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Rezension Peter J. König: Afrika - Begegnungen zwischen Kairo und Kapstadt - Michael Boyny

Reisebücher über Afrika sind schon viele geschrieben worden. Der große Afrikaforscher David Livingstone war einer der ersten, der diesen unbekannten Kontinent beschrieben hat, dem seine ganze Liebe galt und dem es zu verdanken ist, dass dieses "terra incognita" überhaupt in das Bewusstsein der Europäer gerückt ist. Michael Boyny, er ist freier Fotograf, seine Fotografien sind hochgeschätzt, auch wurden seine Bücher ausgezeichnet, hat sich gemeinsam mit seiner Frau Sabine auf den Weg gemacht, um  sich bei einer Nord-Süd-Durchquerung von Kairo nach Kapstadt, ein eigenes Bild dieses so widersprüchlichen Kontinents anzueignen. 

Dass dieses nicht mit dem Flugzeug zu bewerkstelligen ist, versteht sich von selbst. Ein zu einer mobilen Bleibe umgebauter Truck ist die beste Möglichkeit, bis in die unwirtlichsten Winkel vorzudringen, um das zu erleben, was sich das Ehepaar Boyny vorgenommen hatte, einen unvoreingenommenen Eindruck von diesen Menschen und dem Kontinent zu erleben, der durch die Kolonialisierung bis heute keine wirkliche Entwicklungschance bekam. 

Dabei haben sie sich mehr als eineinhalb Jahre Zeit genommen, um ihre Erfahrungen mit einer für sie unbekannten Welt zu machen. Afrika ist das Stiefkind unter allen Kontinenten dieser Erde. Die weltweite Berichterstattung begrenzt sich auf Bürgerkriege, Despotenherrschaft, Völkermord, Kriminalität und Korruption. Gelegentlich tauchen noch ein paar Bilder von wilden Tieren in ostafrikanischen Parks oder einem Sonnenuntergang am Indischen Ozean auf. 

Dem Fotograf Michael Boyny ist es in diesem wunderbaren Bildband, der im Verlag Fredering & Thaler erschienen ist, gelungen, die wahren Schönheiten des afrikanischen Kontinents zu zeigen. Neben den unterschiedlichsten Formationen, angefangen in der Flusslandschaft des Nils, mit den angrenzenden Wüstengebieten, über Trockengebiete im Sudan, dem Hochland von Äthiopien, der Seenlandschaft im Ursprungsgebiet des Oberen Nils, in Kenia und Tansania, der Insel Sansibar, die südlichen Staaten Sambia, Malawi, Zimbabwe, Botswana und Südafrika wurden noch Abstecher nach Lesotho, Swasiland und Namibia unternommen. 

Dabei hat sein Hauptaugenmerk eigentlich auf drei wesentlichen Besonderheiten gelegen, den freundlichen Menschen, der faszinierenden Natur und der Jahrtausende alten Kultur, denn immerhin ist hier die Wiege der Menschheit entstanden. Boynys Bilder dokumentieren besonders eindrucksvoll welches Potential dieses Afrika besitzt, welche Faszination von diesem Kontinent ausgeht. Textliche Erläuterungen zu jeder Fotografie vermitteln dem Betrachter die Möglichkeit, sich jederzeit unmittelbar in die Geschehnisse vor der Linse zu versetzen. 

Entsprechend der Reiseroute hat der Autor den Aufbau seines Bildbandes gestaltet. Nach dem Geleitwort und Vorwort folgen die drei großen Abschnitte, die er unter den Titeln: der Norden, der Osten und der Süden führt. Das Buch klingt aus mit einem Nachwort, das die Erkenntnisse dieser abenteuerlichen Durchquerung bilden und einem tiefen "Dankeschön" an seine zahlreichen Helfer, sowohl für diese Reise, als auch die Verwirklichung dieser faszinierenden Bilddokumente in Buchform. Dass dies ihm alles so gut gelungen ist, verdankt er seiner Frau Sabine, seiner Weggefährtin und Freundin. Ohne sie wäre ihm ein solch einmaliges Erlebnis niemals gelungen, darin bestehen bei Michael Boyny keinerlei Zweifel. 

Sehr empfehlenswert

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