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Rezension:Verborgen- Verloren- Wiederentdeckt: Erinnerungsorte in Mainz von der Antike bis zum 20. Jahrhundert (Gebundene Ausgabe)

Nach einem solchen Buch suchte ich als junge Studentin vor Jahrzehnten vergeblich als ich damals in der Landeshauptstadt von Rheinland- Pfalz die Uni besuchte. Man erfährt hier nämlich im Rahmen von neun Beiträgen viel Wissenswertes im Hinblick auf Erinnerungsorte in Mainz von der Antike bis zum 20. Jahrhundert. Damals konnten mir selbst Ur-Mainzer selten Auskunft über bestimmte Bauwerke und Gässchen geben, die aus unterschiedlichen Gründen meine Neugierde weckten.

Zur Sprache gebracht werden u.a., die römischen Steinschriften in Mainz, auch die Zitadelle auf dem Jakobsberg, die im Laufe ihrer 400 jährigen Geschichte vielfältig genutzt wurde und man erfährt Näheres zu Meister Heinrich Frauenlob. Der Dichter wurde wegen seiner Marienlieder im Mittelalter hochverehrt. Die Mainzer Germanistin Annette Gerok-Reiter bezeichnet ihn in ihrem 2009 erschienenen Aufsatz als einen "der provokantesten, der avantgardistischsten und streitbarsten Poeten des Mittelalters." Frauenlob ist im Mainzer Dom beerdigt. Dort auch kann man seine Grabplatte besichtigen. Ausführlich wird man über diesen Dichter, auch über das Frauenlob-Denkmal von Ludwig Schwanthaler unterrichtet und erfährt zudem etwas zu dem Frauenlob-Denkmal, das 1981 seitens Richard Hess geschaffen wurde und den mittleren Teil des alten Frauenlobtores ersetzt, das den Abschluss der Frauenlobstraße zum Rheinufer hin bildet. 

Man erhält Informationen über die Spuren der Erinnerung an die mittelalterliche Mainzer Bürger-Stadt, liest von Plünderungen im Jahre 1492 und deren Ursache, auch davon, dass damals 150 Häuser abbrannten. Die Ereignisse von 1462 bilden seit langem einen zentralen Bestandteil der Mainzer Erinnerungsorte "im Sinne von Kristallisation historischer Erinnerung". Solche reale Orte vermögen die Erinnerung an vergangene Zeiten und Geschehnisse wach halten, sie sind in der Lage historische Geschehen gewissermaßen zu bezeugen, (vgl.: S.75). Neben dem Verlust der durch die Ereignisse entstand, gab es auch Neues, so etwa den gotischen Wohnturm am Ballplatz u.a. mehr. 

 Es führt zu weit, die einzelnen thematisierten Erinnerungsorte hier alle aufzuführen, lesenswert, nicht nur für Mainzer Studenten ist die Geschichte der Universität, deren Geburtsstunde auf den 23. November 1676 datiert ist, lesenswert aber auch sind die Informationen zum Mainzer Schloss, das einst nicht nur Wohnsitz der Kurfürsten, sondern zugleich auch Regierungssitz war. Alles in allem ein sehr interessantes Büchlein, das dokumentiert, dass es in dieser Stadt noch viel zu entdecken gibt. 

Empfehlenswert. 

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