa von Kreta, auch von Rhodos und nicht zuletzt von Santorin, um nur drei Inseln zu nennen. 

Aufmerksam lese ich den Beitrag über Salamis, der Geburtsinsel des Tragödiendichters Euripides und hier auch von der legendären Schlacht, wonach die Griechen die Perser im Jahre 480 v. Chr. besiegt haben. Griechische Kulturdenkmäler finden sich auf den Folgeseiten viele, neben jenen aus dem Altertum begeistert mich der Blick auf Kloster Iviron auf Berg dem Athos am meisten. 

Was dann folgt, sind traumhafte Bilder von Glanzpunkten in der Türkei, darunter auch Ephesus und dort die Celsus Bibliothek, die als eine der ersten Bibliotheksbauten der Menschheitsgeschichte gilt.

Ganz zu Ende dann liest man Wissenswertes im Hinblick auf Orte am levantinischen und libyischen Meer. Hier macht mich Alexandia besonders neugierig, nicht zuletzt, weil dort einst eines der sieben Weltwunder beheimatet war und daran erinnert, dass alles im Leben endlich ist, auch all das, was Menschen erbaut haben. Lange zu erhalten, anstelle zu zerstören, ist ein Denkansatz, den ich mag und der  erfordert allerdings, dass alle friedvoll lebt.


Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Ostseeküste. Mecklenburg-Vorpommern- Dumont-Reisetaschenbuch


Dieses reich bebilderte Reisetaschenbuch macht von der ersten Seite an neugierig auf die vielen Orte und Lieblingsorte, Touren und Zugaben, die beschrieben werden. 

Untergliedert ist das Buch im ersten Teil, der den Titel "Vor Ort" trägt, in 5 Abschnitte, als da sind:

Mecklenburger Bucht
Fischland-Darß-Zingst 
Rügen und Hiddensee 
Von Stralsund nach Ueckermünde 
Usedom 

In den einzelnen Abschnitten werden sehenswerte Orte, zudem speziell ausgesuchte Lieblingsorte und bemerkenswerte Touren beschrieben, z.B. im Abschnitt 1 eine Radtour auf der Insel Poel, die von Wismar aus mit der Fähre erreichbar ist. Auch Übernachtungsmöglichkeiten und gastronomische Hinweise werden nicht ausgespart. Über Wanderungen, Spaziergänge, Paddeltouren und anderes liest man in der Folge neugierig Machendes in allen Abschnitten, so etwa über eine Wanderung am Steilküstenabschnitt "Hohes Ufer" /Ahrenshoop . Auch hier wieder gibt es zahlreiche Tipps, wo man es sich gut gehen lassen kann. 

Die unzähligen Orte im Buch sind ausführlich beschrieben, Kartenmaterial wird mitgeliefert. Infos zu Sehenswürdigkeiten, Schlafen, Essen, Bewegen und Ausgehen sind auch stets angemerkt. Sehr schön beschrieben sind im Rahmen einer Tour "Friedrichs Malorte", gemeint jene Caspar David Friedrichs, des großen Meisters der Romantik. 

Bei Orten wie Wolgast muss ich erst einmal auf der beigefügten Karte nachsehen, wo dieser genau liegt und las dann welche historischen Schätze dieser Ort beherbergt. Viel Spannendes zur Insel Usedom, speziell in der schön beschrieben Tour, gedacht als Wanderung oder Radtour mit dem Titel "Usedom ursprünglich" gibt es zu erkunden. Wenig später ist von "Bernsteinbädern" die Rede, gemeint: Zempin, Koserow, Loddin/Kölpinsee und Ückeritz. Hier auch wird ein Lieblingsort vorgestellt, der winzige Zempiner Hafen am Achterwasser, der als Idyll für Anziehung sorgt. 

Nach sehr vielen, guten Informationen erwartet die Leser das „Kleingedruckte“. Hier geht es z. B. um Infos zur Anreise, zum Bewegen und Entschleunigen, Essen und Trinken, Übernachten etc. Auch werden eine Vielzahl bemerkenswerter Lesetipps gegeben.

Was dann noch folgt ist ein spannendes Magazin, bestehend aus 17 Artikeln wie etwa jenem von der Entdeckung des Wikingerschatzes im Jahre 2018 auf Rügen. 

Dies und vieles mehr macht den Reiseführer zu einer Goldgrube für alle, die sich gut auf eine Reise an die Ostseeküste vorbereiten möchten aber auch vor Ort nicht planlos sein möchten. Wer Schätze sucht, muss einen Plan haben, muss vorbereitet sein! 

Lobenswert, neben den informativen Texten sind  auch das Kartenmaterial und die schönen Fotos, die  dazu motivieren, alles in "echt" zu sehen

 Maximal empfehlenswert.

Helga König

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Rezension: Zu Gast am Gardasee- Christine Gräfin Pahlen, Fotos: Mayk Wendt- Callwey



Die Autorin dieses zauberhaften, reich bebilderten Buchs ist die Reisejournalistin Christine Gräfin Pahlen. Sie bereiste im Laufe der Zeit über 100 Länder und war 30 Jahre lang mit der Zeitschrift "Madame" verbunden. Wie man erfährt, ist ihr vorrangiges Reiseziel Italien. Als Gründe werden genannt: die einzigartige Kulturlandschaft, die Küche, die Sprache, Venedig und die Insel Stromboli.

Der Fotograf der traumhaften, visuellen Eindrücke im Buch ist Mayek Wendt, der seine Arbeiten bereits weltweit im Rahmen zahlreicher Ausstellungen präsentiert hat. Er ist Mitglied der Fotojournalisten Vereinigung Freelens sowie beim Schweizer Berufsverband. 

Dieses kulinarische Reisebuch steht unter dem Motto "Genuss mit allen Sinnen". Zunächst wird auf einer Doppelseite der Gardasee als Illustration visualisiert und kurz beschrieben. Erstaunt habe ich gelesen, dass er an seiner tiefsten Stelle 360 Meter misst und von Norden nach Süden 52 Kilometer lang ist. Wenn wundert es da, dass die Autorin, seine Highlights beschreibend,  in die Kapitel 
DerNorden 
Der Osten 
Der Süden 
Der Westen
untergliedert?

Stets beginnt die fokussierte Region mit einer Beschreibung dessen, wofür sie steht. Begonnen wird mit der Region Trentino, die von den Dolomiten bis ans Ufer des Gardasees reicht. Neben einem informativen Text zur Gegend warten eindrucksvolle Bilder vom Land der Berge und Seen auf die LeserInnen. Alsdann werden acht Speiselokale im Norden vorgestellt. Zudem gibt es wie in allen dann folgenden Kapiteln noch eine Rubrik für Geheimtipps &Wissenswertes. 

Die einzelnen Lokale werden textlich stets sehr gut beschrieben. Die genaue Anschrift und die Öffnungszeiten werden genannt, Fotos von der Lokalität, dem Betreiber oder Chefkoch (m/w) machen neugierig auf die hervorragend beschriebenen Rezepte, die dann jeweils folgen und einem eine Idee vermitteln, was die Gäste zu erwarten haben. 

Hervorheben möchte ich aus dem 1. Kapitel die "Villa Madruzzo", die auf einem Hügel außerhalb von Trento gelegen ist. Das Haus leitet seit mehr als 30 Jahren, Battista Polonioli. Über ihn und das Lokal erfährt man Wissenswertes und kann sich anhand der beiden präsentierten Rezepte ein Bild von dem machen, was einen lukullisch erwartet. Das Rezept für "Hirschfilet mit Gin" hat mich ebenso überzeugt wie das Rezept für "Strangolapreti" auf Deutsch "Priesterwürger nach Tretiner Art". Weshalb diese Gnoccis diesen seltsamen Namen tragen, erfährt man natürlich auch. 

Des Weiteren möchte ich das Weingut mit Küche mit dem Namen "Agritur Madadonna Delle Vittorie" in Arco erwähnen. Hier trägt eine Frau, sie heißt Anna Marzadro, die Verantwortung für das Weingut. Von den beiden dargebotenen Rezepten im Buch hat mich das "Kalbfleisch mit Trentiner Forellensauce, Kapern und Öl" besonders neugierig gemacht, das ich geschmacklich interessanter finde, als das herkömmliche Rezept mit Thunfischsauce. 

Dann gibt es da auch noch in Rovereto das "Senso" im Mart. Es handelt sich hierbei um ein Sternelokal in einem Museum mit über 6000 Meter Ausstellungsfläche und 20000 modernen Kunstwerken. 

Neben diesen und weiteren vorgestellten Speiselokalen werden Geheimtipps und Wissenswertes zu der Region vorgestellt. Darunter die Sternwarte "Monte Bandone", aber auch das Bilderbuchdorf  "Canale di Tenno". Ein zauberhafter Ort.  

Weiter geht es dann mit dem Osten. Hier werden 7 Speiselokale vorgestellt und ebenfalls Geheimtipps und Wissenswertes übermittelt, eingangs aber erst mal die Gegend kurz skizziert. Traumhaft gelegen ist das "Ristorante San Vigilio" in Garda. Dort zu speisen, muss ein Vergnügen sein, nicht nur lukullisch sondern auch des Ambientes und Blickes wegen. Dann ist da noch das "Weingut Masi Tenuta", Canova, das man besuchen sollte, bevor man vielleicht ein Schreibseminar am Gardasee mit Bodo Kirchoff besucht oder eine der Sehenswürdigkeiten, die im Buch genannt werden, vor Ort bestaunt. 

Im Süden dann werden 5 Speiselokale präsentiert, auch hier zunächst ein kurzer Abriss dessen, was die Gegend ausmacht und zum Schluss, was es an Geheimtipps und Wissenswertem gibt. In Sirmione kocht beispielsweise Mattia Bartoli, dessen Werdegang kurz skizziert wird. Seine Speisen lernt man im "Ristorante Gardenie" in der Villa Cortine Palace kennen, ein Anwesen, das 1898 Graf Kurt von Koseritz als Ruhesitz erbauen ließ. Er war Polizeipräsident von Potsdam. 

Zwei Rezepte des Kochs werden im Buch vorgestellt und lesen sich appetitanregend:"Pochierte Gardaseefelchen, Süßwassergarnelenfond und Baby-Rübchen" ist eines davon. Dann liest man vom "Tortellini-Paradies", das sich für die Gäste des "Ristorante alla Borsa"in Valeggio sul Mincio erschließt, sobald sie die Karte dort studieren. Auch hier warten 2 Rezepte darauf von den LeserInnen des Buches ausprobiert zu werden. Beide Rezepte klingen vielversprechend und werden sehr gut erklärt.

Der Westen dann gibt es ein Zweisternelokal im Grand Hotel a Villa Feltrinelli in Gargnano. Dort werde die Königsklasse der feinen Küche aufgetischt. Stefano Baiocco, der Zweisternekoch, ist der König der Kräuter und soll einen Salat aus 100 Kräutern und 25 essbaren Blüten zubereiten. Die beiden Rezepte im Buch zeigen wie kompliziert sein Können ist. Aromenreichtum der edelsten Art. Alles fein aufeinander abgestimmt. 

Gefallen hat mir von den 9 im Westen befindlichen Speiselokalen auch die Beschreibung des Restorante Sostaga am gleichen Ort.. Das "Lammkaree in Pistazienkruste mit Senfsauce und Friarielli mit Butter" überzeugt nicht nur durch das Foto, sondern auch durch die Rezeptbeschreibung. 

Spannend zu lesen auch, ist die Beschreibung der "Wine Bar, Puegnago del Garda" im Weingut Conti Thun, gefolgt von ebenfalls spannend zu lesenden Infos, wie etwa über die Königsklasse unter den Olivenölen und dann natürlich noch die tollen Beiträge im letzten Kapitel unter der Bezeichnung "City Trips“. Hier natürlich gelten die Orte Bardolino und Verona meinem besonderen Interesse. Sehr gut beschrieben und neugierig machend durch die Fotos. 

Alles in allem ein wunderbares Reisebuch, das Kochbuch zugleich ist. 

Maximal empfehlenswert 

 Helga König 

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Rezension: Seeblicke-Die schönsten Seen Europas-Kunth





Dieser traumhafte Bildband beginnt mit einer doppelseitigen Landkarte, auf der alle im Buch gezeigten Seen kenntlich gemacht sind. 

Thematisiert werden Seen in Island, Irland, Großbritannien, Skandinavien, Niederlande, Frankreich, Spanien & Portugal, Italien, Schweiz, Österreich, Deutschland, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn , Serbien &Rumänien, Slowenien& Kroatien, Montenegro, Albanien, Mazedonien, Griechenland& Türkei sowie Baltikum. 

Seite für Seite lernt man mittels traumhaften Bildern namhafte Seenlandschaften kennen, so etwa "Loch Ness" in Schottland. Dazu gibt es stets ein paar Infos. Im Falle von "Loch Ness" natürlich auch über das Seeungeheuer "Nessie".

Irgendwann in den Niederlanden angekommen, lernt man das "Ijsselmeer" kennen und hier auch "Bergen aan Zee", erwähnt wird die dortige Künstlerkolonie, die vor mehr als 100 Jahren entstanden ist. Aber auch einen Blick auf Amsterdam darf man werfen und erfährt Wissenswertes über diese größte Pfahlsiedlung der Welt, über deren historisches Zentrum sich 400 Brücken über die Kanäle spannen.

Man  blättert weiter und stellt fest: Ein See ist schöner als der andere, wobei es mir die Seen Frankreichs, Italiens und der Schweiz am meisten angetan haben. Ein Traum ist der Blick auf den "Lago d`Iseo", der 251 Meter tief, einer der schönsten Alpenseen sein soll. 

Nicht nur der "Zürichsee" wird präsentiert, sondern zudem die Stadt Zürich, aber auch Luzern am "Vierwaldstädter See", um nur Weniges zu nennen, was mich länger hat innehalten lassen. 

Auch ein Blick auf den "Neusiedler See" wird einem nicht verwehrt und auch hier wird in wenigen Sätzen Neugierde wachgerufen. Diese klingt nicht ab, wenn man die Bilder der "Mecklenburgische Seenplatte" betrachtet und die kleinen informativen Sätze dazu liest.

Einer meiner Lieblingsseen – der Chiemsee- wurde auch nicht vergessen, eine kurze Beschreibung des Seen und seiner Inseln ist sehr gut gelungen. 

Ach ja und dann die "Masurische Seenplatte"... Sie gilt als eines der letzten Naturparadiese Europas. Traumhafte Impressionen und gute Texte machen  auch hier neugierig. 

Unmöglich, all die Seen im Rahmen der Rezension zu streifen… 

Die schönsten Seen des Baltikums aufzusuchen, wäre gewiss wünschenswert und dabei auch die lettische Hauptstadt Riga in Augenschein zu nehmen, die vor 800 Jahren als verkehrsgünstig gelegene Kaufmannsniederlassung gegründet wurde...Die Fotos sprechen für sich. 

..und weil es so schön war, blättert man wieder zurück und hält vielleicht inne am "Lago D`Orta". Das ist der westlichste oberitalienische See. Dort lebten Menschen bereits in der Bronzezeit. Wen wundert das noch, wenn man sich das Foto anschaut mit der Isola San Giulio, die wie ein Juwel im Ortasee ruht?  Die dortige Basilica ist übrigens seit 2003 Weltkulturerbe. Die Menschen der Bronzezeit konnten sie allerdings noch nicht bewundern:-))

Alles in allem ein traumhaftes Buch, das sehnsüchtig macht auf so viele schöne Seen in Europa. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension: Bücherliebe- Eine Bilderreise in die Welt des Lesens-Kunth




Dieser traumhaft schöne Bildband visualisiert die Magie der Bücher, deren Fähigkeit darin besteht, uns in andere Welten zu entführen, unsere Vorstellungskraft zu beflügeln und uns in unbekannte Abenteuer eintauchen zu lassen, ohne dass wir unseren physischen Standort verlassen müssen. 

Hier im Buch geht es um die Schatzkammern des Wissens, geht es um besondere Buchhandlungen und Bibliotheken, um deren jeweils eigene Persönlichkeit, vor allem aber um die in der ganzen Welt dadurch dokumentierte Bücherliebe. 

Die Reise ist alphabethisch geordnet und beginnt mit dem Bücherschatz in Stift Admont, zu dem man Wissenswertes in einem Kurztext erfährt und den man auf einem Foto bestaunen kann. Im größten klösterlichen Büchersaal der Welt befinden sich etwa 70 000 Bände, dicht aneinander gereiht. 

Ein Traum auch ist die Klosterbibliothek in Bad Schussenried und eine Besonderheit in meinen Augen ist die aufgeschlagene Bibel in der Dorfkirche von Naidi auf den Fidschi-Inseln. 

Man liest über Chinas alte Druckkunst, die aus dem 7. Jahrhundert stammt und  kann, nachdem man unter dem Buchstaben B bereits vieles bestaunt und dazugelernt hat, sich über die Pariser Kultbuchhändler an der Seine informieren. 

Über das alte Handwerk der Buchbinderei erfährt man Näheres, auch  über eine beeindruckende Buchhandlung in Bukarest, zudem über das "Clementinum"  in Prag und die "Biblioteca Joanina" in Portugal. 

Seite für Seite wird man mit wunderbaren Bildern beschenkt und entdeckt den Seiten 102/103 den 2016 verstorbenen Romancier Umberto Eco in seiner Bibliothek. Das Foto entstand 2014. Man erkennt sofort seine Liebe zu seinen Büchern, Bücher, die ihn als Mensch überdauert haben, seinen Geist aber am Leben hielten. 

Wenn es um die schönste Buchhandlung der Welt geht, belegt  "El Ateneo"  in Buenos Aires oft einen der ersten Plätze. "El Ateneo" befindet sich im ehemaligen Theater Grand Splendid. Sehr eindrucksvoll!

Dann liest man einige Seiten später von Schriftstellern und ihre Spleens, darf sich auch mittels eines informativen Textes an Johannes Gutenberg erinnern, sich mit Hermann Hesse befassen und einen Blick in Victor Hugos chinesischen Salon in seinem Haus auf Guernsey werfen. 

Ibn Sinas Handschriften sind ein Thema. Von den rund 450 Schriften sind heute noch 240 enthalten. Sein Kanon der Medizin löste die westliche Klostermedizin ab und hat bis ins 17. Jahrhundert als Hauptwerk der medizinischen Wissenschaft uneingeschränkte Autorität genossen. 

Vorgestellt wird u.a. die Buchhandlung "Trouve du Livre", die sich in einem alten Weinkeller in einer Kleinstadt am Canal du Midi befindet und rund 50 000 Bücher beherbergt. Auch die Buchhandlung "Ler Devagar" wird nicht vergessen. Sie befindet sich in Lissabon und man erfährt, in welchem Land die größten Büchersammler leben.  Ich verrate es an dieser stelle nicht.

Irgendwann, konkret auf den Seiten 196/197 liest man von Thomas Mann und seinen Wirkstätten und kann sich wenig später verzaubern lassen von dem Anblick einer Buchhandlung in Montevideo. 

Lesen, betrachten, blättern und innehalten, so z. B. die beiden Säulen des Wissens in Prag. Diese Installation, "Idiom" genannt, der Künstlerin Matej Kern besteht aus 8000 Büchern und steht in der Eingangshalle des Hauptgebäudes der Prager Stadtbibliothek. 

Ein wenig Klatsch ist in diesem hochkarätigen Werk auch dabei, so etwa im Hinblick auf Schriftsteller, die Schauspielerinnen ehelichten. 

Dann ist natürlich auch die berühmte Buchhandlung "Shakespeare an Company" in Paris ein Thema, Dort übrigens können Jungliteraten eine Zeitlang kostenlos wohnen. 

Vieles, was es in diesem Bildband zu sehen gibt, ist einfach umwerfend schön, speziell die alten Klosterbibliotheken.. 

Irgendwann beim Buchstaben W angelangt wie etwa "Wilde" oder "Weltliteratur"  halte ich lange auf Seite 324/ 325 inne, denn hier kann man die "Herzog Anna Amalia Bibliothek" in Weimar  bestaunen. Ich habe sie bereits im Original gesehen. Unvergesslich. 

Unvergesslich wie "Utopia", das Paradies auf Erden, das Thomas Morus seinen Lesern einst geschenkt hat... Dass Goethe das Porträt von Morus neben seinem Stehpult an der Wand hängen hatte, war gewiss kein Zufall.

Maximal empfehlenswert. 

Helga König

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Rezension: Kraftorte- Von Mensch und Natur für die Ewigkeit erschaffen- Kunth



In diesem beeindruckenden Bildband werden Orte in der ganzen Welt vorgestellt, von denen eine besondere Kraft ausgeht. Diese Orte sind den Elementen Luft, Feuer, Erde und Wasser zugeordnet. Hinzu kommt ein fünftes Element, das als etwas form- und masseloses angesehen wird. Doch dazu später Näheres. 

Beginnend mit dem Element Luft, lernt man berühmte Türme, Kathedralen, Monumentalstaturen, Pyramiden und Tempel kennen, von Menschen erbaute Heiligtümer, die sich dem Himmel entgegenschrecken. Dazu kommen Berge und Berggipfel, die als heilig gelten und als spirituelle Stätten genutzt werden. 

Jeder Ort wird mittels eines Fotos gezeigt und man erfährt stets Wissenswertes über das, was visualisiert worden ist und zum Staunen anregt. Bekannte und weniger bekannte Orte kommen zu Sprache, so etwa "Göbekli Tepe", ein steinzeitliches Heiligtum in der Türkei. Dieser Wallfahrtsort entstand von rund 11 000 Jahren und gilt als das derzeit älteste bekannte monumentale Heiligtum der Menschheit. 

Gezeigt wird u.a. auch der "Nanda Devi". Mit seinen 7816 Metern gilt er als der höchste Berg Indiens. Er wird nicht grundlos "Göttin der Freude" genannt. Auch wird das bedeutendste Heiligtum der Buddhisten im Kathmandu-Tal vorgestellt. Es heißt "Bonath". Wie man liest, soll über dem gesamten Areal eine magische Ruhe liegen, obschon der Ort alljährlich von vielen Tausend Pilgern aufgesucht wird. Dabei folgt der Brauch den Sakralbau mit bunten Gebetsfahnen zu schmücken, einer alten Tradition. 

Unmöglich all die Heiligtümer, die in die Luft ragen und hier im Buch versammelt sind,  auch nur zu streifen. 

Besonders beeindruckend finde ich die "Tempelstadt von Bagnan" im Herzen Myanmars. Wer bei dieser Pracht an Klöstern, Tempel und Pagoden nicht staunt, muss das Staunen gänzlich verlernt haben. Auch die "Pyramiden von Gizeh" werden thematisiert und die Ruinen von "Chichén Itzá" in Mexiko. In diesem Zusammenhang erfährt man Wissenswertes über die Mayas und deren religiösen Bräuchen, für die Menschen geopfert wurden. 

Natürlich lernt man auch die Ruinenstadt "Machu Picchu" kennen, die wie ein Adlerhorst auf einer abgeflachten Bergkuppe in 2430 Metern thront. Auch liest man vom Inka-Reich, dessen Ursprung in "Cuzco" lag und kann sich schließlich in ein Foto vertiefen, das einen Palast für Bücher zeigt, der in Brasilien gelegen, als eine der ersten Bibliotheken Südamerikas gilt. 

Dann folgt das Kapitel Feuer. Es geht hier um Kultstätten, die trotz ihrer Bedrohlichkeit als heilig erklärt wurden, so etwa die "heiligen Berge Gran Canarias" oder auch der "Krater von Derweze" in Turkmenistan, das wie das Tor zur Hölle anmutet. Beeindruckend auch ist der "Vulkan Fuji", der höchste Berg Japans. Nicht nur er gilt als heilig, sondern auch die ihn umgebende Landschaft mit Wäldern und Seen. Immer wieder Vulkane, auch in Neuseeland und in Hawai´í, machen deutlich wie vergänglich alles ist, wenn die Erde Feuer spuckt. 

Ja, die Erde… hier kann man das Weltkulturerbe "Stonehenge" bewundern und mehr zum magischen Sonnenaufgang über den mystischen Steinen erfahren. Die mächtigen Zedern im Libanon sind ein Thema. Zwei der Bäume sollen bereits 3000 Jahre alt sein und deshalb aus jener Zeit stammen, als König Salomo seinen Palast und den Tempel in Jerusalem aus Zedern errichten ließ. 

Spannend auch die Informationen zu Konfuzius und dessen Grab und die Steinkreise von Senegambia. Sie zählen zum Weltkulturerbe. Was es mit ihnen auf sich hat, wird in einem Beitrag dazu, sehr gut erläutert. Es führt zu weit, alles im Buch im Rahmen der Rezension auch nur zu streifen, kann ich nur wiederholen. 

Wasser, gemeint sind eindrucksvolle Brunnen, symbolträchtige Brücken, mystische Seen und majestätische Wasserfälle. Über "Loch Ness" liest man Wissenswertes, auch über Venedig und das Wasser.  Zudem wird  ein Foto vom spirituell reinigenden Bad am Ganges bestens erläutert und anderes mehr, vor allem die "Wasserfälle von Iguazú" 

Das  fünfte Element,  begreifbar gemacht, nicht zuletzt durch die "Traumpfade der Aborigenes", die eine geistige Bedeutung haben, wie auch die Pilgerwege nach Santiago, stimmt vielleicht am nachdenklichsten. 

Darüber und über vieles mehr, erfährt man Wissenswertes in diesem Buch, das zu Orten führt, die allesamt höchst spirituell sind. Orte, an  denen man Kraft tanken und erkennen kann, dass die Welt ohne Spiritualität keine Chance hat, sich positiv weiterzuentwickeln.

Maximal empfehlenswert

Helga König

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Rezension: WELTWEIT WISSEN- In 365 Fragen um die Welt -Kunth



Dieses reich bebilderte Rätselbuch eignet sich sowohl zur Alleinunterhaltung, kann aber auch mit Rätselfreunden gespielt werden. Gegliedert ist es in drei verschiedene Schwierigkeitsgrade: 

Level 1- Balkonurlauber: Gehen wir es entspannt an! 

Level 2- Reiselustige: Hoppla, wie war das noch mal? 

Level 3 –Weltenbummler: Hier sind wirklich Experten und Profis gefordert! 

Sieben Lieblingsthemen werden angeboten, die farblich speziell gekennzeichnet sind, so etwa ein grüner Punkt für "Erbe der Welt", sprich für von der UNESCO ausgezeichnete Kultur- und Naturerbestätten, inklusive immaterielles Kulturgut, oder aber ein brauner Punkt für "Obskures und Skurriles", sprich für "Wirklich wahr? Unglaublich!"

Im einfachen Level wird beispielsweise folgende Fragen gestellt "In welchem Land liegt die Stadt Samarkand?" Drei Antworten stehen dann wie nach fast jeder Frage zur Auswahl. Bei den Lösung wird dann jeweils viel Informatives dargeboten, was nicht nur Bildungsbürger erfreuen dürfte. 

Im Level 2 findet für Reiselustige sich u.a. die Frage: "Welches UNESCO-Welterbe verbirgt sich hinter dem Begriff "Su Nuraxi di Barumini?" Bei den Antworten habe ich zwar die richtige benannt, aber ehrlich gesagt nicht gewusst, um was es sich tatsächlich handelt, sondern bin nur vom Klang der Worte ausgegangen. Nun weiß ich mehr, nicht nur, wo besagte Steintürme konkret zu finden sind, sondern auch, auf welche Kultur sie zurückgehen. 

Im Level 3 für Weltenbummler darf man Fragen beantworten wie etwa  "Worum handelt es sich bei den sogenannten vier Schätzen des Gelehrtenzimmers?" oder aber "Wo befindet sich die größte Eishöhle der Welt?" Man kann zumeist zwischen drei Antworten wählen und erhält stets umfangreiche Sachinformationen zur richtigen Antwort. Das macht dieses Spiel nicht nur kurzweilig, sondern regt zu Gesprächen mit etwaigen Mitspielern an. 

Insgesamt ein wirklich empfehlenswertes Buch, bei dem keine Langeweile aufkommt. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

Rezension: Bücherorte-Europas schönste Reiseziele-Für alle, die das Lesen lieben. Kunth



Dieses wunderbare, reich bebilderte Buch präsentiert Bücherwelten. Dabei entführt es in Bücherorte, die sich durch reiche literarische Geschichte, eine lebendige aktuelle Autorenszene und ihr Engagement für die Förderung des Lesens auszeichnen. Wenn eine Stadt diese Anforderungen erfüllt, so erfährt man, kann sie sich innerhalb des "Creative Cities Network" um den Titel "City of Literature" der UNESCO bewerben. 

"Stadtgeschichten" heißt der erste Teil des Buches, wo rund 30 "Cities of Literature" der UNESCO oder "Welthauptstädte des Buches" vorgestellt werden. 

Der Reigen beginnt mit Dublin und endet mit Granada. Mein vorrangiges Interesse galt zunächst Krakau. Diese Stadt zählt seit 2013 zu den Literaturstädten Europas, weil Krakau viele namhafte Schriftsteller, darunter auch Literaturpreisträger hervorgebracht hat. Wie man erfährt, werden in Krakaus literarischer Straße Zitate von Autoren, die sich online bewerben können, an eine Hauswand projiziert. Man liest von Orten und Plätzen, die literarische Bedeutung haben, zudem werden Buchläden vorgestellt. Sehr gute Lesetipps werden erteilt. Darunter auch Stanislaus Lems philosophisches Werk "Also sprach Golem". Was es weiter zu entdecken gibt, z.B. wo man ausgehen kann und durch Literarisches überrascht wird, bleibt auch nicht ausgespart. Was man auf keinen Fall verpassen darf, wird speziell hervorgehoben, so etwa eine Stadtführung auf den Spuren von Stanislaw Lem. Übernachtungsmöglichkeiten werden gut beschrieben und schöne Fotos runden die Vorstellung Krakaus ab, der dann weitere bemerkenswerte Städte folgen, die in gleicher Weise vorgestellt, neugierig auf einen Besuch machen. 

Die Beschreibung des literarischen Amsterdam macht Lust, sofort dort hinzureißen. Diese Stadt wurde, wie man erfährt, in den 1930er Jahren zur Fluchtburg deutschsprachiger Autoren, aber auch heute lebten dort Exil-Autoren, so etwa Ayaan Hirsi Ali. Eines ihrer Bücher wird auch im Rahmen der Leseliste vorgestellt. Dann wird man u.a. anderem in die älteste Stadt des Baltikums entführt. Sie liegt in Estland und heißt Tartu. Dort gibt es allerhand zu entdecken, nicht zuletzt das estnische Literaturmuseum. Einige Seiten sind der Hauptstadt Litauens gewidmet. Hier lernt man eine ganze Reihe interessanter Schriftsteller aus Litauen kennen, auch die dortige Literartenstraße mit über 200 Widmungen an Schriftsteller unterschiedlicher Epochen mit Bildern, Zitaten und Sprüchen. Buchläden u.a. mehr, auch gibt es einen Hinweis auf das internationale Literatur-Festival in Vilnius, das dort im Spätherbst seit 2016 jeweils stattfindet und wie sich dies gestaltet. 

Metropolen wie Madrid und Mailand sind im ersten Teil des Buches übrigens ebenfalls vertreten und auch meine Lieblingsstadt neben Amsterdam, sprich Prag. Kafka und Kundera lebten dort. Hier gibt es unendlich viel Literarisches zu bewundern. Sehr verlockend im Buch beschrieben! 

Nachdem man rund 30 Städte im Buch besucht hat, erfährt man im 2. Abschnitt "Wo die wilden Bücher leben". Hier sind dann rund 25 Städte aufgeführt. Fasziniert halte ich inne als es um "Hollands Kathedral-Buchhandlungen" geht. Buchhandlungen in Maastricht und Zwolle werden hier vorgestellt. Ungefähr jede 5. Kirche in den Niederlanden sei inzwischen ungenutzt. Sie zu Buchhandlungen zu verwandeln, finde ich eine wirklich gute Idee. Wissen anstatt zu glauben, hat etwas für sich, oder?

Beeindruckend auch ist die Buchhandlung "Shakespeares and Company" in Paris, über die man Näheres erfährt, die Stiftsbibliothek St. Gallen und die Stadsbibliothek in Stockholm. Auch Santander besitzt ein solches Schatzkästlein. Dort hat im vergangenen Jahrhundert der Literaturwissenschaftler und Historiker Pelayo seiner Heimatstadt seine Büchersammlung, über 40 000 Bände vermacht.

Im 3. Abschnitt, betitelt mit "Auf Spurensuche" lernt man Orte kennen, wo sich Autoren inspirieren ließen und Romanfiguren entstanden sind. Der Reigen beginnt mit dem Nobelpreisträger Hermann Hesse. Ihm folgen die Romanfiguren "Kommissar Dupin! und "Harry Potter", der Schriftsteller Jules Verne, um anschließend die "Deutsche Märchenstraße" kennenzulernen. Unzählige Orte sind hier aufgeführt, die man besuchen sollte. Hameln gehört selbstverständlich dazu und hier die Skizzierung der Geschichte des Rattenfängers, auch der Hinweis auf die Rattenfänger-Freilichtspiele. 

Schön, dass man in diesem Kapitel den Lyriker Heinrich Heine nicht vergessen hat und auch nicht seine letzte Ruhestädte in Paris, des Weiteren nicht berühmte Orte, die in Alexandre Dumas´ Romanen eine Rolle spielen und andere, die bei Thomas Mann Büchern bedeutsam sind. 

Mehrere Seiten sind Shakespeare gewidmet. Verona wird natürlich genannt aber auch Padua, wo zwei wichtige Handlungen der Komödie "Der Widerspenstigen Zähmung" stattfinden. Mit Johann Wolfgang von Goethe endet dieser Abschnitt beinahe. Es wird an sein Geburtshaus ebenso wie an sein Wirken und seine Aufenthaltsorte in Weimar erinnert. Die Lesetipps hier finden sofort meine Zustimmung, denn ich kenne fast vorgestellten Werke und finde sie sehr gut. Unbekannt ist mir bislang allerdings Jeremy Adlers "Goethe- Die Erfindung der Moderne". 

Schlusslicht im Buch ist Rosamunde Pilcher und ihre heile Welt. Ich habe nur ein Buch von ihr gelesen. Es hieß "Die Muschelsucher", womit sie hierzulande ihren Durchbruch erzielte. Heil war die Welt in diesem Werk aber nicht, so weit ich mich erinnere. Das kam dann danach. 

Alles in allem ist "Bücherorte" ein Leckerbissen für alle Lesefreunde ganz unterschiedlicher Lektürevorlieben. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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