Dieses Blog durchsuchen

Rezension: Pfalz- Wo es am schönsten ist- Bruckmann

Der Autor dieses wunderbaren Bildbandes möchte mit seinem sehr informativen Buch nicht nur Weinfreunden mit kulturellen Interessen die Chance geben, sich jetzt zu Beginn der Reisesaison kundig zu machen, wo es in der Pfalz am schönsten ist.

Anhand einer Karte gleich zu Beginn der Reisezielerörterungen kann man sich einen geographischen Eindruck von den Orten verschaffen, die im Buch näher zur Sprache kommen. 27 Highlights werden insgesamt mittels Texten und vielen schönen Fotos fokussiert. Dazu kommen noch drei spannend zu lesende Textbeiträge, in denen es um Essen und Trinken, um Feste und Tradition und um Kelten und Römer im Land der Burgen geht.

Die Pfalzreise nimmt in Speyer ihren Anfang. Hier erfährt man zunächst Wissenswertes über den romanischen Kaiserdom dort, dessen Grundstein 1030 gelegt wurde und den man im Pfälzischen Erbfolgekrieg zur Hälfte zerstört hat. König Ludwig von Bayern ist es zu verdanken, dass er in nahezu perfekter Form rekonstruiert wurde. Das einstige jüdische Viertel wird sehr gut beschrieben. Bereits Ende des 11. Jahrhunderts gab es in Speyer diese Gemeinde in der Nähe des Doms. Von der Synagoge stehen heute noch die Außenmauern, das alte Ritualbad ist sogar noch vollständig vorhanden. Ein kleines Wunder. Nicht nur über die Juden, sondern auch über die Protestanten in Speyer liest man Wissenswertes. Zudem bleibt die Museumsvielfalt nicht ausgespart. 

Unmöglich all die Orte hier zu skizzieren, die im Buch angeführt sind. Gefallen hat mir speziell die Skizzierung der Deutschen Weinstraße, auch die Präsentation von Bad Bergzabern mit seinem Renaissanceschloss, welches das Wahrzeichen dieser Stadt ist.

Obschon ich die Pfalz oft besucht habe, sind mir viele Orte noch nicht bekannt, so etwa kenne ich noch immer nicht das schönste Dorf der Pfalz mit Namen "Dörrenbach", dessen Wallfahrtskapelle aus dem 15. Jahrhundert mich ebenso interessiert wie die Fachwerkhäuser dort.

Max Slevogt (1868-1932) ist einer der bekanntesten Pfälzer Künstler des deutschen Impressionismus. Bemerkenswert ist sein Sommersitz im Slevogthof und dort die einzig erhaltenen Wandbilder in seiner Bibliothek.

Auf zwei Seiten werden Speis und Trank in der Pfalz kurz skizziert, anschließend geht es mit Weindörfern weiter, unter diesen auch Maikammer, ein traumhafter Ort mit einem spätgotischen Flügelaltar, der zu den Hauptwerken der oberrheinischen Tafelmalerei zählt.

Natürlich bleibt Neustadt an der Weinstraße nicht ausgespart und das nahe gelegene Hambacher Schloss auch nicht. Von Deidesheim werden sehr schöne Bilder gezeigt und u.a. erwähnt, wie lange dort bereits Weinbau betrieben wird.

Seite für Seite wird deutlich, dass man wirklich oft in die Pfalz reisen sollte, um deren Schönheit kennenzulernen. Die Burgen in der Pfalz erzählen die Geschichte der Staufer, speziell von Friedrich Barbarossa und Friedrich II. Besuchen auch sollte man wohl auch die Villa Rustica bei Bad Dürkheim –Ungestein, denn es handelt sich um Reste eines römischen Landgutes.

Kurzum, es gibt viel zu sehen. Wer lesen kann, ist wie immer im Vorteil, sofern er dieses Buch vor einer Reise studiert, doch auch zum Nachschmecken ist es wunderbar.

Empfehlenswert

Helga König

Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Bruckmann-Verlag und können das Buch bestellen. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen